Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Champions-League (Seite 4 von 5)

Vom Fußball zum Wrestling – Sergio Ramos

Es gab mal einen Torwart von Werder Bremen, einer aus der Lauterer “Ehrmann-Schule” (das sind die “Männersport”-Ideologen in der Torhüterausbildung) – Namen hab’ ich vergessen, die rosa Trikots dagegen nicht – der ist furchtbar in die Wrestlingszene abgestürzt, Parkplatzschlägereien inkl., vermutlich weil er nicht mit Geld, und nicht mit sich selbst umgehen kann. Er muss es ziemlich ungerecht finden, dass im Vergleich dazu einer wie Sergio Ramos zur kommenden WM aufgeboten wird, und Weltmeister werden kann. Als der noch in Madrid war, soll er in der Mannschaft der beste Freund von Mesut Özil gewesen sein. Machen Sie sich selbst einen Reim draus.
In Barcelona ist der Sachverhalt bestens bekannt. Und in einem unabhängigen Katalonien würde er gewiss sofort verhaftet. Weiterlesen

Informationskrieg / Fifa-Krieg

Mein nun schon wochenalter Skripal-Text hat in der Lesestatistik dieses Blogs in den letzten Tagen einen späten Aufschwung genommen. Vielleicht hat irgendjemand Wind in einem asozialen Netzwerk gemacht. Kaum noch Wind gibt es dagegen in den marketingstarken “Qualitätsmedien”. Das ist auch Florian Rötzer/telepolis-Chef aufgefallen. Und ohne den thematischen Bezug auf Skripal, Syrien etc. auch Ranga Yogeshwar. Keine Zeit zum Denken mehr? Was geht nur in Redaktionen vor, dass sie so durchsichtig Misstrauen züchten?
Von Misstrauen zerfressen ist bereits der Weltfussballverband Fifa. Weiterlesen

Bonn & Liverpool: Spektakel-Fußball

Ich gestehe: ich war gestern nicht im Sportpark Nord. Das Geschehen an der Anfield Road in Liverpool, dem zweitspektakulärsten Fußballstadion der Welt, gleich nach dem Westfalenstadion, erschien mir im vorhinein wichtiger. Die Spielpaarung Voraussicht vs. Irrtum endete gestern Abend für mich exakt unentschieden 7:7.

Im Abstiegskampf der 4. Liga siegte der Bonner SC gestern nach einem 0:0 zur Halbzeit und einem 0:1-Rückstand mit 5:2. Gegen den SV Rödinghausen, ausführlicher GA-Spielbericht hier. Ich habe mich heute dann doch mal der Mühe unterzogen, über dieses merkwürdige Rödinghausen zu recherchieren. Es liegt nur knapp noch in NRW, noch weit nördlich einer Stadt, an deren Existenz es verbreitete Zweifel gibt. Aber ich kenne einen aus der Gegend: Martin Budich, der regelmässig illegal Weiterlesen

Früher war …. vieles schlechter

Die FAS veröffentlichte letzten Sonntag eine Doppelseite mit einem Gastbeitrag von Hans Rosling. Der Mann ist voriges Jahr verstorben, war Professor für “Internationale Gesundheit” in Stockholm. Er hat gemeinsam mit Verwandten das Buch “Factfulnes. Wie wir lernen die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist” verfasst, das vor einigen Tagen auf deutsch erschienen ist. Die FAZ hat seinen Gastbeitrag heute online gestellt, bravo!

Emily Atef

Filmregisseurin Emily Atef macht derzeit PR für ihren scheinbar sehenswerten Film “Drei Tage in Quiberon“, über das Stern-Interview mit der 1981 verstorbenen Romy Schmeider. Frau Atef scheint eine kaum weniger interessante Persönlichkeit zu sein, Weiterlesen

Geldmonster CL – auch von Langeweile bedroht

Was würde die Uefa-Champions-League nur ohne ihre Zirkuspferdchen Messi und Ronaldo machen? Ronaldo gelang ein weiteres Zaubertor. Seine technische Perfektion, vermutlich durch manisches Individualtraining erarbeitet, ist unbestritten. Messi versetzt nur durch seine Erscheinung und sein sporadisches Eingreifen ins Spielgeschehen Gegner in Angst und Schrecken. Das mal theoretisch abgezogen war der Rest berechenbare Langeweile.

„Rausch“ nennen die heutigen Schlagzeilen, was der von Jürgen Klopp gecoachte FC Liverpool gestern bei seinem 3:0 gegen Guardiolas ManCity gezeigt habe. Was für ein Quatsch. Weiterlesen

(Daten-)Oligarchen im Krieg miteinander

Spektakulärer ist heute Nicolas Sarkozy. Der hat seine Käuflichkeit so wenig verborgen wie Gerhard Schröder. Kürzlich sass er noch in der Champions League neben dem katarischen Prinzen und Europas oberstem Baumafioso Fiorentino Perez. Und heute im Knast. Von solch einer Nachricht geweckt zu werden, versüsst einem den Tag.

Seit einigen Tagen werden wir bereits darüber unterrichtet, dass die Konzerne Facebook und Cambridge Analytica sich öffentlich um ihre Daten streiten. Da war doch was? Richtig. Vor über einem Jahr haben wir schon darüber berichtet (z.b. hier und hier; der damalige Text der Schweizer Zeitschrift “Magazin” ist jetzt leider hinter einer Paywall verborgen).

Peter Schaar machte heute im DLF auf die im Mai inkrafttretende Europäische Datenschutzverordnung aufmerksam. Weiterlesen

Ohne Prinzen und Oligarchen besserer Fußball

Das ZDF hat sich bös in seinen Verträgen mit der Uefa verheddert. Es langweilte mit einer Gurke in Istanbul. Während des richtigen Fußballspiels in Barcelona war es schon wieder draussen. Wer sowas nicht zeigen kann, kann auch gleich komplett aussteigen. So ist es dann auch in der nächsten Saison; wir als Gebührenzahler*innen sparen einen Batzen Geld, für etwas, was wir heute schon nicht gucken konnten.

Nicht beim ZDF, aber bei Pepe in Dottendorf. Von einem komfortablen Stehplatz am Tresen bei bestem Pils und Oliven lieferte Lionel Messi einen erneuten ästhetischen Genuss davon, was Weltklassefussball sein kann. 3:0 gegen Abramowitsch’s Chelsea. Es gibt noch Gerechtigkeit im Fußball.

Bei Barca ist festzuhalten, dass es in diesem Jahr ohne Neymar stärker ist, als voriges Jahr mit ihm. Weiterlesen

Journalismus-Juwel “Sport inside”

Von der WDR-Programmdirektion ungeliebt und im Programm bis zur Unauffindbarkeit rumgeschubst, aber es gibt ja jetzt Mediatheken. “Sport inside” ist – neben dem NDR-“Sportclub” (sonntags kurz vor Mitternacht) – das einzige Sportjournalismusprogramm im gesamten öffentlich-rechtlichen und privaten deutschen Fernsehen. Sportjournalismus hier als prägnanter Unterschied zur Produktpräsentation: die gibt es in jedem Programm. Zu ihr haben die Sender hunderte Seiten dicke Verträge mit den Veranstalter*inne*n geschlossen, in denen genauestens geregelt wird, was wie ins Bild gesetzt und wie welche Produktwerber und Spots dabei zu präsentieren sind. Pressefreiheit ist was anderes. Weiterlesen

Offenbarungseid der Bundesliga

Die Bundesliga ist so langweilig, dass der in Bayern eingewanderte Westfale Rummenigge sie jetzt für Kapitalinvestoren aus aller Welt öffnen will. Für sich selbst sieht er dabei keine Gefahr, weil in seiner Vereinssatzung dafür eine 70%-Mehrheit erforderlich wäre, er sich also für ausreichend geschützt hält. Aber wenn die Konkurrenz mehr Kohle hätte, wären Spiele seines Vereins vielleicht wieder interessanter anzusehen. Denn auffällig ist seit einiger Zeit: so wie die TV-Einnahmen sprudeln, gehen die Zuschauerzahlen bei den meisten Mittelklassevereinen zurück. Die Konzernvereine von VW, Bayer, SAP usw. kriegen ihre Mini-Stadien kaum noch voll. Das ist zwar finanziell mittlerweile egal – aber leider auch langweilig.

Das war in Dortmund, der Herzkammer der Sozialdemokratie, anders. Dort steht im Westfalenstadion die grösste Stehtribüne Europas für allein 25.000 Zuschauer*innen – die 55.000 andern auf den teureren Sitzplätzen finden das immer wieder ein Ereignis, auch wenn auf dem Rasen gerade nichts Sehenswertes läuft. Gestern war das auf dem Rasen aber so erschreckend, Weiterlesen

Die europäische Fußball-Langeweile

Führt an einer Europa-Liga noch ein Weg vorbei? Was elektrisiert die Masse der Fans noch, ausser Champions-League (die aber auch erst jetzt, in ihrer KO-Phase)?

Ein Überblick über die grossen und mittelgrossen europäischen Fußball-Ligen ergibt, dass ganze sechs noch interessant ist. Bei zwei Dritteln herrscht bereits das große Gähnen. Weiterlesen

Bedingungslose Kapitulation des ARD-Journalismus

In den Lesestatistiken dieses Blogs lassen sich die politischen Themen, die die Menschen bewegen, präzise ablesen. Monatsspitzen waren rund um die Wahltermine Mai 17/NRW-Landtagswahl, September 17/Bundestagswahl. Tagesrekord war der Montag nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen.

Die ARD dagegen hat viel Geld für Fußball investiert, und muss das Zeug versenden. Es handelt sich aktuell um ein DFB-Pokal-Viertelfinale, also eine Runde der letzten acht Mannschaften. Da muss die Neubildung einer Regierungskoalition ein halbes Jahr nach der Wahl halt mal zurückstehen. Die ARD-Hierarchen werden mit den Einschaltquoten wedeln, und “Siehste!” rufen. Der Schaden, den sie ihrem eigenen Ansehen und dem ihrer zahlreichen gutbezahlten journalistischen Mitarbeiter*inne*n zufügen, ist dennoch um einiges gewichtiger. Weiterlesen

Champions League: Gähnen und Lehrgeld zahlen

Endlich vorbei, die Gruppenphase der europäischen Champions League, in der sich die Fußballkonzerne von Trump-Freund Murdoch und anderen Medienmogulen und Sponsoren mit Geld zuscheissen lassen. Überraschungen? Die grösste ist vielleicht, dass es der FC Basel mal wieder in die besten 16 geschafft hat, im Endspurt mit einem 1:0 gegen ManU und einem Auswärtssieg in Lissabon.
Die deutschen Teilnehmer am Schneckenrennen hinter dem Fußballkonzern aus dem süddeutschen Raum, Brause Leipzig und der BVB, zahlten Lehrgeld. Leipzig zuhause gegen die Reserve von Besiktas Istanbul, die zuhause noch nicht einmal in ihrer Stadt die Spitze bilden, 1:2. Und der BVB gegen die Reserve von Real 2:3. Aubameyang hatte sein Vorstellungsgespräch im Bernabeu-Stadion, machte seine zwei Tore. Im Für-Sich-Selbst-Glänzen hat er Weltmeisterniveau, eine Mannschaft mitreissen kann er nicht.
Die Bundesliga bestätigte damit, dass sie weder die stärkste Liga der Welt noch von Europa ist. Das wahre Gipfeltreffen ist Sonntag um 17.30 h in Manchester. Bei ManU gegen ManCity trifft US-amerikanisches auf arabisches Grosskapital, und sie führen katalanische (City, Guardiola) gegen portugiesische (ManU, Mourinho) Fußballschule ins Feld. Deutschland ist mit dem Schwarzen Leroy Sane aus dem Ruhrgebiet und dem einer türkischen Familie entstammenden Ilkay Gündogan, geb. in der gleichen Stadt wie ich, (beide deutsche Nationalspieler, beide ManCity) beteiligt. Wer gerne stolz sein will auf unser Land: bitteschön!

Stärkste Liga der Welt? – Keineswegs

Nachdem ich meinen gestrigen Ärger über meine Borussia eine Nacht überschlafen habe, muss im Angesicht der nicht lügenden Tabelle folgendes unbarmherzig festgestellt werden: fussballerisch geht die Bundesliga am Stock. Wenn eine Mannschaft mit 6 bis 8 gut gespielten Halbzeiten in 14 Spielen auf einen Champions-League-Platz (4.) gelangen kann, was sagt das dann über die andern?
Die Europapokal-Tabellen lügen auch nicht. Ausser den Konzernteams sind Weihnachten alle draussen. Das Schneckenrennen in der DFL hinter diesen Nasen aus dem süddeutschen Raum ist doch erbärmlich langweilig.

Was die geografischen und ökonomischen Rahmenbedingungen betrifft, wäre ein Mittelfeldplatz für Borussia Mönchengladbach – Manager Eberl formuliert alljährlich das realistische Saisonziel “einstelliger Tabellenplatz” – das Höchste, was erreichbar ist. Mein Gott, allein schon diese Stadt, auf die der “Borussia-Park” wie eine draufgefallene fliegende Untertasse aus dem Weltraum aussieht. In unmittelbarer Nähe die Scheingiganten in Köln (grösste Stadt NRWs) und S04 und BVB, beide im grössten Ballungsraum Deutschlands.

Dieser Aufmerksamkeitsschatten ist möglicherweise der grösste Vorteil. Weiterlesen

Borussia – Boateng – Balotelli – Togo

Jetzt nicht durchdrehen, für ein paar Stunden Dritter und auf einem Champions-League-Platz, dritter Auswärtssieg in Serie von einstigen “Auswärtsdeppen”, Tabellenführer der konzernunabhängigen Vereine. Es sind noch 19 Punkte bis zu den Klassenverbleib sichernden 40. Seht nur den Saisonverlauf des – börsennotierten – BVB!

Ich erinnere mich noch gut an ein Heimspiel 1995 gegen den späteren deutschen Meister (noch mit Sammer) BVB am Bökelberg. Wir lagen 1:3 zurück, und hatten schon alle Hoffnung fahren lassen. Auf der Gegengeradentribüne stand wenige Reihen hinter mir ein Gladbach-Fan der in einem unaufhaltsamen kritischen Wortschwall über unseren angeblich lauffaulen eigenen schwarzen schwedischen Mittelstürmer Martin Dahlin herzog. Die Pointe des Spiels war, Weiterlesen

Fußballweltkrieg – it’s the economy, stupid!

Die Aufregung über den bevorstehenden europäischen Fußball-“Nationencup” der Uefa ist noch gar nicht richtig ausgebrochen, ausser in unseren TV-Anstalten, die in ihrer Panik schon unsere Millionen aus den Fenstern geworfen haben. Da hat die Fifa zu einem Revanchefoul gegen die Uefa angesetzt, dass der mit dem guten Weitblick-Instrumentenkasten eines alten konservativen Politikers ausgestattete DFB-Chef Grindel als erster “Alarm” gerufen hat. Die Fifa will in den bisherigen “Confed”-Cup-Jahren eine “Klub-WM” ansetzen, ein direkter Angriff auf die sportlich langweilige aber beständig Geld scheissende Uefa-Champions-League.

Im Kern geht es strategisch darum, wer welche renditeträchtigen Marktplätze am schnellsten und wirkungsvollsten besetzt, bevor es jemand anders tut. Die Fifa analysiert richtig, dass die Vereinsmarken in der globalen Fußballwelt längst mehr Identifikation erzeugen, als die Nationalmannschaften. Da sie mehr zusammen trainieren und spielen, zeigen sie auch den besseren Fußball. Und, siehe Champions-League, sie mobilisieren entschieden mehr Kapital. Das kommt im Fußball mittlerweile in grösserem Masse aus Asien, als aus Europa. Von den in dieser Sportart abgemeldeten USA, die umso mehr in Sachen Fußballkorruption strafrechtlich ermitteln, ganz zu schweigen.
Wir dürfen davon ausgehen, hier geht es nicht um Fußball, sondern um Geopolitik. Niemand weiss das besser als Herr Grindel. Weiterlesen

Noch 23 Punkte – Bundesligakrise?

Borussia Mönchengladbach gab am 10. Bundesligaspieltag die erste Vorstellung von zwei guten Halbzeiten hintereinander. Mit nur einem guten Spiel den 6. Tabellenplatz zu erobern, sagt, da die Tabelle nicht lügt, einiges aus. Hätten wir gegen Bayermonsanto den auf dem Papier vorgesehenen Heimsieg eingefahren, wären wir jetzt punktgleich mit dem Tabellenzweiten BVB. Und hätten wir uns beim Gastspiel im Westfalenstadion nicht so blamiert, gegen einen, wie jetzt alle wissen, schlagbaren Gegner, dann wären wir punktgleich mit dem Tabellenführer aus dem süddeutschen Raum.

Dass gestern zwei Spieler der zuletzt heftig kritisierten Abwehr 2 der 3 Tore machten, dass sie beim Spielstand von 1:1 im gegnerischen Strafraum abstaubten, bei einem Auswärtsspiel gegen den – bis dahin – Tabellenvierten mit seinem jugendlichen, und was Wurfdisziplinen betrifft, noch sehr sportlichen Wundertrainer, sagt erfreulich viel über Selbstvertrauen und Spielstärke der Mannschaft – mit dem Rätsel, warum das nicht regelmässig sichtbar wird. Auch dass Thorgan Hazard mit seinem ersten Feldtor (nach 2 Elfmetern) der Saison die Spitze der mannschaftsinternen Torjägerliste eroberte, die er sich mit Lars Stindl teilt, ist kein Grund zur Kritik. Auf je mehr Spieler sich die Torerfolge verteilen, umso schwerer ist die Mannschaft für Gegner ausrechenbar. Leider ist sie das bisher auch für ihre Fans. Ziel muss bleiben: 40 Punkte, und dann gucken wir, wie weit wir sind; fehlen also noch 23.

Wenn also eine solche Mannschaft einen Europa-League-Platz erobert, was sagt das dann über die Bundesliga? Weiterlesen

Jupp

Knastbruder Uli Hoeness hat wohl nicht mehr viele echte Freunde. Und der Fußballkonzern im süddeutschen Raum scheint keine gute Adresse mehr zu sein für Leute, die im Fußballbusiness noch eine Weltkarriere anstreben.

Die aktuelle Gerüchteküche zeugt zum einen von der persönlichen Integrität von Jupp Heynckes. Der hat in diesem Geschäft wirklich alles erlebt, von Morddrohungen bis zum Rausschmiss nach dem Gewinn der Champions League. Er hat die Welt gesehen und ist zum Lebensabend an den Niederrhein zurückgekehrt, wie er es immer wieder getan hat. Und lässt seine Freunde nicht, wie die meisten andern in der Branche es irgendwann tun, fallen. Also hat er sich überreden lassen, noch mal dort zu arbeiten, wo er schon mehr Erfolge eingefahren hat, als die meisten andern, die sich heute noch als Celebrities und Gastkommentatoren rumreichen lassen. Ich weiss von befreundeten Journalisten: der Mann wirkt nicht nur anständig, er ist es auch.

Wie anders sein alter neuer Arbeitgeber. Weiterlesen

CL – wir werden sie nicht vermissen

Die Champions League der Uefa ist seit einigen Jahren nicht nur die Geldmaschine, die einige wenige Clubs konkurrenzlos reich macht. Sie ist in den letzten Jahren auch zu einem der langweiligsten Wettbewerbe des Weltfussballs geworden. Von den letzten 8 des Viertelfinales sind meistens 7 immer die Gleichen.
Nun haben sich die vereinigten Mafiosi dazu entschlossen, die TV-Rechte dieses Wettbewerbs für Deutschland ab der nächsten Saison komplett im Pay-TV verschwinden zu lassen. Das Gute daran: dass es nicht mehr unser Geld ist, das diesen Figuren vom ZDF hinterhergeschmissen wird.
Wir dürfen es also als solidarischen Widerstand des deutschen Spitzenfussballs gegen Trump-Förderer Rupert Murdoch auffassen, erst gar keinen Abschiedsschmerz aufkommen zu lassen, und heute und gestern alle Spiele zu verlieren: Brause Leipzig 0:2, Katar II bei Katar I 0:3 und nur der BVB tanzte aus der Reihe und schoss ein Tor bei seinem 1:3. So verringern sich auch die CL-bedingten Wettbewerbsvorteile in der Bundesliga, weil keine Punktprämien eingespielt wurden. Und die Süddeutschen werden sicherlich noch für gute Intrigenunterhaltung sorgen, denn es muss ja geklärt werden, dass der Trainer an allem schuld ist.
Nun bleibt abzuwarten, ob wenigstens die Bundesligasaison noch spannend wird. Oder ob der BVB sie langweilig macht. Wie Küppi Montag schon kommentierte: “Langsam wird es unheimlich.”

Rummenigge knapp einem Anschlag entronnen

Wenig wahrgenommen von der breiten Öffentlichkeit hat der Präsident des Fußballkonzerns aus dem süddeutschen Raum Karlheinz Rummenigge kürzlich den Vorsitz in der Vereinigung der europäischen Grossclubs (ECA) aufgegeben, nach immerhin 10 Jahren. Kaum war sein Nachfolger, Juve- und Fiat-Boss Agnelli bestimmt, schlug direkt mal eine Bombe im Gebälk der Fußballkonzerne ein. Agnelli wurde verurteilt. Von einem italienischen Sportgericht.
Das allein ist schon eine Sensation.
Nicht minder spektakulär ist die Straftat: er hat die lukrative Verwaltung eines Fanblocks an die kriminelle Vereinigung N’Drangheta, die kalabrische Mafia übergeben. Der Kopf des größten norditalienischen Kapitalblocks macht also gemeinsame Sache mit dem brutalsten Mafiazweig Süditaliens.

Stört das irgendjemanden im europäischen Fußballbusiness? Interessiert das irgendjemanden in der EU? Ach was, Kleinkram, heute wird wieder Geld in der Champions League gemacht, Murdochs Sky wird senden (in Deutschland exklusiv!), China, Katar, Aserbaidschan und Russland werden zuschauen. Das ist wirklich wichtig.

Fußball? – Bin fieberfrei!

Heute, nee siehste schon der erste Fehler, gestern war der erste Spieltag der Gruppenphase in der europäischen Geldwaschanlage Champions League. Seltsam spannungslos, erst recht nach all den erwartbaren Ergebnissen von gestern. Dass Juve bei Barca so klar (0:3) untergeht, war schon das Überraschendste, gähn ….

Diese Probleme drohen auch der deutschen Bundesliga. In der Champions League genügt es, sich frühestens zum Viertelfinale im nächsten Frühjahr wecken zu lassen. In der Bundesliga ist die spannendste Frage, wie der HSV dieses Mal den Abstieg vermeidet; und dann erst, wer hinter dem Konzern aus dem süddeutschen Raum und dem BVB die größte Verschiebung zwischen Geld- und Sporttabelle schafft (meistens der SC Freiburg). Genauso gähn …

Die ganze Aufregung, die einem echten Fan noch bleibt, ist das ständige Auf und Ab in der Formkurve seines Lieblingsvereins. Vereine, die eine solche Formkurve nicht kennen, sind langweilig; und ihre “Fans” haben keine Ahnung, was Fansein überhaupt ist.

Es gibt eine Studie, die es langsam zum Standardwerk schafft, die Braunschweiger “Fußballstudie”, die jedes Jahr Untersuchungen zum Markenwert der DFL-Vereine veröffentlicht. Sie basiert nicht auf den Rankings von Media- und Werbeagenturen, sondern auf Aussagen von Fans und Konsument*inn*en. Die dort veröffentlichten Tabellen sind aufschlussreicher und spannender, als alles was die DFL derzeit selbst zustandebringt. Weiterlesen

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