Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Bremen (Seite 2 von 2)

Angelas Geheimnis / CR7 & Pizarro / Strukturwandel

Kompliment an Ulrich Horn. Abgeklärter als alle seine jüngeren Berufsnachfolger*innen, ob bei der WAZ, wo sie zu immer niedrigerem Boulevardjournalismus gezwungen werden, oder im betriebsblinden Hauptstadtberlin. Horn schreibt nur sporadisch auf seinem Blog post-von-horn.de, aber immer lesenswert. Und die Herrschaftstechniken der Bundeskanzlerin hat er meiner Meinung nach nahezu perfekt entschlüsselt. Darin unterscheidet er sich markant von diesem Röttgen, von dem mir immer der Vorname entfällt, weil ich assoziativ immer an Kurt Röttgen denken muss, Weiterlesen

Jutta Cordt ist halt nicht Maaßen

Die Chefin des Bundesamtes für Migration musste gehen, obwohl der Skandal in ihrer Behörde gar keiner war. Und niemand empört sich?

Dass über vermeintliche Skandale mit größeren Schlagzeilen berichtet wird als über eine spätere Erkenntnis, es sei doch alles nur halb so wild gewesen, ist nicht neu. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass oft Menschen unter dieser Praxis zu leiden haben, für die sich kaum noch jemand interessiert, wenn sich die allgemeine Aufregung erst einmal gelegt hat. Pech für Jutta Cordt. Weiterlesen

Wundersame Bahn (X): woanders is auch scheisse

Nein nicht wieder eine Geschichte über Selbsterlebtes. Bei diesem Wetter lüfte ich lieber zwischen 5 und 8 Uhr meine Wohnung, verdunkele sie vor dem Ausgehen zum Mittagessen, und wARTE danach, bis die Sonne untergegangen ist. Flughäfen, Auto- und Eisenbahnen sind in solchem Klima verwunschene Orte.
Das erlebte jetzt auch ein älterer Herr aus Kiel, der seinen Sohn in Bremen zum Geburtstag besuchen wollte, keine Weltreise, eher regionaler Nahverkehr. Weiterlesen

Mandela 100 (II) – Bonner Politik einst & Gedenken heute

Mörder von Soweto waren Verbündete der NATO

Am 18 Juli 2018 – jährte sich die Geburt Nelson Mandelas zum 100. Mal. In Bonn ist immer noch keine Straße und kein Platz nach ihm benannt. Aber das kann sich ja noch ändern.
In anderen Städten wurden „100 Jahre Mandela“ auch offiziell gefeiert – in Bonn gedenkt eine Initiative um die Journalistin Sandra Prufer (bonnections) mit einer Veranstaltungsreihe, dem großartigen Menschen Nelson Mandela. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe informierte auch die frühere Geschäftsführerin der Anti-Apartheid-Bewegung, Ingeborg Wick, über den damaligen politischen Kampf in der Bundesrepublik gegen die massive Unterstützung des Apartheid-Regime durch die damalige Bundesregierung in Bonn, sowie deutsche Banken und die bundesdeutsche Industrie. Denn anders als es heute in der Rückschau erscheint, und gerne behauptet oder zumindest suggeriert wird, war das bundesdeutsche Regierungshandeln gegen Mandela und die anti-rassistische Befreiungsbewegung African National Congress (ANC) gerichtet. Weiterlesen

BAMF / Skripal

Meine Hypothese ist schon länger, dass beim “BAMF-Skandal” Symptome aufgeblasen werden, um die tatsächlichen Probleme und Ursachen zu verdecken. Nur langsam dringen erste Zeichen dafür öffentlich durch, wie jüngst der Anwalt der beschuldigten BAMF-Leiterin aus Bremen. Auch bei der Jungle World sind erste Indizien schon angekommen und publiziert. Das kommt nur in winzigen Nischen an. Die breite Öffentlichkeit soll und wird das meiste erst nach der bayrischen Landtagswahl spitzkriegen. Problemerschwerend kommt hinzu, dass die Bundeskanzlerin persönlich auf einen der Hauptverursacher der Malaise, ihren Parteifreund Frank-Jürgen Weise, nichts kommen lassen will; Weiterlesen

Alles anders? Flensburg – Italien – Bremen – Russland/Ukraine

Es läuft nicht gut für deutsche Medien. Irgendwann kommt immer alles raus, und endet oft mit einem “Siehste, die Lügenpresse”. Das kapitalistische Prinzip, nach dem unsere Medien organisiert sind, schätzt den Wert der Arbeit gering: je weniger davon, umso besser, vor allem billiger. Leider werden auch “unsere”, die öffentlich-rechtlichen Medien nach diesem Grundsatz organisiert, weil nur das sie angeblich “konkurrenzfähig” hält. In erster Linie wollen sie Burgfrieden mit den Verlegermilliardär*inn*en. Die sind wichtiger als wir. Dann, so glauben die Intendatn*inn*en und Programmdirektionen, Weiterlesen

Unbeachtete Demoskopie – CSU füttert den rechten Rand

Es hat sich doch einer darum gekümmert, was in Ellwangen tatsächlich passiert ist. Viel bleibt nicht übrig.
“Europa heute” im DLF berichtete heute morgen, wie es den Flüchtlingen ergeht, dort, wo die Ellwanger Flüchtlinge herkommen, und der betreffende Togolese zurückgeschoben werden soll.
Im Kern geht es um die Mobilisierung des rechten Randes durch die wahlkämpfende CSU. Diese Mobilisierung scheint zu gelingen, jedoch ncht für die CSU selbst. Die letzte Bayern-Umfrage von Infratest-dimap sieht sie weit vorne, aber auch weit von der absoluten Mehrheit entfernt. Dafür hat sie die Natter rechts von sich über die letzten Jahre gut gefüttert. Kaum beachtet: die Grünen sollen die SPD überholt haben!
Kein Grund zu Grüner Selbstzufriedenheit. In Freiburg Weiterlesen

Deutsche Atombewaffnung über Frankreich?

Den Abstieg in die Zweite Liga der Nicht-Atommächte hat Deutschland nach seinem Völkermord im Zweiten Weltkrieg nie akzeptiert, keine Bundesregierung, egal wie sie zusammengesetzt war. Um dagegen anzugehen waren sie für nix zu fies, auch nicht für Zusammenarbeit mit faschistischen Militärdiktaturen (Brasilien, Pakistan) oder rassistischen Apartheidregimen (Südafrika). Wo Weltöffentlichkeit sowieso nicht zugelassen wurde, konnte unbeobachtet Technologie entwickelt und ausprobiert werden. Schade nur, dass viele dieser Regimes später von ihren Völkern abgesetzt wurden. Jetzt löst sich dank Trump die Weltordnung langsam auf und keiner weiss, was als Nächstes kommt. Darum muss es jetzt darum gehen, für Ordnung im eigenen Haus EU zu sorgen (“Regeln müssen eingehalten werden”) und Freunde in nächster Nähe zu suchen.

Hat nicht Joseph Fischer erst kürzlich noch festgestellt, dass in Frankreich mit Macron die bisher deutschfreundlichste Regierung amtiert? Weiterlesen

Weg mit dem Staat, weg, weg, weg

Die Deutsche Fußball Liga muss sich an den Kosten für Polizeieinsätze beteiligen, wenn Fan-Krawalle drohen. Richtig so! Richtig so?

Es gibt wenig auf der Welt, was mich so sehr langweilt wie ein Fußballspiel, und noch weniger, was mich derart nervt wie grölende Fans. Wenn die nur mit einem Massenaufgebot an Polizisten unter Kontrolle zu bringen sind, dann sollen sie für diesen Einsatz auch zahlen. Oder irgendjemand sonst, jedenfalls nicht ich mit meinen Steuergeldern. Stimmt’s? Nein. Stimmt nicht. Weiterlesen

Opponieren und Regieren – grüne Integrationspolitik in Essen und Bonn

Gegenwärtig bietet sich mir zur besseren Analyse dessen, was heute Die Grünen sind, ein Vergleich meiner Heimatstädte Essen (einst) und Bonn (jetzt) an. Nachdem Guido Reil – ein paar Monate Medienliebling – zu Recht fast vergessen ist (“Der Norden ist voll”, Übertritt von SPD zu AfD), versuchen sich in Essen neue Gestalten an seinem Erbe. Karl-Heinz Endruschat, bei dessen Übertritt von Grünen zur SPD inkl. Mandatsmitnahme im Stadtrat die meisten Essener Grünen drei Dankeskreuze zum Himmel beteten, stellt in bester Reil-Tradiiton fest, dass es im Essener Norden zuviele Muslime gebe.

Essener Grüne halten tapfer dagegen – machtlos

Er reitet damit in bewährter Weise die von der AfD bereits im Original besetzte Welle. Die katholischen und evangelischen Christen im Ruhrgebiet sterben weg. Folgerichtig werden immer mehr ihrer Kirchen stillgelegt, und wenn jemand dafür was bietet, verkauft. Sie verlieren also ein Stück dessen, was sie für ihre Heimat hielten. Gleichzeitig ziehen Muslime gerne in Gegenden, wo schon viele von ihnen sind. Und wo die Mieten niedrig sind. Das ist in Essen der Norden, nicht der Süden.
Tapfer öffentlich dagegen hält der Grüne Walter Wandtke. Den kenne ich nun schon so lange wie es die Grünen gibt. Er scheint durch all die Jahrzehnte der einzige Grüne nördlich der A 40 geblieben zu sein. Walter ist ein anständiger Kerl. Wer ihn allerdings auf Publikum loslässt, darf sich nicht wundern, Weiterlesen

Lärmaktionsplan Schiene – Chance zur Einflussnahme

von Rainer Bohnet

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), eine technische Aufsichtsbehörde im Geschäftsbereich des Bundesverkehrsministeriums, erstellt derzeit einen Lärmaktionsplan Schiene, der insbesondere für Bonn eine große Bedeutung hat. Denn durch Bonn und das Rheintal verlaufen zwei der höchst belasteten Eisenbahnstrecken Europas, die zum transeuropäischen Güterverkehrskorridor zwischen den ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) und Genua am Mittelmeer gehören.

Nach der Inbetriebnahme der ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln – Rhein/Main wurden auf der Linken Rheinstrecke zwischen Köln und Mainz etliche Zugtrassen frei, die jetzt durch Güterzüge genutzt werden. Meistens handelt es sich um internationale Güterzüge, die aus den Niederlanden bzw. Belgien oder aus dem Raum Duisburg/Oberhausen und aus Hamburg bzw. Bremen kommen und Ziele in Süddeutschland, der Schweiz und Italien ansteuern. Ein wichtiger Güterverkehrsknotenpunkt ist der Container-Bahnhof Köln Eifeltor, der größte seiner Art in Deutschland.

Die Rechte Rheinstrecke zwischen Köln und Wiesbaden ist traditionell sehr stark durch Güterzüge belegt. Auf dem rechtsrheinischen Kölner Stadtgebiet liegen die beiden Rangierbahnhöfe Gremberg und Köln-Kalk Nord und im Süden der Republik liegen die Zielbahnhöfe Würzburg, Nürnberg und Passau bzw. verschienene Destinationen in Österreich.

Fordern Sie Ihren Lärmschutz

Alle Bürgerinnen und Bürger haben derzeit die Möglichkeit, ihre Betroffenheit durch den Bahnlärm auf einem Internetportal des Eisenbahn-Bundesamtes zu dokumentieren. Weiterlesen

Smartcities / NSU-Verschwörung / Kohls Bimbes / Schayani

Daten sind die Währung, mindestens der Rohstoff der Gegenwart und Zukunft. Sollen sie einigen wenigen (kalifornischen, chinesischen oder Sinsheimer) Milliardären gehören? Oder uns allen? Oxiblog weist heute mit einem kurzen Anreissertext der Autor*inn*en auf eine Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung hin. (Kommunal-)Politiker*innen, die das nicht lesen wollen, können direkt aufhören und zuhause bleiben. Sie braucht dann niemand mehr.

Ist es Aufgabe von Journalismus “Vertrauen in den Rechtsstaat” herzustellen? Oder ist das nicht Aufgabe des Rechtsstaates selbst? Seiner Justiz und seiner Politik. Um dieses Missverständnis kreist die Medienkontroverse um den “Dengler”-Krimi des ZDF vor einigen Wochen, auf den ich hier schon hingewiesen hatte. Marcus Klöckner wirft sich bei den nachdenkseiten für die Filmemacher in die Bresche und sie selbst setzten sich in Kontext zur Wehr. Ekkehard Sieker, widerständiger und in der Regel ungläubiger Kollege, eine selten gewordene Spezies im Mediengeschäft, da ist er wieder.

Heute Abend, wenn die Kinder im Bett sind, nehmen sich Stephan Lamby und Egmont R. Koch, einstiger Jungdemokrat in Bremen, für die ARD der Legenden um Helmut Kohls Bimbes an. Möge dem Film ein langer Mediathek-Aufenthalt vergönnt sein. Morgen dann, eine halbe Stunde früher, Die Anstalt im ZDF.

Isabel Schayani gehört ebenfalls zu den gleichzeitig meinungs- und recherchestarken Journalist*inn*en. Jedenfalls ist es leichter, die namentlich aufzuzählen, als die andern. Rene Martens hielt ein engagiertes Plädoyer für sie, dem ich mich anschliesse.

ZDF – das neue Erste?

Schon seit längerem führt das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), allenfalls bedrängt von der Summe der Dritten, die deutsche Einschaltquotentabelle an. Wenn es einen Staatssender gibt, dann ist es dieser. Das Bundesverfassungsgericht musste immer wieder eingreifen, um die grundgesetzlich vorgeschriebene Staatsferne bei der Zusammensetzung seiner Aufsichtsgremien durchzusetzen. Die öffentlich-rechtliche Konkurrenz von der ARD profitiert von und leidet unter dem Föderalismus. Sie setzt sich aus 9 Anstalten zusammen, sogar die Zwergstaaten Bremen und Saarland haben immer noch eigene. Während Bremen früher durch kreative Programminnovationen glänzte, erinnert sei an das Interviewergespann Christian Berg und Michael Geyer oder an die Frühzeit der Talkshow “III nach neun“, können sich die meisten Zuschauergenerationen daran schon nicht mehr erinnern. Das Saarland hatte früher mit Jochen Senf zumindest einen skurril-originellen Tatort-Kommissar (der Gourmet mit dem Rennrad), kennt heute auch keine*r mehr.

Trotz komplizierter Aufsichtsstruktur dürfte also das ZDF die kürzeren anstaltsinternen Entscheidungswege haben. Und während wir es in der alten BRD-Zeit noch als “CDF” bezeichneten, also als Verschmelzung von Kohl-CDU und Fernsehen, haben sich auch diese Unterschiede abgeschliffen. Weiterlesen

“Mein Verein” (WDR): VfL 1900 Borussia Mönchengladbach

Andreas Kramer gehört der TV-Mannschaft von Arnd Zeigler an, der weit über die Grenzen Werder Bremens hinaus bis vor die Stadtmauern einer bayrischen Grossstadt bundesweit Respekt und Anerkennung für seinen Humor und seine Fachlichkeit geniesst. Er kann also nicht verkehrt sein. Zu Beginn des Films packte mich Entsetzen: was ist das denn für ein provinzieller Mist? Er kriegte noch die Kurve, zu einem knappen aber grundsätzlich sympathischen zufriedenstellend.

Auch dieser Film verhob sich nicht an der reichen Geschichte des Vereins, sie wäre, da gebe ich Kramer völlig recht, in 45 Minuten Film nicht zu packen gewesen. Dass er sich für die zurückhaltende Würdigung Lucien Favres rechtfertigt, ist ok. Auch würdigt er die 60er Jahre angemessen. Dass er dabei allerdings kein einziges Mal den Namen des Kölners (!!!) und Gottvaters des Mönchengladbacher Fußballs Hennes Weisweiler nennt, ist aber dann doch ein notenentscheidender schwerer Fehler. Ohne Weisweiler, der nicht nur unzählige Fußballtalente sondern zu Lebzeiten 90% der deutschen Profitrainer ausbildete, hätte es die Mönchengladbacher Fußballgeschichte wie wir sie kennen – und also auch diesen Film! – nicht gegeben. Gegen diesen Fehler ist es fast schon eine lässliche Sünde, dass auch Jupp Heynckes ungenannt bleibt, Weiterlesen

Massenmord in Jemen sichert Arbeitsplätze in Bremen

Oder, intoniert nach Haydns Melodie der Nationalhymne: “Deutsche Waffen, deutsches Ge-he-held, morden mit in a-haller Welt”. Freundlicher lässt sich kaum ausdrücken, was Jörg Kronauer zum Krieg im Jemen kommentiert, und was Michael Knapp zur Kriegslage in Syrien/Irak/Kurdistan analysiert. Bei letzterem fällt neben den deutschen Waffen, mit denen sich u.a. Kurd*inn*en gegenseitig massakrieren, auf, dass die Trump-USA eine immer kleinere, und Putin und Erdogan eine immer größere Rolle spielen. China wird das aufmerksam beobachten und analysieren.
Derweil inszeniert der beliebteste deutsche Politiker, was meistens der Außenminister ist, einen diplomatischen Konflikt in Israel, der ihm hierzulande mehrheitlichen Beifall beschert, allerdings nicht von Peter Nowak.

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