Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: MDR-Altpapier (Seite 3 von 7)

Wiedersehen mit Kottan

Und: Anneke bei Ina

mit Update 10.8.

Es war für mich in den 70er Jahren ein TV-kulturelles Erweckungserlebnis. Meine WG wäre imstande gewesen, einen Fanclub zu gründen. “Kottan ermittelt” nahm diesen “Das ist doch die Härte: Oberlippenbärte!” jeden Überrest an Autorität und gab sie vor den damaligen TV-Glotzermassen der realistischen Lächerlichkeit preis. Und den österreichischen Politdschungel, dessen Gipfel der Verkommenheit erst noch bevorstand. Es war also prophetisch. Schade für Österreich, aber lustig für uns Piefkes. Weiterlesen

Freibad

An einem Tag, den ein Wetterfrosch gestern als “nasse Angelegenheit” beschrieben hat und in Beuel nur mühevoll 20 Grad erreicht werden, will ich mal über das Freibad schreiben, eine Einrichtung, die ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr betreten habe. Schon als Schüler wurde ich ärztlich vom Schwimmunterricht befreit, weil ich immer Mittelohrentzündung bekam. So lernte ich in der freien Doppelstunde Kickern, Flippern und Pilstrinken. Das in Schwimmbädern verbreitete Chlor schmeckte mir so wenig, wie die ständige Überfüllung, wenn das Wetter es mal hätte angenehm machen können. Dennoch: viele Menschen mögen es. Jede*r, wie sie*er will. Weiterlesen

Selbstdemontagen

Revolutionär*inn*e*n müssen deutsche Medien nicht bekämpfen – das können die selbst viel besser

Ohne Paywall erinnert FAZ-Redakteur Hanno Mußler an eine fette alte Konkurs-Geschichte, die im Rückblick das Ende der Ära Kohl beendete: Bankenaufsicht: René Benko – Einzelfall mit einigen Parallelen – Charismatische Gründer, verschachtelte Firmen und der Fokus auf nur einen Schuldner: Die Sonderprüfung der Signa-Kredite durch die Bankenaufsicht der EZB erinnert an den Fall Kirch.” Einerseits ist das ein nachtretendes “Siehste!”, weil sich die FAZ seinerzeit im Konkurrenzkampf rechter Medien nicht ausreichend gewürdigt fühlte. Weiterlesen

Keine Gewinner

– ausser der Rüstungsindustrie

Die sozialdemokratischen Kolleg*inn*en vom ipg-journal veröffentlichen eine zuerst in El Pais erschienene Analyse von Monica Hirst und Juan Gabriel Tokatlian: Globale Spaltung – Mit einer Friedensinitiative plant Brasilien den Krieg in der Ukraine zu stoppen. Diese wird vom Westen verurteilt und vom Süden gefeiert.” Autorin und Autor referieren ausführlich die Position der brasilianischen Lula-Regierung, deren Wahlsieg gegen den Faschisten Bolsonaro alle Demokrat*inn*en dieser Welt herbeigesehnt hatten. Die Rationalität der Argumentation ist für Leidtragende deutscher Mediendiskurse erholsam wie ein Traumurlaub in Ipanema. Weiterlesen

Nachhilfeminuten Realpolitik

Most important of 23. Juni 2023

Roland Bathon/telepolis: ‘Präventiver Vergeltungsschlag’: Russlands gefährliche Atombomben-Diskussion – Namhafte russische Experten schocken nicht nur die Fachwelt mit der Forderung nach einem Erstschlag. Dagegen gibt es auch in Russland Widerspruch. Wurde die Debatte von oben lanciert?” Kennen Sie Leute mit Regierungseinfluss? Dann geben Sie ihnen das bitte zu lesen. Wichtigeres kann ich heute nicht entdecken. Weiterlesen

Klimafrage = Klassenfrage

Warum beschäftigen sich inländische Medien so wenig mit dieser Tatsache? Das ist noch am leichtesten zu erklären. Hier tut es z.B. Johanna Bernklau/MDR-Altpapier, vielleicht unbewusst mit einer reifen materialistischen Erklärung. Es ist keine unüberwindliche Aufgabe, die Rechten sozial und politisch zu bekämpfen. Aber warum sollen ausgerechnet die Herrschenden daran ein Interesse haben? Ist es nicht besser für die Herrschaft, wenn die Untertanen doof bleiben? Ja sicher ist es das. Weiterlesen

Renitente Rentner*innen

“Medienprofis” sollten nicht unsichtbar bleiben

Hätte René Martens/MDR-Altpapier es nicht erwähnt, ich hätte es nicht bemerkt. Eine Rentnerin und ein Rentner (letzterer ab 1.6.) aus der was-mit-Medien-Branche haben was Substanzielles zu sagen: Sabine Rollberg und Jürgen Döschner, beide WDR-Gewächse. Über Rollberg berichtete der Fachdienst epd-Medien, aber nur in der Druckversion, online nicht auffindbar (ausser bei Martens), Rollberg hatte im Februar (!) auf einer Veranstaltung des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik gesprochen, von der es ein YouTube-Video gibt: 432 Abrufe, 7 Abonnenten. Boah ey, gehts noch? Weiterlesen

Nachrichten-Politik

Deutsche Nachrichten nehmen die Angaben staatlicher Behörden plus Nachrichtenagenturen zu den Wahlergebnissen dieses Sonntags als Fakt. Kann mann als Super-Realo so machen. Wer die Macht hat, kann “Fakten” setzen. Und mit diesem Realismus zeigt mann sein Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit gegen das Böse (Putin, Flüchtlinge usw.). Welche Werte dieses Interesse leiten, das entscheiden Sie als Leser*in am besten selbst. Wenn Ihre persönlichen Werte zu Interesse an Manipulationsvorwürfen führen, die finden Sie hier: Weiterlesen

Medienmacht heute

„Exzellenz statt Masse und ein paar echte Doku-Blockbuster – für die ARD-Mediathek und Das Erste. Das ist eines unserer programmlichen Ziele für 2024. … Unser Ziel ist, mit großen Doku-Events bundesweit für Gesprächswert zu sorgen. Wir wollen mit attraktiven und populären Themen den Nerv unserer Zuschauer und User treffen. Dabei ist uns bewusst, dass Premium-Stoffe größere Budgets erfordern. Wir sind bereit, dafür an anderer Stelle auf Liebgewonnenes zur verzichten – auch im Bereich Dokumentationen.“ Diese Zitate sind von ARD-Programmchefin Christine Strobl. Soll ich Ihnen das übersetzen? Weiterlesen

TV billiger – das geht

Wenn nur das deutsche “Urheberrecht” nicht im Weg wäre – es gibt einen Ausweg

Der Kollege Heiko Hilker ist ein kompetenter Linker. Ja, das gibt es wirklich. Er sass im Landtag von Sachsen und sitzt meines Wissens immer noch im MDR-Rundfunkrat. Er hat zusammen mit Ilja Braun einen Gastbeitrag für die SZ geschrieben, “Fünf Vorschläge für einen kleineren Beitrag”, den diese sogleich digital einmauerte. Jede*r meldet sich aus öffentlichen Diskursen ab, wie sie*er will. Es gibt dennoch Wege zur Informationsfreiheit. Weiterlesen

Das Verschwinden von Politik

Wenn was-mit-Medien-Leute darüber klagen, dass was-mit-Medien-Kritik verschwindet, dann haben sie natürlich vordergründig Angst vor ihrem eigenen Verschwinden. In der gegenwärtigen Aufmerksamkeitsökonomie ist das gleich Nichtbeachtung, weder reich noch berühmt werden. Furchtbar, oder? Einerseits.

Andererseits sind es Medien, die unser Bild von der Welt formen. Oder woher wissen Sie, was in den USA los ist? Uns erreichen ja sogar regelmässig Wetterberichte von dort, kein Unwetter in den USA bleibt uns unentdeckt. Malawi dagegenWeiterlesen

“Rechercheverbund”?

mit Update nachmittags + Update 9.3.

Geheimdienste werden umgangssprachlich auch “Nachrichtendienste” genannt. Oder ist es umgekehrt? Die Deutsche Pesse-Agentur (dpa) z.B. ist ein Nachrichtendienst. Oder etwa nicht? Der “Bundesnachrichtendienst” dagegen ist gar keiner, sondern der deutsche Auslandsgeheimdienst. So wie das “Bundesamt für Verfassungsschutz” gar nicht die Verfassung schützt, sondern ein Inlandsgeheimdienst ist, also unter uns, der Gesellschaft der BRD, geheim untersucht, was wir, bzw. Einzelne von uns, im Schilde führen. Was der Geheimdienst darüber öffentlich offenbart, entscheidet er selbst. Wie komm ich drauf? Weiterlesen

Best of 3. März 2023

GVAZ – Grösstes Vakuum aller Zeiten – die “Medienpolitik” der Bundesländer

Was dabei herauskommt, wenn öffentliche Medienanstalten öffentlich über sich nachdenken lassen, das hat Ralf Heimann/MDR-Altpapier hier so erschöpfend berichtet, dass ich es mir auf keinen Fall ansehen werde. Was dabei herauskommt, wenn die gesetzlich zuständigen Bundesländer über öffentliche Medien nachdenken lassen wollen, das berichtet Leonhard Dobusch/netzpolitik: Neues aus dem Fernsehrat (96): Zukunftsrat mit Schattenstaatsbank – Ein ‘Zukunftsrat’ aus acht Personen soll den Bundesländern Vorschläge machen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland reformiert werden soll. Doch die derzeit kursierenden Besetzungspläne machen wenig Hoffnung darauf, dass das gelingen kann.” Weiterlesen

Bundesliga wird verkauft

Nicht, dass ich meine, dass es in der Postpandemie noch viele interessiert. Die Ultras unter den Fans sicherlich, nach denen sich das Business noch eines Tages zurücksehnen wird. Aber der Fall steht als Zeichen für den Fortgang unserer Ökonomie und Gesellschaft. Darum mache ich hier kurz auf ihn aufmerksam. Daniel Theweleit, der Sohn des “Männerphantasien”-Theweleit, und langjährig geachteter kritischer Sportjournalist, berichtet in der Taz (auch in der FAZ, aber da ist es meistens eingemauert): Deutsche Fußball Liga auf Kapitalsuche: Der revolutionäre Plan der DFL – Die Deutsche Fußball-Liga plant Medienrechte zu veräußern, um an mehr Geld zu kommen. Zeit für eine ausgeruhte Debatte ist nicht vorgesehen.” Weiterlesen

The Godfather (chin.)

Best of Nubbeldienstag: Chinas “Der Pate”, rassistische Täterfaszination, Biden in Ukraine, Fahrrad-Suvs

Wenn es ein “Markt” und nicht Macht wäre, dann hätten europäische TV-Anstalten die Sache längst angekauft und mit Übersetzung gesendet. Meine Neugier ist jedenfalls geweckt, weil sie es mir wohl nie zeigen werden, von Guan Xin, der bei overton unter Pseudonym schreibt: Fernsehfieber im Reich der Mitte – In China ist eine neue Serie angelaufen. Ein Straßenfeger, der das Land im Griff der Korruption zeigt. Ändern wird das Format freilich nichts.” Wie mag ein chinesischer Marlon Brando wohl aussehen? Weiterlesen

Von hinten

Früher, als Zeitungen noch auf bedrucktem Papier gelesen wurden, hat montags die Mehrheit der Männer hinten angefangen: beim Sportteil. Tradition. Die Jungen haben sich dem nicht angeschlossen. Ich auch nicht. Seit zwei Jahrzehnten habe ich keine Zeitung mehr abonniert – zu teuer, zu viel Trash. Ich lese online, kostenlos. Sicher: die Geräte haben Geld gekostet, nicht wenig, aber sie bieten auch mehr fürs Geld als Altpapier, eignen sich besser zum Lesen mit Sehbehinderung, als graue Buchstaben auf grauem Papier, und wichtigster Punkt: bieten mehr Medien- und Meinungsvielfalt als verbohrte Chefredakteure. Heute, am höchsten rheinischen Feiertag, erging es mir online ganz ähnlich, wie früher beim Papier. Weiterlesen

“Orwell” praktisch

Das AfD-Förderprogramm der deutschen Rechten, und wie wir doofen Linksliberalen drauf reinfallen

Ich definiere mich selbst als Linksliberalen. Über nichts rege ich mich mehr auf, als über die Doofheit der “eigenen” Leute. Wer soll denn den Fortschritt erkämpfen, letztendlich menschliches Leben auf diesem Planeten erhalten, wenn nicht “wir”? Dieses “Wir” wird derzeit in der real existierenden BRD zerbröselt, und es gibt eine journalistische Miniatur des DLF, an der es sich verdeutlicht. Ich hatte sie hier kurz gewürdigt, in einem Absatz zur Jungen Welt. Hier der Beitrag im Original, um den es geht, nur als Audio 7 min., und beim DLF gut verborgen. Weiterlesen

Heuchel-Winde um Holzamer

Etwas verduzt hörte ich von einer angeblich ganz frischen Entdeckung des ZDF, und alle stimmen ein: sein Gründungsintendant Karl Holzamer sei in der NSDAP gewesen, und hätte keinem was davon gesagt. Boah, datt is aber ‘n Ding. Ich bin jetzt 66. Bis 1976 habe ich zusammen mit anderen an meiner Schule eine Schülerbibliothek initiiert und betrieben. Dort legten wir auch Medien aus, die unsere Lehrer*innen nicht so gerne im Unterricht präsentierten. Es war die Zeit der Berufsverbote in der BRD, für alle, die jemand für linksextremistisch hielt. Durch diese selbstorganisierte Bildungsarbeit wusste ich als Schüler schon während seiner Amtszeit, was es mit dem auf sich hatte. Und ich war nicht bei der Stasi, sondern der FDP. Weiterlesen

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