Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Franz Beckenbauer

Netzer 80

Günter Netzer wird heute 80. In meiner Lebenszeit war er der grösste Fussballer. Als Geschäftsmann dagegen …, siehe unten. Wenn meine Borussia ihn heute mit einem Heimsieg ehrt, soll es mir recht sein. Anders als Hans Schäfer, wofür ich meiner Ex-Arbeitskollegin Bettina Tull lebenslang dankbar sein werde, und Ewald Lienen, wofür ich Karin Knöbelspies ebenso lange dankbar sein werde (beide übrigens: Bickendorferinnen), war ich ihm zwar oftmals räumlich nahe, habe ihn aber nie persönlich kennen gelernt. Das Folgende wird ihm also vielleicht nicht gerecht, weil es meine Geschichte ist. Weiterlesen

Fussballgeschichte neu geschrieben

Nein, ich meine nicht den Eberlmax. Wer so wie er seine öffentliche Glaubwürdigkeit selbst zerdeppert, der kommentiert sich auch selbst. Ich meine einen guten Bekannten von Extradienst-Autor Dieter Bott, den Titanic-Starschreiber Gerhard Henschel. Der hat ein Dokument entdeckt, das die deutsche Fussballgeschichte auf den Kopf stellt und enthüllt es in der taz-Wahrheit: Quasi gottgleicher Studiker – Ein jetzt ans Licht gekommenes historisches Dokument wirft viele Fragen auf: Ist es wirklich möglich, dass Franz Beckenbauer mal immatrikuliert war?” Weiterlesen

Gegen Götzenverehrung

In staatsaktähnlicher Weise soll heute der verstorbene Steuervermeider Franz Beckenbauer verehrt werden. Das öffentliche TV überträgt live. Und sofern Schnee und Eis es nicht vermeiden, wird auch der kommende Bundesligaspieltag davon geprägt – jedenfalls, wenn es nach denen geht, die für die Inszenierung verantwortlich sind. Immerhin gibt und gab es abweichende Stimmen. Weiterlesen

Die Kranzabwerfer

Medien haben kein Thermostat. Wenn einmal eins heissläuft, haben die Anderen Angst zu spät zu kommen, und rennen der Hitze hinterher. So entstehen Hitzewellen, die das Publikum in den Überdruss treiben. Früher gab es mal Chefredaktionen und Ressortleitungen, die sich ums Temperieren kümmerten. Aber solche Medienherren (kaum Frauen mitgemeint) haben heute keine Zeit mehr für ihre Arbeit. Die durchs Dorf getriebene Sau ist dieses Mal schon tot. Der sog. “Kaiser” Franz Beckenbauer starb ausgerechnet in der knapp bemessenen Fussball-Winterpause, so dass sich wirklich kein einziges Medium mehr einkriegt. Ich habe noch keinen “Nachruf” gefunden, dem ich folgen kann. Aber ich muss auch zugeben, dass ich die meisten gar nicht erst mit der Kneifzange anfasse. Weiterlesen

Schweizer Tatort

Beckenbauer wars (Update 17.11.)

Der Schweizer Tatort wird in der TV-Kritik immer wieder als Schwachpunkt dieser TV-Krimireihe angesehen. Ich halte mich da raus, weil ich zuwenig davon sehe. Aber mein Verdacht ist, dass die Schweizer ihre besten Stoffe gar nicht in diese TV-Krimireihe lenken. Einen davon habe ich gestern auf 3sat gesehen: FIFA – Das Monster – «Le monstre», das Monster – so nennt der langjährige FIFA-Präsident Sepp Blatter den Weltfussballverband. SRF DOK hat anlässlich der WM-Katar 2022 die Geschichte der FIFA aufgearbeitet.” (Video 92 min; 1 Monat Mediathek). Weiterlesen

Bigotterie-Pandemie

Gute Freunde kann jede*r trennen
Wenn Sie mehr über die deutsche TV-Unterhaltung des vorigen Jahrhunderts erfahren wollen, dann hören Sie sich das an. Wenn solche Melodien erklangen, floh ich regelmässig das elterliche TV-Wohnzimmer und erfreute mich der zwei Stockwerke Abstand meines Mansardenzimmers. Das ganze Lied eine einzige Lüge. Vor allem in dem Geschäft, dem der mühevolle Sänger entsprang. Weiterlesen

Wenig Aufwand – viel Ergebnis

Das Geschäftsmodell von Günter Netzer
Als 8-jähriger habe ich ihn dafür bewundert, und ihn mir als Nachfolger von Hans Schäfer zum persönlichen Lieblingsspieler gewählt: den 21-jährgen Günter Netzer beim Regionalliga-West-Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach. Das war 1965. Jahrzehnte später machte er vor den Kameras der ARD fürstlich entlohnte Kalauer über seine eigene Trainingsfaulheit – und noblerweise kein schlechtes Wort über den heiligen Hennes Weisweiler. Das wäre heute mal spannend: von ihm aus dem Himmel zu hören, was er über das heutige Treiben denkt.
Wie komm’ ich drauf? Der Spiegel (Printversion, digital nur Paywall) verkauft sich heute mit alten neu aufgekochten Geschichtchen über den Kauf der Sommermärchen-WM 2006. Günter Netzer spielte dabei eine zentrale Rolle Weiterlesen

Wie Jogi Löw den Fußball verdreht

Ich darf ja nicht auf diesem Blog über den 1.FC Köln schreiben – also schreibe ich über Fußball-Politik. Es gibt einen ehernen Grundsatz in der Politik: Wenn Du Differenzen z.B. als Innenminister mit Deiner Bundeskanzlerin hast, dann klär das intern. Seehofer hat Merkel stattdessen auf einem Parteitag vorgeführt. Sie war damals so etwas wie die “Vorgesetzte” von Landesfürst Seehofer. Etwas ähnliches hat Jogi Löw gerade mit seinem Vorgesetzten und Arbeitgeber, dem DFB-Präsidenten Fritz Keller gemacht. Weiterlesen

Der Chinese, der Kaiser – die Wahl

Gestern vor 120 Jahren brachten deutsche Kolonialtruppen alle Männer in der chinesischen Kleinstadt Liangxiang um. Inwieweit sich der Chinese daran erinnert, ist in deutschsprachigen Medien (ausser dem hier gesetzten Link, der in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv verschwindet)) nicht überliefert. Klar, andere Sorgen …
Der Chinese ist ein seltsamer Kerl. Weit mehrheitlich soll er damit einverstanden sein, von Algorithmen durchleuchtet und bewertet zu werden (Social Credit System). Er verspricht sich davon mehr Gerechtigkeit, als er bisher durch Partei und Staat bekam. Weiterlesen

Der andere Planet

Fußballoligarchie
Als Andreas Zumach gestern seinen Text zur Luxus-Quarantäne in der Schweiz lieferte, dachte ich unwillkürlich, dass sie sich dort jetzt wohl alle aufhalten: die Fußballoligarchen, die sich mit Händen und Füssen gegen die Wirklichkeit hier draussen wehren. Schliesslich ist die Schweiz Sitz aller grossen Fußball- und Olympia-Mafiaorganisationen. Dort verbindet sich Steuervermeidung mit Diskretion und “kooperationsbereiten” Justizbehörden. Weiterlesen

Heuchelei-Fall ManCity

Vorweg: es trifft Richtige. Aber der europäische Fußballdachverband Uefa ist weit davon entfernt, nun einen Kreuzzug für sportliche Gerechtigkeit zu starten. In Wahrheit gibt es einen Machtkampf um die grössten Stücke am globalen Fußballbusiness. Wenn Sie so wollen: wer hat den “Längsten”? Altertümliche Männergesellschaften, wie arabische Feudalsysteme oder globale Fußballverbände, verfügen nicht über Schlüsselqualifikationen, wie Verhandlungskompetenz und Kompromissfähigkeit. Sie bieten der Öffentlichkeit heute im wahren Leben das, wofür mann in früheren Zeiten Kinos mit Sandalenfilmen aufsuchen musste. Weiterlesen

Medienkriminelles Sommermärchen 2006

Hat lang’ gebraucht, bis es endlich rauskommt
Leo Kirch war der grössten Pleitiers der deutschen Mediengeschichte. Weil er vermutlich seiner Zeit zu weit voraus war. Das Prinzip: Bilder und Informationen privatisieren und monopolisieren – bis einem das Geld aus allen Körperöffnungen herauskommt. Heute ein ganz “normales” kapitalistisches Prinzip und Geschäftsmodell. Dass das demokratische Öffentlichkeit unterminiert und morsch macht, ist einerseits dabei Nebensache – und heute überall gut zu erkennen. Kirch hatte sich vor seiner Pleite die grössten medienverwertbaren Kuchenstücke der Fußball-WM 2006 gesichert. Weiterlesen

Da reden wir nicht drüber

von Glenn Jäger
Zu den Beziehungen Katars nach Südamerika und zur Vergabe der Fuball-WM 2022

Wenn im Juni 2019 in Brasilien die Copa America im Männerfußball steigt, ist als Gastland auch Katar mit dabei. Die Südamerikameisterschaft ist ein erster größerer sportlicher Testlauf für den Gastgeber der in vier Jahren beginnenden WM 2022. Für ein Land, das mit ungeheurem Reichtum vor allem aus Erdgas von sich reden macht; das nicht nur im eigenen Land Milliarden investiert und damit an wirtschaftlichem und politischem Einfluss gewinnt; das mit den Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen in die Schlagzeilen geriet; das als absolute Monarchie auf bemerkenswert wenig Kritik des Westens stößt; Weiterlesen

Leitfaden zum “Kauf nicht bei Rechten”

Damals, als die Menschen noch gedruckte Zeitungen kauften, ging der Kaberettist Dietrich Kittner zu seinem Kiosk in Hannover und bestellte: “Einmal Lügenblatt bitte!” Er erhielt dann die sogenannte Zeitung, die viele von uns in der letzten Woche kostenlos im Briefkasten hatten. Nach Meinung des Medienjournalisten Stefan Niggemeier lügen die Verleger*innen dieser Zeitung heute noch, insbesondere wenn es um sie selbst und ihre eigenen Interessen geht. Andere, u.a. ich, meinen ausserdem, dass sich der auf Seite 2 vorstellende Herr Reichelt, sowohl als Talkshowteilnehmer als auch als Chefredakteur, wirksam in ideologischer Vorfeldarbeit für die Agenda der AfD betätigt.
Zum Glück ist es schon lange so, dass das von Kittner so treffend genannte “Lügenblatt” immer weniger Menschen kaufen, und noch weniger glauben, was sie darin lesen. Weiterlesen

Blatter nur ein Symptom

Sepp Blatter ist soeben zurückgetreten. Das zeigt, dass alle Anzeichen für Korruption offensichtlich berechtigt sind. Aber es ist wichtig, das System der Weltdachverbände des Sports zu verstehen, wenn es nicht so weitergehen soll, wie bisher. Denn er will bis zu Neuwahlen im Amt bleiben. Das geht gar nicht!

Weiterlesen

© 2024 Beueler-Extradienst | Impressum | Datenschutz

Theme von Anders NorénHoch ↑