Nun isser endlich weg. Ändern wird es nichts. Die Aussendarstellung war das Problem. Das Fußballbusiness braucht einen medienattraktiven Frühstücksdirektor, der nach aussen Glitzernebel verbreitet, damit von der Wirklichkeit des Geschäfts nicht so viel zu sehen ist. Grindel drohte dagegen das Geschäft zur Kenntlichkeit zu bringen. Darum musste er weg.
Gestern wurden bereits reichlich Nebelkerzen geworfen, wer denn “geeignet” sei ihm nachzufolgen. Die Tatsache, dass es ausschliesslich Fußballer-Namen waren, die Zeitgenoss*inn*en noch erinnerlich sind (Lahm, Metzelder, letzterer aktuell U19-Trainer und Vereinsvorsitzender in Haltern), zeigt: sie suchen was für die Bühne, zum Showmachen. Lahm war gestern schon schlau genug, nicht so mit sich spielen zu lassen. Wer will schon Repräsentant von solchen “Freunden” sein, die Grindel so absägen? Erinnern sie sich noch an die Uhrengeschichte des Ehrenvorsitzenden der ECA? Hat es ihm geschadet? In seinen Kreisen sind Ermittlungs- und Strafverfahren eine Ehre.
Mitleid mit Grindel ist nicht angebracht. In der Deutschen Welle (DW) erinnern sie sich an einen Vorfall vor acht Jahren, der für die damalige Betroffene bis heute beruflich nachteilig wirkt, und in der Erinnerung soeben wieder wachgeküsst wurde. Die DW macht dabei nicht den Eindruck, als wenn sie sich für etwas entschuldigen, geschweige denn eine Kollegin entschädigen wolle. Alles Grindels.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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