Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: SZ (Seite 2 von 22)

Ausfall aller Systeme

Fussball und Bahn lassen den Zustand der Republik erahnen / Wundersame Bahn CLXXIX

mit Update nachmittags: Europas Systeme

Kurzschlüssige Parallelen zwischen Fussball und Politik liegen mir fern. Dass beides aber in gesellschaftlichem Zusammenhang steht, leugnet niemand mehr. Seit dem korrupt gekauften “Sommermärchen 2006” sucht die Politik die Nähe zur Spieler*innen-Kabine, weil sie dort die grösste Medienaufmerksamkeit erhofft. Umgekehrt sucht die Sportlobby, wie jede Andere, die Protektion und Subvention durch die Politik. Also ist unsere bürgerliche Aufmerksamkeit auf dieses nur gelegentlich verdauliche Gebräu geboten. Weiterlesen

Die schlechten Nachrichten

SZ ruft zu den Waffen – Wundersame Bahn fährt immer weniger – Wohin mit Ihrem Geld?

Die schlechteste Nachricht zum Jahresende ist gewiss diese, von der Florian Rötzer/overton nur der Überbringer ist. Die SZ lese ich nicht (Paywall), und Stefan Kornelius würde ich aus gesundheitlichen Gründen selbst ohne Paywall nicht lesen. US-Militärkoalition gegen Huthis riskiert Eskalation, Bundesmarine soll auch dabei sein – Bis auf Bahrain hat sich bemerkenswerter Weise kein arabisches Land angeschlossen. In der SZ wird gegen die Huthis, die irgendwie mit ‘Putin, Hamas und ihren schiitischen Ziehvätern’ unter einer Decke stecken sollen, der Einsatz militärischer Gewalt gefordert.” Weiterlesen

Nicht geschäftsfähig

Wer sich mit der sog. “Zeitung” Bild einlässt

Unter fachlich ungebildeten Betrachter*inne*n des deutschen Fussballs sind viele überrascht über die schlechte sportliche Performance der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Im Spitzenleistungssport, Ungesünderes ist kaum vorstellbar, sind grundsätzlich alle gleich gut trainiert, haben hochprofessionelle medizinische Abteilungen (bei Psycho dagegen fehlt es bei vielen) und noch fettere PR-Abteilungen. Letztere haben an allen DFL-Standorten mehr Personal – Fachpersonal! – als die ortsansässigen Lokalmedien. Wer sich um demokratische Presse sorgt, findet hier schon mal einen guten Ansatz … Weiterlesen

Wo bleibt denn das Positive?

Bahnfahrt mit Weselsky

Arno Luik/overton, traumatisiert durch Journalismus-Karriere und Erkrankung, weiss keine Antwort. Dabei ist sie in seinem eigenen Text enthalten. “Zwei Wochen später las ich in der SZ auf der Seite 2 die Überschrift: ‘Bald wird’s ernst’. Darunter: ‘Das Land muss tatsächlich erst wieder tauglich gemacht werden für einen möglichen Kriegsfall.'” Warum “muss” es das nach Meinung der SZ? Weil es das nicht ist. Weiterlesen

Welt geht unter – „Traumschiff“ schippert weiter

Eine neue Studie zeigt, wie die Klimakrise im deutschen Fernsehen thematisiert wird. Auch fiktionale Inhalte stehen dabei auf der Agenda – wie „Das Traumschiff“.

Eigentlich widmet sich die MaLisa-Stiftung der Darstellung von Geschlechtern und Rollenbildern im deutschen Fernsehen. An der Spitze der Stiftung stehen die Schauspielerin Maria Furtwängler, unter anderem bekannt als „Tatort“-Kommissarin, und ihre Tochter und Musikerin Elisabeth Furtwängler. Jetzt widmen sie sich dort einem ganz anderen Themenkomplex – der Klimakrise und dem Artenschutz. Weiterlesen

Weniger dumm, als es aussieht

Die Tücken der Paywall

Eher lustlos gehe ich täglich bei süddeutsche.de vorbei. Das meiste ist eingemauert, und mein Geld kriegen die SWMH-Milliardäre nicht – es ist zu knapp. Aber gucken, welche Themen die haben und welchen Spin sie ihnen geben. Auflachen musste ich bei diesem Teaser: “Bye-bye, Bluesky – Die sozialen Netzwerke sind von Propaganda und Falschinformationen überschwemmt, ein Diskurs ist kaum mehr möglich. Ist das Ende einer Ära gekommen?” Haha, mann erwartet von asozialen Konzernnetzwerken “Diskurs”? Selber schuld. Weiterlesen

Köpfe

Der Friseur von Gianni Infantino, dem Vorsitzenden der weltweit umsatzstärksten Mafiaorganisation Fifa, hat bekanntlich viel Arbeit. Ähnlich der Schweizer Bundesanwaltschaft. Mann kommt mit dem Einstellen der Verfahren kaum hinterher. Deutsche Leitmedien berichten nur hinter digitalen Mauern. Ausser der DLF. Er lässt SZ-Redakteur Thomas Kistner sogar schreiben, da hat Frau Teichmann wohl nicht genügend aufgepasst: Strafverfahren gegen FIFA-Chef Gianni Infantino eingestellt – Nach über drei Jahren sind die Untersuchungen gegen den Präsidenten des Fußball-Weltverbands, Gianni Infantino, eingestellt worden. Infantino spricht von einem ‘klaren Sieg’.” Weiterlesen

Deutsche Schreibtischhelden

mit Update 15,10.

Patrik Baab, den ich persönlich nicht kenne, der aber mit Sicherheit “ein schwieriger Typ” ist, drückt es so aus: “In meinem Buch ‘Recherchieren’ habe ich geschrieben, dass sich die bürgerliche Öffentlichkeit gewandelt hat zu einer Zensur- und Denunziationsöffentlichkeit. Dieser Prozess ist nun vollzogen. Bürgerkinder in Redaktionen, die ausgesprochen ungebildet sind und lediglich die Vorurteile ihrer Klasse, also des gehobenen Bürgertums, unters Volk bringen wollen, maßen sich in purer Selbstermächtigung an, bestimmen zu wollen, wer am öffentlichen Diskurs teilnehmen darf und wer nicht. Sie haben offenbar keinen Begriff von demokratischer Öffentlichkeit. Dabei handelt es sich in meinen Augen um Journalisten-Darsteller, die deshalb den Mund so voll nehmen, weil sie sich ausrechnen können, dass sie selbst und ihre Gören nie an der Front landen. Sie schauen lieber den Ukrainern beim Verrecken zu und bedienen ansonsten ihre transatlantischen Karriere-Netzwerke. Ich wünsche diesen Leuten, dass sie mal 48 Stunden an der Front verbringen. Das wäre heilsam.” Weiterlesen

Ganz bei Trost

In Medienfachkreisen, gewöhnlich gut abgegrenzt von breiter Öffentlichkeit, kursierten mehr oder weniger zweifelhafte Zahlen darüber, was Showrunner des öffentlichen TV auf ihren Konten verbuchen dürfen. Die Boulevard-Dreckswühler suggerieren dabei prompt, dass das im Privathaushalt der Damen und Herren Miosga, Klamroth oder Böhmermann landet, was auf der Strasse entsprechendes – und scheinbar berechtigtes – Kopfschütteln auslösen soll. So geht Aufmerksamkeitsökonomie. Weiterlesen

Heldenerklärung

Ottawa, 22. September 2023: Ein Angehöriger der SS-Division “Galizien” wird zum Helden erklärt – Über ukrainische Kriegsziele, Russland und die richtige Seite der Geschichte

Der ukrainische Präsident besuchte Kanada und sprach am 22. September während einer gemeinsamen Sitzung von Senat und Parlament in Ottawa. Selenskyj erntete stehenden Applaus und das Versprechen auf weitere jahrelange Unterstützung. Nur: Im Verlauf dieser feierlichen Begegnung wurde ein 98-jähriger ukrainisch-kanadischer ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS mit stehendem Beifall gefeiert. Auch vom ukrainischen Präsidenten, der zuvor in seiner Rede betont hatte, dass Kanada immer auf der „hellen Seite“ der Geschichte gestanden hätte. Früher und auch jetzt, an der Seite des ukrainischen Volkes. Weiterlesen

Wandel des Mediensystems

Kann das Internet die klassischen Medien ergänzen oder gar ersetzen? Die früher durchaus übliche Mediennutzung erlebt seit dem Aufkommen des Internets geradezu einen Generationsumbruch

Seit der Verbreitung des World Wide Web in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erleben wir einen Wandel des Mediensystems. Zwar weichen die Angaben über die Mediennutzung, über die Reichweite und über die Wirkung der einzelnen Medien je nach Untersuchung deutlich voneinander ab, aber die Tendenz ist eindeutig: Schaut man auf die nachfolgenden Generationen, so verlieren die klassischen Medien, insbesondere die Zeitungen, aber auch das programmgebundene, lineare Radio und das Fernsehen dramatisch an Bedeutung – zumal für die Verbreitung von Informationen – während das Medium Internet als Kommunikationsplattform sowohl im Hinblick auf die Nutzungsmöglichkeiten, die Nutzungszeit als auch hinsichtlich des Meinungsbildungsgewichts kontinuierlich zunimmt, ja inzwischen sogar die Führungsrolle übernommen hat. Weiterlesen

Neues Grundrecht?

Erstmal nicht: “In Ruhe gelassen werden”

Wer es immer noch nicht kapiert hat, wie die Rechten den öffentlichen Diskurs kapern, die*der kann hier weiterlesen. Unter hörbarem Zähneknirschen “musste” die FAZ diese dpa-Meldung wiedergeben: Kommunikation im Konzern: Klage gegen Audis Gendersprache-Leitfaden endgültig gescheitert – Die Richter sahen keinen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichstellungsgesetz oder andere Gesetze. Sie betonten, es gebe kein Recht für Gegner von Gendersprache, ‘in Ruhe gelassen zu werden’.” Denn ansonsten schiesst das Bankenblatt aus allen Rohren gegen das “Gendern” – als fühle es sich von Friedrich Merz immer noch nicht genug geliebt. Weiterlesen

Glück gehabt

Klimaanlagen, Stammstrecken, Stolperfallen, kleine und grosse / Wundersame Bahn CLVI

mit Update nachmittags

1990-2005 habe ich als MdL-Mitarbeiter im NRW-Landtag gearbeitet. Es war eine schöne Zeit, bis 2002. Dass es schön war, verdankte ich meinen Chefs Roland Appel und Thomas Rommelspacher. Und der Deutschen Bahn, die zwischen 1990 und 2002 noch funktionierte. Dann war die Köln-Frankfurt-Schnellstrecke fertig, und zwischen Bonn und Düsseldorf funktionierte nichts mehr. Das ist bis heute nicht so geblieben, sondern immer schlimmer geworden (wird mir berichtet). Das Landtagsgebäude mochte ich, so schön rund und unsymmetrisch, gute Kantine, gute Kaffeebar in der Eingangshalle, gute IT-Betreuung (auch fraktionsintern durch die Kölnerin Bettina Tull, meine damalige Lieblingskollegin). Weiterlesen

Werden wie Singapur?

Es ist der feuchte Traum aller Konservativen, sowie aller rechts von ihnen, “ordentlich und sauber”: Singapur. Seit 2007 soll auch Oral- und Analverkehr legalisiert sein – werden die also “woke”? Neinnein, das gilt nur für Heterosexuelle. Deutschlands angeblich “beliebtester” Politiker war nun gerade dort zu einer Konferenz diverser Regierungen. Keine Ahnung, wie gut es ihm gefallen hat. Alle scheinen ihre obersten Geheimagent*inn*en mitgebracht zu haben: so berichtet Liudmila Kotlyarova/Berliner Zeitung unter Berufung auf die britische Nachrichtenagentur Reuters. Weiterlesen

Geschichtsklitterung in der SZ?

Die Hintergründe der Aussetzung des KSE-Abkommens durch Russland

Der Ressortleiter Aussenpolitik der Süddeutschen Zeitung, Stefan Kornelius, schreibt am 16.05.23 in seinem Kommentar zur aktuellen Ankündigung Russlands, den KSE-Vertrag aufzukündigen, dass diese Aufkündigung ohnehin nur symbolischen Wert habe, denn, so seine Begründung: „Der KSE-Vertrag war schon seit 2007 nichts mehr wert, weil Russland die Umsetzung aussetzte. Den Nachfolgevertrag [gemeint : A-KSE] ereilte dasselbe Schicksal.“ Hier soll nun gezeigt werden, dass diese einseitige Schuldzuweisung an Russland ein Beispiel für eine irreführend verkürzte Darstellung der historischen Vorgänge ist. Weiterlesen

Pressevielfalt kann nicht aufatmen

Trotz des Todes von Günther Grotkamp (96) – Döpfner muss ihm auf ewig dankbar sein

Sollte es im Folgenden emotional und unfair werden, bitte ich vorweg um Entschuldigung. Es liegt u.a. daran, dass ich mit der WAZ lesen gelernt habe (Druckbuchstaben; Schreibschrift gabs bei “Lurchi, dem Salamander”, auch schon pleite). Mit den Sportteilen fing es an, die den Springermedien an Qualität überlegen waren. Ressortschefs Wilhelm Herbert Koch (auch Erfinder von “Kumpel Anton” – “Anton, sachte Czerwinski für mich …”) und Hans-Josef Justen. Weiterlesen

Schweiger

Til Schweiger scheint nicht so doof zu sein, wie er mir immer erschien. Ich “kenne” ihn ja schon aus der “Lindenstrasse”, in der er einen pubertierenden breitschultrigen Jüngling spielte, der gerne (!) zur Bundeswehr ging. Dieses Image eines Hohlkopfes hat er dann bei mir nie verloren. Das ist garantiert ungerecht. Zwischenzeitlich wurde er Multimillionär, ist vielleicht der letzte Regisseur deutscher Kinofilme, die Millionen Rendite in die Kasse spülten. Ich habe keinen davon gesehen. Aber das wird im Folgenden noch eine Rolle spielen. Weiterlesen

TV billiger – das geht

Wenn nur das deutsche “Urheberrecht” nicht im Weg wäre – es gibt einen Ausweg

Der Kollege Heiko Hilker ist ein kompetenter Linker. Ja, das gibt es wirklich. Er sass im Landtag von Sachsen und sitzt meines Wissens immer noch im MDR-Rundfunkrat. Er hat zusammen mit Ilja Braun einen Gastbeitrag für die SZ geschrieben, “Fünf Vorschläge für einen kleineren Beitrag”, den diese sogleich digital einmauerte. Jede*r meldet sich aus öffentlichen Diskursen ab, wie sie*er will. Es gibt dennoch Wege zur Informationsfreiheit. Weiterlesen

Demokratie-Problem

“Nein, die Deutsche Bahn hat sich nicht selbst ins Desaster manövriert. Dieses historische Versagen besorgte wesentlich eine einzige Partei: die CSU. Eine Abrechnung.” so heisst es heute von Holger Gertz, bevor Sie sich an der SZ-Paywall stossen. Da denkt der von mir als Schreiber verehrte Herr Gertz zu kurz – nach hinten wie nach vorne. Hier die komplette Liste der Versager (eine Frau ist nicht dabei). Am bitteren Ende ein gewisser Wissing, FDP. Der offensiv seine Untätigkeit vertritt. FDPler können sich das nicht nur erlauben – es gehört zu ihrem Selbstbild. Weiterlesen

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