Trotz exzellenter Besucher*innen*zahlen hatte ich schon lange keinen Text mehr in diesem Blog, der so selten angeklickt wurde wie “Femizide”.
Einerseits erwartbar. Frauen, die sich damit beschäftigen sollen, befürchten mit gutem Recht aufsteigende Angst. Männer wiederum haben nichts Schönes zu erwarten, am wenigsten über sich selbst.
Hinzu kommen durch die Endung “-zide” Assoziationen zum Genozid bis hin zum Holocaust. Die Bilder, die das im Gedächtnis aufruft, sind hässlich. Der Verzicht darauf fällt leicht. Es gibt schon genug Elend, mit dem mann und frau sich beschäftigen muss oder müsste. Brauch’ ich das?
Diejenigen, die ihr politisches Engagement auf den Kampf gegen Femizide konzentrieren, müssen vielleicht weiter an ihrer politischen Sprache zu arbeiten, um wirksamer und erfolgreicher werden zu können. Das wäre jedenfalls wichtiger, als Elend und die eigene berechtigte Verzweiflung zu verbreiten, statt sie zu bekämpfen. Ich weiss, leicht geschrieben, schwer zu machen.
Ich persönlich habe keine Probleme mit dem Begriff. Ich brauche keine Klickzahlen. Ich schreibe, was ich selbst für wichtig halte. Aber ich wünsche halt Sachen, die ich gut finde, mehr Erfolg,

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net