Netflix – wichtige Fraktionen des Finanzmarktes glauben das nicht
Medien(-konzerne), die gerne am lautesten “Transparenz” fordern, wissen warum. Denn sie selbst vermeiden sie, wie der angebliche Teufel das angebliche Weihwasser. Oder haben Sie schon mal eine Bundesligatabelle sortiert nach den Abos bei Sky gesehen? Die Geschäfte laufen in Wirklichkeit so schlecht, dass es der Öffentlichkeit verborgen werden muss. So macht es auch Netflix. Und die FAZ, die darüber berichtet (mit Firefox paywallfrei), auch.
Nutzerzahlen und der durchschnittlicher Umsatz pro Abo werden ab diesem Quartal nicht mehr veröffentlicht. Das geschah bisher, um Investor*inn*en zu überzeugen. Das ist nun angeblich nicht mehr nötig, weil Netflix die “Streaming Wars” gegen die Konkurrenz von Disney, Apple und Amazon gewonnen habe. Der Finanzmarkt sei nun nur noch an der Profitrate und dem Cashflow interessiert. Ein Grund für diesen vorläufigen Sieg am Finanzmarkt dürfte das gegenüber der Konkurrenz umfangreichere Programmangebot sein. Netflix ist als Streaminganbieter entstanden – die anderen sind Wurmfortsätze schon bestehender Konzernmonster, die sie geschaffen haben, um mit zu verdienen.
Alles keine Frage von Gut oder Böse – wahrscheinlich hat Netflix schlicht einen Vorsprung an Marktkompetenz, den der Konzern derzeit – noch – an der Börse zur Kapitalanwerbung ausspielen kann. Aktionär*innen von Netflix sind die üblichen Verdächtigen.
In die Röhre guckt das alte Fernsehen. Geradezu mitleidig sehe ich an, wie der Berlusconi-Clan derzeit hierzulande versucht, die Überreste des Privatfernsehens – Pro7Sat1 – zu erobern. Das ist steinaltes Denken. Fernsehen wird nicht sterben, wie auch das Buch nicht gestorben ist. Aber es wird immer weniger wichtig. Vor allem, wenn die Streamingmonster auch in den Liveübertragungsmarkt einsteigen. Darauf wartet die Fifa schon seit Jahren vergeblich. Warum? Weil Konzerne, die ein Monopol erobern wollen, vor allem Rechnen können müssen.
Erst wenn das Monopol erobert ist – erklärtes Netflix-Ziel, aber noch weit entfernt – sprudeln die Profite ins Unermessliche. Und die Macht.
Wer weiss das besser als Bill Gates?
Seine ökonomische und politische Macht ist nur dadurch entstanden, das er am intelligentesten wusste, was ein Monopol ist, und wie mann es erreicht. Wie ein gewisser Mofa-Rowdy aus dem Sauerland, reihte auch er sich in der Schleimspur nach Mar-a-Largo ein.
Denn für die Aufträge des Pentagon gibt es noch konkurrierende Angebote: Meta, Amazon, Space-X, Apple, alle wollen dabeisein. Und die Mafia hinter Donald wird nur “die Besten” bedienen.
Und nebenbei konnten die Buddies Donald und Bill sicher noch mal über die gute alte Zeit bei Jeffrey Epstein schwärmen, und über die teurer werdenden Ehescheidungen fachsimpeln. Sicher wissen beide längst, wo sie heute stattdessen hingehen.
Lesen Sie ergänzend auch die erfreulich klare Analyse von Lutz Heuken/Blog der Republik: “Trump, Musk und ihre deutschen Claqueure”, sowie Florian Rötzer/overton: “Trump, die IT-Oligarchen und die Algokratie”.
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