Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Gewerkschaften (Seite 5 von 7)

Klassenkampf im “Kommunismus”

Hier in Deutschland dagegen nur “Schlechte-Laune-Meisterschaft”
“24/7” ist verhältnismässig bekannt. So werden Jobs charakterisiert in denen der Mensch totalverfügbar ist und das, was früher “Freizeit” genannt wurde, sich aufgelöst hat. In ideologischer Verbrämung wird das als Gipfel der “Selbstbestimmung” verkauft, als Abschaffung der entfremdeten Arbeit. Die Identifizierung des*der Arbeitenden mit ihrer*seiner Arbeit gewährleistet optimale effizienteste Ausbeutung und vermeidet, dass der*die Arbeitende sich gegen seine Arbeit und seine Ausbeutenden wendet.
Das sehen chinesische Arbeitgeber und Milliardäre – Damen sind mir in diesem Zusammenhang nicht bekannt – ganz ähnlich. Weiterlesen

Zum 1.Mai: Kinder und Kapital

Brauchen Sie noch Motivation für einen kämpferischen 1.Mai? Kann ich liefern.
Beachten Sie zunächst, was das Vereinsblatt des deutschen Kapitals, die FAZ im Finanzressort von der US-Börse meldet. Einer Untersuchung der Ökonomen Daniel L. Greenwald, Martin Lettau und Sydney C. Ludvigson zufolge ist der wichtigste Treiber der Aktienkurse seit 1989 die Ausbeutung der arbeitenden Menschen, die Umverteilung zu ihren Lasten sowie die Schwächung ihrer Gewerkschaften. Weiterlesen

Neue Mitglieder für die Gewerkschaften

Mitgliederpolitik als neues Politikfeld der IG Metall
von Wolfgang Schröder und Stefan Fuchs / Otto-Brenner-Stiftung

Nach 2000 hat die Mitgliederzahl der IG Metall abgenommen. Seit 2010 konnte sie ihre Mitgliederzahl allerdings insgesamt stabilisieren; bei den Mitgliedern in den Betrieben hat sie sogar seitdem einen Zuwachs verzeichnen können. Unterschiedliche, sich teilweise ergänzende, aber auch konträre Strategien wurden als Reaktion auf die zurückgehenden Mitgliederzahlen diskutiert. Klar scheint den Verantwortlichen zu sein, dass alleine mit Ad-hoc-Aktivitäten keine erfolgreiche Trendwende erreicht werden kann. Weiterlesen

Konzerne – die neuen Sekten

Linksradikale K-Gruppen waren mir seit den 70er Jahren zuwider, weil sie ähnlich wie die Kirche, der ich gerade entflohen war, nicht nur Engagement und Arbeitskraft, sondern den ganzen Menschen, seine komplette Persönlichkeit fressen wollten. Die entfremdete Arbeit, die ich sporadisch in Schul- und Semesterferien genoss, hatte neben der anständigeren Bezahlung den Vorteil, dass mein Inneres mir gehörte, und es für das Sich-Wehren Gewerkschaften gab.
Die Konzerne und “Start-Ups” der neuen Zeit, Grosse und Kleine, Weiterlesen

Frauentag – »Ein anderer Journalismus ist möglich!«

von zahlreichen Journalistinnen – Vorbemerkung von Martin Böttger
Einem Mann, Frank Pergande/FAZ, ist das erste Porträt von Bundesumweltministerin Svenja Schulze gelungen, in dem ich sie wiedererkenne. Sie unterschätzen lassen, ist eine bewährt Methode kleinwüchsiger Damen – ihre männlichen Gegenstücke müssen sich immer aggressiv aufblasen, um auf dem Schulhof nicht verhauen zu werden. Frauen wie Svenja lösen das Problem mit Intelligenz.
Alina Schwermer/taz liefert einen sehr informativen Überblick über Frauen-Teamsport, den professionell zu betreiben immer unmöglicher wird – im krassen Gegensatz zu den Jungs. Nur “Sex sells”.
Den wichtigsten Text aber will ich im folgenden dokumentieren. Weiterlesen

Attac D zu den Gilets Jaunes FRA

Attac Deutschland – Projektgruppe Europa: Solidarität mit der Rebellion der Gilets Jaunes gegen den Neoliberalismus
1. Die Gelbwesten-Bewegung gehört zu den bedeutendsten sozialen Bewegungen in Europa seit der Jahrhundertwende. Sie umfasst mehrere Hunderttausend Aktive und hat die Sympathie einer großen Mehrheit der Bevölkerung in Frankreich. Sie fällt deutlich aus dem Rahmen der bekannten Protestbewegungen von Gewerkschaften und linken Organisationen gegen die neoliberale Politik, Kampagnen zivilgesellschaftlicher Organisationen, oder auch von Bewegungen wie Occupy oder Nuit Debout. Weiterlesen

Kommende Aufstände?

Zeiten wie diese füllen deutsche Medien mit Wiederholungen und Jahresrückblicken. Mich nervt das unendlich, weil es sich um billige Ausreden handelt, seine Arbeit nicht zu machen. Pausen sind legitim und ein arbeitsrechtliches Grundrecht. Die liessen sich für die Beschäftigten aber auch realisieren, indem einfach mehr Menschen eingestellt würden. Deutschland geniesst lieber Feiertagsrituale, um sich auf diese Weise davon abzulenken, dass die Welt da draussen weitermacht – und wir leisten uns, was wir so gerne tun: das zu ignorieren.
Ein Text ragt heute für mich aus den Ritualen heraus, weil er auch an jedem anderen Tag hätte geschrieben werden können: Weiterlesen

Das Ende der Steinkohle …

… und der Kontext zu Zusammenhalt, Solidarität und Integration

Am 21. Dezember 2018 endet mit der Schließung der Zeche Prosper Haniel in Bottrop der Steinkohlebergbau in Deutschland. Damit endet ein ganz besonderes Arbeitsumfeld, das durch Zusammenhalt, Solidarität und Integration geprägt ist. Attribute, die in unserer heutigen prekären Arbeitswelt abhanden gekommen sind. Weiterlesen

“Chef, ich will mitbestimmen!”

Die Demokratie ist die Grundlage unseres Staates und unserer Gesellschaft. In 91 Prozent aller betriebsratsfähigen Unternehmen in Deutschland hört die Demokratie allerdings vor dem Werkstor oder der Bürotür auf. Dort bestimmt ausschließlich der Chef. Wenn dort ein Beschäftigter auf die Idee kommen sollte, einen Betriebsrat gründen zu wollen, kann man sich folgenden Dialog gut vorstellen:

Mitarbeiter: “Chef, ich will mitbestimmen. Ich möchte einen Betriebsrat gründen.” Chef: “Machen sie mal bitte die Tür zu, danke. Sie wollen einen Betriebsrat gründen? Sind sie noch bei Trost? Wenn Sie das ernsthaft umsetzen wollen, suchen Sie sich bitte baldmöglichst einen anderen Arbeitgeber.” Weiterlesen

Wohnungslosigkeit als Ursache für Segregation

In den prosperierenden Großstädten herrscht Angst. Angst davor, keine bezahlbare Wohnung zu finden. So auch in Bonn, wo rund 50 Prozent der Einwohner*innen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben, der sie zum Bezug einer öffentlich geförderten Wohnung berechtigt. Und damit wird klar, dass davon auch der Mittelstand betroffen ist. Nämlich alle prekär Beschäftigten sowie “normale” Arbeitnehmer*innen wie Busfahrer*innen, Verkäufer*innen, Kassierer*innen oder auch “kleine” Angestellte. Besonders dramatisch ist es dort, wo unsere reiche Gesellschaft schlicht und einfach versagt, nämlich bei Wohnungslosen. Von denen gibt es in Bonn ca. 1.400 Menschen. Weiterlesen

Unterm WM-Radar: Krieg, Handelskrieg, Agendasetting

Die USA sind nicht für die WM qualifiziert. Und selbst wenn: Soccer ist dort nur Nischenthema. Schwächling Trump muss ständig beweisen, was für ein starker Max er ist. Von den Regierungen Israels und Saudi-Arabiens wird er zusätzlich dazu aufgestachelt. So könnte es noch zu einer kriegerischen Konfrontation mit Russland in Syrien kommen – absichtlich oder unabsichtlich könnte in dem Moment, in dem es passiert, egal sein. Und wir in Europa gucken uns erstaunt an, weil wir wegen Fußball nichts gemerkt haben. Ausser Angela Merkel. Weiterlesen

Doppelbeitrag für Betriebsrenten abschaffen

Von Matthias W. Birkwald, MdB Die Linke

Seit Jahren machen entrüstete Betriebsrentner*innen auf eine gravierende Ungerechtigkeit aufmerksam: Mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) wurde 2003 in einer Nacht-und Nebelaktion von Horst Seehofer und Ulla Schmidt beschlossen, dass auf Bezüge aus der betrieblichen Altersversorgung (wie z.B. Direktversicherungen) Krankenkassenbeiträge gezahlt werden müssen. Dies gilt auch für Kapitalabfindungen. Im Unterschied zum so genannten halben Beitragssatz, den Rentner*innen für ihre gesetzlichen Renten zahlen müssen, muss bei Betriebsrenten seitdem der so genannte volle Beitragssatz gezahlt werden. Das heißt, sie müssen den Arbeitnehmer- und den Arbeitgeberanteil bezahlen. Ihre Betriebsrenten wurden damit auf einen Schlag um ein Fünftel gekürzt! Diese Regelung traf sogar rückwirkend auch Verträge, die bereits vor 2004 abgeschlossen worden waren. Mit einer Ausnahme: Besserverdienende, die privat krankenversichert sind. Weiterlesen

Kommt jetzt das “Deutsche Facebook”?

Küppi hat sich vorgestern noch zurecht lustig gemacht über die Schläfrigkeit deutscher, und öffentlich-rechtlicher Medienpolitik. Wenn es aber mehr als ein Gerücht ist, dass der Intendant des Bayrischen Rundfunks und amtierende ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm (und ehemalige Merkel-Regierungssprecher, CSU) sowie der ehrenamtliche Präsident des Bundesverbandes der Zeitungsverleger Mathias Döpfner, im Hauptberuf Boss des Springer-Konzerns, darüber enrsthaft strategisch sprechen wollen, dann würde aus der Juxerei über die Penner Ernst. Weil das Risiko für einen teuren und politisch gefährlichen Alptraum steigt.

Warum sollten Wilhelm und Döpfner das tun? Sie müssen ein Kriegsbeil zwischen den von ihnen repräsentierten Lobbyorganisationen begraben. Wie geht das? Durch einen gemeinsamen Feind. Doch was kommt dann unten raus? Weiterlesen

Skandalisierung und Eskalierung

Ein probates Mittel der Politik?

In unserer heutigen schnelllebigen Mediengesellschaft werden wir ständig mit Problemen, Neuigkeiten, Skandalen, Katastrophen etc. überschüttet. Es bleibt uns wenig Zeit zur Unterscheidung von Wichtigkeit oder Unwichtigkeit, von Wahrheit oder Lüge, von Oberflächlichkeit oder Tiefgang, von Seriosität oder Populismus. Die Folge dieser medialen Überschüttung ist eine intellektuelle Abstumpfung, die in Lethargie und Desinteresse für komplexe politische Zusammenhänge mündet.

Die Politik hingegen verwaltet oftmals nur, reagiert mehr als sie agiert und zieht nur im Falle einer Eskalierung die Notbremse. Das beste Beispiel hierfür war der Ausstieg aus der Atomenergie nach dem GAU von Fukushima. Oder jüngst bei drohenden Dieselfahrverboten durch die Benennung von einigen deutschen Städten für einen kostenfreien ÖPNV.

Ich befasse mich derzeit mit einem arbeitsmarktpolitischen Thema, Weiterlesen

Eine neue Welle des Feminismus

In Argentinien und in ganz Lateinamerika
von Mariana Carbajal

Die Bewegung #NiUnaMenos („Nicht eine weniger“), die 2015 in Argentinien gegen die Frauenmorde entstanden ist, hat nicht nur am Rio de la Plata ein Bewusstsein für Geschlechterungleichheit auf den unterschiedlichsten Ebenen des Lebens von Frauen geweckt, in den Schulen, den gewerkschaftlichen Organisationen und den Stadtvierteln. Können wir also von der vierten Welle der feministischen Flut sprechen?

In den Oberschulen von Buenos Aires ist der Atem des Feminismus immer stärker zu spüren. Die Forderung nach einer integralen Sexualerziehung ist eine der Parolen der Studierendenbewegung in der argentinischen Hauptstadt. „Ohne Sexualerziehung keine Bewegung NiUnaMenos“, rufen die Jugendlichen der Julio-Cortázar-Schule im Stadtviertel Flores immer wieder. Im letzten Jahr entstanden Kommissionen zur Geschlechterfrage in den Schulen und von dort aus haben sie verschiedene Projekte angestoßen, die den Einfluss der Bewegung NiUnaMenos ausdrückten. Weiterlesen

Rechte Betriebsräte / “5-Sterne” / Keiner will nach Bayern

Die FR interviewt den Spross der “Marburger Schule”, der jetzt in Jena lehrt, Klaus Dörre zu den rechten Betiebsräten, zu denen sich die Gewerkschaften jetzt verhalten müssen. Seine wichtigen Ausführungen deuten an, dass da ein Zwang zu grösserer politischer Klarheit entstanden ist. Wie Dialektik-Lehrer Jürgen Becker sagt: “Nix is so schlääsch, dattet nicht für irjndwat joot es.”

Die FAZ hat sich mit Anna-Lena Ripperger ein 30-jähriges Talent eingefangen, und gleich mit dem Traumjob einer Rom-Korrespondentin ausgestattet. Klar ist schon mal, dass sich Frau Ripperger, die übrigens u..a. bei uns in Bonn Germanistik und Romanistik studiert hat, von der “5-Sterne-Bewegung” nicht hat einwickeln lassen. Weiterlesen

Ohne Hoffnung wird: Nichts

Die hiesigen Kommunalpolitiker (habe in diesem Fall nur Männer wahrgenommen) haben ihren Job und das Thema verfehlt. Stolz, endlich mal in bundesweiten Medien genommen zu werden, spreizten sie sich in einer Lächerlichkeit als Bedenkenträger, dass sie, wenn ihnen ihre Wiederwahl lieb ist, besser geschwiegen hätten. Das gilt ausdrücklich auch für den signifikant schlecht beratenen OB Sridharan.

Selbstverständlich war es eine Panikaktion der Bundesregierung, kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr zur Debatte zu stellen. Sridharan kennt seine Parteifreunde am besten, und denkt: von denen kann nichts Kluges kommen. In diesem Fall war die Panik aber ein Fenster der Gelegenheit, Weiterlesen

Jenseits von rechts und links

Die Grünen im Niemandsland

Sie waren einmal die dritte politische Kraft: unangepasst, provokativ, mit radikalen Ideen zur Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Partei von modernisierungskritischen Modernisierern, EU-skeptischen Pro-Europäern, antikapitalistischen Marktwirtschaftlern und sozialökologischen Globalisierungsgegnern, die auf unorthodoxe und undogmatische Weise den Platz in der Parteienlandschaft links von der SPD einnahmen, der wegen der historischen Selbst-Desavouierung kommunistischer Formationen nach dem Krieg in Deutschland-West frei geblieben war.

Doch heute, trotz glänzender Voraussetzung in Form vierjähriger Opposition gegen eine Große Koalition, sind Bündnis 90/Die Grünen nur noch die sechste Kraft im Bund – noch hinter der Linkspartei, deren traditionalistisches Verständnis linker Politik samt DDR-Komplex vor 15 Jahren fast vor dem Aus stand. Während die Linkspartei nach Häutung und Zuwachs heute im linken Spektrum neu verankert ist, sind die Grünen in die politische Mitte gedriftet. Dort meinten sie, in einer „Jamaika-Koalition“ mit der rechtsliberalen FDP, der national-konservativen CSU und der Gunst der mächtigsten Frau der Welt zur politischen Gravitationskraft werden zu können. Das aber klappte nicht, Weiterlesen

Nationalismus appelliert an niedere Instinkte

von Rainer Bohnet

“America first, Deutschland zuerst”. Die Parolen der Nationalisten sind plump, aggressiv und gefährlich. Denn sie zielen auf die niederen Instinkte der Menschen und generieren Ängste und irrationale Ablehnungen gegenüber Migranten, anderen Ländern und deren Problemen.
Was ist der Hintergrund solcher Kampagnen und warum sind sie so erfolgreich?

Donald Trump hat mit nationalistischen Parolen die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen. Und in Deutschland zog die AfD mit 90 Abgeordneten in den Deutschen Bundestag ein. Sie liegt derzeit in aktuellen Umfragen sogar knapp vor der SPD. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass sich Deutschland, Europa und die Welt fundamental verändern. Weiterlesen

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