Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: 50+1-Regel

Zweimal gegen Machtmissbrauch

Vor kurzem fand man das Bundeskartellamt nicht im Wirtschaftsteil, sondern im Sportteil der Zeitungen. Mitte Juli genehmigte es einen vom Deutschen Fußball-Bund vorgelegten Antrag, wonach es keine weiteren Ausnahmen von der 50+1-Regelung und damit keine kompletten Übernahmen von Profivereinen durch Investoren geben darf. TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg behalten ihre Ausnahmegenehmigungen, müssen aber zusätzliche Bedingungen erfüllen. 50+1 bedeutet, dass der Mutterverein mindestens 50% des Kapitals plus eine Stimme halten muss. Weiterlesen

Ein anderer Fußball ist möglich

von FC St. Pauli
Den deutschen Profifußball reformieren

Eine kürzere Vorstellung und Kommentierung des folgenden Positionspapieres von Jan Christian Müller/FR hier.
1.Präambel
Krisen zeigen die Schwächen eines Systems auf, aktuell erkennen wir überdeutlich die Schwächen des Systems Profifußball. Dieser durchlebt derzeit eine Situation, die viele nicht für möglich gehalten haben und die in dieser Form nicht vorhersehbar war. Es zeigt sich, dass die Struktur des Profifußballs ins Wanken gerät und viele Vereine dadurch an den Rand ihrer Existenz getrieben werden. Weiterlesen

USA / Italien

Meine Wertschätzung für die USA-Korrespondentin der FAZ, Frauke Steffens, der ich hier schon mehrmals Ausdruck gegeben habe, ist zu meinem eigenen Erstaunen immer noch steigerungsfähig. Eine ihrer aktuellen Storys hängt sie an Steve Bannon auf, ein rechtes Arschloch, aber leider nicht doof. Das wird bei Steffens deutlich, die ihn nur als Aufhänger nimmt, um zu erklären, wie schwer es Liberalen in den USA fällt, Konsequenzen aus den sozialen Verheerungen der Finanzkrise zu ziehen. Und wie Bannon ihnen dabei eine lange Nase dreht. Ob ihre FAZ-Redaktionskolleg*inn*en solche Texte auch zur Kenntnis nehmen? Nicht minder informativ ihre aktuelle Bestandsaufnahme der Kandidaturaufstellungen bei Republikanern und Demokraten zu den Midterm-Elections Anfang November.
Die taz, die demnächst nicht mehr gedruckt erscheinen will, hat mit Alessandro Alviani einen gefunden, Weiterlesen

Welches Exempel wird am KFC Uerdingen statuiert?

Der KFC Uerdingen hat sich sportlich für die 3. Liga qualifiziert. Naja fast. Es fehlten 8 Spielminuten im Rückspiel in Mannheim, als er 2:1 führte, das Hinspiel war 1:0 ausgegangen. Dann kamen die Mannheimer Pyrotechniker und sorgten zielgerichtet für einen Spielabbruch. Die Täter waren vermummt und niemand hinderte sie an ihrem Tun, keine Polizei, keine Ordner*innen, keine Fans. So sah es für mich als TV-Zuschauer aus. Das Dritte übertrug live und der Reporter erging sich unaufhörlich in Aufregung über die “Wahnsinnigen”. Es wirkte ein bisschen wie die ukrainische Inszenierung um den nur angeblich ermordeten Journalisten: sehr billig und schlecht inszeniert. Weiterlesen

Westherne und Nordlüdenscheid im Panicroom

In Düsseldorf war eine Sportbusinessmesse. Und die wichtigste dort diskutierte Frage war, wie die Fans endlich vollständig enteignet werden können. Imgrunde also die Trumpsche Agenda herunterdekliniert auf unsere beliebteste Sportart, die jetzt neu definiert wird als letzte kapitalistische Goldgrube, nachdem alles andere leider abgegrast und ausgebeutet ist. Relevanter Widerstand dagegen ist nicht erkennbar. Dennoch ist die Nervosität groß. Denn es könnte sein, dass die kapitalistische Systematik nicht von Kommunisten, sondern von sich selbst gekillt wird.

In Düsseldorf wurde den Sport-“Journalisten” in die Aufnahmegeräte diktiert, dass die “50+1-Regelung”, eine letzte Bremse gegen schrankenlose Investoreninvasion, die in Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim, Leipzig und Hamburg längst nicht mehr gilt, bald ganz weg soll. Für Hannover 96 und seinen verhassten Präsidenten Kind, quasi eine Trump-Zwergenausgabe in der DFL, zu spät. Der hat das Verhältnis zu den Fans so vollständig ruiniert, Weiterlesen

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