Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Isolde Charim (Seite 1 von 2)

Kommunikations-Pandemie

Das Beste von Gestern: Pandemiepolitik und Diktatur

Gestern bedauerte ich noch mehr, als ich es sowieso schon tat, dass ich vor wenigen Wochen eine Verabredung zum Kaffeetrinken mit Andreas v. Westphalen aus Termingründen absagen musste. Er hat mit der Aufarbeitung der Corona-Politik schon mal angefangen. Kurz und polemisch kann er nicht. Darum sind bei telepolis drei Teile angekündigt. Hier geht es los: Corona-Untersuchung: Das Schweigen sollte enden – Von Gruppendenken bis zu übertriebenen Maßnahmen – auf dem Prüfstand: Deutschlands Corona-Politik. Warum müssen die Bürger so lange auf eine Untersuchung warten?” Weiterlesen

Rolle gefunden

Das hat zweifellos die KPÖplus. Was es mit dem “K” für “Kommunistisch” auf sich hat, das hat eine offenbar irritierte österreichische Medienöffentlichkeit, weitgehend unbemerkt von deutschen Medien, rauf und runter diskutiert, und das linke Sektenblättchen Junge Welt hat netterweise aufgepasst: Barbara Eder: Antifaschismus der KPÖ: Erbe des Widerstands – Österreich: KPÖ-Politikerin beharrt in Diskussion über Umbenennung auf historischer Bezeichnung”. Weiterlesen

Kapital kann nicht solidarisch

Isolde Charim/taz schreibt heute über “das Brüchigwerden des Gesellschaftsvertrags”. Einen medienspektakulären Fall dazu inszenierte gestern das deutsche Fussballkartell “Deutsche Fussball-Liga” (DFL). Was ihre Repräsentanten (Frauen kaum mitgemeint) besonders ärgert, sind wir: Publikum, Konsument*inn*en und – am schlimmsten – die Fans. Schlimm, wie die das Geschäft stören. So wird bei der DFL auch nicht nach Kapitalanteilen abgestimmt – dann hätte es gestern mit der Zweidrittelmehrheit überhaupt kein Problem gegeben. Sondern wie in der UNO (oder der Fifa): jeder Verein nur eine Stimme – selbst Oliver Kahn. Das ist doch unzumutbar. Weiterlesen

Sind die “Vernünftigen” das Problem?

Zwei Kolumnist*inn*en aus Österreich, die zeitweise auch eng zusammengearbeitet haben, werfen in ihren jeweiligen taz-Kolumnen diese Frage anhand des Klimaaktivismus und der iranischen Aufstände auf. Beide sind immer wieder Inspiration für eigenes Weiterdenken der Leser*in, insofern für mich schwer erreichbare Vorbilder. Weiterlesen

Nun hat der WDR auch seine Affäre

Und: Russland soll Hetero-Zoo werden / Österreich ist schon hier

Viele Jahre hat er es friedlich versucht. Nun trifft er sich mit seinem Arbeitgeber vor dem Arbeitsgericht: der WDR-Redakteur Jürgen Döschner. In meinen Augen ein klares Führungsversagen, das nicht nur ich, sondern auch die Autorinnen Anne Burgmer/Kölner Stadt-Anzeiger und Annika Joeres/Correctiv den Herren Buhrow (Intendant) und Schönenborn (heimlicher Intendant) zuordnen: Vorwurf beim WDR: Kaltgestellt wegen kritischer Berichte – Ein Journalist des WDR verklagt seinen Sender wegen Nichtbeschäftigung. Sein Vorwurf: Wegen kritischer Berichte zum Hambacher Forst und anderen Klimathemen erhält er kaum noch Aufträge, trotz guter Bezahlung.” Weiterlesen

Einzigartig?

Die wundersame Bahn (CXXV) jedenfalls nicht

Jede’ Jeck’ is’ anders. Das ist nicht nur eine Volksweisheit. Es ist auch so. Warum glauben das so viele nicht von sich? Darüber grübelt Isolde Charim anscheinend in einem Buch, aus dem die taz einen Auszug dokumentiert. Ich verehre diese Autorin sehr, vor allem für die leider rar gesäte Fähigkeit zu dialektischem Denken, die sie hier erneut demonstriert. Es ist für sie als Autorin sogar zu einem Geschäftsmodell geworden, weil es kaum noch jemand beherrscht. Sei ihr gegönnt. Weiterlesen

Der Elefant ist da

Er ist nicht mehr “im Raum”, sondern für alle präsent. Er heisst “Die Krise” und erfasst nun alle – mit wie immer grossen Klassenunterschieden. Und einer politischen Klasse, die vor Erstaunen den Mund nicht mehr zu kriegt, wohin sie das Gemeinwesen – in wesentlichen Teilen in bewusstlosem Zustand – gesteuert hat. Vertrauenerweckend ist was anderes. Weiterlesen

Fetisch und Mythos

Die aktuelle Debatte veröffentlichter Meinungen über eine “Impfpflicht” hätte in einer Klassenarbeit in meiner Schule zu einem “mangelhaft” weil “Thema verfehlt” geführt. Sie ist eine Kapitulationserklärung aller, die in Politik und Medien Verantwortungsträger sind. Die geschäftsführende Bundesregierung, die schon in ihrer offiziellen Amtszeit ein Vakuum darstellte, stellt es nun aufreizend fatalistisch zur Schau, die Nachrichtenmedien immer treudoof hinterher. Von “Kunst der Kommunikation”, was nach Meinung einer guten Freundin aus dieser Branche das Kerngeschäft von Politik ist, keine Spur. Weiterlesen

“Starprinzip” und Klimarettung

Seit mehreren Jahrzehnten ist eine Sinn- und Inhaltsentleerung der demokratischen Parteien zu verzeichnen. Unter dem Druck kapitalistisch und algorithmisch programmierter Medien lassen sie sich zwingen, Streit zu vermeiden, oder wenigstens zu verbergen. So leisten sie einen “wichtigen” Beitrag zur Verarmung öffentlicher Diskurse. Analysen von Rahmenbedingungen und Strukturen fallen und sterben aus. Stattdessen kehrt zurück, was ich als Kleinkind bereits in den schwarz-weissen TV-Western lernte: wer sind die Guten, wer sind die Bösen? Das wird an denen festgemacht, die die Hauptrollen ergattert haben.
Wohin das führt, hat die kluge Isolde Charim/taz jüngst am Beispiel Österreich beschrieben. Weiterlesen

Nebel vor den Klassenkämpfen

Alles nur Ablenkung? Einerseits. Andererseits kann es auch der Klarheit dienen: Aufräumen im Kopf, Positionssuche, Positionsbestimmung, Parteinahme. Die Sache mit der Kultur ist keineswegs ein Nebenwiderspruch. Wenn berufsbedingt extrovertierte Persönlichkeiten die Öffentlichkeit an ihrer Positionssuche teilhaben lassen, ist das durchsichtiger, “transparenter”, als der immer klandestiner werdende Politikstil in der Hauptstadt. Eigentore inklusive. Die klügeren Wortmeldungen nehmen zu. Weiterlesen

Schreibende Denker*innen

Walter Benjamin / Isolde Charim / Andreas v. Westphalen / Franziska Augstein
Haziran Zeller/Jungle World, der sich in seiner Jugend mal hier im Rheinland aufgehalten hat, feiert eine Monumentalbiografie über Walter Benjamin von Howard Eiland und Michael W. Jennings. Benjamin ist der, von dem dieser köstliche Text über Frische Feigen ist. Ich würde die ja gerne lesen, kann mir aber beim besten Wlllen nicht vorstellen, wie ich ein Buch mit dem Gewicht eines Paketes Kopierpapier handhaben soll. Weiterlesen

“Cancel Culture” und Demokratie

Der vom WDR beschäftigte hauseigene “Internetexperte” Jörg Schieb, den ich gewöhnlich schätze, weil er Omma und Oppa im Fernsehen das Internet so erklärt, dass es auch die Zuschauer*innen des Dritten Programms verstehen, hat soeben im WDR5-Kulturmagazin Scala so einen Unsinn erzählt, dass ich nicht anders kann, als mich hier auf- und wieder abzuregen.
Es geht um einen “Kabarettisten” dessen Namen ich hier nicht nennen mag, weil das zu seinem Geschäftsmodell gehört. Weiterlesen

Virus in der Massenschlachterei

… und “Herdenfreiwilligkeit”
Sind tote Rumänen wichtig? Diese Frage tauchte nicht nur bei einem verstorbenen Spargelstecher auf. Sondern jetzt auch in einer Grossschlachterei in Deutsch-Südwest. Beim Hantieren mit riesigen Fleischkörpern kann der Gedanke ans Abstandsgebot und fachgerechten Schutz schon mal unter eins der grossen Messer oder gar die Maschinensäge geraten. In einem Schlachthof geht es halt weniger um Lebenserhaltung als um fachgerechtes Töten.
Dass dabei erkrankende Rumän*inn*en EU-Bürger*innen wie Du und ich sind, Weiterlesen

FR zieht Ostern für sich vor

Update: mit Korrektur eines falsch gesetzten Links
Die Krise als GAU von Demokratie und Öffentlichkeit
Zum Start in den Tag verhalf mir Isolde Charim. Sie ist eine Altersgenossin und so kluge Frau, dass ich rätsele, warum sie noch in kaum einer der pilzartig sich ausgebreiteten deutschen TV-Trash-Talkshows zu sehen war. Es spricht eher für sie. Vielleicht lehnt sie solche Einladungen mit all ihrer Klugheit sogar ab. Es gibt derzeit wenig Motive, morgens das Bett zu verlassen Weiterlesen

Schlechtes Essen macht doof

Dieser Hypothese ging am vergangenen Wochenende eine angestrengte ARTE-Dokumentation nach: “Unser Hirn ist, was es isst” von Raphaël Hitier. Ehrlicherweise behauptete und bewies er es nicht, sondern stellte Wissenschaftler*innen vor, die dieser Hypothese hinterherforschen. Sicher, vieles spricht dafür. Z.B., dass nach meiner Anschauung nur Doofe schlechtes Essen mögen, gutes Essen für Zeitverschwendung halten und lieber schnell irgendwas Anderes erledigen müssen. Aber ich muss zugeben: wissenschaftlich beweisen kann ich das nicht. Weiterlesen

Satt durch Askese

Demirtaş bald frei? / Jatta – steile Lernkurve beim DFB
Die wunderbare Isolde Charim erklärt es allen, die es immer noch nicht begriffen haben: “bei sich selbst anfangen” kann Politik nicht ersetzen. Schon in den 70ern musste ich das als Schüler meiner Sozialkunde-Lehrerin begreiflich machen, die meisten meiner Mitschüler*innen kapierten es auch. Und die heutigen Schüler*innen scheinen es mehrheitlich auch schon zu wissen. Viele Medienschaffende und Politiker*innen müssen dagegen in der Schule zu oft gefehlt haben …

Demirtaş

Die gute Nachricht des Tages kommt von Jürgen Gottschlich/taz, Weiterlesen

Wandel – für Linke zu schnell?

Zunächst der Trost: die Herrschenden in unserer Republik trachten danach, sich in Lahmarschigkeit nicht übertreffen zu lassen (bei der FAZ heute “meistgelesen”). Und: woanders ist es schlimmer. In Österreich ist ein Expert*inn*en-Exorzismus gegen Rechts nötig geworden – grossartig beschrieben von Isolde Charim/taz. Für klareres Denken empfehle ich vorweg “Medienhygiene”, wie es die “Perspective Daily”-Gründerin Maren Urner nennt. Frau Urner scheint jetzt die Wissenschaft dem Journalismus beruflich vorzuziehen, verständlich.
Das Erfreuliche im gegenwärtigen Deutschland ist der radikale Diskurswchsel, Weiterlesen

Österreich verstehen – noch’n Versuch

Vielleicht deutscher, als die meisten glauben
Isolde Charim/taz und David Schalko/SZ versuchen ihr Land zu erklären. Charim ist sowieso klug, eine Frau, die was von Dialektik versteht, doch als globale Weltbürgerin wird ihr viel Österreichisches mental verschlossen bleiben. Schalko gibt als derzeit bester bekannter Filmautor des Zwergstaates alle wichtigen dramaturgischen Hinweise. Ich sah gestern den schmierigen Kurz bei Armin Wolf im Interview-Schwitzkasten: Kurz ist so glatt und schlau, dass er ihm entkommen konnte. Weiterlesen

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