Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Mexico (Seite 2 von 4)

Opposition

In Deutschland ist sie politisch derzeit schwer auffindbar, darum ein Blick auf andere, selbstverständlich schwer vergleichbare Länder. In Israel gabs z.B. eine Oppositionskundgebung gegen die Bildung einer Koalition zwischen den Parteien, die in den vielen Wahlkämpfen und Pattsituationen zuvor noch Gegensätze behauptet hatten. Knut Mellenthin/Junge Welt berichtet (dieser Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv), u.a. das Zerbrechen des ursprünglich oppositionellen liberalen Bündnisses Weiterlesen

Ein mageres Jahr

von Gerold Schmidt
Mexiko: Bilanz der Regierung AMLO

Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador (AMLO) fordert die politische Logik heraus. Ein Jahr nach seinem Amtsantritt steht die Wirtschaft kurz vor einer Rezession, die Menschenrechtslage hat sich in keinster Weise verbessert, die Regierungspartei MORENA ist hoffnungslos zerstritten, gegen verschiedene Großprojekte gibt es Widerstand, das Verhältnis zur Presse ist angespannt. Dennoch bleiben AMLOs Popularitätswerte erstaunlich hoch. Je nach Umfrage stehen immer noch knapp 60 bis gut 70 Prozent hinter dem Präsidenten. Ein Erklärungsversuch und eine Situationsbeschreibung. Weiterlesen

Armut, Flucht und Hunger

UN-Gipfel zu Entwicklungszielen – Der erste Gipfel zur Auswertung der nachhaltigen Entwicklungsziele zeigt: Fast nichts ist erreicht. Es gibt sogar Rückschritte.
Je mehr UN-Gipfel zu globalen Herausforderungen stattfinden, umso besser geht es der Welt. Würde diese Gleichung zutreffen, könnte die diesjährige UN-Generalversammlung in New York echt Hoffnung für die Zukunft machen. Nach den beiden Gipfeltreffen zu Klima und Gesundheit am Montag und Dienstagmorgen kamen die Staats-und Regierungschefs oder Außenminister vieler der 193 UN-Mitgliedstaaten sowie VertreterInnen von Wirtschaftsunternehmen und von Nichtregierungsorganisationen (NGO) am Dienstagnachmittag und Mittwoch erstmals zu einem Nachhaltigkeitsgipfel zusammen. Weiterlesen

Menschenfeindlichkeit und Todessehnsucht

Für die Rechte wäre nichts schöner als die Apokalypse
Mein Mitautor Roland Appel quält sich seit Tagen an einem Text ab, der davon handelt, warum die Gefahr von Rechts in der hiesigen Öffentlichkeit so bagatellisiert wird. Es ist in der Tat schwer zu verstehen. Hier nur einige wenige Belege.
Eine starke Besprechung des aktuellen Adorno-Bestsellers “Aspekte des neuen Rechtsradikalismus”, vorgetragen vor 50 Jahren in Wien, liefert Götz Eisenberg/nachdenkseiten.
In den USA gab es am Wochenende Weiterlesen

Tijuana damals und heute

von Eduard Fritsch
Rummelplatz für US-Tourist*innen und Wartesaal für Migrant*innen

Willkommen in Tijuana
Tequila, Sex und Marihuana
Willkommen in Tijuana
Mit dem Schleuser gibt es keine Grenze
(Manu Chao)

In Reiseführern wird Tijuana oft als gefährliche und sündhafte Stadt dargestellt, die es gleichwohl zu besuchen lohnt. Zum Beispiel: „Es ist eine Stadt mit einem schlechten Ruf. Sicherlich gibt es viele Bars und Bordelle, Apotheken, in denen man rezeptfrei alles bekommen kann, Striptease-Lokale und betrunkene Tourist*innen…Trotzdem empfiehlt sich ein Bummel über die Avenida Revolución, wo man die faszinierende Mischung der Kulturen bestaunen kann…“ (Lonely Planet, 2007). Weiterlesen

Spotlights auf die Grenze

von Kathrin Zeiske
Vom Alltag an der Mauer zwischen Ciudad Juárez und El Paso

Zwischen Mexiko und den USA liegt die militarisierteste Grenze der Welt. Doch in Zwillingsstädten wie Ciudad Juárez und El Paso verschwimmt die Trennlinie angesichts einer gemeinsamen Grenzkultur und Wirtschaftsleben im Borderland. Haben die Grenzen von weit weg etwas Furchteinflössendes, sind sie für die, die nahe dran leben, eher eine alltägliche Angelegenheit, mit der es sich zu arrangieren gilt. Weiterlesen

Aktivismus auf Google?

Interview von Luciana Musello und Mirjana Jandik (Übersetzung + Erläuterungen unten) mit der uruguayischen Feministin und Wissenschaftlerin Helena Suárez Val
Feminicidio Uruguay und andere Initiativen der Region zeigen, wie Aktivist*innen sich Tools zur digitalen Kartographie aneignen, um damit politisch aktiv zu werden. Dabei unterscheidet sich diese Art der Kartographie ganz wesentlich von traditioneller Expert*innen-Kartographie. Einfach zu benutzende und weit verbreitete Tools wie Google Maps ermöglichen es einer großen Anzahl von Menschen, Geschichten zu schaffen und zu erzählen. Davon profitieren Aktivist*innen wie Helena Suárez Val. Weiterlesen

Mehr Kriegsgefahren / Nazimorde / Phänomen “Rezo”

Wer macht die Welt sicherer? Die meisten aktuellen Regierungen tun es nicht. Von hiesiger Öffentlichkeit nicht beachtet, wird der Zypern-Konflikt neu erhitzt. Es geht um reiche Gasfelder – und rundherum nur Zündler.
Oder lesen Sie mal hier, wie die Bundesmarine unsere Demokratie in der Strasse von Malakka zu verteidigen gedenkt. Die deutschen “Sicherheits”-kräfte scheinen nicht ausgelastet. Dabei schafft es diese Republik noch nicht mal, Mordserien von Nazis zu verhindern. Weiterlesen

Venezuelas Bevölkerung muss über die Erneuerung entscheiden

Interview von Britt Weyde mit dem venezolanischen Soziologen Edgardo Lander

Edgardo Landers Urteil auf der Pressekonferenz in Berlin ist niederschmetternd: „Die tiefe soziale Krise zeigt sich in allen wirtschaftlichen Indikatoren, die heute schlechter als vor Beginn des bolivarischen Prozesses sind. Aktuell beträgt das Bruttosozialprodukt etwa die Hälfte dessen, was es noch vor vier, fünf Jahren betrug. Eine derartige Rezession findet normalerweise in Folge eines schweren Krieges statt. Diese Regierung kann nicht als ‚linke Regierung‘ bezeichnet werden.“ Der renommierte Intellektuelle, der in den Anfangsjahren der Regierung von Hugo Chávez zu dessen Beraterstab gehörte, Weiterlesen

Zapatismus & Viktorianismus

Beide begleiten uns in die heutigen politischen Kämpfe und datieren auf die vorletzte Jahrhundertwende.
Héctor Jiménez Guzmán/Junge Welt würdigt den 100. Jahrestag der Ermordung von Emiliano Zapata. Diese Ikone personalisiert eine merkwürdige Dialektik zwischen herrschender staatlicher Adaption und revolutionärer Inspiration, wie es sie in dieser Form vielleicht nur in Mexiko geben kann.
Bei Adamag ist seit Monaten endlich mal wieder ein neuer Text erschienen. Weiterlesen

Wetten auf Sieg und Platz

von Oscar UgARTEche
Die neue Korruption oder wie Unternehmen parteiübergreifend schmieren und abkassieren

Die 80er-Jahre waren in Lateinamerika ein Jahrzehnt der Privatisierungen öffentlicher Unternehmen und Dienstleistungen. Politisch durchgesetzt wurde diese Überführung öffentlichen Eigentums in private Hände durch die Auflagenpolitik des Internationalen Währungsfonds im Rahmen der sogenannten Schuldenkrise. Ideologisch vorbereitet wurde sie durch eine Propagandakampagne gegen den Öffentlichen Dienst, der als aufgebläht, ineffizient und als Hort der Korruption dargestellt wurde. Mit den Privatisierungen sollte das ein Ende haben. Doch das Gegenteil war der Fall. Weiterlesen

Marxismusschule FAZ? / Jemen / Frauenhandel / Tatort

Ich gestehe, ich habe es bald mit offenem Mund gelesen. In der FAZ doziert USA-Korrespondentin Frauke Steffens gegen die vulgärmarxistische Sichtweise von “Haupt-” und “Nebenwidersprüchen”. Und am Ende der Lektüre stimme ich ihr vollständig zu. Ob bei der Linkspartei noch jemand die FAZ liest? In Hauptstadtberlin hat ja niemand mehr Zeit, überhaupt noch was zu lesen.
Kleine Meldung in der SZ, spektakulärer Fortschritt, der viele Menschenleben retten kann: Weiterlesen

Reformen im Eiltempo

Mexikos neuer Präsident setzt seine Wahlversprechen um
von Gerold Schmidt

Der Mensch meint es ernst. Offiziell kaum zwei Monate im Amt, scheint es so, als wolle Mexikos neuer Präsident Andrés Manuel López Obrador (AMLO) sein angekündigtes 100-Punkte-Programm in sechs Monaten statt in sechs Jahren seiner Regierungsperiode umsetzen. Fast mutet es an, er sei sich nicht sicher, wie lange ihm Zeit gelassen wird. AMLO wandelt mit seiner anvisierten „Vierten Transformation“ Mexikos, kurz die 4T genannt, auf schmalen Grat. Weiterlesen

Brasilien / Chiapas-Mexiko

Wichtige Auslandsinformationen, die ich nur in der Jungle World gefunden habe:
In Brasilien unter dem neuen rechtsradikalen Präsidenten Bolsonaro droht ein Duterte-artiger Drogenkrieg. Die Bevölkerung wird von allen bedroht – den Drogenbanden und der Polizei mit Schiessbefehl. Der Politikwissenschaftler Guaracy ­Mingardi im Interview mit Nicole Tomasek.
Die Zapatist*inn*en in Mexiko bleiben kritisch reserviert gegenüber dem neugewählten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador (“AMLO”). Darüber berichten Marta Durán de Huerta und Timo Dorsch.

Mexiko-Kartelle / Schweden-Chips / Facebook-Krise

Mexiko
Wenn Sie meinen, wie schlimm alles hierzulande sei – Sie irren sich. Seien Sie froh, dass Sie nicht in Mexiko leben müssen. Dort ist die Drogenmafia seit Jahrzehnten in die legale Ökonomie und in die öffentliche Politik eingesickert, kann ungestört Massenmorde begehen und alles aufkaufen, was nicht bis 3 in Protestbewegungen übergegangen ist. In New York wird jetzt ein spektakulärer Prozess gegen einen der Bosse gemacht – es trifft gewiss keinen Falschen, aber er ist natürlich von Konkurrenten abgeliefert worden. Der neue Präsident AMLO tritt jetzt offiziell sein Amt an Weiterlesen

Mexikos Frauen / Vincent Klink

Die Frauen Mexikos und ihre Selbsthilfeorganisationen avancieren zur globalen Fachelite in Sachen Frauen-Misshandlungen und -Morde. So konnte es passieren, dass dieser aufwühlende Text aus der SZ von gestern im Wissenschaftsteil landete. Wenn er dadurch mehr gelesen wird, möge es so sein.
Koch- und Lebenskünstler Vincent Klink wurde aktuell mal wieder zur Lage einvernommen, von der Kontext-Wochenzeitung. Es ist mir immer wieder eine Freude, ihm bei seinem Schaffen zuzusehen, und ich bin stolz diesen grossartigen Kerl persönlich kennen gelernt zu haben. Von Bonn aus ist seine Wielandshöhe in Stuttgart bequem in einem Tagesausflug mit der Bahn zum Mittagessen zu erreichen; zur Tagesschau ist mann oder frau wohlig gesättigt und beglückt wieder zuhause. So eine Reise mit kulinarischer Vollverpflegung ist jeden investierten Cent wert.

Schweinesystem: Lebewesen, designed für Maschinen

Helmut Höges sprachliche Ausflüge in die Tierwelt sind immer eine Lektüre wert: heute geht es um das “Schweinesystem”. Ich habs gestern wieder gesehen, in der NDR-Reihe 45Min. ging es um die deutsche Landwirtschaft, wie sie heute ist. Es ging nicht um Bio vs. Konventionell, sondern um Industrialisierung, Verwissenschaftlichung und Technisierung – denn nichts verabscheuen wir mehr als menschliche Arbeitskraft. Gezeigt wurde, Weiterlesen

Wasser-Stress im wasserreichen Kontinent

Konflikte ums Wasser in Lateinamerika – ein Überblick
Von Diego Andrés Martínez Zambrano

Die Konflikte ums Wasser in Lateinamerika haben in den letzten Jahren eindeutig zugenommen. Außerdem sind sie immer komplexer geworden, mit enormen Auswirkungen auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Zunahme der Konflikte hängt mit der neoliberalen Politik und der internationalen Arbeitsteilung zusammen, vor allem aufgrund der steigenden Zahl an extraktivistischen Großprojekten, die eine intensive Nutzung von Naturressourcen mit sich bringen. Weiterlesen

Mexiko: Andrés Manuel López Obrador – AMLO

So viele Fragen, noch so wenig Antworten – Widersprüche unter dem gewählten Präsidenten
von Gerold Schmidt

Er tritt erst am 1. Dezember 2018 offiziell sein Amt als neuer mexikanischer Präsident an. Doch seit seinem überwältigenden Wahlsieg am 1. Juli bestimmt Andrés Manuel López Obrador, kurz AMLO genannt, die politische Agenda im Land. Tag für Tag. Mit nicht immer unumstrittenen Personalentscheidungen. Mit der Ankündigung, nicht im Präsidentenpalast Los Pinos residieren zu wollen, sondern diesen Ort für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit seinen Vorschlägen für drastische Kürzungen bei Gehältern und Privilegien auf den höherrangigen Ebenen der staatlichen Verwaltung einschließlich der Richter*innen und des Präsidenten selbst. Mit dem Versprechen neuer Raffinerien. Mit den gebetsmühlenartig wiederholten Äußerungen zur Bekämpfung der Korruption. Weiterlesen

Nach der Niederschlagung der Rebellion

Lateinamerikanische Stimmen zur Entwicklung in Nicaragua

Die Nachrichten, die uns in den letzten Wochen aus Nicaragua erreichten, deuten darauf hin, dass das Regime von Daniel Ortega und Rosario Murillo die Lage im Land vorerst wieder unter Kontrolle hat. Vom Nationalen Dialog mit den protestierenden Student*innen, Campesinos/as und Rentner*innen ist keine Rede mehr, stattdessen jagen Polizei und Paramilitärs die Anführer*innen der Protestbewegung. Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen auf über 350 gestiegen.
Wir haben für diese Ausgabe wieder einen Themenblock mit drei Beiträgen zu Nicaragua zusammengestellt. Hatten wir in der letzten ila den Fokus auf die Ereignisse und Akteur*innen in Nicaragua selbst gelegt (z.B. hier), steht diesmal die Wahrnehmung Nicaraguas in der lateinamerikanischen Linken im Mittelpunkt. Weiterlesen

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