Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Pay-TV (Seite 2 von 2)

Ruhrpottderby – DFL und Pay-TV zerstören den Sport

Die geldgierigen Supermänätscher der Deutschen Fußball-Liga (DFL) haben sich schon gemeinsam mit ihren Kumpanen von Murdochs und Eurosports Pay-TV als zu blöd erwiesen, fünf verhasste Montagsspiele pro Saison auf zumutbare Termine am Wochenende zu verlegen. Noch schlimmere Auswirkungen hat ihre Doofheit aber am morgigen Sonntag, wenn um 15.30 h das Ruhrpottderby in Gelsenkirchen angepfiffen wird. Sie waren wahrhaftig nicht imstande, das Spiel nach dem gloriosen Ausscheiden des BVB aus der Europa-League (gegen so einen Bergbauern-Verein aus Österreich) schlicht um einen Tag vorzuverlegen, auf den Termin, den ausnahmslos alle Fanorganisationen seit Jahrhunderten fordern: Samstag, Fünfzehndreissig. Weiterlesen

Geldmonster CL – auch von Langeweile bedroht

Was würde die Uefa-Champions-League nur ohne ihre Zirkuspferdchen Messi und Ronaldo machen? Ronaldo gelang ein weiteres Zaubertor. Seine technische Perfektion, vermutlich durch manisches Individualtraining erarbeitet, ist unbestritten. Messi versetzt nur durch seine Erscheinung und sein sporadisches Eingreifen ins Spielgeschehen Gegner in Angst und Schrecken. Das mal theoretisch abgezogen war der Rest berechenbare Langeweile.

„Rausch“ nennen die heutigen Schlagzeilen, was der von Jürgen Klopp gecoachte FC Liverpool gestern bei seinem 3:0 gegen Guardiolas ManCity gezeigt habe. Was für ein Quatsch. Weiterlesen

Gegen die Sportifizierung

Adorno-Schüler und Extradienst-Gastautor Dieter Bott wandte sich schon in den 80er/90er-Jahren gegen die “Sportifizierung der Gesellschaft“. Die hörte nicht auf ihn, sondern machte weiter. Dahin, wo wir heute sind. Das sieht jetzt so aus:

Die Frankfurter Fußballfans, auch das ein spätes Erbe von Dieters Arbeit, inszenierten gestern einen sympathischen und erfreulich medienwirksamen Protest gegen das erste Montagsspiel der Ersten Bundesliga. Nur ein Symptom Weiterlesen

Bourdieu / NSU-V-Mann / China / Bierwerbung

Der 2002 verstorbene Pierre Bourdieu, hierzulande kaum bekannt, ist in Frankreich ein Klassiker linker Theorie. Michael Hirsch und und Rüdiger Voigt haben ihm unter dem Titel “Symbolische Gewalt” ein Buch gewidmet, zu dem Hirsch hier ein lesenswertes PR-Interview gibt.

Thomas Moser setzt seine Aufklärungsarbeit zum NSU-Mordserienskandal fort. Heute geht es um den V-Mann (und Ex-Stasi-Mann) Thomas Starke.

Zum Volkskongress auf Oxiblog eine Zusammenfassung der volkswirtschaftlichen Kennzahlen Chinas.

Nichts nervt mich am teuren Pay-TV in meiner Fußballkneipe mehr, als dass selbst die nicht auf die nervende lautstarke TV-Werbung verzichten. Hier erklärt ein Fachmann, dass Werbung für Bier sogar für die Auftraggeber schädlich ist. Aber können die lesen?

CL – wir werden sie nicht vermissen

Die Champions League der Uefa ist seit einigen Jahren nicht nur die Geldmaschine, die einige wenige Clubs konkurrenzlos reich macht. Sie ist in den letzten Jahren auch zu einem der langweiligsten Wettbewerbe des Weltfussballs geworden. Von den letzten 8 des Viertelfinales sind meistens 7 immer die Gleichen.
Nun haben sich die vereinigten Mafiosi dazu entschlossen, die TV-Rechte dieses Wettbewerbs für Deutschland ab der nächsten Saison komplett im Pay-TV verschwinden zu lassen. Das Gute daran: dass es nicht mehr unser Geld ist, das diesen Figuren vom ZDF hinterhergeschmissen wird.
Wir dürfen es also als solidarischen Widerstand des deutschen Spitzenfussballs gegen Trump-Förderer Rupert Murdoch auffassen, erst gar keinen Abschiedsschmerz aufkommen zu lassen, und heute und gestern alle Spiele zu verlieren: Brause Leipzig 0:2, Katar II bei Katar I 0:3 und nur der BVB tanzte aus der Reihe und schoss ein Tor bei seinem 1:3. So verringern sich auch die CL-bedingten Wettbewerbsvorteile in der Bundesliga, weil keine Punktprämien eingespielt wurden. Und die Süddeutschen werden sicherlich noch für gute Intrigenunterhaltung sorgen, denn es muss ja geklärt werden, dass der Trainer an allem schuld ist.
Nun bleibt abzuwarten, ob wenigstens die Bundesligasaison noch spannend wird. Oder ob der BVB sie langweilig macht. Wie Küppi Montag schon kommentierte: “Langsam wird es unheimlich.”

Klassenverhältnisse in Europas Fußball

Die gute Nachricht vorweg: in meiner Fußballkneipe meldeten sich heute auf die Frage des Wirtes “wer will Leipzig sehen?”: 0. Eine Konferenzschaltung blieb uns also erspart.
Die anderen Erkenntnisse sind weniger erfreulich. Die Mafiosi des Fußballbusiness sind ihrem Ziel, dass Geld doch Tore schiesst – die gegenteilige Behauptung von Otto Rehhagel erreicht dieses Jahr das antike Alter von 22 Jahren – diesem Ziel sind sie mittlerweile sehr nahegekommen.

Seien wir ehrlich: das grundsätzlich ansehnliche Spiel heute Abend im Dortmunder Westfalenstadion offenbARTE nicht minder einen Klassenunterschied, wie es dem BVB zuletzt gegen meine Borussia und den Verein aus der Stadt mit der grossen Kirche in der Mitte gelungen war. Das 1:3 entsprang königlicher Gnade und hätte böser enden können. Real hatte im fremden Stadion eine klare Chancenüberlegenheit. Und wo einem Weltklassestürmer wie Aubameyang Ballannahmen misslangen, gelangen Ronaldo und Bale saubere One-Touch-Torerfolge. Weiterlesen

Business goes on

Als ich eben meine Fußballkneipe betrat, gut besucht, alle vor der Glotze sitzend, dachte ich mein Wirt nähme mich auf den Arm, als er meinte, ich könne nachhause gehen. Sky spulte das übliche Werbevorprogramm ab, mit Gazprom und Uefa-Fanfaren.
Und dann standen da die BVB-Funktionäre und wurden interviewt.
Neuansetzung ist schon geklärt. Dem Pay-TV geht der Termin nicht verloren, morgen um 18.45 h werden die heute verlorenen Umsätze nachgeholt. Das fehlte ja noch, dass neben dem verletzten BVB-Spieler Bartra auch der Milliardär Murdoch noch Schaden davontrüge.
Die Polizei bat darum, auf Spekulationen zu verzichten. Ich bin gespannt, wers war. In Dortmund gibts da mehrere potenzielle Verdächtige. Es gibt nicht nur Nahostkriege, es gibt auch Kriege in der lokalen Szene, Männer denen Hemmungen fremd sind.
Solche den Fußball als globales Medien-Event vermehrt begleitende spektakuläre Gewaltakte – sie werden nicht abnehmen, und Anlässe für neue, innovative Polizei- und Überwachungsstaatsentwicklungen bieten. Dafür sind die zukünftigen WM-Länder Russlannd (2018) und Katar (2022) auf jeden Fall schon mal gut gewählt.

Läuft nicht: Trojanows Fußballboykott

Ilija Trojanow schätze ich als allseits gebildeten kosmopolitisch orientierten kritischen Autor. Persönlich mit ihm bekannt bin ich bisher nicht. Erst heute stiess ich auf seine Aufforderung zum Fußballboykott. Man kann es mit der Fastenzeit auch übertreiben. Bei einem billigen “unrealistisch” will ich es aber nicht belassen.

Warum das Großkapital so auf den Fußball fliegt, hat Trojanow richtig beschrieben, ich habe es hier auch schon mehrmals getan. Die in diesem Business erzielbaren Renditen übertreffen noch die von Immobilien. Sie können aber auch eines Tages platzen. Die Pay-TV-Abozahlen bei den Verrücktesten, den Briten, gehen schon zurück; leere Plätze in den Stadien sind angesichts ihrer diesjährigen Langeweile auch in der Bundesliga gut und reichlich zu erkennen. Auch mir sind schon mehrmals Leihkarten von Dauerkarteninhabern meines Lieblingsvereins, mit dem jeder Fan länger zusammenlebt als mit irgendeinem Menschen, angeboten worden, und die Abwägung von Reiseaufwand und Ergebnis ist nicht immer für einen Stadionbesuch ausgefallen.

Auch fällt es mir nicht schwer, auf ein überteuertes Pay-TV-Abo zu verzichten, zumal man dort für teures Geld unterirdischen Journalismus und zusätzliche TV-Werbung reingedrückt bekommt. Sie werden es wohl nie lernen, Weiterlesen

SKY rasiert Wirte und Fans

Kennen Sie Rupert Murdoch? Der 83-jährige hat schon Tony Blair und George Bush installieren und stürzen geholfen. Seine Medien, und er hat viele, sind berüchtigt, manche wie der US-TV-Sender und Marktführer Fox-News und das britische Boulevarblatt Sun für übelsten Kampagnenjournalismus und Hetze. Die deutsche Medienlandschaft ist im Vergleich dazu wie eine Modelleisenbahn. Doch halt: Murdoch ist auch bei uns schon im Stall. Weiterlesen

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