Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: New York (Seite 3 von 4)

Arbeiterklasse – was ist noch übrig?

Nach Lektüre dieses – bei ihm immer – lesenswerten Essays von Robert Misik/taz, zog ich gedanklich diesen Schluss: wenn dem Neoliberalismus was wirklich gelungen ist, dann die Zerstörung der gesellschaftlichen Grundlagen zur Entstehung von Solidarität, mitsamt fast aller relevanten Organisationen, die sich um sie bemühen. Was Rezo am Beispiel der CDU nur erträumt hat (über 16 Mio. Aufrufe), ist in Wirklichkeit schon da. Weiterlesen

Einsetzende Götterdämmerung

Jeanne Vinal ist Rechtsanwältin und Mutter von vier Kindern. Sie kandidiert als Demokratin für einen Platz im Erie County, Wahlkreis Amherst, im Staat New York. Und sie schlägt sich gut. So gut, dass sogar Republikaner mit ihr sprechen. So gut, dass man sich Hoffnungen machen könnte

Amherst, New York. Eine kleine, reiche Universitätsstadt, einer der sichersten Orte in den USA. So nahe an Buffalo herangewachsen, dass sie wie ein schmucker Vorort der alten Industriemetropole wirkt. Gepflegte Einfamilienhäuser beherrschen das Straßenbild, umgeben von ebenso gepflegten Gärten. Weiterlesen

Mitten im Vakuum

Alle können sich darauf einigen, gegen Trump und Johnson zu sein. Aber wofür sind sie?
Die Tochter, die seit drei Jahren in London lebt, möchte nicht mehr über den Brexit sprechen. Ihr hängt das Thema zum Hals heraus: „Ich habe aufgehört, etwas dazu zu lesen. Wenn wir nicht mehr in der EU sind, dann werde ich es schon erfahren.“ Den britischen Premierminister Boris Johnson findet sie unerträglich. Dreist sei er und verlogen. Was nicht bedeutet, dass sie sich wünscht, Labour-Chef Jeremy Corbyn möge ihn ablösen. Den verachtet sie, wegen seiner taktischen Spielchen. Weiterlesen

Bernie is back!

Gute Nachrichten aus dem Vorwahlkampf der USA
Bernie Sanders scheint vom Herzinfarkt sensationell gut genesen zu sein. Und hat eine hammergute öffentliche Kundgebung in NYC hingelegt. Frauke Steffens/FAZ und Dorothea Hahn/taz berichten. Seine Verhandlungsposition für eine mögliche Zusammenarbeit mit Elizabeth Warren hat Bernie damit erfreulich gestärkt. Es wird aber dabei bleiben, dass sie Joe Biden und das Establishment ihrer Partei nur zusammen schlagen können. Und Donald Trump muss gewiss woanders als in NYC besiegt werden. Weiterlesen

Heisse Greta – cooler Jürgen

Nein, ich bin weit entfernt, die Zwei zum Traumpaar zu deklarieren. Greta kenne ich dafür zu schlecht, Jürgen zu gut. Aber mein heutiges Wachwerden mit dem DLF war ein guter Zugang zur Weltlage.
Sich in die junge Schwedin zu versetzen, fällt mir überwiegend schwer, mit einer wesentlichen Ausnahme. Zunächst: nach New York mit Segler anzureisen, wenn auch mit hochqualifizierter fachlicher Begleitung, könnte ich nicht nur nicht bezahlen, ich wäre auch zu feige. Ich Feigling würde irgendwas titanicartiges (“unsinkbar”) bevorzugen. Eine solche Segelreise, Weiterlesen

Aldi wird Bauer

Die grösste Gefahr für Superreiche: Öffentlichkeit
Reiche und Mächtige geben keine Interviews. Allenfalls gewähren sie sie. Aber nur äusserst selten. Der Trend geht dahin, sich Journalist*inn*en und andere PR-Arbeiter*innen zusammenzukaufen, und selbst Medien zu veranstalten. Wer was von einer*m will, darf dann gnädig das selbst produzierte Material verwenden. Das Schlimme an Demokratie ist ja, dass da jede*r Depp*in mitredet. Weiterlesen

Gutes Essen von morgen

Florian Rötzer/telepolis berichtete gestern von neuen Veröffentlichungen und durchs Dorf getriebenen Säuen in Sachen “Orthorexia nervosa”. Das ist Lateinisch für “einen pathologischen Zwang zum gesunden Essen … dem ein Hang zur rigiden Selbstdisziplinierung zugrunde liege” – also zu Deutsch: womit sich viele Gutwillige in selbstgemachten Wahnsinn treiben. Rötzer ist klug genug, sich der Mode alle Verhaltensauffälligkeit zu pathologiseren (zu neuen Krankheiten zu erklären) nicht anzuschliessen. Sehr gut sieht er aber, Weiterlesen

Der Weg ist das Ziel? Nicht immer

Greta Thunbergs Atlantiküberquerung mit einer Rennjacht zum Klimagipfel von New York mag dem Nervenkitzel dienen, ist aber ansonsten völlig unsinnig

Wenn Greta Thunberg dem Klimagipfel in New York auf Monitoren von Stockholm aus zugeschaltet worden wäre: das öffentliche Interesse wäre überschaubar gewesen. Zu oft ist die Aktivistin schon zu sehen gewesen, als dass ein nüchterner Auftritt allein noch für Schlagzeilen sorgen könnte. Ein bisschen mehr Nervenkitzel möcht’ schon sein, soll sich das Publikum nicht gelangweilt abwenden. Nun also eine Rennjacht für die Atlantiküberquerung. Was kommt als Nächstes? Ein klimafreundlicher Seiltanz?

Die Ironie richtet sich nicht gegen das junge Mädchen und seine Familie. Weiterlesen

Wetternot / Bahnmord / Alte ARD

Bei uns könnte es Donnerstag 92 Grad werden. Lisa Inhoffen/GA beruhigt – der Wahnbachtalsperrenverband könne für alles sorgen. Was sie schreibt, deckt sich mit den Informationen, die bei mir ankommen. Hoffen wir mal, das stimmt alles. In New York City sieht es, bei ähnlichen Temperaturen, schlimmer aus. Die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen ist eben nicht Teil der Lösung, sondern des Problems. Wenn dann noch eine klimaignorante Regierung dazukommt, wird “der Amerikaner” vielleicht bald Kanadier.
In Voerde hat es einen grausamen Mord gegeben: vom Bahnsteig vor den Zug gestossen. Weiterlesen

Emanzipation – wieder aus den USA?

Was die Frauen in den USA auf die Beine stellen, scheint mir derzeit politisch beeindruckender, als was alle Genders zusammen hierzulande bewerkstelligen. In den letzten Monaten waren es die Frauen, die Schwarzen und die Schüler*innen, die nicht nur virtuell und digital (das auch!), sondern ganz altmodisch als richtige Menschen auf der Strasse zeigten, wie gross und stark die gesellschaftliche Opposition gegen das Trump-Regime ist.
Dann hat die Kandidatin der US-Demokraten für New York Alexandria Ocasio-Cortez die Rechten in den USA und in ihrer eigenen Partei in Angst und Schrecken versetzt. Nun folgt ihr eine Muslima, Rashida Tlaib in Michigan. Weiterlesen

Stadt vs. Land

Städte sind Schmelztiegel für Demokratie, politische Kämpfe und emanzipatorische Praktiken. Es gibt sogar Tendenzen, Stadtpolitik von der nationalen Politik abzukoppeln. So hat z.B. New York ein Konzept zur Implementierung einer Stadtbürgerschaft eingeführt, mit dem illegale Einwanderer innerhalb des Stadtgebiets legalisiert werden. Diese Konfliktsituationen produzieren auch bürgerschaftliches Engagement, Weiterlesen

Die österreichische Gefahr / Erfolg für US-Linke

Heute ist Sonntag, da gibt es beim Deutschlandfunk nicht nur schlechte Stimmung, sondern auch Personalnot. Darum ist sein heutiges Interview mit dem österreichischen Schriftsteller Robert Menasse (“Die Hauptstadt“) über die österreichische Gefahr für Europa auf der DLF-Homepage nicht im Wortlaut dokumentiert, sondern nur zusammengefasst (sie können es dort aber in voller Länge hören).
Täuscht es, oder ist die Strategiediskussion der US-Linken niveauvoller und entschieden weiter fortgeschritten, als hierzulande? Jedenfalls können die dort Wahlen gewinnen. Weiterlesen

Reggaetón: globaler Pop des Augenblicks …

…oder gekommen um zu bleiben?
von Britt Weyde
Kleiner Blick in die Geschichte des Reggaetón: von afrokaribischem Erbe, diasporischer Kreativität und dem Kampf gegen Diskreditierung

Heute ertönt Reggaetón überall auf der Welt, er ist quasi der globale Pop des Augenblicks. Despacito war der erste spanischsprachige Song, der für die Grammy Awards Anfang 2018 in zwei Kategorien (beste Single und bester Song) nominiert worden war. Aber wer kennt schon die Anfänge des Genres, das vor 25 Jahren noch stark bestimmt war von seinen lokalen Entstehungsbedingungen? Reggaetón war an erster Stelle afrokaribische Musik, der Sound der marginalisierten Wohnviertel und der Underdogs. Mittlerweile hat sich das Genre ausdifferenziert, abgesehen von der unüberhörbaren und bekanntesten Spielart, dem marktkompatiblen Pop-Reggaetón eines Fonsi, Yankee und Nicki. Und die Debatten darüber, wem der Reggaetón eigentlich „gehöre“ und wo er denn jetzt ganz eigentlich und ursprünglich entstanden sei, werden nach wie vor hitzig geführt. Weiterlesen

UNO und Menschenrechte – tiefe Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit

von Andreas Zumach

Stellen wir uns vor, der UNO-Menschenrechtsrat tagt, und niemand geht hin. Würde das irgendetwas ändern an der realen Menschenrechtslage in vielen Ländern und Regionen dieser Welt? Was wäre, wenn zumindest einige der 47 Mitgliedsstaaten des 2006 gegründeten Human Rights Council (HRC), der gestern in Genf zu seiner 37. Routinesitzung zusammenkam, keine Regierungsvertreter und Diplomaten entsenden würden. Oder wenn Amnesty International, Human Rights Watch und all die anderen Menschenrechtsorganisationen, die anläßlich der HRC-Sitzungen engagierte Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit betreiben, um Menschenrechtsverstöße anzuprangern und zu stoppen, diesmal aus Protest ganz fernbleiben würden? Es gäbe wahrlich genug Gründe, die Sitzung dieses UNO-Gremiums unter Teilnahme einiger der schlimmsten Menschenrechtsverletzer unter den 193 UNO-Mitgliedsstaaten als verlogene Alibiübung wahrzunehmen. Weiterlesen

Hallo ADFC, hallo Stadt Bonn – jemand zuhause?

Als Beueler wechselt mann nicht gerne die Rheinseite. Weniger Sonne. Gestern machte ich mal eine Ausnahme. Und erschrak. In früheren Lebensjahren habe ich Strecken in die Innenstadt und nach Endenich regelmässig mit dem Fahrrad zurückgelegt. Der Rhein und die Eisenbahnstrecke waren immer eine Beschwernis. Ich konnte mich aber an sie gewöhnen. Die Kennedybrücke wurde stark verbessert, und durch die City und am Hbf. hatte ich irgendwann die optimale Hindernisüberwindung gefunden.

Doch was ich jetzt wahrgenommen habe, hätte ich mir in meinen früheren Lebensjahrzehnten nicht langmütig gefallen lassen. Schon in jungen Jahren wurde mein Adrenalinspiegel von Baustellen und ihren Verkehrsführungen stimuliert. Als Radfahrer existierte ich nicht – obwohl: für ein Schild “Radfahrer absteigen”, willkürlich in die Gegend gestellt, reichte es immer. So weit, so schlecht.

Darum habe ich natürlich in Kenntnis der – für die Stadtentwicklung lebenswichtigen – Baustelle zur Beseitigung des “Bonner Lochs” sowieso schon nichts Gutes geahnt. Weiterlesen

Immobilienboom zuende?

Das wäre ja mal eine gute Nachricht; allein – mir fehlt der Glaube. Die FAZ verbreitet eine entsprechende Botschaft des Immobilienlobby-Instituts Empirica. Wie müssen wir diese Botschaft lesen?

Empirica, das liegt schon an seinen Auftraggebern, trägt eine Investorenbrille. Für die sind die lokalen und regionalen Märkte, auf denen der Preiswahnsinn galoppiert: das Paradies. Empirica scheint nun zu meinen: das Paradies – in Berlin, München, Stuttgart – hat Grenzen.

Das ökonomische Problem ist, dass der private Kapitalreichtum sehr Weniger explodiert ist. Das Kapital weiss nicht mehr wohin. Weiterlesen

Woanders is’ auch ……..

… nicht besser. Tomasz Konicz deutet die aktuellen Entwicklungen des globalen Kapitalismus als mögliche Crashvorboten. Könnte sein. Hoffen wir mal, dass er ein Spinner ist …..
Deutschland
Jakob Augstein, auch über ihn kann mann viel Kritisches meinen und schreiben, aber im deutschen Bürgertum kennt er sich aus.
Heribert Prantl beschreibt das deprimierende Bild unserer kommenden Regierung, das sogar mutwillig auf Blender wie Macron verzichtet. Sollen wir über diesen Unterschied nun froh sein, oder ist das nur eine besonders fiese Form, uns Geringschätzung zu übermitteln? Ähnlich arm: die Oppositionssprechblasen in der Tagesschau.
New York Weiterlesen

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