Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Call-in

Sparen am Casting – schlechte Idee

Die Aufregung ist gross, weil ein DLF-Hörer in eine Anrufsendung durchkam, um dort zum Mord am ukrainischen Präsidenten aufzurufen. Sowas passiert, wenn öffentliche Medienanstalten am Personal sparen. Casting ist eine Aufgabe für Hochqualifizierte. Da ist Empathie, Menschenkenntnis, das sensible Wahrnehmen von schlüsselhaften Signalen gefragt, plus Urteilskraft über Diskurse und Dramaturgien. Wer dafür billige Hilfskräfte einsetzt, wird mit schlechtem Programm bestraft. Call-In-Sendungen sind in den Anstalten ausserdem so beliebt, weil sie so billig sind: so lange Hörer*innen quatschen, die nur selten darin geschult sind, zuzuspitzen und kurz zu fassen, muss in Journalismus nicht investiert werden. Sowas kommt von sowas. Weiterlesen

Zahlen Sie (noch) für Journalismus?

Sie und ich zahlen eine Haushaltsabgabe für öffentlich-rechtliche TV- und Radioprogramme. Ist da Journalismus drin? Gefragt dazu, ob und in welchem Umfang wir das wollen, werden wir nicht. Ginge es nach mir und meinem Nutzungsverhalten, gingen 80% in Journalismus. Ginge es dagegen nach den Einschaltquoten ….hilfe, bloss nicht! Eine bessere Lösung wäre, wenn die engagierten Fans, sofern sie noch nicht ausgestorben sind, mehr mitwirken dürften. Nicht mit diesen ätzenden Call-In-Sendungen (das ist Trash, den ich sofort abschaffen würde), sondern beim diskutierenden Mitbestimmen, und beim Wählen der Aufsichtsgremien. Die digitalen Handwerkszeuge gibt es längst; die fassen die Sender aber mit der Kneifzange nicht an. Weiterlesen

Deutsche Lehren aus “NoBillag”? – Fehlanzeige

Was wäre bei uns gewesen? Die Funke-Mediengruppe sah eine 55%-Mehrheit für deutsche öffentlich-rechtliche Medien; der WDR beruhigt sich mit über 80%. Und zeigt damit schon: sie lernen nichts.
Aus diesem aktuellen Anlass habe ich meine Bilanz aus 6 Jahren WDR-Rundfunkrat rausgekramt. 15 Jahre ist das schon her, seit ich sie im Freitag veröffentlicht habe. Nach erneutem Lesen überkam mich ein Schaudern: nichts würde ich heute ändern. Alles ist immer noch genauso wie damals. Unverändert! Für mich der Beweis: das “System” ist niemals imstande, sich selbst zu erneuern, und damit zu retten. Bei der Erhaltung unserer Demokratie bleiben die öffentlich-rechtlichen Medien Teil des Problems, nicht der Lösung. Weiterlesen

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