Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Wissenschaft

Das “Ossi”

Über Populisten, Verschwörungs”theoretiker” und das “Ossi” – in Anlehnung an Hamlet (Es ist etwas faul im Staate Dänemark)

Unter uns sollen sich jede Menge Populisten befinden, die gleichzeitig auch sehr gerne Verschwörungsgläubige sind. Etwa 20 Prozent seien es, will eine Studie der Uni Hohenheim ermittelt haben. Der Deutschlandfunk präsentierte das Studienergebnis. Er klärte ebenfalls darüber auf, was Verschwörungs“theorien“ sind: Das Gegenteil von wissenschaftlich fundierten, mit Fakten belegbaren Tatsachen, also de facto irrationale Annahmen. Weiterlesen

Gut beraten?

Zur Rolle der Zivilgesellschaft in Sachverständigengremien

– Expertengremien werden in der Politik immer wichtiger, über ihre Zusammensetzung liegen jedoch kaum Informationen vor.

– Eine Analyse von 223 Sachverständigengremien zeigt eine Unterrepräsentation gemeinwohlorientierter Akteure: Nur knapp 14 Prozent der berufenen ExpertInnen vertreten die Zivilgesellschaft.

– Neben der Wissenschaft (33 %) sind auch die Wirtschaft (29 %), sowie Behörden und Politik (21 %) deutlich häufiger präsent.

– Die Zivilgesellschaft wird meist durch Großorganisationen (Kirchen, Wohlfahrts- und Naturschutzverbände, Gewerkschaften) vertreten, thematisch kommen Bildung und Erziehung sowie Sport, Kunst und Kultur kaum vor. Weiterlesen

Agendasetting und der Verzicht darauf

Deutsche Medien können sehr vielsagend schweigen und Altes aufblasen

Steffen Grimberg/taz beurteilt die Henri-Nannen-Recherche von funk (ARD/ZDF-Netzwerk) völlig richtig. Die Story kennen wohl nur die nicht, die zu jung sind und alte Sachen nicht lesen wollen. Extradienst-Gastautor Hans Conrad Zander kann diese Geschichte wahrscheinlich auswendig aufsagen, so sehr hat ihn der beim Vorstellungsgespräch einschlafende Mann beeindruckt. Weiterlesen

Wissen für Alle

Der Kommunismus lebt – nicht als Revolution, sondern schleichend, über Kasachstan, Murmansk, die Schweiz, das SZ-Magazin und den Spiegel – unbemerkt von den waffenliefernden kriegerischen Redaktionen – steckt wieder “Putin” dahinter?

Wie kommichdrauf? Extradienst-Leser*innen wissen, dass ich ein Fan von Sibylle Berg bin. Die wiederum ist als Schriftstellerin so erfolgreich, dass sie schon vor langer Zeit ihre gewiss gerecht entlohnte Spiegel-Kolumne vom wöchentlichen auf 14-tägiges Erscheinen umstellen liess. Dass sie sich ein Leben in der (neutralen) Schweiz leisten kann, weist ebenfalls darauf hin, dass die Gute (noch) nicht verarmt ist. Bei ihr bin ich heute unter die Putin-Räder geraten. Wer kann mich retten? Weiterlesen

Verkaufsstrategie II: der Umwerfer

“Es braucht außerdem atomisierte Menschen, die ebenfalls frei kombinierbar und einsetzbar sind und möglichst wenige soziale und kulturelle Beziehungen unterhalten, die ihre Verwertbarkeit beeinträchtigen könnten.” Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht. Bei diesem Satz dachte ich sofort an die gegenwärtige Pandemiepolitik. Darauf bezieht er sich aber in seinem Kontext nicht (in erster Linie). Er stammt von Fabian Scheidler, der offensichtlich über eine bessere, glaubwürdigere Medienberatung verfügt, als die Grüne Parteispitze. Weiterlesen

Framing

Was ist “die Wissenschaft? / Was ist ein “Aussteiger”?
Bei unbestimmten Rechtsbegriffen, sehr beliebt z.B. auch “der/die Gefährder*in”, fällt es umso leichter, einer Geschichte, die ihn nicht von selbst mitbringt, den gewünschten “Spin” zu geben. Politik und Kommunikation scheint bisweilen aus nichts anderem als dieser undurchsichtigen Technik zu bestehen. Und dann bleibt ja noch zu urteilen: Technik ist nicht aus sich heraus böse. Es kommt auf Ziele und Zwecke ihrer Nutzer*innen an. Sich davon nicht ernstgenommen, zu ruhrgebietsdeutsch; verarscht zu fühlen, bleibt dem subjektiven Urteil jeder*s Einzelnen überlassen.
Lockdown und Infektionen – ohne Zusammenhang? Weiterlesen

Über die Null hinaus denken

Von Alex Demirović
Zur Kritik des Aufrufs #Zero Covid
Die Linke, Strategie und Perspektiven, Staatliche Politiken, Gesundheit, Covid-19

Der Aufruf #ZeroCovid hat innerhalb einer Woche eine enorme Resonanz erhalten. Fast 75.000 Menschen haben ihn bisher unterzeichnet, in den Medien wurde er vielfach erwähnt. Viele meiner Freund*innen haben ebenfalls unterschrieben. Es gab in Vorbereitung des Aufrufs eine Reihe spannender Diskussionen in der Rosa-Luxemburg-Stiftung oder im wissenschaftlichen Beirat von Attac. Ich habe mich dann doch nicht entscheiden können, zu unterschreiben. Mit einer gewissen Sorge sehe ich, zu welchen Verwerfungen die unterschiedlichen Einschätzungen der Pandemie auch innerhalb der Linken führen können. Weiterlesen

SPD / Wissenschaft / Essbares Andernach

Nachgedacht habe ich mehrmals darüber, ernsthaft erwogen habe ich es aber nie: Mitglied in der SPD zu werden. Es sein gelassen zu haben – nie habe ich es bereut. Wenn jetzt in den letzten Tagen SPD-Innenminister und -senatoren als Rassismus-Experten aufgetreten sind, ist das nur eine Camouflage für eine ganz andere “Hauptsache” gewesen. Die Jungs ertragen auch heute noch keine Frau an der Spitze ihrer Partei. Fragen Sie mal Frau Nahles. Sie haben bis heute nicht begriffen, dass eine Frau keine schmückende Dekoration ist, sondern ein Subjekt. Wie Schwarze. Weiterlesen

Nicht “Wissenschaft” sondern Politik

Meine persönliche Corona-Stimmung gibt Ulf Erdmann Ziegler/taz heute ganz gut wieder. Gleich gehts in die Sonne – ein Kleingeschäft in Beuel soll Atemschutzmasken zum Kauf anbieten. Zuvor noch ein paar sachdienliche Hinweise zur Debatte.
Morgens kurz nach 9 hat der DLF sein Qualitätsprogramm “Europa heute” plattgemacht, sicheres Gespür für schlechtes Timing, aber getreu der Politik der Bundesregierung folgend. Stattdessen gibts dort täglich (!) ein Interview mit Führungskräften der Kölner Uniklinik. Weiterlesen

Warum hören so wenige zu?

Was läuft schief zwischen Wissenschaft und Gesellschaft?
Meine Jahre an der Universität Bonn haben mich nicht traumatisiert, aber abgestumpft. Im Studium der Politikwissenschaften habe ich eigentlich nichts gelernt, sondern draussen im wahren Leben Erlerntes zur Anwendung gebracht, um Scheine zu erwerben. Das damalige System an der Uni Bonn war für mich dadurch so desavouiert, dass ich auf einen Abschluss meines Studiums verzichtete, und mich der Berufswelt zuwandte, in der ich bereits sozialversicherte Jobs erobert hatte. Die Ordinarienuniversität, die in Bonn alle 68er-Stürme überwintert hatte, blieb für mich ein lächerlicher Witz. Weiterlesen

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