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Ukraine: Auch über die Lust zum Krieg, den Mut zur Weißen Fahne und was der Kleine Prinz uns sagte

Auf seiner Reise traf der Kleine Prinz auch auf einen König. Dieser legte Wert darauf, nur Befehle zu erlassen, wenn sie sich auch verwirklichen ließen. Einen Sonnenuntergang herbei zu befehlen, während der noch Stunden entfernt war, schien ihm genauso unvernünftig, wie einem General zu befehlen, von Blume zu Blume zu fliegen. Suspekt war dieser König dem kleinen Prinzen dennoch. Der herrschte und befahl viel zu gern.

Besagter König hatte allerdings zumindest etwas Verstand. Das kann man nicht notwendigerweise jenen bescheinigen, die unermüdlich verkünden, dass die Ukraine den aktuellen Krieg gewinnen wird, schon gewonnen hat bzw. neuerdings auf keinen Fall verlieren darf. Worauf gründen sich solche Postulate – auf Hoffnung? Auf Wissen? Auf einen zutiefst verinnerlichten Glauben, dass es so kommen muss, wenn das Gute das Böse bekämpft? Wir wollen Russland so geschwächt sehen, dass es nie wieder ein anderes Land angreifen kann, erklärte der US-Verteidigungsminister Austin zunächst.

Nicht einmal US-Geheimdienste hielten das für wahrscheinlich

Seit Dezember 2023 malt der US-Präsident die Gefahr einer russischen Invasion der Nato an die Wand. Dafür gibt es keinen einzigen Hinweis. Noch nicht einmal die US-Geheimdienste hielten das in ihrer jährlichen Bedrohungsanalyse 2024 für wahrscheinlich. Sie sind sich „fast sicher“, dass Russland nicht die Nato angreifen und einen direkten militärischen Konflikt provozieren will. Aber es soll ja keine Denkverbote geben.

Nie wieder will das deutsche Auswärtige Amt das Wort „Präsident“ vor Putins Namen in Dokumenten setzen, war in der Frankfurter Rundschau nachzulesen. Der US-Sicherheitsberater Jack O`Sullivan hält so etwas für Kinderkram. Putin ist russischer Präsident. Das ist Teil der Realität, mit der man umgehen müsse, egal, wie man diese Wahl einschätzt.

Zu dieser Realität gehörten die Schlangen von Wählerinnen und Wähler vor russischen Konsulaten in Italien, die italienische Medien dokumentierten, genauso wie die Feier auf dem Roten Platz, nach der Präsidentenwahl. Vor 10 Jahren wurde die Krim geschluckt (oder, wie es ab Minute 43 hieß: ist sie wieder nach Hause gekommen, auf immer). Hätte der Westen nicht die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland 2022 sabotiert, wäre über ihr Schicksal verhandelt worden. So aber… Wer an dieser Feier teilnahm, und noch nicht auf der EU-Sanktionsliste ist, wird sich gewiss demnächst darauf wiederfinden. Trotzdem ist es wichtig, zuzuhören und sich auch die Menge auf dem Roten Platz anzuschauen – es waren viele junge Menschen darunter (speziell ab Minute 43, ab Min 45 russische Hymne).

Was für eine Schnapsidee! – aus Frankreich

Weil die Kriegslage in der Ukraine ist, wie sie ist, setzte „kühnes“ Nachdenken über Truppen auf ukrainischem Boden ein. Macron machte den Anfang. Prompt fanden geheime Einschätzungen des französischen Militärs ihren Weg in die eher rechte Marianne, die kurzgefasst lauteten: Was für eine Schnapsidee! Der polnische Außenminister Sikorski war ebenfalls begeistert von der Macron`schen Kühnheit, der polnische Verteidigungsminister eher nicht. Bis Washington sprach und etwas Druck aus dem Kessel nahm: Selbstverständlich kann jedes Land souverän entscheiden, ob und wie es sich am Krieg in der Ukraine beteiligt. Die USA haben sich entschieden und zwar gegen Kampftruppen am Boden.

Damit war alles ein weiteres Mal gesagt: Eine Nato-Angelegenheit ist es nicht. Macht was ihr wollt, aber sterbt allein. So wie die USA nicht in den Krieg für die Ukraine ziehen, die nicht zur Nato gehört, ziehen sie auch nicht an der Seite einiger vorwitziger Nato-Verbündeter in die Schlacht um ukrainischen Boden. Scholz begriff das schneller als Macron. Nun weiß dieser es auch. Und obendrauf, dass eine Mehrheit der Franzosen (68 Prozent) ihm auch in dieser Frage die Gefolgschaft verweigert.

Derweil geht das politische Gezerre um Taurus-Lieferungen in Deutschland weiter, obwohl die schwatzhaften Luftwaffenoffizieren alles gesagt hatten, was man wissen muss: Die Lieferungen würden den Kriegsverlauf nicht verändern, aber womöglich Deutschland direkt in den Krieg involvieren. Gegen Russland? Merkwürdigerweise fällt den deutschen Taurus-Enthusiasten nicht auf, dass die USA vergleichbare Waffen haben (ATACMS), die sie auch nicht der Ukraine geben. Nur etwas ältere Modelle, die mit der verbotenen Clustermunition bestückbar sind, wurden geliefert. Wenn diese dann das russische Belgorod treffen, kann man es vielleicht gerade noch als „Partisanen“-Krieg verstecken.

Die ganze Idee des Stellvertreterkrieges

besteht darin, sich eben nicht direkt hineinziehen zu lassen. Nur dann ist er die berühmte „gute Investition“, sprich ohne eigene Opfer. Deshalb erklärte Senator Lindsay Graham in Kiew: „Wir brauchen mehr Leute an der Front“ und sprach sich für die Aufhebung von Altersgrenzen bei der kommenden Mobilisierungsrunde aus. Wer kämpfen kann, soll das gefälligst tun, lautete Grahams Überlegung. Nur wer ist „wir“?

Laut Putin sind etwa 1.500 ausländische Söldner bzw. Militärberater auf ukrainischem Territorium „tätig“. Besser: Es waren etwa 1500. 800 seien gefallen. Aber mit Zahlen muss man vorsichtig sein.

Daran erinnerte (eher ungewollt) ein ausführlicher Artikel in der Financial Times, der sich ebenfalls mit den Aussichten der geplanten Mobilisierung von 500.000 Männern und Frauen in der Ukraine befasste. Nach FT-Berechnungen gibt es noch gut 3,2 Millionen Menschen, die theoretisch mobilisiert werden könnten. FT wies 1,5 Millionen Schwerbehinderte in der Altersgruppe 25-65 Jahre aus. Das ist ein sehr hoher Wert für ein Land mit der Bevölkerungszahl der Ukraine. Die Bundesrepublik Deutschland, mit mehr als doppelt so vielen Einwohnern, hat etwa 1,35 Millionen schwerbehinderte Menschen in diesem Alterssegment.

155 mm Geschosse, also 15,5 cm Geschosse, können, wenn sie treffen, sehr viel Schaden anrichten. FT wiederholte die offiziell im Westen immer wieder angegebene Zahl der gefallenen ukrainischen Soldaten: etwa 31.000, nach anderen Schätzungen um die 60.000. Wieso braucht die Ukraine 500.000 neue Kämpfer, wenn die Verluste so gering sind? Die FT beschäftigte sich nicht mit der Frage, interviewte allerdings Kriegsunwillige (laut ukrainischer Umfragen vom Februar 2024 eine Mehrheit von 48 Prozent). Die wollen nicht an der Front sterben. Einer hatte eine Frau, ein kleines Kind. Für die will er leben.

Wo sind hundertausende Ukrainerinnen und Ukrainer geblieben?

Wie groß war eigentlich die ukrainische Armee bei Kriegsausbruch? Bei der CIA wird man fündig. 2022 standen insgesamt etwa 700.000 Ukrainerinnen und Ukrainer unter Waffen. In einer ersten Mobilisierung 2022 wurden nochmals 200.000 rekrutiert. Das macht zusammen 900.000. Außerdem, so die CIA, hätten sich nochmals „hunderttausende“ freiwillig gemeldet. 2022 hieß es, dass anfänglich eine ukrainische Armee von etwa 400.000 an der Front gegen 150.000-190 000 Soldaten aus Russland bzw. aus dem Donbass kämpften. Heute seien es, so FT, 330.000.

Wo sind also hundertausende Ukrainerinnen und Ukrainer geblieben? Die Antwort auf diese Frage findet man in den wenigen Presse-Berichten über Gespräche mit Frontsoldaten. Die Washington Post berichtete im Februar 2024, dass in bestimmten Einheiten nur noch ein Fünftel der üblichen Mannstärke verfügbar wäre (40 Mann von 200). Im Dezember 2023 war in der Washington Post nachzulesen, dass die geleakten Dokumente aus dem Pentagon im Frühling 2023 die Realität des Ukraine-Krieges besser reflektierten, als es Politiker im Weißen Haus oder im Pentagon bzw. bestimmte angebliche Experten wahrhaben wollten. Die Analysten hätten recht behalten, schlussfolgerte die Zeitung.

Teil der geleakten Dokumente war eine Einschätzung der Verluste beider Seiten. Damals (Frühjahr 2023) hätte ein Verhältnis von 7:1 bestanden, zu Lasten der Ukraine. Inzwischen soll es sogar höher sein (10:1, in bestimmten Kämpfen 20:1). Selbstverständlich wurden die damaligen Verlustrelationen umgehend dementiert. Selbstverständlich lügt man darüber bis heute. Denn das passte nicht ins Bild einer Ukraine auf dem Weg in die Gegenoffensive bis zur erfolgreichen Einnahme der Krim im August 2023. (Die Washington Post erinnerte im Dezember 2023 süffisant Ex-General Ben Hodges an dessen falsche Prognose.) Das passt nicht in das dominante Wunschbild eines militärischen Siegs der Ukraine, bzw. einer totalen russischen Niederlage.

Jack Teixiera

Der junge Jack Teixiera, der Leaker der geheimen Pentagon-Analysen, ist inzwischen angeklagt, und er ist umfassend geständig. Ihm winkt ein Strafmaß zwischen 11 und 16 Jahren, weil er die „Sicherheitsinteressen der USA“ schwer schädigte. Keiner bestreitet die Echtheit der Dokumente.

Aber wehe, einer stellt eine Frage wie kürzlich Mützenich, eher vorsichtig und mehr schlecht als recht, wie dieser Krieg zu Ende gebracht werden könnte. Er hätte besser formulieren können. Gleichwohl stach er in ein Wespennest, und alle sprangen in Aktion. Die einen verwiesen darauf, dass wir nach den USA soviel Hilfe leisten wie sonst keiner (28 Mrd. Euro, also kein Pappenstiel). Schließlich haben wir „Zeitenwende“. Andere beschuldigen die SPD „alter Russlandpolitik“. Die Tagesschau entschuldigte, dass die Äußerungen von Mützenich den ukrainischen Botschafter in Brasilien, Herrn Melnyk, dazu „verleiteten“, eine „verbale Entgleisung“ zu begehen. Das Opfer heißt Melnyk, der Täter Mützenich, und schon ist man die leidige Frage los, wie dieser Krieg enden könnte und sollte. Inzwischen fand Melnyk auf X seine autoritäre “Lösung” für Deutschland: Mützenich und Co „müssen weg“. Abseits von der martialischen Sprache, unter der sich alles Mögliche verstehen ließe, geht auch das Melnyk (und seinen Dienstherren) überhaupt nichts an. Denn Letzterer lässt Melnyk weiter auf X über Deutschland raisonieren, statt ihn daran zu erinnern, dass er sich auf der Südhalbkugel befindet, um die Ukraine in Brasilien zu repräsentieren. Dafür zahlen westliche Steuerzahler, auch wir, sein Gehalt.

Über die Hundertausende, die keine Stimme mehr haben, weil sie in ukrainischer Erde liegen, redet niemand.

Denn der westliche Glaube ist stark, die Hoffnung ungebrochen: der Siegfrieden kommt – in den Farben der Ukraine. Der Bundeskanzler ist ausdrücklich nicht einverstanden mit dem Vorschlag des Papstes an die Ukraine, mit Russland zu verhandeln. Das sagte er während der Pressekonferenz mit dem Ministerpräsidenten von Malaysia, der eine Verhandlungslösung will. Dieser hatte ebenfalls eine ganz andere Sicht auf den Israel-Gaza-Konflikt und hielt nicht mit klaren Worten zurück. Ja, die Zeiten ändern sich.

Aber manchmal auch nicht. Einen bemerkenswerten Einblick in westliches Denken gab jüngst das Wall Street Journal. Es pries die tschechischen Anstrengungen, Waffen für die Ukraine zu beschaffen unter der Überschrift: A small ex-soviet satellite state goes hunting… So also sieht man Tschechien heute immer noch: durch die Brille des Kalten Krieges. Wen wundert da die äußerste Mitleidlosigkeit, mit der Ukrainer verheizt werden. Schließlich war die Ukraine mal Teil der Sowjetunion, bzw. kämpften auch Ukrainer in der Roten Armee, und das waren ja bekanntlich „die Russen“.

Glaubt man der von der FT zitierten ukrainischen Umfrage, sind die Ukrainer inzwischen mehrheitlich kriegsmüde, besser ausgedrückt, sie wählen das Leben. Spät genug, möchte man meinen, angesichts der verschwiegenen Hundertausenden und der Millionen, die vor diesem Krieg davonliefen, so schnell sie nur konnten. Aber damit wollen sich die politischen und medialen Eliten in Deutschland auch nicht beschäftigen. Sie halten an der martialischen Sprache der Waffen fest, und der Preis scheint egal. Einen Plan B haben sie nicht.

Haben wir genug Chirurgen für Amputationen?

Spätestens Karl Lauterbachs Vision einer kriegstauglichen deutschen Krankenhauslandschaft müsste jedem zum Weckruf werden: Vorbereitungen auf viele zu behandelnde Verwundete (Deutsche, Nato-Alliierte)? So als wäre das zwangsläufig unser Schicksal und nicht eine willentliche politische Entscheidung. Haben wir genug Chirurgen für Amputationen? Genug Prothesenmacher und Rollstühle usw.? Oder sollte sich pflegerische und ärztliche Kunst hierzulande nicht doch besser auf anderen Gebieten entfalten? Jeder kann darüber nachdenken und eine Wahl treffen.

Eine jüngste Umfrage des Focus, die sich mit dem völlig abwegigen Fall einer russischen Aggression gegen die Nato beschäftigte und allein mit dem Ziel gemacht wurde, die Kriegshysterie im Land anzustacheln, kam gleichwohl zu einem interessanten Ergebnis: Zwei Drittel der “Deutschen” würden nicht einmal im hypothetischen Angriffsfall für das Land in den Krieg ziehen. Deren „Patriotismus“ hat also Grenzen: Sie haben die ukrainische Lektion gelernt, im Osten noch schneller als im Westen. Tot ist tot.

Im jüngsten UNDP-Bericht hieß es, die Menschheit könne sich nicht „enterden“. Viele Völker teilen sich ihr Schicksal im Hier und im Jetzt. Niemand kann anderswohin. Der Papst dachte darüber wahrscheinlich ebenfalls nach, sonst hätte er nicht vom „Mut zur weißen Flagge“ gesprochen, die in alten Zeiten Unterhändler in die Hand nahmen, um sicheres Geleit zu haben, auf dem Weg zum Gegner, um nicht alles der Sprache des Krieges zu überlassen. Er sprach nicht über Kapitulation. Der Papst sprach über Mut, aber nicht dem auf dem Schlachtfeld. Die Sprache der Waffen ist das barbarische „Auge um Auge“, auch die des gnadenlosen Zufalls. Es ist kein Verdienst, wer wie einen Krieg überlebt. Wladimir Wyssozki sang darüber. „Komm und Sieh“ brachte es auf die Leinwand (im Original, mit englischen Untertiteln).

Der schwierige Weg

Großen Mut braucht der schwierige Weg zum Frieden. Mut, mit dem Herzen zu sehen, wie der Kleine Prinz, um von der Ukraine zu retten, was noch zu retten ist. Mut, sich kühl einzugestehen, dass es keinen anderen Weg als den der Verhandlungen und des Interessenausgleich gibt für verlässliche Sicherheit – für alle. Mut, das Wutgeheul all derer gelassen zu ertragen, die kriegstüchtig sein wollen, weil sie nie friedenstüchtig sein werden. Die wollen unversöhnlich hassen. Heute Russland. Doch Hassobjekte sind austauschbar. Wen wird es morgen ereilen?

Dieser Beitrag ist eine Übernahme aus dem Blog der Autorin, mit ihrer freundlichen Genehmigung.

Über Petra Erler / Gastautorin:

Petra Erler: "Ostdeutsche, nationale, europäische und internationale Politikerfahrungen, publizistisch tätig, mehrsprachig, faktenorientiert, unvoreingenommen." Ihren Blog "Nachrichten einer Leuchtturmwärterin" finden sie bei Substack. Ihre Beiträge im Extradienst sind Übernahmen mit ihrer freundlichen Genehmigung.

2 Kommentare

  1. Martin Ottensmann

    Danke Frau Erler für diese Analysen, die in unserer Presselandschaft leider untergehen.
    Beschämend finde ich die Moralisierung der Debatte, wenn nur ein Diskussion über ein möglichen Kriegsende angefangen wird, ohne das man in Deutschland der Ukraine etwas vorschreiben will.
    Egal ob man für mehr oder weniger Waffen ist: Auch wer in einen Krieg einsteigt, oder bewusst viel Waffen einbringen will, muss definieren, wie ein Kriegsende aussehen soll. Realismus wäre hilfreich. Das Militär hat diesen gerade häufiger als Journalisten oder Politiker:innen.
    Meine Wunschlösung ist auch eine möglichst große demokratische Ukraine, frei von Korruption, mit einer freien Presse und unabhängigen Gerichten. Das ist aber noch ein weiter Weg.
    Wenn ich als kleiner Prinz träumen dürfte, würde ich mir in jeder Provinz in der Ukraine eine Abstimmung wünschen, ob die Bewohner:innen (Stand 2014) lieber Teil von Russland sein wollen, oder Teil einer selbständigen Ukraine. Das Happy Ende wäre : Alle Provinzen geben Putin eine Korb und es wird friedlich alles geregelt.
    Träume hatte auch schon ein anderer Martin…

    • Petra Erler

      Vielen Dank, lieber Herr Ottensmann – ich kann Ihre Wünsche und Hoffnungen sehr gut nachvollziehen, nur fürchte ich, dafür ist es viel zu spät. In einem idealen Leben, ohne die von den USA ausgehende Versuchung, die Ukraine zum anti-russischen Rammbock zu machen, hätte die Ukraine vielleicht in einer Art Schweizer Gesellschaftsmodell, mit weitgehenden regionalen Autonomierechten eine gute Zukunft gehabt. Aber selbst das scheint mir manchmal schon zu optimistisch.
      Gerade las ich, dass der Bezirksrat von Ternopil (westliche Ukraine) Hunka (Ovationen für einen SS-Mann) anlässlich seines 99. Geburtstags (im Februar 2024) die Jaroslaw-Stezko-Medaille für Verdienste um die Region offiziell zuerkannte und einer Verwandten überreichte. (ein ukrainisch-stämmiger kanadischer Professor, Katschanowsky hat es herausgefunden – ich habe mir darauf hin die Lokalpresse durchgelesen).
      Es ist nur ein kleines, aber aktuelles Beispiel dafür, was alles in der Ukraine schwärt(e) und ungelöst blieb. Und immer gibt es Bezüge zur deutschen Geschichte – keiner davon ist gut, was mich immer wieder neu erschreckt.

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