Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Jürgen Becker (Seite 1 von 2)

Offener Brief an Annalena Baerbock

Sehr geehrte Frau Ministerin Baerbock,

wir sind in großer Sorge um die Gesundheit und das Leben des Journalisten Julian Assange sowie die Bedrohung der Meinungs- und Pressefreiheit in Europa. Deshalb wenden wir uns im Vorfeld Ihrer Reise in die USA an Sie.

Seit nunmehr 13 Jahren kann Assange, der Gründer und Herausgeber der Enthüllungsplattform Wikileaks, nicht mehr in Freiheit leben. Seit April 2019 ist er im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London inhaftiert, wo er auf die Entscheidung warten muss, ob er von Großbritannien an die USA ausgeliefert wird. Dort erwartet ihn wegen seiner journalistischen Arbeit eine Anklage wegen Spionage, es droht ihm eine Höchststrafe von 175 Jahren Haft. Weiterlesen

Leicht und schwer

Ein leichter Mediathektipp – und schwere digitalpolitische Lektüre

In meinem Frendinnenkreis reagieren sie mittlerweile schon etwas angestrengt, wenn ich schon wieder von “Doppelhaushälfte” schwärme. Darum fange ich jetzt gar nicht erst damit an, sondern empfehle Ihnen

Wiebke Hollersen/Berliner Zeitung: ‘Doppelhaushälfte’: Kann öffentlich-rechtliches Fernsehen so gut sein? – Im Brandenburger Speckgürtel knallen auch in der zweiten Staffel der Serie zwei Lebensentwürfe aufeinander. Das muss man sehen. Vor allem wegen eines Mannes.” Weiterlesen

Die lange Stunksitzung 2023

Endlich online – ein Jahr verfügbar

Extra3 war diese Woche ja nicht schlecht: einerseits billig, wie sie über Schwarzer/Wagenknecht herfallen, andererseits in der Schlussmoderation von Christian Ehring mit den richtigen Fragen. Pointentechnisch weit besser die Sache mit den Handwerkern. Aber was ist dieser billige TV-Routinekram gegen die alljährliche Jahresbestleistung der Stunksitzung? Nach dem Absenden in der tiefsten Nacht ist sie endlich in der Mediathek verfügbar. Weiterlesen

Karneval im WDR

mit Update 12.11.

Seit 1976 lebe ich im Rheinland. Rund 15 Jahre war ich darauf bedacht, mich immer zum Karneval in sichere Regionen zu verziehen – das war meistens Ostfriesland. Erst mit dem, was vor 30 Jahren das “Arsch huh”-Konzert in mir veränderte, gelang mir eine gemässigte Integration in die fremde Kultur. Weiterer wichtiger Impulsgeber dafür war die “Stunk-Sitzung”, zu deren Tradition es damals gehörte, in den vom WDR gesendeten Aufzeichnungen zensiert zu werden. Den Piepser, als Jürgen Becker über Kardinal Meißner sagte “Aber ene Arschloch ese doch!”, habe ich auf VHS-Cassette. Weiterlesen

Den Hahn sofort zudrehen?

Diesen Winter habe ich mir das Heizen abgewöhnt. Im Gegensatz zu den Geheimdiensten wusste ich nicht, dass Russland in die Ukraine einmarschiert, und schon gar nicht wann. Ich habe nur beheizte Wohnungen über mir, unter mir, und neben mir, geringe Aussenflächen, vor allem auf der Westseite, auf die der meiste Wind trifft. Mit der Abwärme meiner Haushaltsgeräte erreiche ich so (inkl. täglichem Stosslüften) in meinem Wohnzimmer 17-20 Grad. Mehr brauche ich nicht. Weiterlesen

Wenig resilient

Achtsamrasen und Netzwerk-Konflikte

“Resilient” wird bald so ein entleerter Geschwätzbegriff, wie es “nachhaltig” schon ist. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Wenn ich der angeblich irre, kranke Putin wäre, würde ich nach Kenntnisnahme der im Folgenden empfohlenen zwei Medienbeiträge gar nicht warten, bis sich die BRD, die EU u.a. von Gas und Öl unabhängig machen, und Northstream 1 jetzt sofort zudrehen. Und dann mal in Ruhe abwarten, bis sie an meine Kremltür klopfen. Weiterlesen

Österreich

Es soll hier mal wieder um den benachbarten Zwergstaat gehen, der dafür bekannt ist, dass er immer wieder besonders ekelhafte Formen von Faschismus hervorbringt, aber auch eine extrem vorteilhafte Seite hat. Da sind zum einen die, die uns ihr Land ungeschönt zeigen wollen, und sich nicht scheuen, sich dafür gelegentlich auch selbst in Gefahr zu bringen. Extradienst-Gastautor Adalbert Krims gehört zu diesen extrem sympathischen Menschen, oder Extradienst-Gastautor und ZIB2-Moderator Armin Wolf. Beide stellen die meisten ihrer deutschen Berufskolleg*inn*en, traurig aber wahr, in den Schatten. Weiterlesen

Unübertrefflich: Merkel

Als geborener Kölner und karnevalsgewohnt habe ich zum “Großen Zapfenstreich” eher das Verhältnis der Kölner zu den “Roten Funken”, den historischen Stadtsoldaten. Die sollen, so geht die Sage aus dem Mund von Kabarettist Jürgen Becker, beim Angriff der Franzosen im 18.Jahrhundert auf der Kölner Stadtmauer gerufen haben “Wie kutt Ihr dann scheeße, sidd Ihr nit, dat he Lück stonn??!” [Wie könnt Ihr denn schießen – seht Ihr nicht, dass hier Leute stehen?]. Wir Kölner machen, wo immer es geht, Militarismus lächerlich. Aber Angela Merkels “Zapfenstreich” zur Ehre ihrer Amtszeit fand ich bemerkenswert – kulturell stellvertretend für ihre Regierungszeit. Weiterlesen

Kreuziget ihn nicht!

Hosanna! Hosanna dir Rainer Maria Kardinal Woelki! Hosanna dir in Berlin. Hosanna dir in Köln!

Was hat Woelki nicht alles getan, um als Erzbischof von Berlin unter den deutschen Bischöfen die Pole Position kirchlicher Fortschrittlichkeit zu besetzen? Hat er nicht die offizielle Bischofs-Residenz an der Sankt-Hedwigs-Kathedrale verschmäht und im Arbeiterviertel Wedding eine ärmliche Etagenwohnung bezogen? Hat er nicht die Lesben und Schwulen zum offenen Gespräch eingeladen? Hat er nicht endlich damit begonnen, die Sankt-Hedwigs-Kathedrale konzilskonform umzuformatieren? Hat er nicht soviele Berlinerinnen als möglich in so hohe katholische Positionen als möglich berufen? Hat er nicht für sich selbst keinen „Geheimsekretär“ mehr bestellt, sondern eine echte Berlinerin als ganz moderne „Büroleiterin“? Hosanna dir in Berlin! Weiterlesen

Takeover

Kabarett übernimmt Journalismus
“Dem WDR-Rundfunkrat lagen zwei Produktionsverträge zur Genehmigung vor. Dabei handelte es sich um die Beauftragung neuer Staffeln für die Serien ‚Rote Rosen‘ und „Sturm der Liebe‘, die im Nachmittagsprogramm des Ersten ausgestrahlt werden. Finanziert werden diese von allen Landesrundfunkanstalten gemeinsam. Den jeweiligen Anteilen, die der WDR trägt, stimmte der Rundfunkrat zu. Mitglieder verwiesen auf den großen Erfolg der Serien und betonten, dass öffentlich-rechtliche Unterhaltungsformate wie diese für eine große Zielgruppe unverzichtbar sind.”
Das, hätte ich vermutet, kann nur – richtig intoniert vorgetragen – von Fritz Eckenga sein. Weiterlesen

Enteiert?

Vergleichstest: Donald oder der Ossi-Mann?
Nachdem ich zunächst “Kundschafter des Friedens” vorgezogen hatte, habe ich gestern nun endlich nach dem erfolgreich konsumierten Rheinland-Derby (dieses Mal ein gnädiges 3:1) den “Gundermann” genossen (noch 6 Tage Mediathek). Hier zeigen sich “die Ossi-Männer” am Beispiel sympathischer Exemplare wie Alexander Scheer (Hauptrolle) und Andreas Dresen (Regie) selbst, von ihrer schönsten, der künstlerischen Seite. Wie komm’ ich drauf?
Greta Taubert, ein meiner Wahrnehmung – aber nicht der von Stefan Aust, ihm scheint sie entkommen zu sein – bisher entgangener heisser journalistischer Feger, Weiterlesen

“Hochstimmung in Berlin”

die selbst-überschätzung der gruppe “demokratischer widerstand” des theater-regisseurs ANSELM LENZ aus berlin
1. der überschwengliche TONFALL in den rundmails dieser
“idealistischen” GRUPPE für die “RETTUNG DER DEMOKRATIE, DER MENSCHEN-
UND DER GRUNDRECHTE”_ erinnert mich an meine “naive” oberschülerzeit
—und an unsere parole “das grundgesetz ist ein gutes gesetz – man muss
es nur umsetzen” —

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Pausieren tut Satiren gut

Es hat etwas von Galeerenarbeit, im Wochenrhythmus Lustiges produzieren zu müssen. Die Nasen, die das auf Bühnen und vor Kameras spielen, haben es noch am besten: alles wirkt, als sei es von ihnen, Ruhm und Gagen werden von ihnen abgesahnt. Richtig grosse Künstler*innen sind jedoch die, die ihnen die Texte und Ideen liefern. Und die sind es auch, denen eine Pause besonders gut tut.
Ich lästere gerne über diese Pausen, weil sie den geizigen Sendern Geld und Kreativität sparen. Für Ideengeber*innen und Texter*innen können sie eine Wohltat sein. Weiterlesen

Die Dritten

Hans Hoff ist ein fachkundiger Medienjournalist, der als “freier” Mitarbeiter gewiss unter dem Abkacken der einstmals branchenführenden Medienseite der SZ leidet. In gedruckten Medien herrscht ausserdem so viel “Platznot”, dass es Onlinemedien braucht, wenn es mal so richtig ausführlich was zu schimpfen gibt. Das hat er jetzt bei dwdl.de getan: über die “Dritten”. Programme, nicht Zähne, obwohl es da einen Sachzusammenhang gibt.
Ich stimme Hoff durch und durch zu, habe es selbst hier vor drei Jahren in ähnlicher Weise beklagt, nur nicht so gut geschrieben. Folgende wirre Ideen dazu: Weiterlesen

Der grosse Rheinländer

Jürgen Becker wird Dienstag 60
Gestern nacht bekam er von Wilfried Schmickler, dem WDR und der ARD einen Geburtstagsgruss. Ich habe noch gelernt, dass das vor dem Tag Unglück bringt. Aber die Medienindustrie fängt ja auch im Oktober immer schon mit Jahresrückblicken an. Dafür brauchen sie nur billiges Archivmaterial zusammenschnippeln, und fertig sind die Sendeminuten, Honorare für Autor*inn*en nicht erforderlich. Nur eine Dreiviertelmillion hat zugeguckt. Ich empfehle: holen Sies nach.
Zum ersten Mal auf Jürgen Becker aufmerksam machte mich die – wie Schmickler – Herkunfts-Leverkusenerin Weiterlesen

Marinić / Brugger / Witwe Siebeck / Berg

Ich muss meiner Bewunderung kluger, schöner Frauen an dieser Stelle mal wieder freien Lauf lassen. Sie können ja wegklicken.
Jagoda Marinić
Jagoda Marinić, ich weiss nicht, wo sie die Zeit hernimmt für ihre umfangreiche Kolumnenschreiberei. Nicht alle lese ich, mit dem Verdacht, dass ich ja sowieso ähnlicher Meinung bin. Das gilt auch für das, was sie für die taz am Wochenende über die “Vierte Gewalt” schrieb. Meine Kritik an ihrem Text: Weiterlesen

Irres Reisen / Ernster Karneval / Guter Fußball

Montenegro – WDR – Bonn & Barcelona
Wie gegensätzlich Menschen auf die Welt zugehen, bzw. sich von ihr abwenden, dokumentiert das Reise-Ressort der FAZ. Im Interview wird ein Mann vorgestellt, der nicht nur alle Staaten, sondern alle über 1.000 Regionen der Welt besucht haben will, inkl. Kriegsschauplätzen wie Jemen oder Mogadischu. Im gleichen Ressort wird ein montenigrisches Geldwäsche-Resort vorgestellt.
Stelter, den wollte ich gar nicht erst ignorieren. Der war noch nie lustig, Weiterlesen

Smart-City-Totalitarismus / Widerspruch zu Melenchon

Smart Cities werden das Thema der Digitalisierungspolitik. Wieviel eine neoliberal regierte Stadt da falsch machen kann, berichtet die FR aus der spanischen Stadt Santander.
Noch beunruhigender ist, dass die IT-Konzernriesen jetzt in den Immobilienmarkt drängeln. Auf den wollen jetzt alle, die viel Kapital haben, und nicht wissen, wie sie es verzinst kriegen. Zu besseren Zinszeiten riet Jürgen Becker schon: “Legen Sie mal einen Haufen Geld in die Ecke, und gucken Sie mal, wie das ‘arbeitet’!” Warren Buffet macht sich dort breit, Aldi, Lidl und Ikea sind schon da. Und die Datenkonzerne wissen natürlich am besten, wie man Datengold schürfen kann. Eine Wohnung ist voll davon.

Vor einigen Tagen beschrieb Peter Wahl hier die politische Organisationsstrategie des linken französischen Präsidentschaftskandidaten Jean Luc Melenchon. Steffen Vogel widerspricht nun einigen seiner Einschätzungen in den Blättern.

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