Etwas besoffen von dem Erfolg ihrer TV-Serie “Mord mit Aussicht” (2008-14), die der WDR im NRW-Teil der Eifel angesiedelt hatte und von Alfred Bioleks Produktionsfirma “Pro” produzieren liess, hatte die ARD vor Jahren eine “Idee” um ihr abkippendes von Werbung charakterisiertes Vorabendprogramm zu retten: Humorkrimis. Jede ARD-Anstalt sollte was Lustiges aus ihrer Region produzieren, und schon sind die debilen Zuschauer*innen so begeistert, wie bei “Mord mit Aussicht”. Es endete fürchterlich. Mit einer Ausnahme.
Derzeit recycelt der WDR “Mord mit Aussicht” im ARD-Programm mit einem Möchtegern-Spin-Off der ersten drei Erfolgsstaffeln. Die endeten 2014, weil der starwerdende Bjarne Mädel nicht mehr mochte, bzw. sein künstlerischer Ehrgeiz den Rest des Teams zu sehr anstrengte. Schade für das Team und uns Zuschauer*innen, aber genau richtig für Mädels weitere Karriere. Was ich von der 4. und 5. Kopie-Staffel gesehen habe, kommt an das Original nicht ran. Der WDR hätte besser verzichtet. Aber was soll er machen, wenn ihm einfach nichts einfällt?
Wenn Sie aber wirklich Spass in einem “Humorkrimi” wollen, dann bedienen Sie sich besser beim einzigen Überlebenden der einstigen “Heiter-bis-tödlich”-TV-Katastrophe, dem bayrischen Beitrag: “Hubert mit und ohne Staller”. Ich empfehle prioritär die ersten Folgen mit Karin Thaler, weil da zwischen ihr und ihrem “Ex-Mann” Christian Tramitz noch mehr Funken-Pfeile fliegen, als nach Thalers Ausstieg als “Forensikerin”. Ein Feuerwerk des Irrsinns durch alle Folgen liefert Michael Brandner ab, dem ich als angeblichem nach Bayern verbannten Ruhri am meisten nachfühlen kann. Zahlreiche Folgen werden – mit einigem Recht – auf diversesten ARD-Kanälen (Dritte, One, derzeit auch ARD morgens um 9) endlos wiederholt. Es sind so viele (184), dass es unmöglich ist zu erinnern, wer die*der Mörder*in war. Aber das ist nur Nebensache – es ist ernsthaft lustig. Dieser Tage hatte ich mit “Vom Himmel hoch” (noch 1 Tag!) so viele Lacher, dass ich einen Hustenanfall bekam.
Dann hat sich der Film gelohnt.
Erledigt, Martin! – Als Rentner habe ich ja Zeit und mir gleich Hubert und Staller “vom Himmel hoch” angeschaut. Köstlich.
sarkastischer “Krimi” eher zum weinen.
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/video-exklusiv-interview-cum-ex-chefermittlerin-spricht-ueber-ihre-kuendigung-100.html
Nöö, kein Grund zum Weinen (zum Lachen freilich auch nicht). Sie hat für sich was gefunden, wo sie meint, wirksamer arbeiten zu können.
https://www.finanzwende.de/ueber-uns/aktuelles/anne-brorhilker-wird-geschaeftsfuehrerin-der-buergerbewegung-finanzwende
Ich kenne viele, die sich das überlegen sollten.
das ist mir lieber, als wenn erfahrene Steuerermittler dann die Seiten wechseln und zu einer der Finanzbuden gehen um zu helfen, die anderen Steuerzahler noch besser zu betrügen
Begrüßen wir Frau Brorhilker doch mit einer Fördermitgliedschaft bei Finanzwende!
Ich war ja bisher davon ausgegangen das mit meinen Steuern etc ein funktionierendes Justizsystem bzw Finanzsystem betrieben wird und ich nicht noch zusätzlich von meiner kargen Rente noch ein suplement unterstützen muß.
Sind wir schon soweit, das der Staat nur noch rudimentäre Funktionen ausübt und man für alles Nötige Serviceleistungen dazu buchen muß?
Ich habe oft das Gefühl (nicht gegen sie persönlich gemeint) die Gesellschaft hat sich schon soweit von früher mal Selbstverständlichkeiten entfernt und hinterfragt das auch nicht mehr.
Stichwort: politische Sperrklinke
LG
“früher mal Selbstverständlichkeiten” – wann war das genau? Bei mir im Sozialkundeunterricht 1972-76, habe ich damals schon nicht geglaubt. Mann nannte es (seit 1964, Georg Picht) “Bildungskatastrophe”. Wir machten von der Schülervertretung eine selbstorganisierte Schülerbibliothek und hatten so davon erfahren. Laut NRW-Schulgesetz war das damals auch nicht unsere “Aufgabe” 😉