Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Beuel (Seite 17 von 18)

Mike Mennen – Schlucken ist Arbeit

Für mich ist er die Spinne im Netz. Im Bistro “El Horizonte” am Adenauerplatz melden sich alle eintreffenden Gäste bei ihm an, und alle fortgehenden ab. Alle Fußballinteressierten fragen ihn nach seiner aktuellen Meinung, alle andern, wie es ihm geht. Antwort: Schlucken ist Arbeit.
Letzten Mittwoch bekam er eine neue Herzklappe eingebaut, die vierte Herz-OP, mit 81. Jetzt geht der körperliche Aufbau wieder von vorne los. Denken und Sprechen funktioniert schon, für alles andere ist Geduld erforderlich. Gymnastik-Unterricht ist durch das Fachpersonal schon angedroht.

Viele gute Fußballnachrichten konnte ich ihm nicht ins Krankenhaus in Siegburg bringen. Reals-Ausgleich gegen Barca in der letzten Minute, Schwalbentor von RB Leipzig, Heimniederlage des BSC, Bezirksliga-Ausgleichstor gegen Beuel 06 durch geschundenen Freistoß in der Nachspielzeit: immerhin 3:3 gegen den Tabellenzweiten Spich. Mönchengladbach erobert die Tabellenspitze zurück, in der Regionalliga, mit einem 4:1-Sieg wie gewohnt gegen Köln, Viktoria; Lucien Favre verteidigt die Spitze, mit Nizza, in Frankreich, immerhin praktizierte Politik für den Weltfrieden, denn er arbeitet gleichzeitig für US- und chinesische Investoren!

Geduld, für alles brauchen wir jetzt Geduld. Soviel Zeit muss ein, für die wichtigen Dinge im Leben.

Beueler Kleinversorgungsprobleme

Regelmässig besuche ich meine alte Essener Heimat und habe so einen regelmässigen Vergleich städtischer Strukturprobleme: hier in Beuel die bürgerlich-rheinische Puppenstube, dort im Essener Norden die Klassenprobleme, die seit Jahrzehnten ignoriert werden. Zwischendurch besuche ich häufig, nicht weniger kontraststark Freund*inn*e*n in Köln-Ehrenfeld. Während letzteres, einem Wunder gleich, den U-Bahnbau unter der Venloer Strasse in Köln überlebt hat, ist das einst lebhafte Subzentrum Essen-Altenessen darunter in den 80er/90er Jahren verstorben. Es leidet jetzt sogar unter der schlagzeilenträchtigen aber unzutreffenden Diffamierung als “No-Go-Area”. Talkshow-Stargast Guido Reil, einst SPD heute AfD, startete seine Medienkarriere mit der Lüge “Der Essener Norden ist voll!”, obwohl es nirgends in Westdeutschland mehr Wohnungsleerstand gab und gibt als ebendort. Das sind wirkliche Probleme.
Köln-Ehrenfeld dagegen kämpft dagegen, so angesagt zu sein, dass die Preise dort bald für Normalverdiener*innen nicht mehr zu bezahlen sind. Ein von Immobilienspekulanten betriebenes Einkaufszentrum wurde verhindert, der Investor Bauwens-Adenauer soll “verstanden” haben. Der Stadtteil hat fast alles, was man an Köln lieben kann; nur der Dom ist woanders.

Beuel liegt in seiner Entwicklung zwischen Altenessen und Ehrenfeld, bisher und was seine Chancen betrifft, weit näher an Ehrenfeld. Weiterlesen

(Flug)Lärmbelastung in Beuel

von Dagny Schwarz

Beuel ist einer der dynamischsten Stadtteile Bonns. Mit der Dynamik kommen aber auch Straßenlärm und Flugverkehr, dazu Lärm durch die Bundesbahn. Ausmaß und Folgen von Lärmbelästigungen im Wohnumfeld diskutierte der Grüne Ortsverein Beuel letzte Woche mit Bürgerinnen und Bürgern im Odeon Bistro.
Die Situation, Erkenntnisse zu gesundheitlichen Folgen von Lärm und Handlungsmöglichkeiten stellte Dr. Detmar Jobst, Hausarzt und Gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion Bonn, vor: Umgeben und durchzogen von einer ganzen Reihe von Bundesstraßen und Autobahnen, durchquert von einer der befahrensten Schienenstrecken und in Nähe zum Flughafen Köln/Bonn sowie dem Luftlandeplatz in St. Augustin-Hangelar, ergibt sich für Beuel eine hohe Lärmbelastung aus verschiedenen Emittenten, die insgesamt viele Bürgerinnen und Bürger betrifft und teilweise sogar bis über den Rhein in die Innenstadt ausstrahlt. Die Anwesenden stimmten dieser Aussage lebhaft zu.

Gesundheitliche Folgen von Fluglärm sind, wie Detmar Jobst weiter ausführt, in medizinischen Studien gut nachgewiesen. Weiterlesen

Fett feiern – aber slow

Gestern wurde ich von einer sehr großzügigen Freundin mal wieder ins Bistro Mademoiselle ausgeführt. Alle kulinarischen Sünden waren vorrätig, frisch aus regionaler Produktion, soweit erforderlich auf das vorzüglichste zubereitet, an Fett von einst glücklichen Tieren und Alkohol, zum Teil selbst zubereitet (frischeste Früchte gebadet in Hochprozentigem), sowie Zucker in den “Guglhupf-Variationen”, an nichts haben wir gespart.
Das war für mich Anlass, mich heute endlich in das aktuelle Slowfood-Magazin mit dem Schwerpunktthema “FETT” zu vertiefen. Ich will es mal so zusammenfassen: ich hatte wissenschaftlich nachweisbar einen Vorabend, der Anlass sein sollte, meine Krankenkassenbeiträge ermässigt zu bekommen. Die weit verbreiteten Fettvermeidungsstrategien sind gesundheitlich schwachsinnig, und weil sie genussfeindlich sind, sind sie auch menschenfeindlich. Gut sind sie für eine riesige um sie herum entstandene Branche, nicht zuletzt die eher der Kirmes-Wahrsagerei ähnelnde “Ernährungsberatung”. Wer sich den Spass von denen verderben lässt, ist selber schuld.

Wenn wir diese Umerziehungssysteme des Turbokapitalismus weiter bekämpfen und uns selbst gleichzeitig was Gutes tun wollen, sollten wir die Subversivität des Flanierens in der Stadt wiederentdecken. Vor dem Essen und Trinken, oder nachher, oder beides. Bremsen wir die Hetzer*innen von A nach B aus. Dieses Flanieren entstand im 19. Jahrhundert, als beabsichtigte Demonstration der Reichen, die allen zeigen wollten, dass sie über das Luxusgut Zeit frei verfügten. Einzelne sollen zu diesem Zweck sogar Schildkröten an der Leine ausgeführt haben. Muss ein herrliches Bild gewesen sein. Der Turbokapitalismus von heute würde durch massenhaftes Ausüben dieser Tätigkeit ernsthaft gefährdet. Stellen sie sich die Massen nutzlos im Weg rumstehender Arbeitsloser vor, wie z.B. dieser lesens- oder hörenswerte Essay über das Radfahren von morgen fantasiert, also quasi ein “Kölner Ring” nicht mit Autos, sondern mit Menschen, mitten in Beuel, auf dem Rheindeich oder der Kennedybrücke, wo solche Zustände jetzt schon zu beobachten sind. Rumstehen sabotiert den Verkehrsfluss und gefährdet die Produktivität. So welche müssen dann in Zukunft draußenbleiben. Vielleicht ist uns das dann auch lieber.

Wahn und Sex

Norbert Alich, Rampensau des Pantheon, der lange über das westsibirische Rheinufer lästerte, und jetzt selbst dort arbeiten muss hähä, pflegte immer die Redensart “Bonn, das liegt zwischen Pech und Wahn.” Eine objektive Tatsachenfeststellung. Anders der große Dichter Wiglaf Droste. Während er zuletzt über seine schönen Sexerlebnisse berichtete, scheint es da zu einer ungesunden Unterbrechung gekommen zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass es bei ihm – tragisch genug – Neu-Ossi, mit ostwestfälischer Zuwanderungsgeschichte, zu einem mehrtägigen Alkoholmissbrauch kam, mit fürchterlichen Diskriminierungsanfällen gegen das schöne Köln-Wahn. Der Beueler Jürgen Harder ist Mitinvestor des dortigen Eltzhofes, nebenan werden massenhaft neue Wohnungen gebaut. Da können andere Städte nur neidisch drum sein.

Während Wiglaf also in gesundheitsschädlicher Weise seinen Sex-Genuss unterbrach, hat die Jungle World in ihrer jüngsten Ausgabe Sex-Unterricht zum Schwerpunktthema gemacht. Beispielhaft, gut so.

“The Band – The Last Waltz”

Der Beueler und New Yorker Michael Kleff erinnert im “Kalenderblatt” des Deutschlandfunks an “The Band – The Last Waltz”, heute vor 40 Jahren. Michael gehört zur aussterbenden Art des Musikjournalismus. Wie sehr uns das fehlt, werden wir erst bemerken, wenn es ganz weg ist. Der Deutschlandfunk ist eins der letzten Reservate dieser Art, doch auch dort wächst sie nicht mehr.
Hier können Sie Michaels Beitrag nachlesen oder -hören.
Herzliche Grüße an den Autor und BVB-Fan, z.Z. New York!
Update: Der Link zum Deutschlandfunk funktioniert leider aktuell (So. 27.11.) nicht, weil der Beitrag dort offensichtlich von der Seite entfernt wurde. Den Grund konnte ich noch nicht herausfinden. Bei der Schwesterwelle Deutschlandradio Kultur ist er hier aber noch aufzufinden.

Europaligist

Gestern nachmittag kam es mir ein bisschen wie ein “Kreuzweg” vor, im Beueler Zentrum von wildfremden FC-Fans demonstrativ gegrüßt zu werden. Eine hämische Freude, die ihnen in diesem Leben selten genug vergönnt war. Nach gestern Abend geht es mir wieder etwas besser.

Dafür ist zuallererst den Gladbach-Ultras zu danken. Ich hatte eine Karte auf dem Oberrang über den richtigen Fans auf den Stehplätzen, die in der CL quasi “illegal” sind. Aber “Sitzen ist für’n Arsch!” und schlecht für die Stimmung. Während meine Sitznachbarn vorwiegend über Fabian Johnson und den Trainer quengelten, kämpften die Stehplatz-Fans um den Sieg. Und immerhin ist ein Punkt, der Sicherheit für die Europa-League-Qualifikation bedeutet, dabei herausgekommen.

Gegen einen Gegner, der über einige Fantastilliarden mehr Geldmittel und einen Wundertrainer verfügt, Weiterlesen

“Beuel hat’s”

Letzte Woche lag das Heft wieder im Briefkasten, Ausgabe 2016/17. Ich kann mir nicht helfen, es wirkt einerseits auf mich etwas sehr gestrig. Redaktion und Gestaltung werden vom Verlag des General-Anzeigers betreut, einerseits professionell, dicker Inhalt, viele Anzeigen, aber andererseits so gestrig. Layout, Sprache, Sammlung der Honoratiorenzitate, Politikersprech, es muss wohl so sein, damit am Ende alle zufrieden sind mit diesem “Einkaufsführer”.

Und das macht die eigentliche strategische Bedeutung der Gewerbegemeinschaft Beuel aus: dass alle mitmachen, und nicht, wie z.B. in Bad Godesberg, in tiefer Feindschaft und dem Austausch von Misstrauen und Gegensätzen miteinander “verbunden” sind.

Wenn man von Seite 58 ff. die Mitgliederliste der Gewerbegemeinschaft studiert, kann man auch als langjähriger Beueler, ich bin z.B. 1977 zugewandert, beeindruckt und auch glücklich über diese Wohnortwahl sein. Ich habe bis 1976 in Essen gelebt, im Ortsteil Karnap, der heute weitgehend abgestorben ist, was Einzelhandel und Gastronomie betrifft. Der Nachbarstadtteil Essen-Altenessen war zu meiner Zeit noch ein lebhaftes “Nebenzentrum” und mit Beuel vergleichbar. Er wurde in den 80er-Jahren durch langwierigen U-Bahnbau unter seiner zentralen Einkaufsstraße infrastrukturell weitgehend zerstört; heute firmiert er als “sozialer Brennpunkt” und “No-Go-Area” in den Medien, zu Unrecht, aber schlagzeilenträchtig. Was haben wir es in Beuel gut dagegen!

Schlecht an der Mitgliederliste im Heft ist, dass Internetadressen nicht angegeben sind. Auf der Homepage der Gewerbegemeinschaft sind sie zum Glück aber anklickbar.

Kneipen,Cafes und mehr….im Uni-Magazin

von Klaus Kleinöder

Liebe Schnüss,
Eure Ausgabe zum Winter-Semester haben wir, drei Beueler, gleich nach dem Aufschlagen in die Tonne gekloppt. Unbrauchbar die Ausgabe für uns – und peinlich für Euch. Bei “Kneipen, Cafes und mehr…” übernehmt Ihr in “Beuel & Rechtsrheinisch” Lokal für Lokal aus dem Sommer-Magazin, faul und schlampig, denn so habt Ihr Euch die Mühe erspart zu recherchieren, was in Beuel Sache ist, teilweise sogar Kult.

Zum Beispiel das einzige, dazu erstklassige Bio-Restaurant, Weiterlesen

Beuel: Sack Reis umgefallen

Das führende lokale Medium hat heute zum zweiten Mal vier Spalten damit gefüllt. Es gibt Streit zwischen SPD-Genoss*inn*en auf der einen und der anderen Rheinseite. Ein Tannenbuscher Ratsherr, Mitglied des SPD-Fraktionsvorstandes (uiuiui!), ist aus der Fraktion ausgetreten und bildet mit den zwei Piraten im Rat eine “Gruppe” – was in erster Linie für alle drei mehr Geld gibt.

Das Kunststück, das die Lokalpolitiker und ihre journalistischen Berichterstatter zustandebringen, ist, ebendiese Spalten zu füllen ohne ein einziges politisches Wort, das auch Aussenstehende interessieren könnte. Der berichtete Konflikt bleibt so absolut unverständlich und selbstreferentiell. Es soll um unterschiedliches Koalitionsverhalten gehen. Das ist in der Kommunalpolitik aber Nebensache. Mit welchem Inhalt sollen diese “Koalitionen” denn verbunden sein? Das weiss und erfährt kein Mensch, der sich nicht in den Innereien der beteiligten Parteien bewegt. Und wer mag sich schon gern in Innereien bewegen?

Der berichtete Vorgang ist keine SPD-Besonderheit. Diese Nebensächlichkeiten beschäftigen alle Bonner und Beueler Fraktionen und Parteien. Nur, dass man den Fraktionsführungen der anderen Parteien wirklich keine “autoritäre Führung” vorwerfen kann. Denn auf politische Führung verzichten sie lieber. Wer nichts macht, macht auch nichts falsch, so die innere Logik. Und so das öffentliche Ansehen.

Türkei- & andere Außenpolitik

Während heute weltweit die Nervosität um die US-Präsidentenwahl steigt (s. DLF-Interview von Jürgen Trittin inkl. hübsches Foto! und Kommentar von Jörg Kronauer/JW), dreht sich die Welt weiter und begräbt viele Opfer unbemerkt unter sich. Woody Guthrie, verstorben 1967, kommentierte das Problem Trump schon zu Lebzeiten mit seinen künstlerischen Mitteln – ich grüße seinen Schwiegersohn Michael Kleff, z.Z. New York, ansonsten Beuel.
Der Schweizer Daniele Ganser hat soeben ein Buch über “Illegale Kriege” veröffentlicht, egal wer heute Nacht gewinnt wird das ein aktuelles Thema bleiben.
Die Sanktionsdebatte in Bezug auf das Erdogan-Regime kommt endlich ingang: Günter Seufert (Stiftung Wissenschaft und Politik) kommentierte im DLF-Interview, Jürgen Gottschlich in der taz.
Nichts gemerkt? In Marokko kommt es aktuell zu Massendemonstrationen, nicht wegen des dortigen Klimagipfels in Marrakesch, sondern wegen Polizeiwillkür gegen einen Fischer, die nur ein Beispiel für grassierende Repression der “konstitutionellen Monarchie” ist, mit der unsere Regierung gute Beziehungen pflegt.
Sachdienliche Hinweise zum Thema Korruption liefert ein afrikaorientierter Blog, der richtig darauf hinweist, dass zu dieser Seuche wesentlich die Bestechenden gehören.

Beuel wird sich verändern (müssen)

Nichts ist tödlicher als Stillstand. Beim heutigen Depressionswetter, geschlossener (Olivotti) und gähnend leerer (LaLuna) Eisdiele, wird gedanklich bewusster, dass unser Stadtteil attraktiv und lebenswert ist, aber auch weiter an sich arbeiten muss. In abendlicher Dunkelheit zeigte ich letzte Woche einer Freundin aus Ehrenfeld unser Stadtteilzentrum – und sie wusste aus eigener Erfahrung, wovon ich sprach.

Wir begannen am Adenauer-Platz, Verkehrszentrum, Treffpunkt, mit der großen Anzeigetafel der Stadtwerke gut ausgestattet. Man weiss schnell wann man wohin wegkommt.
Geschlabbert haben wir die Besichtigung des Beueler Brückenforums. Die Mehrheit der Lokale im Erdgeschoss steht leer – gerechter “Lohn” durch die jahrzehntelange Vernachlässigung Weiterlesen

Auswärtsdeppen – wo sind sie hin…..?

In der schlechten alten Zeit, ich kann mich beim besten Willen nicht mehr an die entsprechende Saison erinnern, bürgerte sich in der Fangemeinde des VfL 1900 Borussia Mönchengladbach die Begrifflichkeit der “Auswärtsdeppen” ein. Es bleibt bis heute rätselhaft, wie sich die Mentalität und der “Lauf” einer Mannschaft, der gleichen Spieler, so diametral verändern kann, dass sie einerseits ihre Fans mit Schönheit und Klasse begeistern, und wenige Tage später zutiefst deprimieren können.
Im heutigen Profifussball, in dem Trainingsarbeit, Sportmedizin, Psychologie, Strategie und Taktik globalisiert erforscht und verwissenschaftlicht sind, entscheiden immer häufiger die kleinen Unterschiede. Weiterlesen

Endlich wieder Brückenzoll

Als Beueler vermeidet man Rheinüberquerungen, wenn man nicht rüber “muss”. Ebenso verständnislos steht man der Tatsache gegenüber, dass immer wieder linksrheinische Menschenmassen Beuel unkontrolliert überschwemmen, und die Brücke nach Lust und Laune überqueren, um Busse, Bahnen, Bioladen, Eisdiele, Programmkinos und demnächst das Pantheon zu überfüllen. Um Fluchtursachen von Linksrheinern zu begrenzen, werden jetzt in Beuel schon Studentenwohnheime gebaut. Ein besonderes Problem sind die Fahrradfahrer*innen, die sich in besonders ungehemmter Weise vermehren. Man fragt sich, wann endlich ein Buch von Sarrazin über sie erscheint.
In einem Anflug von Unbeherrschtheit und tierischen Instinkten unternahm ich heute morgen dennoch einen Versuch, mit dem Fahrrad nach Bonn rüber zu fahren. Ich ahnte, dass ich was Verbotenes tat, aber meine Unvernunft hatte mich übermannt. Weiterlesen

WCCB fertig – Pantheon gerettet – Beethovenhalle auch

Bonn weit vor Berlin und Hamburg. Während in Hamburg die letzten Nägel für die Elbphilharmonie gekloppt werden und das ganze Land über den Berliner Flughafen nur noch Witze macht, ist das WCCB in Bonn, dessen Vorgeschichte ein durchaus gleichwertiger Skandal war, in Betrieb gegangen, jetzt auch inkl. Hotel Gastronomie, Variete etc.
So, wie das für die Entwicklung des UN-Viertels und seiner Arbeitsplätze von großer Bedeutung ist, ist es für Beuel die Erhaltung und Ansiedlung des Pantheon.
Und für die gesamte Stadt, ihr Geschichtsbild, ihr Selbstverständnis die Erhaltung der Beethovenhalle, einem architektonischen Symbol der alten BRD, zu Lasten des Wolkenkuckucksheims Festspielhaus.
All das sind Grundbedingungen, um die Weiterentwicklung der kommunalen Demokratie in unserer Stadt – nicht zu garantieren! aber – überhaupt möglich zu machen. Da, wo ich herkomme, im Ruhrgebiet regieren Bezirksregierungen die pleitesten Städte der Republik.
Ich weiss nicht, ob es der Grünen Ratsfraktion selbst bewusst ist: aber das sind die Spuren, die sie in dieser Stadt bereits hinterlassen hat. Es ist schwer, aber Kommunalpolitik kann sich lohnen.

BuPrä / taz vs. Lafo / Mitleid mit der Dt. Bank / Studis wohnen alleine / rätselhaftes Internet

Mit gewohnter Präzision informiert Günter Bannas über den aktuellen Verhandlungsstand zur Neubesetzung des Bundespräsidentenamtes. (FAZ)

Mit zahlreichen Beiträgen nimmt die taz Oskar Lafontaines gestrige Beschimpfung auf. Er weiss einfach, wie er Medien erfreuen kann.

So tief ist die Deutsche Bank gesunken: jetzt gibt es für sie schon Mitleid. Zuteil wird ihr das von der BaFin, der “Bundesaufsicht für die Finanzdienstleistungsaufsicht”, mit Sitz drüben im fernen Bonn. Ob es diplomatisch klug ist, die Bank hier zu schonen? Wird das die britische und die US-amerikanische Aufsicht nicht umso kampflustiger machen? (Telepolis, nachdenkseiten, SZ)

Die Immobilienwirtschaft hat eine neue Goldader entdeckt: die reichen Eltern von Student*inn*en. Ganz nebenbei – oder ist das gar die Hauptsache? – stabilisiert/ verfestigt/extrapoliert sie damit die Klassenstruktur unserer Gesellschaft. Die Studis machen sich zwar gerne digital nackig, ganz analog-physisch wollen sie aber vor allem ihre Ruhe vor der Welt da draussen haben. Die Haie sind auch schon hier in Beuel. (FAZ) Es gibt auch Gegen-Ansätze, die sich hoffentlich anders entwickeln als einst die gewerkschaftliche Gründung “Neue Heimat”. (FR)

Das FAZ-Feuilleton startet eine neue Serie über das rätselhafte Internet. Online-Redakteur Thiel, geb. 1975, schreibt im Startbeitrag z.B.: “Die liberale Demokratie hat ihre Selbstverständlichkeit verloren.” Ist das jetzt in die FAZ-Flure vorgedrungen? Ich hatte dieses Gefühl auch schon, als Thiel noch gar nicht geboren war, vom Internet ganz zu schweigen.

Gladbach-Barca-Karte gesehen! In Beuel! Soll echt sein…

Einen Wertgutransport von geringem Gewicht und hohem Wert beobachtete ich heute in Beuel: eine Eintrittskarte für das Champions-League-Spiel Borussia Mönchengladbach – FC Barcelona wurde übergeben und an einer mir bekannten Stelle gelagert. Zu diesem Gegenstand muss man wissen: auf dem normalen Online-Handelsmarkt waren die limitierten unter 50.000 Exemplare in 18 Sekunden ausverkauft. Ihr gegenwärtiger Verkehrswert beträgt geschätzte 2.000 €/1 Stück.
Da das ZDF (unter Kennern meines Alters auch “CDF” genannt) übermorgen eine unwesentliche Partie der Vereinigung aus dem süddeutschen Raum, in deren Gremien mehrere Mitwisser des verurteilten Straftäters Uli Hoeness sich regelmässig zu konspirativen Absprachen treffen, live überträgt (Oskar Wark wird sich darüber im Grabe umdrehen), wird der Verkehrswert dieser Karte bis übermorgen Abend, 20.45 h Borussia-Park Mönchengladbach, sicher nicht sinken.
Also: ich weiss, wo sie ist. Gegen angemessene Aufwandsentschädigung wäre ich bereit, dieses Wissen mit interessierten Teilhabern zu teilen 😉

Zwei Grüne Männer mit Aussicht auf NRW-Landtag

Am Wochenende wählten die NRW-Grünen ihre Kandidat*inn*en-Liste für die NRW-Landtagswahl im Mai 2017. Zwei Männer aus Bonn schafften es auf Plätze, auf denen sie sich zumindest Hoffnungen auf ein Mandat machen können: Rolf Beu (Platz 20), jetzt bereits MdL und Tim Achtermeyer (Platz 26), derzeit Stadtratsmitglied (was Beu gleichzeitig auch ist).

“Sicher” sind diese Plätze nicht. Ob sie zum Landtagseinzug ausreichen, hängt nicht nur vom ungewissen Grünen-Wahlergebnis ab, sondern auch, wie viele Parteien insgesamt in den Landtag einziehen und sich die Gesamtzahl der Mandate teilen werden.

Die komplette Show der Bewerbungsreden kann – selbstverständlich auch mit schnellem Vorlauf 😉 – hier angesehen werden. Bei mir hinterliess sie den Eindruck von – mit der Ausnahme von Achtermeyer – Alterung und Nachwuchsmangel. Ob das mit politischer Reifung kompensiert wird, wird sich zeigen.

Beuel 06 2:3, BSC 2:2, FC Osako

Beuel 06 verlor heute gegen Bergheim 2:3. Nach Aussagen eines Spielers in der 3. Halbzeit im Bistro El Horizonte hätten sie “8 Tore schiessen müssen”. So sieht es ganz nach ständigem Fahrstuhl zwischen Bezirksliga und Kreisliga A aus. Wenn man dabei eine gutgelaunte 3. Halbzeit weiter pflegen kann, wäre ja alles in Ordnung.
Der BSC, der am Dienstag noch mit 2:2 gegen den aktuellen Spitzenreiter der Regionalliga West BVB II geglänzt hat, musste sich am Wochenende mit dem gleichen Ergebnis beim Abstiegskandidaten Spfr. Siegen begnügen.
Auch die Bäume des 1. Fußballclubs aus der Rheinlandhauptstadt wachsen nicht in den Himmel: Weiterlesen

Worum Beuel Endenich beneiden muss

Auf dem Rückweg von der Bundesagentur für Arbeit oben auf dem Berg in Duisdorf, machte ich für eine Mittagspause Station in Endenich bei Sarah Monteiro-Gashi im Bistro Mademoiselle. Und was soll ich sagen: obwohl ich Sarah schon viele Jahre kenne, war es ein kleines kulinarisches Erweckungserlebnis.

Kennengelernt haben wir uns auf dem Marktplatz in Bonns City, wo Sarah mit Hilfe ihrer Mutter, Birgit Alexander-Monteiro, im Hauptberuf Gleichstellungsbeauftragte bei der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit), einen Espresso&Crepes-Wagen betrieb. Ich lernte die beiden kennen, als sie anlässlich einer Freiluftveranstaltung Bärbel Höhn, MdB und ehemalige NRW-Landesministerin Weiterlesen

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