Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Viktoriabrücke

Das Brücken-Desaster

Nein es soll hier mal nicht um das lokaltypische Bonner Selbstmitleid gehen. Nicht alles in dieser Stadt läuft schlecht. Allgemein war vorhergesagt worden, dass mit der Sanierung und langjährigen Teilsperrung der Kennedybrücke das Wirtschafts- und Alltagsleben in dieser Stadt zusammenbrechen werde. Von 2007-2011 dauerten die Bauarbeiten. Und nichts brach zusammen, im Gegenteil. Der reduzierte Autoverkehr verbesserte Luft- und Lebensqualität. Die Baukosten waren 10 Mio. höher als geplant, statt rund 40 auf rund 50 Mio. Welches Bauprojekt kann heute mit dieser Kostensteigerung von 20% glänzen? Weiterlesen

Hallo ADFC, hallo Stadt Bonn – jemand zuhause?

Als Beueler wechselt mann nicht gerne die Rheinseite. Weniger Sonne. Gestern machte ich mal eine Ausnahme. Und erschrak. In früheren Lebensjahren habe ich Strecken in die Innenstadt und nach Endenich regelmässig mit dem Fahrrad zurückgelegt. Der Rhein und die Eisenbahnstrecke waren immer eine Beschwernis. Ich konnte mich aber an sie gewöhnen. Die Kennedybrücke wurde stark verbessert, und durch die City und am Hbf. hatte ich irgendwann die optimale Hindernisüberwindung gefunden.

Doch was ich jetzt wahrgenommen habe, hätte ich mir in meinen früheren Lebensjahrzehnten nicht langmütig gefallen lassen. Schon in jungen Jahren wurde mein Adrenalinspiegel von Baustellen und ihren Verkehrsführungen stimuliert. Als Radfahrer existierte ich nicht – obwohl: für ein Schild “Radfahrer absteigen”, willkürlich in die Gegend gestellt, reichte es immer. So weit, so schlecht.

Darum habe ich natürlich in Kenntnis der – für die Stadtentwicklung lebenswichtigen – Baustelle zur Beseitigung des “Bonner Lochs” sowieso schon nichts Gutes geahnt. Weiterlesen

Citylogistik vs. Verkehrschaos

von Rainer Bohnet

Unsere dumme Angewohnheit, per PC, Tablet oder Smartphone bei Amazon & Co. alles zu bestellen, was grundsätzlich auch im stationären Einzelhandel zu bekommen wäre, ist zwar bequem, löst allerdings hinter den Kulissen eine Maschinerie an, die es in sich hat. Weltweit tätige Logistikfirmen mit bunten Flugzeugen und Lkws kommen in Wallung. Oftmals werden deren Beschäftigte nur prekär bezahlt. Sie sind in gewisser Weise die Arbeitssklaven der Moderne. Und durch unser Bestellverhalten wird ein zusätzlicher Verkehr generiert, der sich sehr negativ auf die Kommunen auswirkt.

Um das Verkehrsaufkommen zu kanalisieren kommt die Citylogistik wieder ins Spiel, die auf Bonn bezogen vor etlichen Jahren mal zaghaft versucht wurde, damals am Widerstand der Spediteure scheiterte. Weiterlesen

Was klappt eigentlich überhaupt in dieser Stadt?

Vor wenigen Tagen hat Martin Böttger an dieser Stelle die Planungssünden der Stadt Bonn in Sachen Südüberbauung des Bahnhofsvorplatzes geschildert. In der vorigen Woche war ich als Wahl-Bornheimer zugegebenermaßen mit dem Auto in Bonn unterwegs, um in meiner langjährigen Heimatstadt einige Erledigungen zu machen. Natürlich habe ich die beschriebenen Wege nicht alle am Stück gemacht – aber folgen Sie mir auf einer fiktiven Rundreise durch Bonn und begleiten Sie mich auf dem kommunalen Weg von Desaster zu Desaster.

Zunächst ging es zur Zahnärztin nach Bad Godesberg – interessante Verkehrsführung auf der B9 mit Stau in den Sommerferien um 11.30 – das muss einer erst mal schaffen. Weil hier kontaminierter Teer entdeckt wurde, der dringend zu entsorgen war. Man fragt sich allerdings, wieso es in der Stadt, die mal Hauptstadt war und ein Umweltamt hat, bis 2017 dauerte, bis dieser Giftfund aus den 70er Jahren auffiel, Anwohner und Büroangestellte durften vermutlich jahrelang den Abrieb der B9 einatmen. Allerdings nicht auf dem Stück am Landesbehördenhaus entlang – das steht seit bald zehn Jahren leer. Grüße an Stadt und Landesliegenschaftsbetrieb!

Wir sind in Bad Godesberg, am Kurfürstenbad. Dieses kleinste linksrheinische Schwimmbad hätte Anfang der 2000er Jahre durch den Einbau eines Blockheizkraftwerkes rentabel gemacht werden können. Nicht nur der damalige Bäderamtschef, der längst in Rente ist, verhinderte das, sondern auch Stellen der Stadt, die in der gesamten Zeile eine lukrativ zu vermarktende Immobilie sahen, die Dollarzeichen bereits in den Augen. Ein großkotziger Liegenamtschef namens Naujoks wollte eine “Gesamtlösung für alle Bäder”- er stürzte inzwischen nicht nur darüber. So kämpfen Bürger jetzt um ein Fossil, das wohl inzwischen finanziell kaum zu retten ist.

Auf dem Rückweg kommen wir am neuen “tollen” Projekt der Stadt, dem geplanten Prunkbad im Wasserland vorbei. Angeblich energiesparend mit Abwärme vom Kraftwerk und Blockheizkraftwerk (BHKW). BHKW sind technisch gesehen Gasmotoren, die einen Generator antreiben mit 95% Wirkungsgrad. BHKW plus Fermwärme ist physikalisch ein maultierreitender Esel. Entweder ich nutze Wärme eines BHKW und nutze den Strom oder verkaufe einen Teil des Stroms oder ich habe Ab- (Fern-)wärme eines Kraftwerkes, dann brauche ich kein BHKW. Alles andere ist ökonomischer und ökologischer Unsinn. Genau das aber haben Stadt Bonn und SWB den Bürgern im Wasserland bisher vorgegaukelt. Schaumermal, wie das ausgeht.

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Polt & Well-Brüder

Es gibt sie noch: großartige Künstler, die ausserdem grundsympathische Alltagsmenschen sind. Ich durfte sie gestern kennenlernen, Gerhard Polt und die “Well-Brüder aus’m Biermoos”.

Künstleragentin Rita Baus hatte mich eingeladen, ihnen zwei Stunden vor dem Auftritt, in ca. einer Viertelstunde zu erzählen, was in der Bonner Lokalpolitik los ist. Weiterlesen

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