Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Ägypten (Seite 2 von 3)

Feiertags-Gefahren

Heute und morgen ist die Gefahr familiärer Gewalttaten besonders gross, wie immer, wenn viele auf engem Raum aufeinanderhängen. Präziser formuliert: die Gefahr geht von den Männern aus, die Gefahr gilt für die Frauen und Kinder. Die #metoo-Entwicklung der letzten Jahre hat in der öffentlichen Wahrnehmung endlich ein feministisches Gegengewicht entwickelt. Im taz-Interview von Sophie Karsten berichten die Journalistinnen Ann-Katrin Müller (ehemalige Bonnerin) und Pascale Müller über ihre #metoo-Recherchen. Und verschweigen die Probleme dabei nicht. Weiterlesen

Gescheiterter Krieg ohne Ende

“Gegen den Terror”: Afghanistan, Irak, Syrien, Mali, Afghanistan – und wie weiter?
Seit den vom islamistischen Al-Kaida-Netzwerk verübten Anschlägen vom 11. September 2001 gegen Ziele in den USA beteiligt sich die große Mehrheit der 194 UNO-Staaten an dem vom damaligen US-Präsidenten George Bush ausgerufenen “Krieg gegen den Terrorismus”. Sei es mit militärischen Mitteln, mit logistischen, geheimdienstlichen und finanziellen Beiträgen, oder zumindest mit politischer Unterstützung. Doch trotz dieser starken internationalen Beteiligung: Gemessen an dem vor 20 Jahren öffentlich proklamierten ersten Ziel, die Bedrohung durch islamistisch gerechtfertigten Terrorismus aus der Welt zu schaffen, ist dieser Krieg nicht nur gescheitert, sondern sogar kontraproduktiv. Weiterlesen

Beginnt die Realo-Hegemonie?

Freiheit oder Islamismus?
Nein es soll hier nicht um die Grünen gehen. Dafür wäre die Überschrift ein paar Jahrzehnte zu alt. Es geht um Wichtigeres. Guido Steinberg/SWP gab der gestrigen taz ein Interview, von dem heute eine Langfassung online steht. Ich weiss von seinem Ex-Chef Volker Perthes, dass er für ihn ein satisfaktionsfähiger Kollege und Partner war. Und das ist auch mein Eindruck. Nur über eine Stelle bin ich gestolpert. Weiterlesen

Wer stoppt die Fussball-Irren?

In Deutschland bisher niemand. Und besonders nicht in NRW, der Heimat zahlreicher ehemaliger und gegenwärtiger Kanzlerkandidaten-Kandidaten. Vor ein paar Tagen berichtete die New York Times über die Pläne für eine globale Super-Liga. New York? Na klar, das grosse, immer grössere Geld sucht mit wachsender Verzweiflung renditeversprechende Anlagemöglichkeiten. Nichts verspricht grössere Renditen als das irrationale nach feudalen Gesetzmässigkeiten organisierte Fussball-Entertainment-Bizzyness.
In der FAZ findet sich zum gleichen Thema eine deutsche Kurzfassung. Die Uefa, deren Champions League und Kapitalbasis damit unmittelbar bedroht ist, reagiert berechenbar: sie baut die Champions League immer weiter zu einer ähnlichen Superliga um: “Planungssicherheit” für die Dickschiffe zu Lasten leistungsbezogener Durchlässigkeit – Sport ist was anderes.
Corona-Bedrohung NRWs durch die Uefa – Laschet wäre begeistert Weiterlesen

Kompass kaputt

Ist Belarus zahlungsunfähig? Und Ägypten nicht?
Die Sportredaktion des Deutschlandfunks schätze ich sehr. Sie macht noch richtigen Journalismus, im Unterschied zur sonst üblichen Produktpräsentation, die die epidemisch verbreitete Ranschmeisserei verursacht. Umso mehr stiess mir heute morgen auf, als die geschätzte Marina Schweizer zunächst diese Meldung über die Absage der Eishockey-WM in Belarus vortrug, um dann zu behaupten “aus ganz anderen Gründen” sei die Handball-WM in Ägypten umstritten (wg. Corona).
Ich muss an dieser Stelle einschieben: ich hasse es, wenn sich Politik und Medien an scheinbar “objektiven” Zahlen glauben festhalten zu müssen. Weiterlesen

Äthiopien / Indien / Thailand

Äthiopien im Krieg / Indien ist eine Pandemie / Thailand in Revolution
Madlen Hornung/Jungle World berichtet über den Krieg der äthiopischen Zentralregierng mit der Provinzregierung von Tigray. Die ausgeübten Grausamkeiten sind scheinbar blind für das Grossfeuer, das sie in der Region auslösen können. Der Friedensschluss mit Eritrea muss nicht von Dauer sein. Die Kriegsgründe mit dem nicht mehr existierenden Somalia bestehen gesellschaftlich und politisch bis heute fort. In Dschibuti befindet sich die vielleicht grösste internationale Zusammenballung militärischer Stützpunkte und Zerstörungskraft. Und mit den nördlichen Nachbarn Sudan, Südsudan und Ägypten gibt es einen virulenten Konflikt um die Nilwasser-Politik. Wen juckt das, ausser die Betroffenen? Nun ja, liebe Flüchtlingsfeinde: Weiterlesen

Von Trump zu Biden

Fortschritt oder Weiter wie gehabt? – Mögliche Veränderungen der US-Außen-,Sicherheits-und Militärpolitik ab 2021
Wer erinnert sich noch an den ersten Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump im Jahr 2016? Trotz seines Sexismus und Rassimus, die der New Yorker Immobilienhai schon damals ganz unverblümt demonstrierte und trotz seiner aggressiven Töne gegenüber China hielt so mancher Beobachter in Europa Trump damals aus friedensbewegter-politischer Sicht für die bessere Option als seine Gegenkandidatin Hillary Clinton. Denn diese hatte in der Vergangenheit mehrfach Kriege und militärische Interventionen der USA befürwortet: Weiterlesen

Der Herr Trump

von Ulrich Horn
Nun ist auch US-Präsident Trump Opfer seiner Politik geworden. Er hat das Corona-Virus heruntergespielt und zu dessen Verbreitung beigetragen. Wie viele Menschen könnten noch leben, wenn er die erforderlichen Schutzmaßnahmen gegen das Virus nicht immer wieder diskreditiert hätte? Weiterlesen

Die leisen Sätze des Wolfgang Schäuble

Der Bundestagspräsident kritisiert die politische Klasse mitunter scharf, erst kürzlich wieder. Da attestierte er dem Westen einen Glaubwürdigkeitsverlust. Man sollte genauer hinhören und darüber reden
Der Westen befände sich mit seinem Wertesystem in der Krise, „nach innen und nach außen“, erklärte Wolfgang Schäuble vor einigen Tagen im Rahmen einer Buchvorstellung. Er habe einen Glaubwürdigkeitsverlust erlitten, weil er dieses Wertesystem immer weniger als „Selbstverpflichtung“ verstehe. Schäuble sagte diese Sätze leise, fast beiläufig. Dabei ist schärfere Kritik an der politischen Klasse von einem ihrer führenden Repräsentanten kaum je geäußert worden. Es ist der Bundestagspräsident der das sagte, Mitglied der größten Regierungspartei. Weiterlesen

Zur Jemen-Geberkonferenz

Das Koordinationsbüro der UNO für humanitäre Hilfe (OCHA) veranstaltet gemeinsam mit Saudiarabien, einem Hauptakteur im Jemenkrieg, eine Geberkonferenz zur Finanzierung der Versorgung für die überlebenden Opfer dieses Krieges. Das unterstricht die Ambiguität der vor 70 Jahren gegründeten Weltorganisation auf besonders zynische Weise. Weiterlesen

Trumps “Friedensplan” für den Nahen Osten

Dolchstoss gegen das Völkerrecht und das endgültige Aus für eine gerechte Zweistaaten-Lösung
„Präsident Donald J. Trump hat erkannt, daß es Zeit ist für einen neuen Ansatz, um Frieden, Sicherheit, Würde und Zukunftsmöglichkeiten für Israel und für das palästinensische Volk zu erreichen.”
Mit diesem großspurigen Werbetext verbreitet das Weiße Haus in Washington den „Friedensplan“, den der US-Präsident am 29. Januar der Weltöffentlichkeit präsentierte unter dem anmaßenden Titel “Vision for Peace, Prosperity, and a Brighter Future for Israel and the Palestinian People” (Vision für den Frieden und eine bessere Zukunft für Israel und für das palästinensische Volk). Doch tatsächlich bedeutet dieser Plan Weiterlesen

Heiko Maas auf der Flucht

Wird “Heiko” eine Metapher für ahnungslose Glückslosigkeit? Wird das ein eigenes Label für das Schicksal der SPD im Endstadium? Rhetorische Fragen. Zwischen den im ehemaligen Libyen um den Vorteil konkurrierenden Frankreich und Italien versucht Heiko Maas für seine taumelnde Bundesregierung eine Schiedsrichterrolle zu erobern – nachdem das gleiche Ziel in Syrien so spektakulär verfehlt wurde. Auch der “beeindruckenden Persönlichkeit” (Zitat Sigmar Gabriel) des ägyptischen Militärdiktators al Sisi hat Maas seine Aufwartung gemacht. Um anschliessend auf einem Flugfeld im ehemaligen Libyen panisch die Flucht ergreifen zu müssen. Weiterlesen

Wir haben versagt

Das Gewaltvideo von Halle zeigt, dass der Täter in jeder Hinsicht ein Idiot ist. Und ein Deutscher wie du und ich
Es gibt so viel, worüber man schreiben könnte und sollte, wenn man einen Kolumnenplatz zur Verfügung hat. Über den Verrat an den Kurden beispielsweise und über den Tod von Kindern, den Recep Erdoğan, Präsident unseres Nato-Verbündeten Türkei, mit seinem Angriff auf syrisches Staatsgebiet zu verantworten hat. Oder darüber, dass der ägyptische Demokrat Alaa Abd el-Fattah – dem nichts anderes als eben dies vorgeworfen wird: dass er nämlich Demokrat ist – offenbar im Gefängnis gefoltert wurde und seine Familie um sein Leben fürchtet. Weiterlesen

Welche Wirkung Donald Trump hat

Fake News, Hexenjagd? Die Ausfälle des US-Präsidenten gegenüber den Medien lösen nur noch Schulterzucken aus. Aber ungefährlich sind sie nicht
Selbst die unflätigsten Beschimpfungen ermüden irgendwann, werden sie nur oft genug wiederholt. Deshalb ruft es inzwischen kaum mehr als ein Achselzucken hervor, wenn US-Präsident Donald Trump die Medien als korrupt und verlogen bezeichnet oder kritische Berichte als Hexenjagd und Fake News. Was soll’s. Offenbar kann nicht einmal der mächtigste Mann der Welt böse Kommentare verhindern. Zeugt das nicht gerade von der Stabilität Weiterlesen

Captain America: es ist eine Frau!

Die taz hat sich für ihre Frauen-WM-Berichterstattung mein Sonderlob verdient. Am Wochenende setzte sie völlig zurecht in einer Wiederholung das politisch wertvolle Megan Rapinoe-Porträt von Sebastian Moll wieder ein. Bemerkenswert an dieser Lady – im Unterschied z.B. zu Ex-Torhüterin Hope Solo – scheint mir ihre bewusste Strategie sich nicht als Solo(sic!)-Megastar zu verkaufen, sondern als Teamplayerin aufzutreten. Diese Klugheit vermisse ich heute im politischen Geschäft immer mehr.
Zum Niederknien gut ist vor allem die journalistische Leistung von Alina Schwermer. Weiterlesen

Afrika? – Gibt es nicht!

Sommerpause. Die Glotze hat nichts zu senden, weil sie alle ihre Redaktionen – ach was, gibts ja kaum noch – alle ihre “freien” Mitarbeiter*innen, Autor*inn*en, Produzent*inn*en zum Arbeitsamt in die “Sommerpause” (3-6 Monate) schickt, schätzungsweise bis kurz vor Weihnachten. Wie gut, dass der Fußball die Sendelücken stopfen kann. Keine Mämmer-WM, keine EM, kein Olympia – aber immerhin Frauen-WM, die in den Einschaltquoten bisweilen die Jungs übertrifft (Niederlande-Kanada um 18 h 3,2 Mio.), Weiterlesen

Lehren aus dem rechten Horror

Dass es erfolgversprechender ist gegen Rechts klare Kante zu zeigen, statt angeblichen Trends nachzulaufen oder sie gar anzufüttern, das ist nicht nur demoskopisch nachgewiesen, sondern auch durch Wahlergebnisse. Immerhin. Es irrt jedoch, wer glaubt, dadurch liesse sich irgendein Problem lösen und etwaige Missetäter würden irgendwann einsehen, dass sie auf verlorenem Posten sind. Rechte waren nie “gute Verlierer” – sieh’ nach bei ihrem Menschenbild. Weiterlesen

Jemen / Russland / Indien / Pakistan / Ägypten / Gabun / Italien

Jemen
27mal an 365 Tagen soll die Tagesschau im letzten Jahr über die nach Urteil der Uno “schlimmste humanitäre Katastrophe”, den Jemen-Krieg, berichtet haben. Dafür ist es aber deutschen Konzernen umso besser als gelungen, sich am dortigen Massenmord aktiv zu beteiligen. Wenn die Bundesregierung vornerum eine Exportstoppshow spielt, wird hintenrum von ausländischen Produktionsstandorten geliefert, und simsalabim – keine*r ists gewesen. (der letzte Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv).
Russland
Während hierzulande über Ukraine, Sanktionen und Northstream2 gestritten wird, ärgern sich die Russ*inn*en über das Gleiche wie wir: die Rente. Weiterlesen

“Der Araber” als solcher …

Sehnsucht nach Ordnung – Kaum jemand interessiert sich für Ägypten. Die westliche Welt scheint sich darauf verständigt zu haben, dass der Araber nicht reif ist für die Demokratie.

Klare, eindeutige Nachrichten sind etwas Schönes. Da ist die Welt geordnet, und die Öffentlichkeit weiß, woran sie ist. Wie so etwas geht, zeigt „Welt“ vormals N24, ein Fernsehkanal für Nachrichten und Zeitgeschehen aus dem Hause Springer. „40 Terroristen getötet“, meldet der Sender. Kein verschämtes „mutmaßlich“ oder gar „angeblich“ verstellt den Blick, Weiterlesen

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