Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Naomi Klein

Naomi Klein hat wieder ein Buch fertig

Aufgrund vergangener Bestseller konnte Naomi Klein sich die Gründung eines mittelgrossen Sachbuchfabrikations-Unternehmens leisten. Wenn dann ein neues Werk fertig ist, gilt es wieder eine internationale PR-Kampagne durchzuziehen. In der hat sie bei Hanno Hauenstein/FR ein längeres Interview abgeworfen: Naomi Klein im Interview: ‘Die deutsche Erinnerungskultur hat eine eingefrorene Qualität’ – Die Autorin und Umweltaktivistin Naomi Klein über das schwierige deutsch-israelische Verhältnis, die Singularität des Holocaust und ihr Buch zu Verschwörungstheorien”. Weiterlesen

Das Dilemma

Und wie wir da wieder rauskommen – Putins Krieg

Exakt heute jährt sich zum 85ten-mal der Überfall Nazi-Deutschlands auf die baskische Stadt Guernica. Die Stadt wurde 1937 dem Erdboden gleichgemacht. Dieses Datum wird bisweilen als Prolog zum II. Weltkrieg gewertet – auch weil der für die Nazi-Luftwaffe zuständige Hermann Göring sich offen darüber ausließ, dass man neue Waffen für kommende Aufgaben ausprobieren wolle.

Jetzt wird wieder über eine Weltkriegsgefahr geredet. Weiterlesen

Zukunftsmusik

Virus / KI / Klima / Waffenkongress in Bonn
Wahlen können hierzulande nicht verboten werden, selbst wenn sie was verändern würden. Es ist falsch, ihre Wirkung zu unterschätzen. Überschätzen kann schnell in Träumerei ausarten, um sich Kraft zum Kämpfen zu autosuggerieren. Ist also nicht komplett falsch, für den Moment. Aber auf Dauer doch. Entscheiden Sie selbst an den folgenden Beispielen. Weiterlesen

„Green Deal“

von Gert Samuel
Der „Green Deal“ ist in vieler Munde. Auch die EU-Kommission inklusive Parlament und Rat „sind dafür“ und arbeiten an einem „European Green Deal“. Jedoch spielt dieses Thema im laufenden Bundestagswahlkampf, wenn überhaupt, nur eine nebensächliche Rolle. Es folgen zwei Anregungen zum Hintergrund sowie eine Rezension. Alle drei Bücher leben von Hoffnungen und Überzeugungen auf positive Wirkungen, benennen zugleich allerdings politische Gegenkräfte und zu überwindende Hindernisse. Weiterlesen

Berührung wird Politikum

Das Covid-19-Virus geht nicht weg. Einen Impfstoff gibt es nicht. Ob und wann es einen geben wird, ist offen. Gegenmittel gibt es auch keine, allenfalls solche, die den Erkrankungsverlauf lindern oder verkürzen. Gefährdete Leben werden damit nicht gerettet. Das bedeutet, dass uns dieser Game-Changer noch mehrere Jahre, mindestens, beschäftigen wird. Es ist höchste Zeit, sich gedanklich damit zu beschäftigen, wie das menschliches Leben ändert, ändern soll, oder lieber nicht soll. Wenige beginnen damit. Weiterlesen

Wie wird Postcorona?

Hoffnung: daraus Lernen – Befürchtung: es kommt noch schlimmer – “Post-Wahrheit”?
Ein Fenster der Gelegenheit. Wiederholt sich die Geschichte in Gestalt von Naomi Kleins Schockstrategie? Nicht wenig spricht dafür. Denn wo ist die wache Linke, die das Fenster kraftvoll nutzt? Andreas von Westphalen/telepolis diskutiert das unter Zuhilfenahme einer Menge kluger Leute. Die wenigsten von ihnen setzen sich allerdings (noch) der Mühe aus, Weiterlesen

Die soziale und räumliche Dimension der Pandemie

von Robertha Barros und Paulo Victor Melo
In Brasilien erkranken und sterben deutlich mehr Bewohner*innen armer Viertel als wohlhabender Bezirke an COVID-19

Der Theologe und Philosoph Leonardo Boff schrieb jüngst, dass die Coronapandemie eine „einmalige Möglichkeit darstellt, unsere Lebensweise im gemeinsamen Haus (Motto einer 2016 entstandenen Initiative des nationalen Rats christlicher Kirchen Brasiliens) zu überdenken“. Die Autor*innen des nachfolgenden Beitrags zeigen, wie weit Brasiliens Städte heute davon entfernt sind, ein „Gemeinsames Haus“ zu sein, in dem alle Bewohner*innen menschenwürdig leben und ihre Gesundheit schützen können. Aber sie teilen die Hoffnung Leonardo Boffs, dass ein Umdenken möglich und vor allem dringend notwendig ist. Weiterlesen

Parallelwelten

Skripalaffäre gestorben? / Frankreich streikt / Deutschland explodiert
Erinnern Sie sich noch an die Skripal-Affäre? Zwei Exil-Russ*inn*en sollten im Vereinigten Königreich von skrupellosen russischen Geheimagenten vergiftet werden, und wurden nur knapp von den heldenhaften britischen Geheimdiensten gerettet und seitdem vor ihren Häschern versteckt. Darum können uns die Held*inn*en von MI 5-6 auch leider keine Wahrheiten und Beweise präsentieren. Weiterlesen

Mandela – 100

Aus Anlass des heutigen 100. Geburtstages von Nelson Mandela dokumentiere ich hier einen Text, den ich 2013 aus Anlass seines Todes für die ruhrbarone geschrieben habe. Unten ergänze ich einige aktuelle Hinweise und Anmerkungen im Update.

Mandela – viele deutsche Nachrufer heucheln

Ich bin zwar kein Freund von Personenkult, aber inhaltlich sind die meisten Mandela-Nachrufe zutreffend. Es gibt jedoch einen speziellen deutschen blinden Fleck. Mandela war viel zu großherzig darauf rumzureiten. Ich bin es nicht.

Ich habe das Ruhrgebiet wegen Südafrika verlassen. Ende 1976 begann ich meinen Zivildienst bei der Informationsstelle Südafrika (issa). Nach dem Ende des Zividlienstes wählte mich 1978 die bundesdeutsche Anti-Apartheid-Bewegung (AAB) in ihren Vorstand. Weiterlesen

Die Gesellschaft des Spektakels

Nein, das ist kein Titel von Adorno. Der Autor des gleichnamigen Werkes war Guy Debord, es erschien vor 50 Jahren. Sein deutscher Verleger Klaus Bittermannn, in seiner Freizeit BVB-Fan, widmete ihm heute in der Jungen Welt den besten Text des Tages. Die Subversivität des Spazierens begegnet uns hier wieder. Ich würde gerne eine Verfilmung dieses Lebens sehen; ich glaube, sie müsste in schwarz-weiß sein.
So beeindruckend die inhaltliche und sprachliche Radikalität von Bittermann und Debord ist, so unerbittlich realitätsorientiert und vernünftig argumentiert Albrecht von Lucke “Die neue Linke und die alte Gewaltfrage“. In einem wichtigen Argument stimme ich ihm besonders zu: Grund- und Menschenrechte, und seien sie auch noch so “bürgerlich”, sind kein strategisches oder taktisches Mittel zur Erreichung höherer Ziele, sondern sind selbst ein Zweck und Ziel. Türkische Oppositionelle verstehen das derzeit besonders gut. Wir dagegen müssen uns öfter daran erinnern.
Update 31.7.: Zu unserer Wahrnehmung von Gewalt weitere Hinweise von Charlotte Wiedemann.
Weitere bemerkenswerte Texte in der Jungen Welt:
Jörg Kronauer verdeutlicht, wie auch gestern schon Christoph Marischka auf telepolis, dass Uschi es nicht lassen kann: uns, der Öffentlichkeit, eine Erzählung weiszumachen, die von der brutalen Wirklichkeit von Kriegsführung und Großmachtstreben ablenken soll. Thomas Pany analysiert heute, wie Macron versucht, die europäische Pole Position in der Großmachtkonkurrenz zu erobern. By the way: was macht eigentlich Pulse of Europe? Antwort: nicht mehr wöchentlich, sondern “jeden ersten Sonntag im Monat” soll demonstriert werden. Der Augusttermin in Köln “entfällt” allerdings.
Reinhard Lauterbach, Osteuropa-Korrespondent der Jungen Welt, beeindruckt durch seine eigenständige Position. Heute erinnert er an die stalinistische Repression vor 80 Jahren; kaum zu glauben, wie dieses Land in diesem Zustand wenige Jahre später in der Lage war im “Großen Vaterländischen Krieg” die deutschen Faschisten zurückzuschlagen.
Noch ein Hinweis für Trump-Analyst*inn*en: mehrere Besprechungen zum neuen Buch der Kanadierin Naomi Klein: von Ingo Arend, Arno Widmann und Lalon Sander. Positiv verhaltensauffällig in der Tagesberichterstattung ist für mich FAZ-Korrespondentin Frauke Steffens, besonders bemerkenswert ihre Würdigung der weiblichen Widerständlerinnen im Senat.

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