Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Walter Smerling

Zum Sehen geboren

Ich empfehle, sich der Laurelle, also der sieben Meter hohen, aus Gusseisen beschaffenen Skulptur vor dem Bad Godesberger Bahnhof schlendernd und nicht im Pulk zu nähern. So wie es uns der Weimarer Geheimrat im Prinzip ans Herz gelegt hat:

„…Ich blick’ in die Ferne,

Ich seh’ in der Näh’

Den Mond und die Sterne,

Den Wald und das Reh.“

Denn wir sind, so stehts ja zu Beginn des Türmerlieds: „Zum Sehen geboren.“ Weiterlesen

Kunst im Bonner Raum

Im real existierenden Kapitalismus gibt es immer wieder Ökonomiegenies, die sich darauf spezialisieren, öffentliche Kassen zugunsten privater Profite zu leeren. Öffentliche Verwaltungen sind so verarmt und intellektuell ausgedünnt, dass sie sich mit billigen Mitteln ausnehmen lassen. Bauunternehmer tun das, Immobilienspekulanten. Und auch in der Branche des Schönen, Wahren und Guten, also der Kultur, gibt es solche Experten. Auch bei uns in Bonn hat das immer wieder gut funktioniert. Meistens verbindet sich das mit dem Akteur Walter Smerling. Weiterlesen

Fressen lassen?

Wer will dazugehören, zu flegelhaften Herrschenden?

1992 soll mal zur Debatte gestanden haben, in die taz Investor*inn*en einziehen zu lassen. Hans Christian Ströbele soll es mitverhindert haben, die taz-Genossenschaft entstand. Daran fühlte ich mich erinnert, wie der ansonsten kompetente taz-Medienkolumnist Steffen Grimberg an Deutschlands despotischstem Medienoligarchen Mathias Döpfner ausgerechnet kritisiert: “Und sät wie diese durch solche Spielchen Zwietracht, die Gesellschaften spalten kann.” Gespaltene Gesellschaft, ogottogott, lasset uns beten. Weiterlesen

Michael Kleff 70

Liebe Abonnent*inn*en, lieber Michael,

das Ereignis des hier in Europa ablaufenden Tages ist der 70. Geburtstag von Extradienst-Abonnent Michael Kleff, eine Zwischenstation, die er sich redlich verdient hat, sehr redlich. Und dem mit seinen Freund*inn*en in Mount Kisco bei NYC ein ähnliches Feierwetter zu wünschen ist, wie wir es hier in Beuel diese Woche hatten.

Die Extradienst-Redaktion ARTEte gestern in Arbeit aus. Heute gings wieder.

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Erst mal kein “Walking bag”

Der Bonner Verein, der sich großspurig “Stiftung für Kunst und Kultur e.V.” nennt, hat ein Problem. Seine zunächst von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Wladimir Putin beschirmte Ausstellung „Diversity United – Contempory European Art“, die im Juni vergangenen Jahres in Berlin auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin eröffnet wurde, befindet sich seit November 2021 in Moskau. Und wird wohl noch länger dort bleiben müssen. Die Schau wurde dort auch von Annalena Baerbock besucht. Weiterlesen

Überschaubar

Wüst, Windsor, Kunst-Glashäuser und Elbtower – überall Geldwaschmaschinen
Viele meiner Freund*inne*n haben sich eine Mediendiät verordnet. Sie wollen sich nicht von krankmachender Stimmung infizieren lassen. Aus gesundheitlichen Gründen der Selbsterhaltung ist das nicht abwegig. Für eine Demokratie ist es ein Alarmzeichen.
Ich habe zuhause nur 13 öffentlich-rechtliche TV-Sender. Gestern sendeten sie ein Hendrik-Wüst-Einheizprogramm, dem Xi Jinping und Wladimir Putin ihren Respekt kaum versagen können. Als ich mich im Freundeskreis darüber beklagte, lachten die mich aus. Sie sind schon längst auf Diät. Weiterlesen

Bier und Handy

Einiges in dem hier folgenden Text kann Sie depressiv machen. Herr Böhmermann empfahl in einem solchen Fall Bier und Handy. Denn eine Psychotherapie werden Sie von Ihrer Krankenkasse – selbst bei diagnostizierter Depression – in den nächsten sechs Monaten (Durchschnitt) nicht bekommen. Egal kann Ihnen das sein, wenn Geld für Sie “keine Rolle” spielt. Selbstzahler*innen finden Therapeut*inn*en. Besser, Sie werden nicht depressiv. Sie hören hier also auf zu lesen, oder berücksichtigen meine persönlichen Tipps. Weiterlesen

Smerling in Berlin und Bonn

Die recht freihändige Vergabe von zwei Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof an den Bonner Verein “Stiftung für Kunst und Kultur e.V. beschäftigt – nicht nur aber vor allem – die in Berlin lebenden KünstlerInnen und auch die Politik. So hat die Sprecherin für Kultur der Grünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Daniela Billig angekündigt im Kulturauschuss und auch im Plenum Fragen zur vermeintlichen “Kunsthalle” zu stellen. Die Berliner Kulturszene stößt mehr noch, als die Vergabe der zwei Hallen durch den damaligen Regierenden Bürgermeister und inzwischen SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Müller an Walter Smerling, die Nutzung des Namens “Kunsthalle Berlin”. Denn die immer noch nicht existente Berliner Kunsthalle hat eine lange und leidvolle Vorgeschichte. Weiterlesen

Smerlings Kunsthalle

Größer geht es kaum noch. Prof. Walter Smerling hat wieder zugeschlagen.
Nach einer großen Ausstellung deutscher Künstler in Berlin – Hauptsponsor war Rheinmetall. Dieses für seine sehr präzisen und sehr nachhaltigen Produkte weltweit bekannte und in fast allen Kriegen dieser Welt vertretene Düsseldorfer Unternehmen aus dem Bereich der stahlverarbeitenden Industrie, unterstützt Smerling immer wieder gerne. Mit von der Partie, wenn Smerling ruft, sind auch gerne Frank Walter Steinmeier, sowie Gerhard Schröder und Sigmar Gabriel. Weiterlesen

Lebenslaute blockierte Rheinmetall

Gestern ging bei Rheinmetall-Konzerns in Unerlüß nichts mehr. Ab 5.40 h blockierten 98 Musiker*innen des Aktionsnetzwerks Lebenslaute die Waffenfabrik Rheinmetall Landsysteme GmbH in Unterlüß (Neuensothrietherstraße). An den vier Hauptzufahrten zum Werk hatten sich jeweils 20 bis 35 Musizierende zu spielfähigen Ensembles zusammengefunden. Ihre Konzertaufstellung hindert Fahrzeuge und Angestellte von Rheinmetall effektiv daran, die Waffenfabrik und den Dienstplatz zu erreichen. Lieferverkehr war nicht möglich. Es erklang an allen vier Blockadepunkten klassische und populäre Chor- und Instrumentalmusik. Weiterlesen

Künstler fordern Mitsprache

Diskussion am 19. August im Frauenmuseum
Bildende Künstler, also vor allem Bildhauer und Maler, spielen in der politischen Diskussion selten eine Rolle. Ihre Medien sind Farbe, Leinwand, Papier oder Holz und Stein, weniger die geschliffenen Worte in der Politik. Immerhin, am 19.8.2020 ab 18 h werden die Bildenden Künstler*innen in Bonn, auf Einladung des Frauenmuseums mit den kulturpolitischen Sprechern der in Bonn zur Wahl stehenden demokratischen Parteien über ihre Situation und ihre Forderungen diskutieren.
Zwei Online-Diskussionen gab es bereits mit den Kandidatinnen zur Oberbürgermeister-Wahl, Lissi von Bülow, SPD und Katja Dörner, MdB, Bündnis 90 Die Grünen. Weiterlesen

Wer bestimmt über die Kunst III

Kunstkommission ohne Künstler
Kunst im öffentlichen Raum und besonders Kunst am Bau wurde in Bonn meist eher freihändig vergeben. Wenn es Ausschreibungen gab – es waren der Erinnerung des Bonner Künstlers Dierk Engelken nach zwischen 1970 und 1980 nur zwei – endeten diese Engelken zufolge „mit bemerkenswerten und für die in Bonn ansässigen Künstler außerordentlich diskriminierenden Ergebnissen.“ Weiterlesen

Wer bestimmt über die Kunst II

Wie bereits an dieser Stelle berichtet, lud der Vorsitzende eines Vereins, der sich “Stiftung für Kunst und Kultur e,V.” nennt, Walter Smerling anläßlich der Enthüllung der Skulptur von Stefan Balkenhol im Bonner Hofgarten den anwesenden NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet dazu ein, im Jahr 2030 mit ihm zusammen einen „Walk of modern art“ in Bonn abzuschreiten, mit 17 skulpturalen Stationen. Diese Einladung wirft ja Fragen auf. Wie kommt Smerling, der mit seinen Eskapaden der Stadt Bonn schon mal ein Minus von mehr als einer Million Euro beschert hat, dazu über den Stadtraum zu verfügen? Weiterlesen

Wer bestimmt über die Kunst?

Kunst im öffentlichen Raum ist in Bonn offenbar weiterhin einem Verein vorbehalten, dessen Namen bereits bewußt in die Irre führt. Er nennt sich „Stiftung für Kunst und Kultur e.V.“. Vereinsrechtler wird das sogleich auffallen und sie werden sich fragen: Was denn nun? Ein Verein oder eine Stiftung?
Es ist ein Verein der sich Stiftung nennt, bestimmt weil sich das so gut anhört. An der Spitze steht jener Walter Smerling, der im Kunstmuseum Bonn mit der Ausstellung „Zeitwenden“ einen für Bonn sehr nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Weiterlesen

Bonn in der FAZ / Virusflucht – nach Wuhan!

Nach meiner ganz persönlichen Theorie gibt es die Virusmaschine Wieverfastelovend in Beuel nur deswegen, weil das die einzige Gelegenheit im Jahr ist, in die Tagesschau zu kommen. Aus diesem Grund soll auch nichts auf den Betonplatten die Sicht auf den Balkon versperren, von wo die hochwohlgeborenen Prinzessinnen und Kommunalpolitiker*innen bundesweit in die Kameras grinsen sollen. Seit einigen Jahren klappt das nicht mehr. Weiterlesen

Król in Köln – Smerling in Bonn

Mehr Kontrast in der Überschrift geht nicht. Joachim Król, ungefähr gleichaltrig mit mir, wanderte ungefähr zur gleichen Zeit wie ich aus dem Ruhrgebiet aus, und fuhr ungefähr genau so lange mit dem D-Zug nach Süden. Was für mich von Essen-Altenessen aus in Bonn endete, brachte ihn von Herne aus bis Köln. Wobei: dass zu jener Zeit D-Züge aus Herne losfuhren, verbreitet Król als Fake-News; die fuhren aus Wanne-Eickel, das ist heute Herne, war aber damals selbstständig. Heute zeigte er im DLF-Kultur der Ost-Adeligen Liane von Billerbeck, seine Kölner-Südstadt, und erzählte da so nebenbei die Geschichte der Auswanderung aus dem Ruhrgebiet des Strukturwandels. Weiterlesen

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