Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Hans-Jürgen Arlt

Braune Pest bekämpfen

Der Faschismus lässt sich nicht in ein Anderswo abspalten. Er ist – auch wenn es gerne gegenteilig beschworen wird – integraler Bestandteil, eine Herrschaftsoption des real existierenden Kapitalismus, und also auch Europas. Und er ist zwar 1945 besiegt worden – aber er war nie weg. Das entfacht in meinem Hirn die schlimmsten Befürchtungen für die EU-Parlamentswahl am 9.6.24, die diese Gefahr noch weiter antreiben und befeuern könnte. Darum begrüsse ich diese kritische Reflexion des gewerkschaftlichen Kommunikations-Altmeisters Hans-Jürgen Arlt/bruchstuecke: “Wider die Omnipotenzansprüche des (politisch dummen) Marketings”. Weiterlesen

Lieb, Rahr, Fahimi, Gramsci, Küppi & Kiesi

Die publizistischen Reste des Jahres

Nachrichtenarme Zeit. Zeit zum Nachdenken, zum Schreiben, zum Resümieren, zum Vorsätze fassen. Letzteres vermeide ich. Ich bin kein Gramsci-“Schüler”, habe kein Buch, nur Auszüge von ihm gelesen, und keine Fachtagungen zu ihm besucht. Ich weiss nur von solchen, die das getan haben, dass er unter den Kommunist*inn*en Europas zu den Denkenden, zu den Anständigen gehört hat. Und siehe: die Sache mit Sylvester/Neujahr sieht er genau so wie ich: »Ich hasse Neujahr« – Vor seiner Verhaftung durch die Faschisten beschreibt Antonio Gramsci 1916, warum Neujahr auf den Müllhaufen der Geschichte gehört.” Weiterlesen

Genauso beschissen

mit Update 13.8.

Skandale in einem Lokalradio kommentieren? Hatte ich bisher keine Lust. Aber wie bei Waldbränden hat es sich schnell ausgeweitet zu einer Debatte über Medien im öffentlichen Besitz. Kein Wunder, die meisten Verlagsmedien in Milliardärsbesitz kacken alle ab, in unterschiedlicher Geschwindigkeit, aber kontinuierlich. Die wollen halt möglichst viel ins Nirwana mitnehmen. Die deutschen Linken und Liberalen waren bisher doof genug, die Grundsatzdebatte über öffentliche Medien zu scheuen oder gar zu ignorieren. Zur Strafe wird sie nun von Rechts aufgezogen. Weiterlesen

Bloss keine “Kampagne”

Impfdiskussion – viele grosse Fehler sind leider sehr wahrscheinlich
Es hat ja schon angefangen, und wird sich steigern, im Sinne von schlimmer-werden. Aus allen Rohren werden Kampagnen fürs Corona-Impfen gestartet, nichts wird dafür zu teuer sein. Eine fabelhafte Sonderkonjunktur für die darbende PR-Industrie. Wohlgemerkt: ich bin nicht gegen Impfen, jedenfalls nicht grundsätzlich. Ich bin nur gegen die Polit-PR-Blase. Weil ich sie kenne. Weiterlesen

Verteidigen und behalten: Skepsis

mit Update nachmittags: “Zum Weiterlesen”
Das Wörterbuch nennt als Synonyme: “kritische Zweifel, Bedenken, Misstrauen [bestimmtes Verhalten]; Zurückhaltung”, Eigenschaften und Verhaltensweisen, die einer Demokratie nur guttun können. Nach meinem Gefühl gibt es derzeit Versuche im öffentlichen Diskurs, diese Begrifflichkeit auf Rechts zu drehen. Das ist bekämpfenswert.
Den Anstoss zu diesem Gedanken gab mir dieses Interview aus der heutigen DLF-Religionssendung “Tag für Tag”. Der gutgemeinte Widerspruch gegen Islam- und Menschenfeindlichkeit macht es sich selbst schwer, Weiterlesen

Wohnkapital / Grundeinkommen / Nawalny / London

Philipp Möller/Jungle World analysiert prägnant die Entwicklungen und Veränderungen im deutschen Immobilienkapitalismus. In einer 5-Minuten-Recherche habe ich versucht mehr über ihn herauszufinden. Wenn er der Gleiche ist, von dem in diesem Wikipedia-Eintrag behauptet wird, er sei “FDP-Sympathisant”, würde sogar für die arbeiten, dann ist das mindestens bemerkenswert. Weiss der Lindner von diesem Zusammentreffen von so viel Systemkritik mit seiner Partei?
Bemerkenswert auch Hans-Jürgen Arlt/bruchstuecke, zehn Jahre lang Chef der Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Weiterlesen

„Zukunft der Arbeit als öffentliches Thema“

von Jupp Legrand (Otto-Brenner-Stiftung)

+++ Studie der Otto Brenner Stiftung (OBS) analysiert Presseberichterstattung über die Zukunft der Arbeit +++ Welche Botschaften stehen im Mittelpunkt? +++ Welche Probleme werden diskutiert, welche Hoffnungen geweckt? +++ Prozess der Digitalisierung wird wie ein Naturgesetz wahrgenommen +++ politische Gestaltungsansprüche bleiben wenig ambitioniert und seltsam reduziert +++

Die Arbeitsgesellschaft durchlebt seit Jahren einen epochalen Umbruch. Es müssen Antworten auf radikale Neuerungen gesucht und Lösungen für dramatische Veränderungen gefunden werden. Doch an die Zukunft der Arbeit richten die meinungsbildenden Medien in Deutschland nur altbekannte Fragen: Sie berichten über die technischen Veränderungen und beschreiben die digitale Revolution im Horizont der seit 150 Jahren vertrauten Probleme. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Otto Brenner Stiftung, die soeben zum diesjährigen Tag der Arbeit erschienen ist.

Die Autoren haben die Presseberichterstattung von elf deutschen Tages- und Wochenzeitungen analysiert und unter dem Titel „Die Zukunft der Arbeit als öffentliches Thema“ veröffentlicht. Der Untertitel diagnostiziert eine „Presseberichterstattung zwischen Mainstream und blinden Flecken“. Untersucht wurden u. a. „Der Spiegel“ und „Die Zeit“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die „Süddeutsche Zeitung“, „Die Welt“, das „Handelsblatt“ und „die Tageszeitung“.
„Sorgenvolle Unausweichlichkeit“ sei der Grundton der Medienberichterstattung, resümiert die Studie. Weiterlesen

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