Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Mediathekperlen (Seite 7 von 9)

Arrangierte-Ehen-Hauptstadt

Und: Schwarmintelligenz und Mediathekperlen gegen die Mafia

Aus dem Fussballbusiness weiss ich, dass es professionelle Agenturen gibt, die ökonomisch davon leben können, heteronormative Ehen für Profifussballer zu arrangieren. Die Bräute sehen alle sehr ähnlich aus: in der Regel professionalisierte blonde Hungermodels, die nach Möglichkeiten des Aufstiegs in ihrer brutalen Branche suchen. Für solche Agenturen gibt es selbstverständlich keinen einzigen Grund, ihr erfolgreiches Tätigkeitsfeld nicht auf andere Fachgebiete und Regionen auszudehnen. Und einen Fachreporter dafür gibt es auch schon: niemand geringeres als Stefan Niggemeier. Weiterlesen

“ARD-Brennpunkt Pflege”

Kebekus beschämt ihre Chefs / plus ein bildschöner Film nur bis Dienstag – Mediathekperlen

Küppi gestern frisch und kurz (unter 5 Min.; das Musikrätsel habe sogar ich erraten). Würde er Regierungssprecher, wäre Olaf Scholz wahrscheinlich auch nicht schlechter beraten als jetzt. Und Küppi ist gut genug von sich selbst beraten, solche Angebote abzulehnen. Aber darum schreibe ich hier gar nicht. Weiterlesen

ARTE-Perlen

Nur kurz verfügbar: “Parasite”, “Mustang”, “Elle”

Nach Phasen kultureller und ästhetischer Hungersnot beliebt der Sender ARTE gelegentlich, das Publikum mit Perlen zu überschütten, dass kaum Zeit zu reflexiver Verdauung bleibt. Ich habe vor lauter nächtlicher Betäubung noch gar nicht über das im Sinne des Wortes fantastische “Parasite” (Südkorea 2019) nachgedacht, da folgen heute abendfüllend zwei weitere wichtige Filmereignisse. Schade nur: Sie müssen schnell gucken, nur kurze Mediathekzeit. Weiterlesen

Jungfrau von Orleans 1928/2022

„Vous avez brûlé une Sainte“

Gerade in einem durch die „Jungfrau von Orleans“ in der Inszenierung des Nationaltheaters Mannheim (beim diesjährigen Berliner Theatertreffen, via 3Sat) sowie in der Stummfilmfassung des dänischen Regisseurs Carl Theodor Dreyer aus dem Jahr 1928 gesehen.

Für einige Filmkritiker ist Dreyers Film ja der Stummfilm schlechthin. Auf jeden Fall ist er ein großer Startschuss für das Nordische Kino – von Ingmar Bergman bis Lars von Trier. Weiterlesen

Gewissheitenmuseum

“Die Anstalt” kämpfte dialektisch für den Zweifel, findet aus masochistischer Selbstkritik hinaus und spricht für die Vielen ohne Repräsentanz in der aktuellen Politik

“Jetzt hassen uns alle” versteht das Anstalt-Ensemble als Auszeichnung für Satire. Richtig so. Zwar ernteten sie schon eine lobende Nacherzählung in der FR (Moritz Post). Sie verzichteten aber auf platt-propagandistisches “Stellung beziehen” – Auftrags-Kunst gibt es schon genug. Stattdessen wurde ein Panorama von Politiken und Positionen entfaltet, mit Fakten konfrontiert, und gleich wieder zusammengefaltet. Weiterlesen

Waffenstillstand

Die Tagesschau zeigt selbst ihre blinden Flecken

Die letzte Meldung der deutschen Spitzenmarke im Bereich Nachrichtenjournalismus Tagesschau aus dem Jemen ist vom 26. März. Das zeigt sie selbst, immerhin, in ihrem selbstproduzierten “Nachrichtenatlas”. Kompliment für so viel Transparenz. Hier können Sie und ich uns fortlaufend informieren, wo unsere öffentlich-rechtlichen Gatekeeper hingucken, und wohin überhaupt nicht. Weiterlesen

Der China-Blick

Roland Appel schreibt heftig gegen Düsternis und Medienbellizismus an. Er hört ja nicht auf mich. Gegen meinen fachmännischen Rat zieht er sich eine Talkshow nach der anderen rein. Wäre ich sein Arzt, würde ich ihm das verbieten. Als Blogherausgeber bin ich ihm sehr dankbar. Denn ich bin abstinent. Meine Quellen sind andere. Sie sind gesünder, sie machen bessere Stimmung, stärken damit mein Immunsystem. Und aufklärererischer sind sie auch. Weiterlesen

„Die Sonne, die uns täuscht“

Nikita Michalkow (1994) – Im Versuch, mich einem Verständnis der letzten 30 Jahren in Russland zumindest ein bisschen anzunähern, habe ich mir Michalkows „Die Sonne, die uns täuscht“ angesehen. Der Film wurde mit Preisen überhäuft, u.a. mit einem Auslandsoskar.

Er zeigt (zunächst) ein Tschechowsches Datschen-Sommeridyll, allerdings versetzt in die Zeit des stalinistischen Terrors 1936. Oberst Kotow, ein strahlender Revolutionsheld, mit leuchtenden Augen und Stalin-Schnauzer, hat sich mit seiner jungen Frau und kleinem Töchterchen aufs Land zurückgezogen und genießt dort Familienfreuden und Ruhm und Ansehen unter der Bevölkerung. Weiterlesen

Witzlos

Wundersame Bahn LXXXVI
Die ZDF-Satirestunde aus heute-show und zdf-magazin-royale war gestern Abend wieder so witzlos, dass ich sie überwiegend verschlafen habe. Das stärkt die Immunabwehr am besten und hält weitere Omikron-Attacken hoffentlich in Schach. Einmal wurde ich kurz wach: als Welke fertig war und ich ich wissen wollte, welches Thema Böhmermann hat. Ich bin immer noch zu faul, mir sein Programm ab 20 h in der Mediathek anzusehen. Das Thema: worüber wir im Extradienst schon 85 Teile produziert haben, die wundersame Bahn. Als Böhmi mit der “Bahnreform 1994” anfing, was ja durchaus sachgerecht ist, schlief ich spontan wieder ein. Weiterlesen

Jede Minute produktiv

Mediathekperle von Jennifer Rezny
Österreichische was-mit-Medien-Leute können nicht nur coole Nachrichtenmagazine, sie können auch starken radikalen Feminismus. Leider nur eine Woche ist er in der 3sat-Mediathek verfügbar – warum eigentlich? “Nie genug – der Körperkult in den sozialen Medien” fährt eine beeindruckende Riege feministischer Wissenschaftlerinnen auf, und daneben einige junge Frauen, die sich aus dieser Zwangsjacke neoliberaler Selbstoptimierung in widersprüchlichen Prozessen zu befreien versuchen. Weiterlesen

Eventually on time

Virus weg – Edelmann rastet aus – Grüne am Ziel
Vor zwei Jahren war es, ich erinnere mich, als wenn es gestern gewesen wäre. Die “7-Tage-Inzidenz” fand mittels eines Fern-Schnellkurses in Statistik Eingang in den deutschen Sprachraum. In Bonn betrug sie seinerzeit 14, ab 35 sollte es ganz schlimme Einschränkungen geben. Gab es dann auch. Nur soundsoviele Menschen durften sich noch treffen, öffentlich oder privat. Ich nahm an einem illegalen Menü in Köln-Zollstock teil, 4 Personen aus 5 Haushalten. Heute ist die 7-Tage-Inzidenz in Bonn über 1.800. Weiterlesen

Wenig resilient

Achtsamrasen und Netzwerk-Konflikte

“Resilient” wird bald so ein entleerter Geschwätzbegriff, wie es “nachhaltig” schon ist. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Wenn ich der angeblich irre, kranke Putin wäre, würde ich nach Kenntnisnahme der im Folgenden empfohlenen zwei Medienbeiträge gar nicht warten, bis sich die BRD, die EU u.a. von Gas und Öl unabhängig machen, und Northstream 1 jetzt sofort zudrehen. Und dann mal in Ruhe abwarten, bis sie an meine Kremltür klopfen. Weiterlesen

Die Anstalt – heute mit anderer Besetzung

Meine einzige Perle im deutschen TV-Kabarett-Wesen tritt heute mit geänderter Mannschaftsaufstellung an: Lena Liebkind, Comedienne ukrainischer Herkunft, den russischen Stand-up-Comedian Oleg Denisov sowie Diana Maria und Nikita Miller – zwei Comedians mit russischen Wurzeln. Ich bin gespannt. Vor allem, ob es angesichts der Umstände noch (ab 22.15 h, ZDF) was zu lachen gibt. Ich hoffe es sehr. Denn ich habe dann gerade die Billigfortsetzung von “Mord mit Aussicht” (ARD) zu verkraften. Eine neue Idee, wäre mal schön gewesen. Das arme Produktionsteam, das über die alte hochgelegte Latte kaum drüberkommen kann.

Nato und Bergpredigt

Mein Freund Peter Wahl hat sich oft wenig Freunde gemacht. Als ehemaliger DKP-Beauftragter für Antiimperialismus liebte er die beinharte, erbarmungslose Analyse von politischen Kräfteverhältnissen. Die liebe ich auch, bin aber persönlich weit harmoniesüchtiger als er. Das Schöne an meiner Variante ist, dass ich so mehr Freund*inn*e*n gewinne, für Peter ist “viel Feind, viel Ehr”. Jeder wie er will. Sein Damaskus-Erlebnis war die AKW-Katastrophe von Tschernobyl 1986, in der damaligen Ukrainischen Sowjetrepublik. Da erkannte er, dass er von seinen Genossinnen und Genossen, die mehr von der Atomtechnik verstanden als er, jahrzehntelang belogen worden war. Weiterlesen

Abgesoffen

Weinstein, ukrainisches Grubenwasser und weitere Mediathekperlen
Nun schon drei Jahre alt, aber weiter hochaktuell geblieben, ist eine von der BBC koproduzierte Dokumentation über den gefallenen Filmproduzenten Harvey Weinstein, die 3sat gestern ausstrahlte und bis 11. März in der Mediathek verfügbar ist. Vieles wird ausgeleuchtet. Der Mann fand sich selbst hässlich (ich würde ihm zustimmen) und zerstörte das Leben zahlreicher junger Frauen. Um das zu stoppen, entschlossen sich einige seiner Opfer, öffentlich zu sprechen. Sie fanden leistungsstarke Bündnispartner*innen in der Medienbranche. Weiterlesen

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