Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

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Gefährliche Kompetenz

Wundersame Bahn CXCIX Das strukturelle Grundübel in den öffentlich-rechtlichen Medien ist die Niederschlagung der Fachkompetenz. Fachredaktionen werden geschlossen, spätestens wenn ihre Leitung in Rente geht. Gesucht und gefragt, und Karrieren gefördert, werden elastisch-biegsame Charaktere, für alles flexibel verwendbar, was gerade anliegt, oder wo es gerade brennt. Was glauben Sie denn, warum WDR-Lokalzeiten so begeistert Polizei- und Feuerwehrberichte verfilmen? Entsprechend informiert werden wir denn auch von solcherart Medien. Die Macher*innen meinen, wir wollten nicht unterrichtet sondern […]

Medienkritik gegen “Fake News”

Mit einem Special von ProQuote zum Frauentag Fake-News sind ein neues Geschäftsmodell geworden – ihre Verbreitung wie ihre Bekämpfung (“Faktenchecks”) hat eine Menge neuer Arbeitsplätze geschaffen. Von mir aus gerne. Sebastian Köhler/telepolis berichtet von einer neuen Bertelsmann-Studie: “Jenseits der Angst: Desinformation als Demokratiegefahr? – Medienvertrauen, Fake News und Desinfo: Deutsche zweifeln laut einer Studie an der Berichterstattung. Warum Verunsicherung nichts Schlechtes sein muss.” Ich stimme ihm zu, und ergänze: Bertelsmann muss es ja wissen.

Sozis gegen ihren Kanzler

Den Neoliberalismus in seinem Lauf hält weder Grün noch Sozi auf An die Schalthebel politischer Macht gelangte der Neoliberalismus in Deutschland 1982 mit der Wende der FDP zur CDU. Obwohl: auch Kanzler Schmidt (SPD) personifizierte ihn schon, weswegen er berechtigten Ärger mit den Gewerkschaften bekam, was wiederum die FDP von seiner Seite vertrieb. Zu den Ahnfiguren dieser reaktionären Ideologie gehören im Rückblick neben Ronald Reagan (USA) und Margret Thatcher (UK) zweifellos auch die Deutschen Helmut […]

20. Todestag KT (WDR3)

Wie gestern schon angekündigt finden Sie heute von Roland Appel: “Science Fiction beruhigt – die Realität 2023/24 muss mehr als beunruhigen!”. Dazu zählt er “1. Die Klimakatastrophe, 2. Soziale Ungerechtigkeit wie nie, 3. Krieg und Entmenschlichung durch Ideologien und Religionen im Vormarsch, 4. Überheblichkeit und Allmachtsphantasien der G7-Staaten”

In Kürze: 20. Todestag

Das Kritische Tagebuch (WDR3) starb vor fast 20 Jahren grausam und erwartet Mehr Symbolik geht kaum. Mit dem Ende dieses Jahres jährt sich zum 20. Mal das Ableben des Kritischen Tagebuchs, und damit ein Kernstück der damals noch existierenden Wortprogramme auf WDR3. Es war die – bis heute noch nicht zu Ende gegangene – Zeit der “Formatierung” von Radiowellen. Die bedeutete: alles ist verboten, was “den Zuhörer” zum ab- oder umschalten veranlassen könnte. Es darf […]

Weltweit bewusstseinsprägender Putsch

In diesem Text erfahren Sie, wer Kanzlerkandidat der “Wagenknecht-Partei” wird (schön bis nach unten lesen) Zum Ukrainekrieg berichtet der Redakteur des in Bonn erscheinenden Friedensforums Martin Singe über einen detailliert ausgearbeiteten Vorschlag von Professor Dr. Peter Brandt, Professor Dr. Hajo Funke, General a. D. Harald Kujat und Professor Dr. h. c. Horst Teltschik: “Den Krieg durch Verhandlungen beenden!” Klaus Vater berichtet über einen kackbraunen Vorgang im Bundestag, den die amtierende Bundestagspräsidentin “transusig … mit der mildesten der […]

Mir ist zu heiss

Andere schreiben Um 4.30 h weckte mich das Vogelgezwitscher, ich konnte meine Wohnung in den kühlsten Tagesstunden auf Durchzug stellen. die Innentemperatur kühlte von 24 auf 22 Grad runter (und ist auch am heissen Nachmittag knapp 10 Grad unter der aussen). So weit so gut. Dann las ich wohltemperiert von der (Meer-!)Wassertemperatur in Florida: so heiss, wie hier in Beuel die Luft! Mann könnte also Donald Trump – schön langsam bei niedriger Temperatur schonend gar […]

Best of 3. Januar 2023

Köln hat es in die taz geschafft – wow Die Novys sind ein interessanter Clan. Ihre Verwandtschaften kann ich leider nicht entschlüsseln. Beatrix Novy ist noch heute gelegentlich in DLF-Beiträgen zu hören. Früher, als ich noch WDR hörte, habe ich sie dort auch wahrgenommen, meistens beim 2003 beerdigten Kritischen Tagebuch (Ende dieses Jahres: 20. Todestag!). Frau Novy geizte – damals – nicht mit gut begründetem Spott, den ihr der DLF wohl so nicht gestattet. Oder […]

Jürgen Roth – noch unbepreist?

Möglich dass er Preise grundsätzlich ablehnt. Viele heissen Jürgen Roth. Ich meine den aus Frankfurt. Auch von da gibt es mehrere. Der Recherchejournalist, den ich noch im Kritischen Tagebuch gehört hatte, ist tot. Der Jürgen Roth, den ich meine, ist 11 Jahre jünger als ich. Und obwohl er gewiss in seinem Leben schon mehr Bier getrunken hat, als ich, noch am Leben. Doch zunächst zu meinen Distanzierungen.

Vor 50 Jahren am Metropol-Kino

Ich war 15. Im Schuljahr zuvor waren wir in der ersten Klasse des neugegründeten “sozialwissenschaftlichen Zweiges” am Gladbecker Heisenberg-Gymnasium 6 Jungs und 28 Mädels. Danach reduzierte sich die Zahl auf beiden Genderseiten stark: 1971/72 blieben 3 Jungs und 21 Mädels. Die gingen mit der Deutschen Bundesbahn von Gladbeck-West mit Umstieg in Oberhausen Hbf. auf Klassenfahrt nach Bonn.

Lebenswerke

Barbara Unmüßig geht in Rente. In ihrer Bonner Zeit waren wir befreundet. Es gab ein paar schöne Sonntagnachmittage im damaligen Haus von Marie-Theres Knäpper und Ludger Volmer in der Godesberger Sedanstrasse. Barbara hatte, u.a. gemeinsam mit unserem Freund Peter Wahl, Weed mitgegründet, ein kleiner Verein, der eine wichtige Rolle in der globalisierungskritischen Bewegung spielte. Dort war sie Vorsitzende, bevor sie das gleiche Amt in der Böll-Stiftung übernahm.

Programmperlen

Frauen im Netz / Entschädigung für deutsche Naziverbrechen / Infizierter Fussball Antje Allroggen, eine Bonnerin, und Brigitte Baetz habe ich nach meiner dunklen Erinnerung vor über zehn Jahren mal kennen gelernt (zumindest eine von ihnen). Ich war Freitag-Kolumnist (“Medientagebuch”). Der DLF-Medienmagazin @mediasres gab es noch nicht, sondern nur eine wöchentliche Sendung. Auf einer Büro-Fensterbank der DLF-Redaktion wurde ich zum Inhalt einer Kolumne interviewt – es war irgendwas Kritisches über WDR-Reformen. Kleinkram. Dieses Wochenende dagegen haben […]

Die Oxytocin-Krise

Die Datenbasis wackelt und hat Luft. Dennoch finden sich publizistische Ordnungskräfte für die Herdenfreiwilligkeit, selbstverständlich im Namen dessen, was sie für Wissenschaft halten. Etwas wissbegieriger ging die Leistungsträgerin der Freitag-Redaktion Elsa Koester vor. Sie hat bei Wissenschaftler*inne*n aus mehreren Ländern angerufen, um sich die Sache mit dem menschlichen Organ Haut, und was passiert, wenn sie berührt wird, und was passiert, wenn sie nicht berührt wird, näher erklären zu lassen.

Silvesterkrawall 19/20

Geschichte wird hier im Westen, in NRW und im WDR, gemacht Der Silvesterkrawall 2015/16 war ein “Gamechanger” in der Flüchtlingsdebatte: vom “Wir schaffen das” zum “Wir können nicht alle aufnehmen”. Dass ein alljährlich wiederkehrendes Ereignis das werden konnte, hatte sehr wesentlich mit dem katastrophal missratenen Krisenmanagement der damaligen rotgrünen NRW-Landesregierung und der ihr unterstehenden Polizeibehörden zu tun. Öffentlich an die Laterne gehängter Sündenbock war der damalige liberal gesonnene Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers. Nichtöffentlich an die […]

Spiegel-Krise – Berlusconi ist da / AKK-Taumel

Hartmut Palmer und Horand Knaup haben in den 80ern regelmässig in der gleichen Kneipe in der Ermekeilstrasse Mittagspause gemacht, wie ich. Am Nebentisch sassen sie mit ihrem Spiegel-Hauptstadtbüro (“Hauptstadttoilette” gabs dann erst später in Berlin) und tauschten Lästereien aus, während ich mir am “Aztec”-Flipper zum Nachtisch zusammen mit Harald Jansen und Georg Hundt Freispiele holte. Vor Hartmut Palmer hatte ich schon in den 70ern

Statt “Vierte Gewalt”: Informationskrieg?

Diese Woche meldete sich WDR-Ruheständler Eberhard Rondholz bei mir, um sich für seine Würdigung meinerseits zu bedanken. Mich hat es sehr, sehr gefreut und mir den Tag verschönert. Damals sprach der WDR-Betriebsjargon vom “das versendet sich”, die Macher*innen hätten die Folgen, so Rondholz gerührt, die ich für mich beschrieben habe, nicht geahnt.

Extradienst / Bahn / Doktorfische zu Mikroplastik

Markus Mohr/Junge Welt erinnert an die Einstellung des Namenspaten dieses Blogs vor 40 Jahren, des Berliner Extradienstes. Seine Geschichtsschreibung behandelt überwiegend die Zeit, die ich nicht bewusst wahrgenommen habe, die Zeit der Entstehung und Gründung. Ich habe von dem Medium zuerst über den formidablen Radiojournalisten Claus Menzel erfahren (beispielhafte Veröffentlichungen von ihm hier und hier), der regelmässig für das Kritische Tagebuch des WDR aus Westberlin berichtete. Erst als ich 1976 in Bonn angekommen war,

Lange ZAPP-Pause / Eberhard Rondholz

Eine der miesesten Unsitten unserer, der öffentlich-rechtlichen Medien sind die Pausen. Weihnachtspause, Karnevalspause, Osterpause, Pfingstpause, Sommerpause, Herbstferienpause. Wenn jede dieser Pausen aus “technischen Gründen” auf vier Wochen ausgedehnt wird, ist ein halbes Jahr schon voll, bzw. leer. Hinter diesen “Pausen” verbirgt sich nicht, was wir darunter kennen. Sondern eine Sparstrategie der Senderführungen an der Stelle, die am wenigsten Widerstand leisten kann, weil sie abhängig sind: die sog. “freien” und damit schlechtestbezahlten Mitarbeiter*innen, die heute den […]

Unsicherheitsbehörden keine Ruhe lassen

Erschossener mutmaßlicher Attentäter Amri war NRW-„Nachrichtenermittler“ Nicht alles läuft derzeit schlecht. Weil es für die Geheimdienste besonders schlecht läuft. Sie kommen vor lauter Aktenbereinigung und eigener-Leute-aus-dem-Veerkehr-ziehen kaum noch zu ihrer traditionellen Arbeit an Verschwörungen, politischen Morden, Attentaten etc. Selbst im NRW-Landesinneninisterium muss es drunter und rüber gehen, dass der bedauernswerte aus Brüssel remigrierte Traditions-CDU-Rechte Herbert Reul gar nicht mehr weiss, um welche Bereinigung und Niedriger-Hängung er sich zuerst kümmern soll. Thomas Moser/telepolis hat ihm mal […]

Aussterbende Journalismus-Typen

Andreas Rossmann und Horst Tomayer Vieles wird heute besser als früher. Journalismus scheint nicht dazu zu gehören. Letzte Woche prophezeite Lutz Hachmeister im DLF (in seinem Schlusswort am Ende dieser Sendung), er werde als “Journalismus der Reichen und ihrer Stiftungen” überleben. Ein grosser Unterschied zum auf Papier gedruckten Journalismus der Vergangenheit wäre das nicht. Was aber tatsächlich auszusterben scheint sind Journalist*inn*en, die sich ein Berufsleben lang mit einem Thema oder einer Sache verbinden. Zum Beispiel […]

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