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Zur Rammstein-Debatte

Kleine Metareflexion

Ich halte es für nicht unwahrscheinlich bis wahrscheinlich, dass an den Vorwürfen gegen den Rammstein-Frontmann einiges bis sehr viel dran sein könnte. Aber seit mehr als einer Woche sehe ich jeden Tag bei Spiegel und anderen dieses Foto. Das ist einerseits Rammstein-Selbst-Inszenierung (schönen Gruß an die Chef-Inszenierer bei Universal, die solche Fotos produzieren, um weltweit von einer bestimmten Art von Deutschland-Gruftigkeits-Erwartung zu profitieren), andererseits willige Meta-Übernahme in einer Medienökonomie, die den Schrecken des Machotums – zumal, wenn er mit solchen Fotos präsentiert werden kann – doppelt und dreifach inkassiert (schönen Gruß an Spiegel u.a.).

Wenn etwas dran ist an den Vorwürfen: KO-Tropfen und dann Sex, dann sind das viele Jahre Knast für den, ders getan hat. Und auch für die, die geholfen haben. Nur bitte Schluss jetzt mit Meta- und Meta-Meta-Ausschlachtung. Und stattdessen schnelle und engagierte Ermittlung und ggf. volle Härte des Rechtsstaats!

Mehr zum Autor hier.

Über Reinhard Olschanski / Gastautor:

Geboren 1960, Studium der Philosophie, Musik, Politik und Germanistik in Berlin, Frankfurt und Urbino (Italien). Promotion zum Dr. phil. bei Axel Honneth. Diverse Lehrtätigkeiten. Langjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Bundestag, im Landtag NRW und im Staatsministerium Baden-Württemberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Politik, Philosophie, Musik und Kultur. Mehr über und von Reinhard Olschanski finden sie auf seiner Homepage.

Ein Kommentar

  1. Martin Böttger

    It’s the economy, stupid!
    Wer lieber Richtung Rechtsstaat will, kann z.B. hier entlang:
    https://www.telepolis.de/features/Till-Lindemann-und-Rammstein-Der-Vorsatz-das-Wissen-und-das-Wollen-9184500.html
    Wenn sie nur das Foto weggelassen hätten …

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