Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Eisenbahnromantik

Bingewatching-Day

Wundersame Bahn CCXIV

Wenn Sie sich in den Mediatheken “einen Wolf” suchen wollen, bitte schön. Tun Sie sich keinen Zwang an. Aber heute können Sie es machen wie in Italien: statt Kaminfeuer die Glotze an, und auf Phönix schalten. Zwar hat der SWR seine fabulöse “Eisenbahnromantik”-Redaktion ruiniert und aufgelöst. Aber für einen ganzen Tag Phönix vollmachen, wenn deren Mitarbeiter*innen alle im Winterurlaub sind, dafür reicht das produzierte Programvolumen allemal. Ich bin “Eisenbahnromantik”-Stammkunde, und kann Ihnen versichern: dort wird nicht romantisch geschwurbelt, sondern seriös informiert. Weiterlesen

Wie konnte es so weit kommen?

Wundersame Bahn CCI

Nicht alle unserer 200 Folgen “Wundersame Bahn” waren negativ. Manchmal funktioniert auch was. Oftmals sind es minderbezahlte Mitarbeiter*innen, die “es” für die Reisenden herausreissen. Immer ist Bahnreisen angenehmer, als in einer kleinen Blechkiste im Stau zu stehen, oder in einem Navigations-Nirwana zu landen – ganz abgesehen von denen, die hier bei uns im Rhein stranden. Dann doch lieber eine marode Brücke als Langsamfahrstelle. Weiterlesen

Gefährliche Kompetenz

Wundersame Bahn CXCIX

Das strukturelle Grundübel in den öffentlich-rechtlichen Medien ist die Niederschlagung der Fachkompetenz. Fachredaktionen werden geschlossen, spätestens wenn ihre Leitung in Rente geht. Gesucht und gefragt, und Karrieren gefördert, werden elastisch-biegsame Charaktere, für alles flexibel verwendbar, was gerade anliegt, oder wo es gerade brennt. Was glauben Sie denn, warum WDR-Lokalzeiten so begeistert Polizei- und Feuerwehrberichte verfilmen? Entsprechend informiert werden wir denn auch von solcherart Medien. Die Macher*innen meinen, wir wollten nicht unterrichtet sondern -halten werden. Die Mehrheit von uns sei sowieso debil … Weiterlesen

Wer merkt noch was?

Das gegenwärtige Strukturproblem der Demokratie ist die gegenseitige Abgeschlossenheit der Lebenswelten der Mehrheit der Wahlberechtigten einerseits, und der Mehrheit ihrer Repräsentant*inn*en andererseits. Meine persönliche These ist, dass das mit der Hauptstadtwerdung Berlins 1999 ff. noch beschleunigt und verschärft wurde, weil die Mehrheit der Gewählten damit lebensweltlich (und ganz analog) wesentlich weiter von ihren Wählenden entfernt wurde, als sie es zuvor in Bonn waren. Um dieses Grundproblem zu mildern, wurden von der Menschheit immer wieder neue Medien erfunden. Die jüngsten Erfindungen dieser Art werden als “digital” bezeichnet. Was ist daraus geworden? Weiterlesen

1. November – mal kein Trauertag

Wundersame Bahn CLXVIII

Alle Fans der Bahn können am 1. November, der in diesem Jahr auf einen Mittwoch fällt, auf das Reisen verzichten und es sich auf dem Sofa gemütlich machen. Der TV-Sender 3sat zeigt den ganzen Tag nur die Bahn. Sie können sich natürlich raussuchen, was Sie interessiert, und was nicht. Ausser dem Spielfilm um 20.15 h scheint mir das ganze Programm aus Zulieferungen der fabuläsen “Eisenbahnromantik”-Redaktion des SWR zu stammen. Die Bezeichnung “-romantik” täuscht. Dort wird sehr fachlich, und anlassbezogen auch sehr (verkehrs-)politisch gearbeitet.

Unsere längste Serie – bedroht?

Wundersame Bahn CLVII

Schon Wiglaf Droste (selig) wusste: der qualifizierteste Journalismus der taz findet sich, wie könnte es anders sein, im Ressort “Wahrheit”. Auch dort wurde er in den Nullerjahren freilich gefeuert. Dort ist nun eine Investigativ-Recherche von Volker Surmann, ein ostwestfälischer Landsmann von Droste, erschienen, die unsere Serie “Wundersame Bahn” durch Zensur bedroht erscheinen lässt: Zwei Jahre Gefängnis für Wutheuler – Bahn-Bashing soll von der Bundesregierung verboten werden. Die Deutsche Bahn jubelt, die Bahn-Fluencer sind fassungslos. Ein Unfallbericht.” Doch dafür ist diese Zensurstrategie noch nicht clever genug. Weiterlesen

Europäische Bahngeschichte

Wundersame Bahn CLIII als Mediathekperle

Die Spitze der Bahn im TV bildet hierzulande eindeutig die SWR-Redaktion der “Eisenbahhnromantik”. Der SWR zwängt sie seit ihrem Bestehen in ein 28-Minuten-Korsett, mit einer grauenhaften Sponsorenwerbung drumrum, die schon wieder kabarettreif ist. Phasenweise gelang es der Redaktion beim geografisch benachbarten ARTE ein 45-Minuten-Format zu bespielen (“Mit dem Zug durch …”). Der Aufbau dieser SWR-Redaktion durch den positiv-bekloppten Hagen Ortloff wird in der deutschen TV-Geschichte unvergessen bleiben. Premium im Doku-Bereich ist aber was Anderes. Weiterlesen

Mediathekperlen-Vorschau

mit Update 12.3. und 15.3. (Mediathekverfügbarkeiten)

Kommenden Mittwoch (15.3.) gibt es nicht nur Champions League, sondern auch einiges zu sehen. Weil es so geballt und parallel präsentiert wird, geht es nicht ohne Mediathek.

“Kolya” (Tsch. / GB / F 1996) hat 1997 einen Oscar bekommen. 20.15 h, ARTE. “František Louka, ein virtuoser Cellist, gerät nach seinem Rausschmiss aus der Philharmonie, in finanzielle Bedrängnis. Mit einer Scheinehe gegen Bezahlung will sich der unverbesserliche Schürzenjäger aus der Affäre ziehen … – Jan Sveraks Oscar-prämierter Film (1996) ist untermalt von der Musik Antonin Dvoraks und Bedrich Smetanas.” Mediathekverfügbarkeit nur bis 29.3. Weiterlesen

Weltrekord

Wundersame Bahn CXXXI

Hat die Schweiz das nötig? Naja, “Zeitenwende”, Pandemie etc. Die Rhätische Bahn jedenfalls hielt es für nötig, und stellte einen Weltrekord auf, über den die FAZ, bei der kaufkräftige Leser*innen vermutet werden dürfen, prominent berichtet. 1,91 Kilometer lang, 2290 Tonnen müssen von jetzt an übertroffen werden. Aber wer hat zusätzlich “48 Brücken und durch 22 Tunnel eine fast 25 Kilometer lange Bergstrecke” zu bieten? Die Deutsche Bahn jedenfalls nicht. Viel zu teuer. Weiterlesen

Daten-Verkehr-Wasser

Aktuelle Medienperlen
Constanze Kurz erfreute heute mein Ohr und meinen Verstand in der – immer empfehlenswerten – DLF-Gesprächsreihe “Zwischentöne”. Eine unverkniffen aber inhaltlich scharfe Kritikerin der real existierenden IT- und Digitalpolitik. Mithalten mit ihr kann allenfalls unsere Gastautorin Julia Reda, deren Texte wir dank CC-Lizenz regelmässig mitveröffentlichen können. Starke Frauen, die ich in Umfragen, “wer in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen sollte”, jederzeit benennen würde. Weiterlesen

Die endgültige EM-TV-Kritik

Und: Wundersame Bahn LXVII / Otto wird 73
Über den Hampelmann Seehofer ist jedes Wort zu viel. Gestern hat er das Risiko einer EM in Pandemiezeiten erkannt. Oder war es vorgestern? Der Minister ist für beides zuständig: Sicherheit und Sport. Und er ist aus Bayern, dessen Landeshauptstadt München schon vor Jahren einen Ausrichtervertrag mit der fiesen, bösen Uefa abgeschlossen hat. Dazu gibt es nichts mehr zu kommentieren. Aber 2024 soll mit der selben gemeingefährlichen Partnerin, repräsentiert ausschliesslich durch Männer, eine EM in Deutschland stattfinden. Wer wird ihr dann unsere Sicherheit ausliefern? Und unser Steuergeld?
Stattdessen möchte ich Ihnen diese TV-Kritik von Dietrich Leder/Medienkorrespondenz ans Herz legen. Weiterlesen

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