Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: DFL (Seite 3 von 12)

Der Zauber des Fussballs

Mein alter Freund Mike Mennen wusste davon. Gestern Mittag erklärte ich unserem gemeinsamen Freund Klaus Kleinöder, dass ich mich, seit die WM läuft, noch nicht wieder für den Profifussball der Herren interessiert habe. Das, was darüber in den letzten Wochen zu hören und zu lesen war, war in erster Linie widerlich. Die WM in Australien und Neuseeland wirkt dagegen für viele ihrer Teilnehmerinnen wie ein biografisches Erweckungserlebnis. Und es ist sehr schön, dabei zusehen zu können. Weiterlesen

Radiomörder

Follow the money! – Das Rätsel Männerhirn

Hören Sie noch Radio? Ich mehr, als ich TV glotze, parallel zum Onlinelesen oder -schreiben. Morgens um 7 lasse ich mich davon wecken, dreh’ mich dann aber schnell wieder um. Wenn dann im DLF der Kirchenkram kommt, setzt meine Bettflucht ein. Abends, das gebe ich zu, läuft um 19.25 h der Wetterbericht in der “Aktuellen Stunde” (WDR) und um 20 h die Tagesschau. Davor und danach meine ungesehenen Videovorräte auf dem Festplattenrecorder. Wenn ich überhaupt zuhause bin. Nachts beim Zubettgehen ist “Fazit” (DLF) mein Leitmedium. Folgerichtig wollen die ARD-Intendant*inn*en das Radio jetzt killen. Weiterlesen

Gute Idee: DFL aufspalten

Als jüngst das Management des deutschen Fussballbusiness-Kartells DFL keine Zweidrittel-Mehrheit für sein “Investorenmodell” zusammenbekam, ventilierten die superreichen beleidigten Leberwürste sogleich eine Aufspaltung in Erste und Zweite Liga. Das ist eine Superidee – zumal die zwei Elefanten aus dem süddeutschen und dem westfälischen Raum sowieso schon auf dem 10-Meter-Turm bereitstehen, um in die globale Superduper-Liga von JP Morgan zu springen. Sie spielen dann mit Real Madrid, FC Barcelona, den Manchesters und Londons, Turins, Mailands und Paris – statt mit Hoffen-, Heiden- oder Sinsheim. Weiterlesen

Panik der Fussballbosse

Wenn der Spielbetrieb der Bundesliga endet, spielen sich im deutschen Fussbalbusiness die wahren, die entscheidenden Dramen ab. Mit objektiver Information durch deutsche Medien müssen Sie dabei nicht rechnen. Die sind Teil des Problems. Ihr Interesse, die Sache aufzublasen, ist verschwindend gering. Die Fakten könnten die (Fussball-)Bevölkerung verunsichern und beunruhigen. Der Kern des deutschen DFL-Problems, ihrer – dank aufmerksamer “Ultra”-Aktionen – nicht mehr verborgenen Investoren-Panik ist: die gemolkene Kuh scheidet still und leise dahin. Weiterlesen

Kapital kann nicht solidarisch

Isolde Charim/taz schreibt heute über “das Brüchigwerden des Gesellschaftsvertrags”. Einen medienspektakulären Fall dazu inszenierte gestern das deutsche Fussballkartell “Deutsche Fussball-Liga” (DFL). Was ihre Repräsentanten (Frauen kaum mitgemeint) besonders ärgert, sind wir: Publikum, Konsument*inn*en und – am schlimmsten – die Fans. Schlimm, wie die das Geschäft stören. So wird bei der DFL auch nicht nach Kapitalanteilen abgestimmt – dann hätte es gestern mit der Zweidrittelmehrheit überhaupt kein Problem gegeben. Sondern wie in der UNO (oder der Fifa): jeder Verein nur eine Stimme – selbst Oliver Kahn. Das ist doch unzumutbar. Weiterlesen

Economy or Politics?

Der politisch aufklärerischste Teil der taz ist mal wieder der Sportteil. Andreas Rüttenauer (“lebenslänglich Bayer”) erinnert sich an das Fussballspielen ohne Schiri. Ja, so war und ist das unter vernünftigen Menschen. Sie kriegen hin, was die “grosse Politik” nicht mehr schafft: Einigung in weniger als einer, höchstens mal 2-3 Minuten. Während die Lokalpresse voll von Randale in Kreisligen der Vereine ist, habe ich nie was über eine entsprechende Massenschlägerei von Pöhler*inne*n im Hofgarten oder der Rheinaue gelesen. Und wenn, stehts im General-Anzeiger ja hinter einer Paywall. Weiterlesen

Besitzerkonflikt

Wem gehört der “Volkssport”?

“Volkssport” wurde in meiner Jugend der Fussball genannt. Weil jeder Junge ihn spielen wollte. Mädchen kamen erst später dazu (1975 deutsche Meisterschaft durch den Bonner SC). 2011 während der Heim-WM rannten sie den DFB-Vereinen die Türen ein. Die meisten wollten keine Mädchen. Das grösste Eigentor des deutschen Fussballs. Ein anderes droht jetzt, von der breiten Öffentlichkeit unbeachtet, von der FAN-Öffentlichkeit dagegen engagiert bekämpft: Hedgefond-Einstieg bei der DFL. Letzte Überreste von “Volks”-Besitz sollen privat enteignet werden. Wie überall im real existierenden von ökomischem Wachstum abhängigen Kapitalismus. Weiterlesen

Peak überschritten

Der Profifussball der Herren in der Überproduktionskrise

Die Nachricht ist weit bedeutender als die Frage, wann Marco Reus wieder Tore schiesst. Das Kartell der deutschen Profifussballvereine, die Deutsche Fussball-Liga (DFL), hat ihren ersten Postcorona-Wirtschaftsreport vorgelegt. Benjamin Fischer, Westerwäldler wie unsere Oberbürgermeisterin, hat ihn gelesen, und in der FAZ eine der wenigen Presseveröffentlichungen dazu geliefert. Ergebnis: es ist nicht geworden, wie es früher einmal war. Weiterlesen

Bundesliga wird verkauft

Nicht, dass ich meine, dass es in der Postpandemie noch viele interessiert. Die Ultras unter den Fans sicherlich, nach denen sich das Business noch eines Tages zurücksehnen wird. Aber der Fall steht als Zeichen für den Fortgang unserer Ökonomie und Gesellschaft. Darum mache ich hier kurz auf ihn aufmerksam. Daniel Theweleit, der Sohn des “Männerphantasien”-Theweleit, und langjährig geachteter kritischer Sportjournalist, berichtet in der Taz (auch in der FAZ, aber da ist es meistens eingemauert): Deutsche Fußball Liga auf Kapitalsuche: Der revolutionäre Plan der DFL – Die Deutsche Fußball-Liga plant Medienrechte zu veräußern, um an mehr Geld zu kommen. Zeit für eine ausgeruhte Debatte ist nicht vorgesehen.” Weiterlesen

Wir gewinnen!

Begonnen als Pro 15:30, hat ProFans sich über zwei Jahrzehnte für die Fankultur engagiert. Nun ist es Zeit ein finales Fazit zu ziehen.

Aus einer Jugendbewegung ist eine Kultur geworden. Aus der Bewegung heraus hatte ProFans die Ehre, Fandemonstrationen, -proteste, drei Kongresse und Verbandsarbeit zu organisieren. Gemacht haben wir viel und doch am Ende nie das erreicht, was wir uns als Ziel gesetzt haben. Wer jetzt aber denkt, dass wir mit geneigtem Haupt den Rückwärtsgang einlegen, ist auf dem Holzweg. Denn allen externen und internen Unkenrufen zum Trotz sind wir immer noch da: kreativ, lautstark und unangepasst.

Die selbsternannten moralischen Instanzen DFB und DFL hingegen sind ideell und inhaltlich am Ende. Weiterlesen

Abstieg?

Welche Relevanz wird der Fussball noch haben?

Deutschland hat bei der Qatar-WM eine negative Sonderrolle gespielt. Unter dem Druck der hierzulande besonders kritischen Fanszene (#boycottqatar2022), hat sich der Deutsche Fussballbund (DFB) sportlich und politisch nach Strich und Faden blamiert. Während Frankreichs Präsident Macron im Finale publikumswirksam mitfiebern durfte – mutmasslich von Qatar so inszeniert, weil es in Frankreich volle Narren- und Investorenfreiheit geniesst, und mutmasslich die politische Klasse im Portemonnaie verstaut hat – musste sich Bundeskanzler Scholz von der Blamage fernhalten, und opferte die Genossin Faeser. Weiterlesen

Sperrmüll

Die moralische Insolvenz des Profifussballs hat ganz materialistische Folgen in der Medienindustrie

Heute morgen war vor meiner Haustür Sperrmüll. Ziemliches Getöse wie immer, mit dem abschliessenden Lärm der Müllabfuhr. Auch in München-Unterföhring steht noch was auf dem Bürgersteig herum: ein Pay-TV-Sender, zufällig der grösste Finanzier der Deutschen Fusballliga (DFL), die den Spielbetrieb der ersten und zweiten Bundesliga betreibt und sich daran ungehemmt zu bereichern versucht. Profifussball und Pay-TV sind in Deutschland zwei Geschwister, die beständig die Demokratie belästigen, nerven und auszusaugen versuchen. nach dem Motto “Fussball first” – Pandemie, Krieg, Sklavenarbeit, Menschenhandel, alles egal. Weiterlesen

“Experten”-Unwesen

Wie viel Abdankung von Journalismus ist noch zu ertragen?

Der Sportjournalismus ist nur die Avantgarde der Abdankung. Wirtschafts- und Politikjournalismus werden ihm folgen. Auch in diesen “wichtigen” Branchen arbeiten längst mehr und besser bezahlte Menschen in PR-Abteilungen und Denkpanzern (“Thinktanks”), als in unabhängigen Redaktionen. Auch ich selbst habe nie mehr Geld in so kurzer Zeit verdient, wie 2005/2006 als ich mich aus kurzzeitiger Arbeitslosigkeit heraus als Medienberater selbstständig machte. Aber aus aktuellem Anlass noch mal kurz zurück zum Sport. Weiterlesen

Der Kapitalwert sinkt

Das Fussballbusiness in der Moral-Rezession

Der dickste Fisch ist die Champions League der Uefa. Doch er ist nicht mehr frisch und stinkt. Darum hat Sky keine Lust mehr mitzusteigern. Der russisch-ukrainisch-US-amerikanische Oligarch Len Blavatnik (Dazn) hat freie Bahn. Sky hat früher Rupert Murdoch gehört, einem ähnlich widerlichen Oligarchen-Typus. Der hat den Laden aber rechtzeitig verkauft, an den US-Konzern Comcast. Und dort haben sie wohl noch mal alles nachgerechnet. Weiterlesen

Dürre noch nicht vorbei

Die Temperaturen haben sich auf unter 30 Grad gemässigt. Aber die Dürre ist bei uns in Beuel noch nicht vorbei. Ab heute sollen Sie wieder tägliche Newsletter erhalten. Wegen der mehrtägigen Unterbrechung will ich zunächst die grössten Klickerfolge der letzten Tage hervorheben und begründen.

Der Platz 1 geht klar an Robert Krieg: “konbit – (kreyol: traditionelle Form der kollektiven Arbeit) oder, was die Documenta 15 anzubieten hat”. Weiterlesen

Fussballkriminalität – ganz energieautark

Vorsicht: schwerkriminelle Sportdiebe sind wieder unterwegs!

Jan Christian Müller, einer der letzten Leistungsträger bei der FR, scheint aus dem Urlaub zurück. Hier und hier beschreibt er die Aktivitäten deutscher Oligarch*inn*en, uns den Fussball zu stehlen, ganz schmerzfrei wie immer in Handlungseinheit mit dem Springer-Konzern. In dieser Versorgung mit krimineller Energie ist Deutschland bereits autark: keine Fifa, keine Uefa, keine arabischen Emire erforderlich.

Blockbildung

Eine Woche vor dem Abschluss der Bundesligasaison ist klar, dass Bayern München wieder einmal Meister wird. Doch gibt es im deutschen Fußball etwas, was es noch nie gab. Ein Kulturwandel, eine „Zeitenwende“ auch dort? Erstmals steht an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der mitgliederstärksten Organisation der Bundesrepublik, ein Sozialdemokrat – und zwar nicht einer, der von seinem Parteibuch wenig Aufhebens machte, sondern seit März einer, der beruflich in der Politik war: Bernd Neuendorf. Weiterlesen

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