Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Krankenhäuser (Seite 1 von 2)

Die Reform erleben

Krankenhäuser — ver.di fordert Nothilfe für Kliniken & eine Abkehr von der Ökonomisierung

Klar ist: Es muss dringend etwas passieren. Die Ausrichtung der Krankenhäuser am wirtschaftlichen Wettbewerb hat zu teilweise katastrophalen Zuständen geführt. Die Kliniken haben am Personal gespart und die Fallzahlen zugleich massiv ausgeweitet – medizinisch unnötige Eingriffe inklusive. Die von Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform soll dem ein Ende setzen. “Der Bundesgesundheitsminister hat eine Gesundheitsrevolution ausgerufen”, sagt Sylvia Bühler vom ver.di-Bundesvorstand. “Damit einhergehen muss, dass die Ökonomisierung umfassend zurückgedrängt wird.” Doch angesichts explodierender Preise und akuter Unterfinanzierung stellt sich noch eine andere Frage: Wie viele Kliniken werden die Reform überhaupt noch erleben? Weiterlesen

„Bis zum Kollaps”

Die Dramedy „This is going to hurt“ über einen überlasteten jungen Arzt in Großbritannien ist die politischste Krankenhausserie seit langem – und könnte so ähnlich auch hierzulande spielen.

Worum geht’s?

Um den jungen Assistenzarzt Adam Kay (Ben Whishaw), der im Jahr 2006 als Gynäkologe in einem staatlichen Krankenhaus in London arbeitet. Von außen betrachtet führt Adam ein aufregendes Leben: Tagsüber bringt er Babys zur Welt, abends könnte er mit seinem Freund durch Pubs ziehen. Stattdessen schläft er auf dem Krankenhaus-Parkplatz in seinem schrottreifen Kleinwagen, übernimmt Zusatzschichten, wenn Kolleg:innen fehlen, und wird von seinem besten Freund als Trauzeuge entlassen, weil er es fast nicht geschafft hätte, dessen Junggesellenabschied zu organisieren. Irgendwann stellt Adam fest: „Medizin hat mein Leben zerstört.“ Weiterlesen

Fakten zur Rente

Sachzwanggequatsche zu diesem Thema ist pure Ideologie. Alles zu diesem Thema steht für politische Meinungsbildung und Entscheidung offen. Es ist eine Frage der Klassen- und Herrschaftsverhältnisse. Und wird immer umkämpft sein. Die deutschen Herrschenden und ihre verdummten Fusstruppen wollen schon seit 1990, dass nicht “zu viele” in unser Land kommen dürfen. Vor allem keine Andersartigen (Kultur, Religion, Hautfarbe etc.). So ist es nicht nur hier gekommen, sondern in der ganzen EU durchgesetzt worden – mit fabelhaften Aufträgen für Überwachungs-, Polizei- und Grenzbefestigungs-Techologien. Die Menschenrechte des Grundgesetzes interessierten dabei nicht. Weiterlesen

Hitze-Halbzeit

In Beuel hatten wir heute den ersten schwererträglich heissen Tag. Wenn Sie dies lesen, beginnen die Temperaturen nur leicht auf menschengerechte Temperaturen zu sinken. Um 1 Uhr werden die 20 Grad erreicht, der nächtliche/morgendliche Tiefstwert soll bei 17 liegen. Sollte es Ihnen gelingen zur Morgendämmerung aufzuwachen, scheuen Sie keine Mühen Ihre Wohnung auf Durchzug zu stellen. Bereits um 9 sollen es schon wieder 25 Grad sein. Wenn Sie nun nicht wissen, was Sie mit dem angebrochenen Abend noch anfangen sollen, hier mein Tipp. Weiterlesen

Der Pflegeskandal im Krankenhausessen

Und: deutsche Kurzsichtigkeit bei Ukrainekrieg und documenta

Einerseits ist Martin Rückers/Berliner Zeitung Text Fehlende Kompetenz der Ärzte: Wenn Klinikessen krank macht – Im Zweifel kann Krankenhausessen über Leben und Tod entscheiden. Experten warnen vor einer Fehlversorgung. Warum hält auch die Charité an alten Standards fest?” eine erfreulich gründliche Abhandlung. Falls der Verlag ihn noch digital einmauern sollte – ich habe ihn mir gesichert. Er ist zu gut. Weiterlesen

Gucklöcher

Der Winter kehrte ins Rheinland zurück. Der Regen soll erst nächste Woche kommen. Die arme Kirschblüte wird nicht so strahlen, wie es alle lieben. Bitte halten Sie es geheim: besonders schön ist sie nicht in der überlaufenen eventisierten Nordstadt, sondern in Beuel. Im Extradienst schreiben wir bei jedem Wetter. Sogar, wenn mir mein Tablet geklaut wurde. Weiterlesen

Schlechte Kost

Ernährung — Der wirtschaftliche Druck hat dazu geführt, dass das Essen in Kliniken und Pflegeeinrichtungen unappetitlich und ungesund ist – manchmal mit fatalen Folgen

Rolf S. lag in den vergangenen beiden Jahren in drei verschiedenen Krankenhäusern. “Überall war das Essen gleich lieblos zubereitet, fade und schlecht”, sagt der 62-Jährige. Mehrfach dachte er, ihm sei das falsche Menü zugeteilt worden. “Das Bild in meinem Kopf beim Lesen der Speisekarte und die Realität passten einfach nicht zusammen.” Erfahrungen wie Rolf S. machen viele Patient*innen – und dass, obwohl gerade kranke Menschen bekanntermaßen besonders gute Kost benötigen. Weiterlesen

Viel Text am Dienstag

Viel Arbeit, aber wenig selber schreiben – so gestaltete sich mein abgelaufener Dienstag. Dienst an Autor*innen und Leser*inne*n. Ich bin froh und stolz, wenn qualifizierte und diskussionsfähige Autor*inn*en gerne an dieser Stelle veröffentlichen. Folgendes kam zusammen.

Roland Appel meinte sich an mir “vorbeizuschmuggeln”. Der Mann schreibt immer, wenn ich in der Tiefschlafphase bin. Lobhudeleien auf den FC Köln kann ich so immer erst morgens nach dem Aufwachen wegzensieren – es sei denn, der Maschinist ist ńoch wach. Weiterlesen

Die verrücktesten Bundesländer

Saarland & Berlin
1955 ist etwas gründlich schiefgelaufen. In einer Volksabstimmung im Saarland, die der französische Ministerpräsident gefordert hatte, und für die Konrad Adenauer zuvor bitterlich von der Opposition und Parteifreunden kritisiert wurde, stimmten knapp über zwei Drittel der Saarländer*innen gegen das “Saarstatut” (hier der entsprechende Wikipedia-Eintrag). Das haben wir nun davon. Ein Bundesland kleiner als Köln, aber mit doppelt so viel Streitlust. Weiterlesen

Berliner Krankenhausstreik

Es gibt Wichtiges – sogar im Wahlkampf
Mir ist zwar nicht bekannt, ob sich irgendeine Partei dazu positioniert hat, auch die TV-Virologen der Charité nicht. Oder doch? Brisant ist diese Frage vor allem, weil das Bundesland Berlin bereits heute von einer rot-rot-grünen Koalition regiert wird, und es hier um landeseigene Unternehmen geht. Wichtig ist es allemal. Es geht um die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern. Sie erinnern sich. Es ist gerade mal ein Jahr her, da stellten sich Menschen auf Balkone – die, die sich den Kauf oder die Miete von Balkonen leisten konnten – und klatschten. Weiterlesen

Kingdom Rigshospitalet

Am Wochenende wurde gelegentlich das Hospital in den TV-Nachrichten abgebildet, in dem das Leben des kollabierten Christian Eriksen gerettet werden musste. Es rief sofort eine apokalyptische Erinnerung in mir wach. 1994 habe ich in einem Westberliner Programmkino, das im versifften Keller eines der berühmten Kreuzberger Monsterbauten untergebracht war, ein Preview von Lars von Triers Serie Riget gesehen, und zwar im dänischen Original mit englischen Untertiteln. Alles in allem war das für mich rundherum eine grosse Herausforderung. Eine unvergessliche. Weiterlesen

Hoffnung

Die vermittelt die aktuelle Bonner Virusstatistik. Angesichts der unsicheren Erhebungsmethoden kann das alles täuschen. Die wackelige Datengrundlage deutscher Infektionspolitik habe ich hier schon selbst oft genug thematisiert. Die vom grau-dunklen Wetter getrübte Stimmung braucht aber Aufhellung. Darum hier ein kleines Kerzenlicht.
Die Bonner 7-Tage-Inzidenz ist zwar heute auf 135,15 (von 128,79) gestiegen. Das aber nur, weil der 2. Januar heute aus der Wertung fiel, der Brückentag zwischen Neujahr und Sonntag. Weiterlesen

Die Symbol-Maske

Wissen Apotheken-Umschau-Leser*innen mehr?
Symbole sind nicht nichts, sie sind auch nicht grundsätzlich nutzlos. Im Gegenteil, sie sind Teil sozialer Wirklichkeit und Kommunikation. Was nun diese Mund-und Nasenschutz-Masken betrifft, verdichtet sich für mich, was ich als Laie schon lange befürchtet habe. Florian Rötzer/telepolis hat für mich die Apotheken-Umschau gelesen. Apotheken habe ich ebenso wie Arztpraxen und Krankenhäuser nun schon seit mehreren Abrechnungsquartalen nicht mehr betreten. Ich wollte ja niemand überlasten. War auch wieder falsch. Egal was du machst. Irgendwas ist immer. Aber tut mir leid, ich hatte halt nichts. Weiterlesen

Notleidende Banken – Notleidende Kliniken

Ja, der neoliberale Kapitalismus hat es schon schwer. In der Spekulationskrise der Banken, die diese durch windige Immobilienkredite und vergifteten Handel damals selbst verursacht hatten – Sie erinnern sich vielleicht noch an 2008/2009 – da mussten die Staaten für die Banken mit 750 Milliarden allein in Europa bürgen – und anschließend wieder ankurbeln und dann ganz viel sparen. Die Ergebnisse der “schwarzen Null” kann man übrigens gerade als Ruinen etwa der Leverkuserner Autobahnbrücke und fast aller Schulgebäude und Universitäten bewundern. Kaum waren die notleidenden Banken gerettet, da zeigt sich in der Corona-Krise eine zweite Branche, die meint, dringend gerettet werden zu müssen: Die privaten Krankenhäuser. Weiterlesen

Grundrechte in Zeiten von Corona

von Katika Kühnreich
Nachbarschaftshilfe analog und digital

Während in diesen Zeiten viele digitale Angebote genutzt werden, um mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben, ist es gut, zwei Dinge zu beachten: Erstens, diejenigen, die analog leben nicht zu vergessen. So freut es, in Nachbarschaften auch Zettel mit Hilfsangeboten zu sehen.

Zweitens sollten wir bei aller Begeisterung über die gefühlte Nähe, die uns digitalisierte Dienste bieten können, die dadurch verursachten Datenspuren nicht übersehen, Weiterlesen

Noch 300 Tage?

Kommt Ihnen schon Schwermut? Bei mir noch nicht. Obwohl: als “stabil” würde ich meine gute Laune nicht mehr bezeichnen. Die gegenwärtige Sonne, beim betont langsamen Einkaufen genossen, hilft sehr. Versuchen Sies. Und keine Hamster-Grosseinkäufe, sondern lieber öfter zu einzelnen Anlässen: das bringt mehr Bewegung und Licht. Und auch über mehr als 1,5 m Abstand lassen sich Kontakte pflegen und Scherze machen – so jedenfalls heute mittag im Momo und bei Edeka-Lange. Denn das Schlimmste kommt noch.
Die Wissenschaftskolleg*inn*en der Quarks-Redaktion (WDR) diskutieren diverse Szenarien des Ausnahmezustandes. Weiterlesen

Vor der Krise ist nach der Krise

Fast komplettes Herunterfahren und Neustart – dieser Grossversuch beginnt derzeit in Gesellschaft und Ökonomie. Bereits jetzt ist in den deutschen Medien sichtbar, dass der Rest der Welt immer unsichtbarer wird. Es geht nur noch um “uns”- Viele meinen und hoffen, dass jetzt lange beschworene Solidarität der Menschen untereinander nicht nur mannigfach praktiziert wird, sondern auch in der öffentlichen Betrachtung den ihr zustehenden Rang bekommt. Doch insbesondere was Letzteres betrifft, rate ich zu grosser Vorsicht. Weiterlesen

Virus und Gesundheitspolitik

In den 90er Jahren half ich Extradienst-Gastautorin Nora Guthrie ein bisschen dabei, in Deutschland – damals noch von OBine Dieckmann – eingebürgert zu werden. Nora ist Tochter des berühmten Woody, und kümmert sich noch heute in NYC um sein reiches kulturelles Erbe – wenn sie nicht gerade zuhause ist, in Bonn-Beuel, bei mir um die Ecke. Warum wollte so eine US-Bürgerin, dort eine Prominente, in Beuel nahezu unbekannt, Deutsche werden? Aus Altersgründen, weil das Gesundheitswesen hierzulande um Klassen sicherer ist, wenn einer ihr Leben lieb ist. Weiterlesen

Bertelsmann und die Gesundheitsindustrie

mit Update 8.8.
Noch ein Nachschlag zu dieser Sauren Gurke des diesjährigen Sommerlochs. Albrecht Goeschel und Markus Steinmetz/telepolis sind nicht nur Experten für bayrische Landesgeschichte, sondern auch für die Interessenverbindungen in der deutschen Gesundheitsindustrie. Wie es in Deutschland Tradition ist, hat das Grosskapital hier mit durchdachtem Interesse sozialdemokratische Akteur*inn*en in der Krankenkassenbürokratie und Publizistik inkorporiert, um möglichst wenig Widerstandsgeräusche auszulösen. Mit der von Bertelsmann professionell orchestrierten Sommerlochkampagne Weiterlesen

Bertelsmann&WDR: Hand in Hand

Ich gebe zu, ich habs wie die meisten gestern Abend nicht geguckt. Die ARD bebilderte mit einem vom WDR zu verantwortenden Film die Bertelsmann-Studie zum massenhaften Schliessen von Krankenhäusern, die jetzt, in der nachrichtenarmen Zeit, auf allen Medienkanälen rauf und runter genudelt wird. Ich habe zu den 2,5 Mio. gehört, die nach der Tagesschau auf andere Kanäle geflohen sind. Wenigstens hat die Bertelsmann-Reklame zusammen mit dem Plasberg der ARD den Einschaltquotenabend ordentlich verhagelt (… wenns schon draussen nicht mehr regnet …). Weiterlesen

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