Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Osnabrück

Boris, dann geh doch bitte!

Boris Pistorius hat – wie ich finde ganz zu Recht – darauf hingewiesen, dass er “das hier” nicht machen müsse. Er meint hoffentlich seinen Job als Bundesminister für Verteidigung. Irgendwie hatte er sich Über seinen Bundeskanzler und Finanzminister geärgert. Ich weiß nicht genau, was die beiden gemacht haben, aber ich würde mich sehr freuen, wenn sie es einfach noch mal wiederholen würden, verbunden mit dem Hinweis, dass er ja jederzeit gehen kann. Der Mann ist 1960 geboren, war Jahrelang Oberbürgermeister, Landesminister und jetzt Bundesminister. Weiterlesen

Wundersamer ÖPNV

Licht und Schatten der “Smartness”
Recht verzweifelt mutet es gelegentlich an, wenn der öffentliche Personen-Nahverkehr versucht, sich ein “modernes” Antlitz zu geben. Aus der Warte eines alten Mannes möchte ich ihm zurufen: Attraktivität lässt sich durch Einfachheit und Kostengünstigkeit (mit dem Fernziel Kostenfreiheit) schneller und effektiver gewinnen, als durch findige IT-Ingenieur*inn*e*n und Marketing-Fuzzis. Ich bin aber weder technik- noch fortschrttsfeindlich. Es gibt zweifellos auch Techniken, diesem Ziel näher zu kommen. Weiterlesen

Osnabrück – wo der ÖPNV noch Spaß macht

Wundersame Bahn XXXIX

Es gibt noch Erfreuliches vom Bahn- und Busfahren. Ich bin vergangenen Freitag, also am 22.11.19 für knapp 22 Euro mit einem IC von Wuppertal nach Osnabrück gefahren. Durchgehender IC 2024 in Richtung Hamburg, meine Strecke führte von Wuppertal bis Osnabrück. Genügend Platz im Waggon, ein Traum – funktionierende Heizung und Toiletten, auch während der Fahrt keine Verspätung. Wirklich pünktliche Ankunft. Schön, dass ich das noch erleben durfte. Solchermaßen verwöhnt Weiterlesen

Mietenwahnsinn

Warum wir eine Neue Wohnungsgemeinnützigkeit brauchen
Von Jana Mattert und Thomas Fritz (Attac AG De-Privatisierung)

Die Mieter*innenproteste haben die städtische Wohnungsnot auf die politische Tagesordnung gezwungen. Doch die Antworten der Politik sind völlig unzureichend. Für eine Lösung der Wohnungskrise braucht es durchgreifendere Maßnahmen, wie sie mit dem Konzept der Neuen Wohnungsgemeinnützigkeit vorgeschlagen werden. Das Hintergrundpapier schildert Ziele, Instrumente und Rahmenbedingungen dieses Konzepts sowie konkrete Initiativen für seine Umsetzung. Weiterlesen

Das Krokodil muss alle beißen

Zur Ambivalenz des Verhältnisses zwischen Politik und Journalismus
Von Friedrich Küppersbusch

Rede beim Politischen Bildungsforum Niedersachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung am 18. Juni in Hannover, beim Empfang aus Anlass des 60. Geburtstags von Altbundespräsident Christian Wulff.

Nach vorne gucken! Das sagt uns der rüstige Jubilar, wenn er zu seinem 60. Geburtstag keine anderen Sorgen hat als: „Demokratie stärken – den gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern“. Echt jetzt? Keine Ruhmesrede, keine tapfere Rückschau auf Krisen und Niederlagen: Enthuldigen Sie bitte, da geht’s lang, Weiterlesen

ARD & ZDF tragen den Diskurs zu Grabe

Es wäre halb so schlimm, wenn es nicht alles mit unserem Geld geschähe. Hans Hütt, der für mich all die furchtbaren Talkshows guckt, denen ich planmässig als Prophylaxe gegen Zeitdiebstahl aus dem Weg gehe, schreibt heute in der taz statt FAZ, wie zutreffend die Charakterisierung der Talkshows als Unterhaltung statt Information ist. Und noch schlimmer: wie gedankenlos und doof, unter Verzicht auf jedes journalistische und demokratische Ethos, die Akteur*inn*e*n dabei fortgesetzt dem rechten Agendasetting folgen.

Es geht auch anders. Aber haben sie es bemerkt? Das Manifest des “Rates für Migration”? Warum sachlich und wissenschaftlich debattieren, wenn es auch instrumentell und propagandistisch geht?

Da fehlt einem schon fast die Zeit, noch um die SPD zu trauern. Wie immer, wenn die Männer alles zerdeppert haben, soll hinterher eine Frau wieder alles aufräumen? Die FR vermutet, dass das Andrea Nahles sein wird. Ich beneide sie nicht darum. Aber ist das noch wichtig?

Die Welt dreht sich derweil woanders weiter. Arundhati Roy berichtet darüber z.Z. auf Lesereise in Deutschland. Und man fragt sich, wie auch bei Asli Erdogan, die ihren Reisepass erhalten hat, um in Osnabrück den Remarque-Preis annehmen zu können, ob es eine gute Idee wäre, wenn sie wieder heimreist.

Osnabrück zeigt türkische Biennale

von Ingo Arend
Heimat ist, wo mein Fetisch ist
Nach einer Rufmordkampagne gegen die Kuratorin wurde die Biennale von Çanakkale erstmal abgesagt. Jetzt läuft sie doch – in Niedersachsen.

Eingeschlagene Fenster, verwitterte Türen, von Schlingpflanzen überwucherte Balkone. Reysi Kamhis Holzkohlezeichnungen kommen ganz unscheinbar daher. Die Istanbuler Künstlerin hat die verlassenen Häuser des jüdischen Viertels von Çanakkale gezeichnet, einer westtürkischen Kleinstadt an den Dardanellen. Heute stehen sie leer, verfallen. Wer hat darin gewohnt? Wohin sind ihre Einwohner verschwunden? Was ist aus ihnen geworden?

Schwer zu sagen, welche Reaktionen Kamhis Arbeit in der Türkei hervorgerufen hätte. Mit religiösen Minderheiten geht der türkische Staat seit je mehr als robust um. Eigentlich hätte die Arbeit auf der „Homeland“ betitelten fünften Ausgabe der Biennale von Çanakkale gezeigt werden sollen. Die zweitgrößte der vier türkischen Kunst-Biennalen, 2006 gegründet, greift auf mythischem Gelände zwischen dem antiken Troja und dem Schauplatz der Schlacht von Gallipoli im 1. Weltkrieg immer wieder das Thema Krieg und Frieden auf.

Die Absage der Schau nach einer Rufmordkampagne eines örtlichen Abgeordneten von Präsident Erdoğans AK-Partei Weiterlesen

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