Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Ahrtal

Her mit der Klimaschuldenbremse!

Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts hat der Ampelregierung in den vergangenen Wochen viel Verdruß bereitet. Kein Zweifel: Die reaktionäre Interpretation des Urteils der Verfassungsgerichts durch CDU/CSU, AfD und die Mehrheit der Springer- und Hauptstadtpresse hat einen wesentlichen Punkt ignoriert: Das Bundesverfassungsgericht selbst hat den Klimaschutz in seinem Urteil über die Zukunftschancen der zukünftigen Generationen ganz nach vorn gestellt. Liest man beide Urteile noch einmal nach, bleibt eine klare Priorität: Weiterlesen

Fettes Sommerprogramm

Staunen Sie über Slowfood Bonn

Auch die beiden letzten Monate Mai und Juni brachten für unser Convivium wieder viele schöne Ereignissen. Es begann am 6. Mai 2023 mit dem ersten Frühburgunder-Forum nach langer Pause. Denn erst war es die Corona-Pandemie, die diese traditionelle Zusammenkunft von Produzent*innen und Freund*innen dieser seltenen Rebsorte verhinderte, und dann kam die verheerende Flut von 2021, die alles, was im Ahrtal nicht unmittelbar (über-)lebensnotwendig war, unmöglich machte. Gott sei Dank haben alle beteiligten Weinbaubetriebe inzwischen soweit wieder Fuß gefasst, dass man sich beim diesjährigen Frühburgunder-Forum wieder treffen konnte, um sich den Kolleg*innen und einem zahlreich erschienenen Publikum mit den jüngsten und ein paar gereiften Kreationen zu präsentieren. Weiterlesen

Nudging für Olaf (II)

Unsere Generation – unser Job: Aufruf zur gemeinsamen Generationenverantwortung!

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz, sehr geehrte Ministerinnen und Minister, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete im Deutschen Bundestag, dem EU-Parlament und in den Landtagen der Bundesländer, sehr geehrte Damen und Herren deutscher Konzerne und Unternehmen,

wir alle gehören zur ersten Generation, die die Folgen der Erderhitzung spürt. Wir sind die Generation, die es so weit hat kommen lassen. Und wir gehören zur letzten Generation, die aufhalten kann, was uns droht: der globale Verlust unserer Kontrolle über die menschengemachte Klimakrise. Weiterlesen

In der Ahr

Und: Uber / Wundersame Bahn CXV

Ich gestehe: seit der Katastrophe war ich noch nicht dort. Ich habe einen inneren Widerstand, im Weg rumzustehen (oder zu fahren) und mich meinem Voyeurismus hinzugeben. Der Kollege Arno Kleinebeckel/telepolis, ebenfalls hier in der Region wohnhaft, wirft einen erschütternden Blick auf die umweltpolitischen Aufräumarbeiten das gebeutelte Ahrtal betreffend: Nach der Flut ist vor der Flut – ‘Modellregion Ahr’: Die Renaturierung stockt, Experten warnen, ein Masterplan fehlt. Ist die nächste Katastrophe vorprogrammiert?” Weiterlesen

Kommen die Katastrophen wieder?

Ich weiss nicht warum. Weil “Jahrestag” ist, erinnern sich plötzlich alle Medien wieder an die Hochwasserkatastrophen des Vorjahres. OK, viele sind dabei, die das Thema kontinuierlich bearbeiten. Auch der gerne von mir scharf kritisierte WDR ist es, der in der Aktuellen Stunde wie auch in “unserer” Bonner Lokalzeit regelmässig über die Lage und die Probleme des Wiederaufbaus berichtet. Konsequenzen in der deutschen Klimapolitik sind dagegen nur wenige zu erkennen. Aus der Jahrestagschwemme möchte ich zwei Beiträge hervorheben. Weiterlesen

Hochwasser

In Kärnten sieht es heute ungefähr so schlimm aus, wie vor einem Jahr hier im Westen. Zur Katastrophe im Ahrtal gab es gestern auf ARTE einen empfehlenswerten Film von Matthias Fuchs/taglichtmedia, den ich Ihnen in “Erinnerung und Lehren” als Mediathekperle (drei Monate verfügbar) ans Herz und an Ihren Verstand lege. Die Menschen in Kärnten benötigen jetzt ähnliches Mitgefühl wie die im Ahrtal. Es gibt buchstäblich keinen Grund, das ins Vergessen fallen zu lassen. Weiterlesen

Erinnerung und Lehren

Matthias Fuchs und taglichtmedia/Köln über die Ahrflut – gestern auf ARTE (3 Monate Mediathek)

Mein Glück als Beueler in jenem Sommer so absolut schadlos durchgekommen zu sein, kann ich heute immer noch nicht fassen. An Ahr und Erft sowie im Bergischen Land, also überall um uns herum, sind zahlreiche Leben zerstört und beendet worden, tausende Menschen wurden für den Rest ihres Lebens traumatisiert. Will mann daran erinnert werden? An mein Glück: ja. Ich habe es gewagt, und meine was gelernt zu haben. Weiterlesen

Lob des Zweifels

“Fortschritt(e) oder Täuschung?” ist politisch eine universelle Frage. Andreas Zumach wirft sie anhand der jüngsten Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine in Istanbul auf. Sein – vorläufiges Fazit: “Skepsis ist angebracht.” Reinhard Olschanski hat sich mit “Militärtheorie” beschäftigt und kam zu dem Ergebnis “Hilft auch dem Friedfertigen”. Das führt zu Streit. Und soll es auch. Wer Streitallergie hat, ist beim Beueler Extradienst falsch – aber das wissen Sie ja längst. Weiterlesen

Das Ahrtal ist zu eng

Pünktlich zum Kanzlerbesuch veröffentliche DLF-Kultur in seiner anspruchsvollen Sendereihe “Zeitfragen” ein Feature von Ernst-Ludwig von Aster: “Hochwasserschutz im Ahrtal – Was man aus der Jahrhundertflut lernen muss”. In einem Nischensender platziert sollte es niemand verpassen. Es behandelt das Ahrtal, betrifft aber alle. Es geht um nicht weniger, als das Klarkommen mit dem, was kommt. Eins ist jedenfalls klar: wenn alles so weitergeht wie vorher, wird nichts so bleiben wie es ist.

Wein – Katastrophenjahr

Mein alter Slowfood-Freund Manfred Kriener/taz berichtet über die diesjährige Weinkatastrophe. Da ist zum einen die Ahr, die sich immerhin über viel Solidarität freuen darf. Da ist zum andern aber auch das Klima, das die Natur verändert. In diesem Jahr hat das insbesondere für Biowinzer katastrophale Folgen, die sich mit der an der Ahr messen können. Kriener kennt immerhin Winzer, die selbst das mit erstaunlicher Gelassenheit durchstehen. Alle Achtung. Weiterlesen

Demente Ampel?

Während in Berlin unter grosser Medienaufmerksamkeit und bisher überraschend erfolgreicher Diskretion über eine Ampelkoalition verhandelt wird, gibt es hier um die Ecke in Rheinland-Pfalz schon lange eine, seit 2016. Die wurde in diesem Sommer durch die Starkregenkatastrophe im Ahrtal auf eine harte Probe gestellt. Das betrifft nicht nur missratenes Katastrophenmanagement, dem bisher nur ein einzelner Landrat in Ahrweiler zum Opfer gefallen ist, sondern noch mehr die Lehren und Konsequenzen aus den katastrophalen Ereignissen. Auch da sieht es nicht gut aus. Und lässt, wenn es sich auf Bundesebene so ähnlich wiederholen sollte, Schlimmes befürchten. Weiterlesen

Die Kanzlerin im Ahrtal

“This is Germany” – “What is your message to the world?” – “Wir müssen uns anstrengen.”
Mir persönlich fällt es schwer, mit angemessenen Emotionen auf die Katastrophen zu reagieren, die sich hier in unmittelbaren regionalen Umgebungen, in der Eifel und Voreifel, im Bergischen Land und im wunderschönen Ahrtal ereignet haben. Entlastet fühle ich mich von guten Nachrichten über massenhafte Solidarität, hier z.B. ein Bonner Hotel, in dem ich gerne sehr gut esse, oder durch exzellente Arbeit guter Journalist*inn*en, die einen höllisch schweren und emotional anstrengenden Job machen. Weiterlesen

Trittsichere Malu

Stiefel und Satzbau in der Katastrophenpolitik
Es ist ein grosses Glück für Bonn, dass es bisher (angeblich/scheinbar) kein Todesopfer nach dem Regen der vergangenen Woche gab. Meine ganze persönliche Einschränkung bestand darin, dass ich an einem einzigen Tag nur bis zum Edeka kam. Jedes Einschlafen im warmen Beueler Bett empfand ich als grosses Glück. Denn in vielen Orten, die es zum Teil jetzt gar nicht mehr gibt, bin ich mit meinem Fahrrad ein- oder mehrmals gewesen, insbesondere an der Ahr und dort in Sinzig. Weiterlesen

Naziaufmarsch in Remagen

Gegenbündnis stellt Aktionen zum Tag der Demokratie diesmal online

Ausgerechnet am Tag der Demokratie, Samstag den 14. November, zelebrierten etwa 90 Faschisten wie jedes Jahr in Remagen ihre jährliche Propaganda-Gedenkveranstaltung für Soldaten, Hitlerjungen und Waffen-SS, die im Frühjahr 1945 in alliierten Kriegsgefangenenlagern verstorben waren. 800 Gegendemonstranten stellten sich ihnen entgegen, mit Menschenkette, Demo und Sitzblockade. Weiterlesen

Slowfood-Magazin 06/2018

Wie immer eine Freude fürs Auge. Nur schade, dass wir bedrucktes Papier nicht essen können. Das letzte Slowfood-Magazin dieses Jahres
– testet Vanillepuddings (geht sehr schlecht aus)
– Neuaufnahmen in die Arche des Geschmacks: der Grünkohl “Lippische Palme” und das “Coburger Fuchsschaf”
Leitartikel von Ursula Hudson: “Die industrielle Landwirtschaft verursacht weltweit ein Drittel aller globalen Treibhausgase”
– Genussreise Freiburg und Schwarzwald Weiterlesen

Urlaub im Rheinland

Heute werden Sie mal weniger von mir lesen. Etliche gute Freund*inn*e*n von mir kennen diesen Ausflug bereits. 10 Uhr Abfahrt von der Kennedybrücke, mit dem Fahrrad. Ich weiss ja nicht, ob Sies schon wissen, aber die rechte Rheinseite ist auch fürs Fahrradfahren die Schönere.
Sie sollten diese Strecke nicht sonntags fahren, zu voll. An Werktagen hat der Rheinuferverkehr aber – noch – ein normalmenschliches Mass. Die Zunahme des Fahrradverkehrs und anderer Alternativen zum Auto lässt allerdings Schlimmeres befürchten. Das Rheintal hat – neben dem Lärm für seine Anwohner*innen – den Vorteil, dass wir im Sommerhalbjahr zwischen den Verkehrsmitteln Bahn, Schiff und Rad beliebig variieren können. Denn – zumindest früher war das so – es könnte gelegentlich ja mal regnen. Weiterlesen

Ab 1. März: Bistro Mademoiselle wiedereröffnet

Das Endenicher Bistro Mademoiselle von Sarah Monteiro und Birgit Alexander-Monteiro ist innerhalb Endenichs umgezogen: Magdalenenstr. 19, direkt am Kreisverkehr, gegenüber der Sparkasse, von Beuel aus gesehen eine Bushaltestelle näher. Was die Damen da gewagt haben, ist ein Abenteuer für jede Familien- und Altersvorsorge. Sie müssen diese Arbeit schon sehr lieben.
Die kulinarische Orientierung, elsässische Küche und Weine, ergänzt um Weine von der Ahr, soll bleiben. Es wird zur Weinangebotserweiterung noch ein passender Bio-Winzer aus dem Burgund gesucht.
Das neue Lokal ist im Vergleich zum alten räumlich entschieden grosszügiger gestaltet, ohne Gemütlichkeit verloren zu haben. Entscheidend aber: die Küche, wegen der sich die Eröffnung auch kostspielig verzögert hat, ist jetzt fast so gross, wie vorher das ganze Lokal.
Wenn der Gästezuspruch so gross wird, wie heute beim Eröffnungsempfang, können wir um diese liebenswerte inhaberinnengeführte Handmade-Gastronomie unbesorgt sein. Ich will mir auch Mühe geben 😉

Lob der Handmade-Gastronomie: Sarah & Thierry

An manchem sind wir geizigen Deutschen selber schuld. Beim Essen sind wir so geizig, dass Gastwirte nur bei Getränken eine Chance haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das führt z.B. zu den überteuerten Restaurantpreisen für Wein, vor allem für guten. In Frankreich und Italien sind die Essenspreise auf den Speisekarten angemessener, so dass auch die Getränkepreise zumutbarer gestaltet werden können. Unser Geiz richtet aber weit mehr Schaden an. Er erschwert einen Umbau der Landwirtschaft in Richtung Geschmack, artenvielfalt, Tierschutz und Ökologie, und er begünstigt Monopolisierung und Konzentration in Einzelhandel (die reichsten deutschen Männer waren die verstorbenen Aldi-Brüder) und Gastronomie (Franscheiss).
Zur Begehung eines runden Geburtstages entschloss ich mich zu erneutem aktivem Widerstand. Weiterlesen

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