Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Kategorie: Mediathekperlen (Seite 14 von 22)

Mediathekperle: Aylin Tezel

Der Dortmund-Tatort hat immer zu meinen Favoriten gehört. Ein wesentlicher Grund war sie: Aylin Tezel. Sie gehört zur Ersten Liga deutschen Filmschaffens und spielt dort, wenn Sie sich eine Tabelle vorstellen, auf den “Champions-League”-Plätzen – dort wo auch ihre Kollegin Sibel Kekillli seit “Gegen die Wand” (2004) mitspielt. Leider liess sich Frau Tezel als Erste aus dem Dortmunder Ermittler*innen-Team rausschiessen. Weiterlesen

Audiothekperle: Balkan

Ende der 70er habe ich u.a. mit ihm einen linken AStA an der Uni Bonn ausgehandelt, nachdem wir den RCDS bei der Studierendenparlamentswahl geschlagen hatten: Norbert Mappes-Niedieck. Seit über 30 Jahren lebt er nun im schönen Graz und berichtet von dort aus über das turbulente politische und gesellschaftliche Leben auf dem Balkan. Da hatte er einiges zu tun. Was mich beeindruckte: er machte sich mit keiner kritikwürdigen Seite gemein, und spart in seinen Beschreibungen und Bewertungen nie an Deutlichkeit. Das hilft Unwissenden zu verstehen. Der Deutschlandfunk, für den er kontinuierlich gearbeitet hat, sendet ein einstündiges Gespräch mit ihm, Wiederholung heute um 11, und hier in der Audiothek.

Hat der “Stern” etwa ‘ ne Story?

Ich habe auf jeden Fall eine Mediathekperle (ganz unten)

Der “Stern”? Ich weiss es doch auch nicht. Er hat ja alles digital eingemauert. Übermässige Öffentlichkeit stört nur die Geschäfte (in diesem Fall von Bertelsmann, die haben ja sonst nichts). Lese ich also gebührenfrei diese Zusammenfassung von Jens Blankenagel/Berliner Zeitung: Ungewöhnlich viele Arbeitsunfälle bei Tesla in Grünheide: Gewerkschafter fürchtet Todesfall – Die Probleme im Umfeld der Gigafactory vor den Toren Berlins gehen weiter. Am Mittwochabend scheiterte überraschend die Abwahl eines Kritikers der Tesla-Fabrik.” Weiterlesen

Kleines Einmaleins

Grundregeln, die das Leben besser machen, aber offenbar schwer zu erlernen sind

Radfahrer*innen kennen das, wenn P- und LKWs den Blinker erst setzen, wenn sie schon abbiegen – statt vorher! Seit nun auch Porschefahrer*innen aufs Rad umsteigen, beobachte ich vermehrt bei Radfahrer*innen ein ähnliches Problem: Fahrtrichtungswechsel werden grundsätzlich überhaupt nicht mehr angezeigt. Dafür aber gerne während der Fahrt telefoniert (was illegal, und im Falle des Erwischtwerdens schön teuer ist). Es gibt da ein ähnliches Problem im Onlinejournalismus, und auch nicht alle Extradienst-Autor*inn*en sind davon frei. Weiterlesen

„Bis zum Kollaps”

Die Dramedy „This is going to hurt“ über einen überlasteten jungen Arzt in Großbritannien ist die politischste Krankenhausserie seit langem – und könnte so ähnlich auch hierzulande spielen.

Worum geht’s?

Um den jungen Assistenzarzt Adam Kay (Ben Whishaw), der im Jahr 2006 als Gynäkologe in einem staatlichen Krankenhaus in London arbeitet. Von außen betrachtet führt Adam ein aufregendes Leben: Tagsüber bringt er Babys zur Welt, abends könnte er mit seinem Freund durch Pubs ziehen. Stattdessen schläft er auf dem Krankenhaus-Parkplatz in seinem schrottreifen Kleinwagen, übernimmt Zusatzschichten, wenn Kolleg:innen fehlen, und wird von seinem besten Freund als Trauzeuge entlassen, weil er es fast nicht geschafft hätte, dessen Junggesellenabschied zu organisieren. Irgendwann stellt Adam fest: „Medizin hat mein Leben zerstört.“ Weiterlesen

Die Teppichausroller

René Martens/MDR-Altpapier beklagt “Das Problem heißt Anti-Intellektualismus” und er hat Recht. Es spricht nichts gegen Interviews mit relevanten AfD-Faschist*inn*en. Das Dumme ist nur: es würde viel Vorbereitungsarbeit machen: für Fakten- und rhetorische Sicherheit. Das kann offensichtlich nicht jede*r. In der Mediengegenwart weiss ich Keine*n. Slomka vielleicht? Anne Will, als sie noch Tagesthemen moderierte? Es würde nicht um folgenlose Witzigkeit gehen, wie in der heute-show. Es gab mal Leute, die das konnten. Weiterlesen

Wer wir sind

Erst in dieser Woche war ich, animiert durch eine gute Freundin, die dort arbeitet, in der Ausstellung “Wer wir sind” in der Bundeskunsthalle (noch bis 8. Oktober). In einem Schnelldurchgang suchte ich sie nach Ankern meiner persönlichen Erinnerung ab. Zu meiner eigenen Überraschung gab es für mich auch Überraschungen, die mir bislang nicht bekannt waren. Meine Grundeinstellung zur Ausstellung wurde positiv beeinflusst durch die Feststellung, dass Mark Terkessidis sie mitkonzipiert hat, von dem ich schon lange eine gute Meinung habe. Weiterlesen

Internationalismus

Kulturelle Aneignung zwischen Montenegro und Büttenwarder

Ich war bis eben der festen Überzeugung, dass es eine tief im Nordfriesischen verankerte Sportart ist, nur noch praktiziert von einem kleinen von der Aussenwelt weitgehend abgeschnittenen Stammesvolk. Und nun lese ich das: Olympiade der Faulen: Teilnehmer liegen für den Titel ‘faulster Bürger’ auf dem Boden – In Montenegro liegen die Teilnehmer seit 20 Tagen um die Wette, denn sie wollen die Olympiade der Faulen gewinnen. Der Wettbewerb hat Tradition und ist aus einem Mythos entstanden.” Weiterlesen

Realismus vs. Fanatismus

Die “Realismus-Schule” ist nicht links. Sie ist nur cool, bisweilen für heutige sensible Öffentlichkeiten “brutal”, weniger fanatisch, was meinem eigenen Naturell sehr entgegen kommt. Die – noch – meinungsführenden deutschen Medien blenden sie weitgehend aus, und wiederholen damit etwas, was Anatol Lieven/Responsible Statecraft/telepolis mit der Propagandalage im Ersten Weltkrieg vergleicht: Sarkozy verunglimpft, weil er unbequeme Wahrheit über die Ukraine ausspricht – Der französische Ex-Präsident bietet einen diplomatischen Ausweg an. Die Kommentatoren reagieren mit ‘Pro-Putin’-Beschimpfungen. Was hinter der Hexenjagd steckt.” Weiterlesen

Modernstes technologisches Niveau

Gestern traf ich am Rande einer Veranstaltung in der Galerie “Blaue Stunde” unseren Gastautor Christoph Habermann. Wir konnten nur wenige Worte wechseln. Meine Kritik an seiner Genossin Faeser teile er nicht. Ich erwähnte meine Erinnerung an die Vorgänge um den GG-Artikel 16 in den 90er Jahren, an denen die SPD unter Bundesratsführung von Oskar Lafontaine mitgewirkt habe. Das habe ich ihm nicht vergessen. In NRW wurde das zwar “kritisch gesehen” – aber für Widerstand reichte es nicht. Weiterlesen

Der Zauber des Fussballs

Mein alter Freund Mike Mennen wusste davon. Gestern Mittag erklärte ich unserem gemeinsamen Freund Klaus Kleinöder, dass ich mich, seit die WM läuft, noch nicht wieder für den Profifussball der Herren interessiert habe. Das, was darüber in den letzten Wochen zu hören und zu lesen war, war in erster Linie widerlich. Die WM in Australien und Neuseeland wirkt dagegen für viele ihrer Teilnehmerinnen wie ein biografisches Erweckungserlebnis. Und es ist sehr schön, dabei zusehen zu können. Weiterlesen

Wiedersehen mit Kottan

Und: Anneke bei Ina

mit Update 10.8.

Es war für mich in den 70er Jahren ein TV-kulturelles Erweckungserlebnis. Meine WG wäre imstande gewesen, einen Fanclub zu gründen. “Kottan ermittelt” nahm diesen “Das ist doch die Härte: Oberlippenbärte!” jeden Überrest an Autorität und gab sie vor den damaligen TV-Glotzermassen der realistischen Lächerlichkeit preis. Und den österreichischen Politdschungel, dessen Gipfel der Verkommenheit erst noch bevorstand. Es war also prophetisch. Schade für Österreich, aber lustig für uns Piefkes. Weiterlesen

USA is out

Best of 6. August 2023: WM, Grüne/Ampel, Niger, Mediathekperlen

Die DFB-Fussballerinnen müssen sich nicht schämen. Die Weltmeisterinnen sind auch raus. Ich genoss das Elfmeterschiessen zum Mittagessen im l’Olivo auf meinem – lautlosen! – Tablet. Die kranke Elfmeterregel der Fifa liess gleich mal die Luft raus. Die Torhüterinnen fliegen zwar meistens in die richtige Ecke, weil sie so lange stehenbleiben müssen, schaffen es aber bei platzierter Ausführung nicht mehr rechtzeitig in die Flugbahn des Balles. So bleibt ihnen nur psychologische Kriegsführung, deren gesprochene Seite uns TV-Glotzer*inne*n verschlossen bleibt. Weiterlesen

Mood

mit Update am nächsten Morgen

Im Stil des in der Regel hochklassigen harten britischen TV-Realismus bietet das ZDF derzeit “Mood” an, ein Jahr verfügbar.. Aber nur zwischen 22 und 6 Uhr, oder gegen Authentifizierung = Ablieferung persönlicher Daten. Die Story geht um die Changierung zwischen Popbusiness und Sexarbeit, der sich fast alle darin arbeitenden Frauen auf die eine oder andere Weise stellen müssen. Weiterlesen

80er Revival

Schimmi “gegen” Monaco Franze – morgen im guten alten TV

Als sie in ihrer Region Heldenverehrung genossen, gab es nur drei TV-Progremme. Bundeskanzler Helmut Kohl hatte gerade erst begonnen für das Privat-TV seines Grossspenders Leo Kirch zu baggern. Die wenigsten hatten schon Videorekorder. Mann und Frau musste sich also für ein Programm entscheiden. Heute haben wir alles: digitale, verschleissfreie Aufzeichnungsgeräte plus Mediatheken. Keine*r muss was verpassen – ausser die undurchsichtigen Verfügbarkeiten in den kostenfreien Mediatheken. Ein letzter Hort für die Nachfahren des toten Oligarchen Kirch. Und der Kohl ist auch tot, das Privat-TV in Kürze. Weiterlesen

Da macht Sara Doorsoun mit

mit Update 26.7.

Waren Sie schon mal im Irak? Extradienst-Gastautor Peter Kramer hat schon mal LKWs dorthin gefahren. Vor der WM, im Juni fand die deutsche Nationalspielerin Sara Doorsoun Zeit (und Mut!), dorthin zu fahren. Sie unterstützt eine von ihrer Kollegin Tuğba Tekkal gegründete Initiative: “Scoring Girls”. Das erzählte sie in einem digital sorgfältig vermauerten Interview der FAZ („Lebt ihr eigentlich hinter dem Mond?“). Das soll Ihnen nicht verborgen bleiben. Darum dieser Eintrag mit seinen Links. Wow Mädels, seid Ihr stark. Das ist mehr wert als Titel und Medaillen. Weiterlesen

Mediathek: Monaco Franze wieder da

Muss über Helmut Dietl noch was geschrieben werden? Es gibt schon ein Buch über ihn von einem nicht so doofen FAZ-Redakteur. Die Auszüge, die ich gelesen habe, waren fast so gut wie Dietl selbst. Seine Kunst bestand wohl darin, sein eigenes Leben so gut zu “lesen”, dass er es in Drehbüchern verdichten und in entspannt-ironisch-unterhaltsamen Filmen vermarkten konnte. Viele liebten ihn dafür: Schauspieler*innen (ich überlegte in diesem Fall, ob das Sternchen sein muss, aber doch, Männer mitgemeint), und sehr, sehr viele Kino- und TV-Zuschauer*innen seiner Zeit. Auch ich. Weiterlesen

Krimiperlen

3sat recycelt Qualitätsware

Die Baztán-Trilogie war mir noch nicht bekannt. Die Verfilmung von 2017 erweckt den Eindruck, dass im Baskenland “englisches” Wetter herrscht. Es regnet fast durchgehend. Und wenn nicht, bleibt alles grau. Die Story ist so düster, dass sie in mir alle Assoziationen an spanische Inquisition und die verbrecherische Allianz zwischen den reaktionärsten Kräften der katholischen Kirche und dem spanischen Faschismus wachruft. Gegen diese tiefe Furchen in der spanischen Gesellschaft kämpft eine tapfere zierliche Kommissarin an. Weiterlesen

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