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Kein Internetempfang – aber Telemedizin als Lösung

Junge Gruppe der CDU/CSU hat nachgedacht
Die Junge Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat sich zur Gesundheitspolitik geäußert. Sie findet das, was Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, so erzählt, ganz toll. Ihr immerhin zweiseitiges Papier, ist überschrieben: „Deutschland als E-Health-Standort zukunftsfähig machen!“ Interessant, wie weit sich die Abgeordneten um Mark Hauptmann bereits nach wenigen Jahren Bundestag, von der Realität ihres Landes entfernt haben.
Denn, in ihrem Papier steht: „Wir wollen die Chancen nutzen, die uns die Digitalisierung bietet. Das gilt auch und ganz besonders für das Gesundheitswesen. Digitale Angebote ergänzen zunehmend bisherige Gesundheits- und Versorgungsleistungen. Medizinische Apps oder die telemedizinische Sprechstunde können zu einer besseren Patientenversorgung auch im ländlichen Raum beitragen.“
Um digitale Angebote nutzen zu können, wäre es nicht schlecht, wenn es denn “im ländlichen Raum” so etwas wie eine Grundversorgung mit verlässlichen, sprich stabilen Internetempfang gäbe. Gibt es aber nicht. Interessant auch für all jene Arzt und Psychotherepeuten-Praxen, die sich auf dem Land befinden und teilweise tagelang offline sind. Gibt es nicht? Doch gibt es – leider noch immer. Aber das zu berücksichtigen wäre ja realitätsnah. Damit haben aber Leute wie Spahn oder Hauptmann nichts oder nur wenig im Sinn. Natürlich fordern die Youngster um Hauptmann auch, die Elektronische Patientenakte und eRezept zeitnah umzusetzen.
Nochmal: Wie das ohne bundesweit stabile Netzabdeckung funktionieren soll, bleibt das Geheimnis dieser Realitätsverweigerer.
Ihr Vordenker Jens Spahn zeigt sich derweil ungeduldig und äußerst unzufrieden mit der, für die Umsetzung der elektronischen Patientenakte gegründeten Gematik. Die hat uns alle zwar schon rund 2 Milliarden Euro gekostet, kommt aber irgendwie nicht vom Fleck. Weder gibt es genügend Anbieter der zum Anschluss an die Telematik notwendigen Connectoren, noch zeigen die meisten Ärzte und insbesondere die Psychotherapeuten die nötige Begeisterung.
Die Partner – Kassenärztliche Bundesvereinigung und Krankenkassen streiten sich derweil darüber, ob man aus der gemeinsamen Gesellschaft nicht besser eine Behörde machen sollte.
Darüber hat das „Ärzteblatt“ berichtet.
Auch wir bleiben dran, versprochen!

Ein Kommentar

  1. Roland Appel

    Ich finde das klasse, was diese CDU-Realitätsverweigerer da vorschlagen. Seit 20 Jahren wird das Funkloch zwischen Bornheim und Heimerzheim oder das unter dem Stuttgarter Funkturm nicht geschlossen, Vorteil: weiss ich genau, wann ich wo nicht telefonieren kann. Ein mittelständisches Unternehmen, bei dem ich externer Datenschutzbeauftragter bin, ist im Juli ins Gewerbegebiet Grafschaft-Gelsdorf umgezogen und hat bis heute von der Telekom keinen Internetanschluss bekommen, geschweige denn Festnetz-Telfone – ein High-Tech-Unternehmen übrigens. Da möchte man die Herren Spahn und co doch bitten, ihre Phantasien möglichst bald in möglichst viele Pixel aufzulösen!

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