Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Andreas Rüttenauer

EM-Gedöns

Präsidentensohn am Prügeln gehindert – Maximal sch….lechte PR-Arbeit in Gelsenkirchen – Ein starker schwarzer Mann

Da, wo ich gestern beim EM-Fussball in Gelsenkirchen war, ging es zwar nicht immer alkoholfrei und nüchtern, aber freundlich und engagiert zu. An- und Abreise mit dem PKW war – bei einer ausverkauften Schalke-Arena – geradezu skandalös flüssig und staufrei, und hat gewiss auch an der klugen Navigation der Damen auf den Vordersitzen gelegen. Dafür, für die Freiheit des Autos, wurde alles im Ruhrgebiet gebaut. “Und schuld daran ist nur die SPD” (Rudi Carell, nach der Komposition von Arlo Guthrie). Weiterlesen

Gegen Götzenverehrung

In staatsaktähnlicher Weise soll heute der verstorbene Steuervermeider Franz Beckenbauer verehrt werden. Das öffentliche TV überträgt live. Und sofern Schnee und Eis es nicht vermeiden, wird auch der kommende Bundesligaspieltag davon geprägt – jedenfalls, wenn es nach denen geht, die für die Inszenierung verantwortlich sind. Immerhin gibt und gab es abweichende Stimmen. Weiterlesen

Frauenquote: doppelte Sportschau

TV-Quote: souveräner Sieg der Frauen über Herrenbundesliga

mit Update 22.8.

5,38 Mio. sassen mit offenem Mund vor dem Sonntagsbraten und bewunderten die sportlichen Leistungen der Frauen aus Spanien und England. Zu meiner Überraschung (und Beglückung) siegte die spanische Schönheit knapp mit 1:0 über die englische Athletik. Kein Torspektakel, keine Deutschen nirgends. Aber dennoch thrillerhafte Spannung und fussballerische Kulinarik, die sich mit dem Champions-League-Finale (Barcelona-VW 3:2) messen konnte. Und im Gegensatz zu den deutschen Medien wissen die Zuschauer*innen Qualität zu schätzen. Weiterlesen

Verletzungsunterbrechung

Von deutscher Medienöffentlichkeit ignoriert – vom Publikum da draussen in der Welt nicht

Zumindest die taz hat eine gute Ausrede: ihre Starspielerin Alina Schwermer ist in Australien, fiel aber durch Verletzung aus. Nun schreibt sie wieder, und zwar so gut, dass mann ihr alles Gute wünschen muss, denn eine bessere Auswertung der Frauen-WM in Australien und Neuseeland habe ich noch nicht gelesen: “Erkenntnisse aus der WM: Ab jetzt alle zusammen – Die Fußball-WM war als eine WM der Stars angekündigt. Doch während Heldinnen oft tragisch ausschieden, kam es zum Triumph des Kollektivs.” Weiterlesen

Economy or Politics?

Der politisch aufklärerischste Teil der taz ist mal wieder der Sportteil. Andreas Rüttenauer (“lebenslänglich Bayer”) erinnert sich an das Fussballspielen ohne Schiri. Ja, so war und ist das unter vernünftigen Menschen. Sie kriegen hin, was die “grosse Politik” nicht mehr schafft: Einigung in weniger als einer, höchstens mal 2-3 Minuten. Während die Lokalpresse voll von Randale in Kreisligen der Vereine ist, habe ich nie was über eine entsprechende Massenschlägerei von Pöhler*inne*n im Hofgarten oder der Rheinaue gelesen. Und wenn, stehts im General-Anzeiger ja hinter einer Paywall. Weiterlesen

Wer den Krieg will

Deutsche Medien kriegen (mehrheitlich) nichts mehr mit

Sie drehen missionarisch frei, “wertegeleitet”. Erst eine “verbotene” Armbinde für ein ehemaliges Schalker Fussballtalent. Der Kerl war sogar auf der gleichen Schule in Gladbeck wie ich, und soll nun, zusammen mit einer Nase aus dem Fussballverband Mittelrhein, der lange in der Ermekeilstrasse direkt neben dem “Südbahnhof” (eine berüchtigte Kneipe) residierte, globale Weltpolitik machen? Hamses nich noch ‘ne Nummer grösser? Weiterlesen

Sport ist Gewalt

Leistungs- und Profisport ist potenzierte Gewalt

Die #metoo-Bewgung hat gelehrt, wie massives Machtgefälle Gewalt hervorbringt, gemäss der Klassengesellschaft immer von oben nach unten. Oben sind meistens mächtige reiche Männer. Unten nicht immer, aber oft, unterlegene Frauen. Mit #metoo haben sie sich neuerdings solidarisiert und ihr selbsterworbenes PR-Knowhow endlich mal zur Anwendung gebracht. Aber ihr Weg ist noch weit, wie der Mediensport derzeit vorführt, in dem sich nicht nur Schwule wie im Gestern und Vorgestern fühlen, sondern auch viele Frauen. Eine trieb es kürzlich in den Tod. Weiterlesen

Begeisterung im Wohnzimmer

Auch Männer können über Frauenfussball schreiben. Ich bin ja auch einer. Als Beweis möchte ich heute die taz-Herren Krauss und Rüttenauer anführen. Insbesondere Martin Krauss gehört sicherlich zu den führenden Kräften, wenn es um die Zurückweisung der Billig-Parole “Fussball hat mit Politik nichts zu tun” geht. Das Gegenteil ist die Wahrheit. Es wird immer mehr. Weiterlesen

Kriege in der CDU/CSU

Coronapolitik / Klimapolitik / Rassismus
Alle Voraussagen behaupten, aus der Bundestagswahl gehe wieder eine Bundesregierung unter Führung der CDU/CSU hervor. Entsprechend finden die zuspitzenden Auseinandersetzungen um die praktische Tagespolitik in ihr statt. Konkurrierende Parteien werden nur noch zu Koalitionspetersilie. Da sie keine praktische Alternative anbieten, geschweige denn Widerstand oder Gegensatz, spielen sie auch keine steuernde Rolle. Weiterlesen

“Mitten am Ende”

Despoten gehen für das Ich über Leichen und Landschaften
Die Redewendung der Überschrift ist nicht von Karl Valentin, wie mich der Münchener Sechzger-Ethnologe Andreas Rüttenauer/taz aufklärte, sondern von einer möglichen zukünftigen Bundeskanzlerin. Derzeit ist sie “meine” Parteivorsitzende. Na dann.
Mitten am Ende ist zweifellos Recep T. Erdogan, im Hauptberuf Präsident der Türkei. DLF-Mitarbeiterin Susanne Güsten machte mich heute vor dem Aufstehen darauf aufmerksam (Audio 5 min), wie er Istanbul, die Stadt, in die ich mich 2005 verliebt habe und heute wahrscheinlich schon nicht mehr wiedererkennen würde, zerstören will. Weiterlesen

“Fettnäpfchen-Triple” in der Blase

FR und FAZ überholen taz links
Die SZ berichtet heute, dass das Coronavirus gekommen sein könnte, um zu bleiben. Was für eine Überraschung. Also, ich meine damit, dass die SZ das jetzt schon publiziert. Haben Sie irgendwas mitbekommen, dass die Politik dem Rechnung trägt? Irgendwelche öffentlichen Signale, oder gar praktische Konsequenzen? Für entsprechende Hinweise wäre ich dankbar. In meiner Wahrnehmung herrscht seit einem Jahr vor: noch 2, 3 Wochen, dann haben wirs “hinter uns”. Geglaubt habe ich das nie. Weiterlesen

Die Sache von Männern und Frauen

Facebook frisst Afrika / Politik und Fußball
Die Älteren erinnern sich vielleicht noch an den TV-Sender Pro7. Zu Glanzzeiten seines früheren Besitzers und späteren Gross-Pleitiers Leo Kirch (Spender und Buddy von Helmut Kohl) war Pro7 dafür bekannt, US-Kino-Blockbuster als Erster ins deutsche TV zu bringen. Heute, mit dem Grossaktionär Silvio Berlusconi, dümpeln sie bei einem Marktanteil von 4,1%, schwächer als die FDP. In solcher Lage ist es Höhepunkt des Schaffens, wenn ein toller PR-Coup gelingt, der nicht nur 2 Mio. TV-Glotzer*innen, sondern bisher zusätzlich noch weit über 2 Mio. Youtube-Clicks brachte. Weiterlesen

Märtyrer des Fußballkapitals

Wer glaubt, lieber Roland, dass er in der ARD-Sportschau oder dem ZDF-Sportstudio Journalismus erhält, der soll dumm sterben. Da Deine Zweifel Dich ehren, hier mein Versuch. Wie Du richtig erspürt hast, hätte jetzt nur noch gefehlt, dass Herr Hopp schwarz angemalt worden wäre und sich eine Kippa aufgesetzt hätte – seine Medienverteidiger*innen hätten als edle Kreuzritter*innen in die Geschichte eingehen können. Weiterlesen

München / Kolonialverbrechen

Ein Münchner in Berlin, das allein muss schon depressiv machen. Andreas Rüttenauer/taz ist von haus aus eigentlich Sportredakteur. Anlässlich eines merkwürdigen Denkmalsaktivismusses in seiner alten Heimat und der “Neuerscheinung” im Geschenkschuber seiner alten G’schichten beschäftigt er sich mit dem Werk Helmut Dietls (und seiner Clique), und damit zwangsläufig der Entwicklung dieser Stadt. Im Grossen und Ganzen teile ich Rüttenauers Sicht. Nur einige wichtige Eckchen bleiben unbeleuchtet.
Zum Einen ist es die Mediengeschichte, die bei Dietl berufsbedingt immer eine wichtige Rolle gespielt hat. Weiterlesen

#metoo – Fußball auf schmalem Grat

Amateur- und Profifussball, bei Damen und Herren, ist ein kompliziertes Geflecht von Abhängigkeiten und Macht über Menschen, mit, wie könnte es anders sein, sehr körperlich orientierten Komponenten. Während ich im gymnasialen Sportunterricht noch der Nazizeit entlaufene Schleifer als Sportlehrer erlebte, geht es heute eher um Karrieren, Selbstoptimierung, Sexyness und Vermarktung. Durch #metoo zieht nun auch in den gesellschaftlich ewiggestrigen scheinbaren “Schonraum” des Mikrokosmos Fußball die Selbstermächtigung der Opfer ein – der Kern der #metoo-Debatte. Weiterlesen

Mafiöse Durchdringung / Özil und der Brexit

Skandalöses Desinteresse
In der ARD-Mediathek ist ein Film von Benjamin Best über die Wettmafia versteckt. Ich bin mir nicht sicher, ob der Filmmacher ihm damit einen Gefallen getan hat. Von einer einst “10-köpfigen Sonderkommission” in Bochum ist nur noch ein Kriminalhauptkommissar, Michael Bahrs, übrig geblieben, der ermittelt. Das Bundeskriminalamt will sich vor laufender Kamera zur Sache nicht äussern. Die Botschaft des Films ist: weder Fußballverbände noch Sicherheits- und Ermittlungsbehörden wollen irgendwas von dem Thema wissen. Im Gegenteil: Weiterlesen

Arsene Wenger

Es gab einen FC Arsenal vor Arsene Wenger. Das hat Nick Hornby in seinem epochemachenden Roman “Fever Pitch“, der später auch sehr ordentlich verfilmt wurde, beschrieben. Wenger kam zur Gründung der Kommerzmaschine Premier League und die Frage von Martin Krauss/taz, ob das als Ära zu bezeichnen ist, ist aus einem einfachen Grund mit Ja zu beantworten: Wenger hat England den “englischen Fußball” ausgetrieben.
Er war wahrscheinlich nicht der Erfinder, aber der Durschsetzer in der Alltagspraxis, eines Fußballs, der bis heute stilprägend für alle Weltklasseformate ist: Weiterlesen

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