Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Ministerpräsident*innen (Seite 2 von 2)

Mit Transusen gegen das Virus

von Ulrich Horn
Die Corona-Pandemie offenbart die Handlungs- und Führungsschwäche der Ministerpräsidenten (MP). Sie sind für den Kampf gegen die Pandemie zuständig. Sie reklamieren diese Verantwortung für sich. Doch sie werden ihr nicht gerecht. Das Gremium der 16 Regional- und Lokalpolitiker, das Deutschland durch die Pandemie steuern müsste, zeigt sich der Krise nicht gewachsen. Es ist dabei, die Schäden für das Land zu vergrößern. Weiterlesen

An die Bundesregierung

Betreff: Aw: Beschlusspapier der MPK vom 28.10.2020
Sehr geehrte Damen und Herren, in einer Bonner Kneipe würde ich spontan sagen, die spinnen in Berlin oder die sind besoffen. Je mehr ich darüber nachdenke, um so wahrscheinlicher erscheint mir diese Variante.

Sollten die Kanzlerin und die MPs wider meiner Erwartung nüchtern gewesen sein, dann besteht um so mehr Grund zur Sorge. Denn – Gesetze macht bei uns das Parlament. Dafür wählen wir so was. Weiterlesen

Zuspitzung am Donnerstag?

Die Ministerpräsidenten fürchten ein High-Noon mit der Bundeskanzlerin. Am Donnerstag kommen sie wieder zusammen, virtuell selbstverständlich. Am liebsten wollen sie sich, wie meistens, um eine klare Entscheidung drücken, weil sie sich gegenseitig nicht das Schwarze unter den ungewaschenen Fingernägeln gönnen. Aber die High-Noon geilen Medien drängeln: sie wollen Sieger und Besiegte, und dann zum nächsten Fight. Welches Signal wird der Gesellschaft mit dem DFL-Fußball gesetzt? Weiterlesen

Flicken

Von Günter Bannas
Berlin, steht im Grundgesetz, sei die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. In diesen Wochen der Bekämpfung des Coronavirus aber klaffen Verfassung und Verfassungswirklichkeit auseinander. „Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet“, heißt es ebenfalls in der Verfassung. Unterschiede in Theorie und Praxis auch dort: Die Bundesländer machen von der Ausnahmemöglichkeit „zur Bekämpfung von Seuchengefahr“ Gebrauch – nach je eigenem Bedarf. Weiterlesen

Auch gefährlich: Luft, verschmutzte

Ich weiss zuwenig über die Gefährlichkeit der derzeit die Schlagzeilen beherrschenden Grippen, um ihre Gefährlichkeit und Bekämpfung fachlich seriös beurteilen zu können. Letztendlich ist das, wie unser sonstiges Alltags-Denken und -Handeln auch, eine Vertrauenssache. Mein Vertrauen in die hierzulande herrschende Politik und Verwaltung war schon vorher stark begrenzt, so dass nicht mehr viel fürs Sinken übrig bleibt. Wenn Sie es wagen wollen: Weiterlesen

Trinkgeldbesteuerer und andere Vollpfosten

Warum sind SPD-Finanzminister so wie sie sind? Zumindest in den letzten zehn, fünfzehn Jahren wiesen sich sozialdemokratische Finanzminister durch besondere Unglaubwürdigkeit aus. Da gab es beispielsweise den Finanzminister Peer Steinbrück. Der bestand als Landesfinanzminister darauf, die damals in Frage stehende “Trinkgeldbesteuerung” aufrecht zu erhalten. Insbesondere die mit Tourismus befassten Bundestagsabgeordneten waren sehr für die Abschaffung dieser unsinnigen Marginalsteuer. Steinbrück veranstaltete in Muffendorf – einem Ortsteil von Bonn-Bad Godesberg, ein eigenes Presse- Hintergrundgespräch zu diesem Thema. Weiterlesen

Das Bonner Wir-schaffen-das

Unbemerkt von der breiten, aber gut verankert in der Fach-Öffentlichkeit wandert derzeit ein neues Integrationskonzept der Stadt Bonn durch alle Gremien und Ausschüsse des Stadtrates; im März 2018 soll es in der Ratssitzung beraten und beschlossen werden. Bonn hatte lange gebraucht, war eine der letzten Städte, die überhaupt eins zustandebrachten (hier das alte bisherige). Es war erst entstanden, als die damalige Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann in Coletta Manemann eine Kandidatin für eine städtische Integrationsbeauftragte gefunden hatte.

Andere Städte hatten längst das Problem erkannt und geeignete Personen gefunden. Nur das saturierte Bonn, das sich aufgrund seiner langen Hauptstadtfunktion für international genug hielt, und sogar mit OB, NRW-Ministerpräsident und Bundesaußenminister die saudische König-Fahd-Akademie freudig begrüsste, merkte erst Jahre später, dass sich die Welt weitergedreht hatte. OB Dieckmann fand dann aber weder in ihrer Stadtverwaltung noch in mehreren öffentlichen Ausschreibungsverfahren eine Person, die nicht nur fachlich qualifiziert war, sondern ihr auch passte. Dann hatte sie die – aus ihrer eigenen Sicht – geniale Idee, Weiterlesen

Medienbashing = Whiteout

Albert Schäffer verdanke ich die Lektion vom “Whiteout”: wenn mann am Horizont die Grenze zwischen Himmel und Erde nicht mehr erkennen kann. Davon ist die deutsche politische Klasse offensichtlich sehr geplagt. Es ist richtig, dass sie von “den Medien” dabei keine Hilfe bekommen. Doch die umschwirren sie nur, wie Satelliten oder der Mond. Sie für die grassierende eigene Orientierungslosigkeit und Diskursunfähigkeit verantwortlich zu machen, ist abgrundtief billig, nur doof.

Lustig: die Kritik konzentriert sich auf die “öffentlich-rechtlichen Medien”. Warum? Weil von den Anderen sowieso nichts mehr erwartet wird. Das Privat-TV betreibt keine Informationsprogramme mehr, sondern nur noch “Unterschichtenfernsehen” (Harald Schmidt). Die Mittel- und Oberschichten unter 50 Jahren verzichten bereits ganz auf TV-Konsum. Die privaten Printmedien wiederum, davon gehen unausgesprochen bereits auch alle aus, machen klar ausgerichtete Gesellschafts- und Parteipolitik, und zwar im Zweifel immer für “die da oben”. Wenn das allgemein als gegeben vorausgesetzt wird, gibt es da nichts mehr zu kritisieren. Bleiben übrig die Medien, die uns gehören.

Die werden jedoch leider nicht von uns kontrolliert, Weiterlesen

Amin

von Doro Paß-Weingartz

Herbst 2015 – Hunderttausende Flüchtlinge sind auf dem Weg nach Europa. Viele wollen nach Deutschland. Täglich liefern die Medien Bilder von flüchtenden Menschen – und dann die Frage: Kann das klappen? Über Angela Merkels Antwort »Wir schaffen das!« bin ich froh. Ein so reiches Land wie Deutschland kann die Tische größer machen und kann Menschen aufnehmen. Die HelferInnen bei den Registrierungsstellen zeigen mit ihren Spenden, mit ihrer Unterstützung das freundliche Deutschland, das Land, das Menschen in Not willkommen heißt.
Doch was machen wir persönlich, was könnten wir tun, um einen kleinen Beitrag in dieser Situation zu leisten? Als ehemalige Politikerin sind mir die Sorgen der Kommune im Hinblick auf die Unterbringung der vielen neuen Menschen vertraut. Ganz besonders liegen mir die unbegleiteten jungen Flüchtlinge am Herzen. Wie können sie es schaffen, nach einer fast unmenschlichen Fluchtleistung hier inmitten einer fremden Umgebung so etwas wie Heimat zu finden?

Die Gedanken

Mein Mann und ich diskutieren. Bisher haben wir unser ehemaliges Kinderzimmer im Souterrain auf einer Vermietungsplattform angeboten. Gibt es jetzt nicht andere Prioritäten? Könnten wir nicht stattdessen einen jungen Menschen aufnehmen und ihm unsere Unterstützung anbieten? Andererseits – nach drei Kindern – und in vergleichsweise hohem Lebensalter: Schaffen wir das noch? Es gibt Berichte zuhauf über traumatisierte Jugendliche, die auch für ihre Helfer und Helferinnen zur Belastung werden.
Wir sprechen mit unseren Kindern. Die sind sofort begeistert und ermutigen uns, den Versuch zu wagen.
Wir entscheiden uns, diesen Schritt zu gehen und die Herausforderung anzunehmen, von der wir noch nicht wissen, wie sie aussieht…. Weiterlesen

9/11 – Pakistan – ÖR-Medien

Heute ist wieder Jahrestag. Der Anteil Saudi-Arabiens am Attentat vom 11. September 2001 in New York ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Nicht Mathias Bröckers, sondern telepolis-Chefredakteur Florian Rötzer persönlich, widmet sich bisher geheimgehaltenen “28 Seiten” eines Untersuchungsberichtes, die neue Hinweise geben. Dass sie jetzt Gegenstand öffentlicher Erörterung werden, ist ein Hinweis auf die Fragilität der (aussen-)politischen Beziehungen, auch interner Kämpfe in den Herrschaftsapparaten sowohl der USA als auch der feudalen Herrscher”familie” der Saudis.

Aus Pakistan, immerhin eine Atommacht (und das mit bundesdeutscher Hilfe geworden), Bündnispartner zahlreicher terroristischer Gruppen, dringen nur selten politische Informationen in unsere Öffentlichkeit. Telepolis beleuchtet die Zusammenhänge zwischen dem Cricket-Sport und den politischen Auseinandersetzungen.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit Dealen die Staatskanzleien (also die Büros der Ministerpräsidenten) der Bundesländer über einen neuen Staatsvertrag für die öffentlich-rechtlichen Medien. Aus dieser Politikebene ergibt sich unvermeidlich, dass dieser Vertrag immer nur ein kleinen Bestandteil umfangreicher Verhandlungspakete (wenn Du mir das gibst, gebe ich Dir jenes …) ist. Nur in Glücksfällen sind an diesen Deals der Bürokrat*inn*en Fachleute beteiligt; ich mag gar nicht daran denken, wer da jetzt aus NRW dabeisitzt. Die Fachleute haben sich darum jetzt mit einem neuen “Manifest” einzumischen versucht. Sehr realoorientiert, alles so weit richtig, ich empfehle Unterschreiben.

Die Niedersachsen-Intrige und seriöser Journalismus

Seit dem Wochenende steht, angeführt von der “Bild”-Zeitung, der niedersächsische Ministerpräsident Weil unter Beschuß. In heuchlerischer und verlogener Weise wird ihm zum Vorwurf gemacht, vor zwei Jahren eine Rede im Landtag, die er als Ministerpräsident und gleichzeitig Mitglied des Aufsichtsrats der VW Aktiengesellschaft über die Diesel-Affäre gehalten hat, von der Kommunikationsabteilung von VW fachlich hat gegenlesen lassen. Es handelte sich dabei um Passagen, die sich u.a. mit den juristischen und technischen Details der Verfahren beschäftigten, die in den USA gegen VW anhängig sind. Sowohl als Ministerpräsident, als auch als Aufsichtsrat von VW mußte er ein Interesse haben, seine Rede auf juristische und technische Fehler prüfen zu lassen, um nicht Schadenersatzansprüche oder juristische Nachteile gegen das Land Niedersachsen oder den angeschlagenen VW-Konzern in Kauf zu nehmen. Jeder seriöse Journalist hätte genau das gleiche getan.

Conrad Ahlers und Rudolf Augstein haben ihren legendären Artikel “Bedingt abwehrbereit”, der die “Spiegel Affäre” 1962 auslöste, vor der Veröffentlichung vom Bundesnachrichtendienst gegenlesen lassen. Weiterlesen

Grüne in der Dieselfalle?

Eigentlich haben die Grünen mit dem aktuellen Dieselskandal ein wunderbares Wahlgeschenk erhalten. Der Autogipfel der Bundesregierung entwickelt sich immer mehr zum Flop, bei dem die Regierung vor den kurzsichtigen Profitinteressen der Konzerne eingeknickt ist. Nur meinen jetzt manche Grüne, weil man ja für das Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2030 sei, dürfe man sich nicht für eine Rettung des Dieselmotors stark machen. Diese Haltung könnte ein schwerer strategischer Fehler sein. Denn niemand anders als die Grünen kann jetzt gemeinsam mit Verbraucherschützern, der DUH und anderen NGOs wirkungsvoll für die Verbraucher Partei ergreifen, die mit dem Dieseldeal zwischen Merkels Regierung und Autokonzernen die Dummen sein werden.

Die selbsternannten Premium-Autobauer weigern sich, eine verbraucherfreundliche Lösung für die Entgiftung der Dieselabgase mit NOx anzubieten. Die von den Konzernen angebotenen Software-Updates beinhalten für beide Seiten – Hersteller wie Fahrzeugbesitzer – hohe Risiken. Denn schon bei früheren Softwareupdates hat sich gezeigt, dass sich die Physik nicht mit Algorithmen überlisten lässt. Wird das Thermofenster, in dem eine NOx – Reduzierung ohne Einspritzung von Harnsäure funktioniert, auf elektronischem Weg erweitert, besteht die Gefahr von Motorschäden in Form verrußter Ein- und Auslasskanäle, verbrannter Brennräume und Ventile. Motortotalschäden sind die Folge. Die Rahmenbedingungen dieser Technik setzt die Physik, nicht der Gesetzgeber. Will man mehr, müssen aufwendigere Techniken her, die bei LKW-Motoren seit langem bewährt sind und funktionieren. Weiterlesen

Potsdam – so doof wie Berlin / Hombach

Wenn jemand was vom deutschen Geldadel versteht, dann die FAZ. Sie gehört ihm schliesslich. Sie hat nun in ihrer Sonntagsausgabe ihre Feuilleton-Edelfedern Niklas Maak und Claudius Seidl auf den (West-)Berliner Geldadel, der sich das Städtchen Potsdam als Schrebergarten eingesteckt hat, losgelassen. Mit diesen provinziellen Gartenzwergen lässt sich die Weltherrschaft wirklich nicht erobern – Jürgen Becker würde sagen: “Nix is so schläch’, dattet nich für irgndwatt joot es” – aber lesen Sie selbst.
Ob die Ossis das geahnt haben, als sie die SED stürzten?

A propos Geldadel: einer, der zeitlebens dessen Geld auszugeben wusste, ist Bodo Hombach. Es ist eine besonders explizite Bosheit unserer lokalen Monopolzeitung, ihm auf einer ganzen Seite Platz zum Ausbreiten zu geben. Mit der Ministerpräsidentin Kraft verbindet ihn eine besondere Intimfeindschhaft aus gemeinsamer Mülheimer Zeit. Selbst ich weiss, was damals eine Putzhilfe über ihn wusste, ist eben eine sehr kleine Stadt.

Mediatheken-Ärger vor dem Ende?

Niemand blickt mehr durch, was und mit welcher Aufenthaltsdauer in den Mediatheken der von uns bezahlten Rundfunk- und TV-Sender abrufbar ist. Junge Leute glotzen überhaupt kein TV mehr. Selbst unsereiner guckt nur noch die 20-Uhr-“Tagesschau”, die Samstags-Sportschau und ausgewählte “Tatorte” (Dortmund!, Tukur) live, wenn überhaupt.
Was nicht online steht, existiert auch nicht – für immer mehr Menschen, vor allem die Nachwachsenden.
Wenn die Mediatheken nicht bald verlässlich nutzbar sind, und wenn nicht endlich die sehr inhaltsreichen Archive, die wir auch alle schon bezahlt haben, zugänglich gemacht werden, dann werden auch die öffentlich-rechtlichen Sender bald nicht mehr existieren. Zu entscheiden haben das gemäss Verfassung die Ministerpräsident*inn*en der Länder. Jeder und jedem von ihnen ist vor allem “ihr” Landessender ein besonderes Anliegen, denn nur dort kommen sie als Politiker*innen überhaupt verlässlich vor. Wenn sie also auch “ihrem” Sender online die Luft abdrehen, dann ist das so eine Art politischer Selbstmord 😉
Die Blog-Kolleg*inn*en von netzpolitik.org haben eine Bestandsaufnahme der Diskussion zwischen den Bundesländern gemacht. Es besteht Hoffnung. Aber durch das Einstimmigkeitsprinzip kann es auch Dauern.

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