Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Ulrich Wilhelm

Die Dritten

Hans Hoff ist ein fachkundiger Medienjournalist, der als “freier” Mitarbeiter gewiss unter dem Abkacken der einstmals branchenführenden Medienseite der SZ leidet. In gedruckten Medien herrscht ausserdem so viel “Platznot”, dass es Onlinemedien braucht, wenn es mal so richtig ausführlich was zu schimpfen gibt. Das hat er jetzt bei dwdl.de getan: über die “Dritten”. Programme, nicht Zähne, obwohl es da einen Sachzusammenhang gibt.
Ich stimme Hoff durch und durch zu, habe es selbst hier vor drei Jahren in ähnlicher Weise beklagt, nur nicht so gut geschrieben. Folgende wirre Ideen dazu: Weiterlesen

Unboxing YouTube

von Lutz Frühbrodt / Annette Floren – Otto-Brenner-Stiftung
Im Netzwerk der Profis und Profiteure

Handelt es sich bei YouTube um ein basis­demokratisches Medium zur kulturellen Selbstermächtigung, das obendrein Feuer­werke der Kreativität entfacht? Oder ist der Videodienst eine durchkommerzialisierte Werbeplattform, deren Inhalte nur so vor Trivialität strotzen? Diese Fragen leiteten die vorliegende Untersuchung, die zum Er­gebnis kommt, dass im Großen und Ganzen betrachtet beides gilt – allerdings mit einer deutlichen Tendenz zu letzterem. Weiterlesen

Lokaljournalismus – wann ist Schluss?

Es gibt Alternativen – Spanien, USA und -trotz Brexit- UK. Aber welche werden sich durchsetzen?
Wenn der Lokaljournalismus untergegangen ist, haben wir in Bonn noch ein bisschen Zeit. Hier wird er 1-2 Jahre später untergehen. Nicht weil “unser” General-Anzeiger so grossartig ist, immerhin nicht so schlecht wie sehr viele Andere, sondern weil die Bonner*innen überdurchschnittlich alt und gebildet sind. Professor Klaus Meier macht sich einen Spass daraus die durchschnittliche Lebenserwartung gedruckter Presse zu errechnen, und hat seine aktuellen Erkenntnisse in Meedia, dem Medienfachdienst des Dieter-von-Holtzbrinck-Konzerns (Handelsblatt u.a.), veröffentlicht. Demzufolge ist 2033 Schluss. Weiterlesen

Kommt jetzt das “Deutsche Facebook”?

Küppi hat sich vorgestern noch zurecht lustig gemacht über die Schläfrigkeit deutscher, und öffentlich-rechtlicher Medienpolitik. Wenn es aber mehr als ein Gerücht ist, dass der Intendant des Bayrischen Rundfunks und amtierende ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm (und ehemalige Merkel-Regierungssprecher, CSU) sowie der ehrenamtliche Präsident des Bundesverbandes der Zeitungsverleger Mathias Döpfner, im Hauptberuf Boss des Springer-Konzerns, darüber enrsthaft strategisch sprechen wollen, dann würde aus der Juxerei über die Penner Ernst. Weil das Risiko für einen teuren und politisch gefährlichen Alptraum steigt.

Warum sollten Wilhelm und Döpfner das tun? Sie müssen ein Kriegsbeil zwischen den von ihnen repräsentierten Lobbyorganisationen begraben. Wie geht das? Durch einen gemeinsamen Feind. Doch was kommt dann unten raus? Weiterlesen

Saudi Aramco / Autoritätsverfall / Massentierfrass / ARD, Wedel, Wilhelm

“Fliegen werden keine Feinschmecker” schrieb mein jüngerer Bruder hier kürzlich. Darum werden sich, sollte man meinen, genug Fliegen finden, die geil auf Minderheitsaktien von Saudi Aramco wären, dem Staatskonzern Saudi Arabiens. Schliesslich finden sich genug insektenähnliche Wesen, die dort Waffen hinliefern und mit denen “Freundschaftsspiele” austragen wollen. Wird ausgerechnet der Finanzmarkt jetzt zur emanzipatorischen Kraft, die den saudischen Mörder-Machos Grenzen zeigt? Das wäre mal ein guter Witz.

Tom Strohschneider amüsiert sich im Oxiblog darüber, wer z.Z. über den allgemeinen Autoritätsverfall lamentiert. Dieter Bott hat eben schon hier die heute-show dabei erwischt. Schuld daran ist der Popanz ’68er – wer sonst?

Susanne Aigner beschreibt anlässlich der Grünen Woche das Dilemma der Landwirtschaft, zwischen Agroindustrie und Verbraucher*innen*wünschen. Ein wichtiger Aspekt scheint ihr gedanklich durchgerutscht zu sein. Weiterlesen

Eine nicht überforderte Intendantin

Ulrike Simon, von mir sehr geschätzte Medienjournalistin, zeichnet ein sehr freundliches Porträt von Karola Wille, Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), ein anmassender Name für die geografische Lage, aber geschenkt. Frau Wille ist ausserdem noch bis Jahresende Vorsitzende der ARD und gibt diese Funktion zum Jahreswechsel an Ulrich Wilhelm (CSU, ehem. Regierungssprecher Merkels, Bayr. Rundfunk) ab. Wille scheint der Typus Karrierefrau zu sein, dem es gelingen kann, dicke Bretter zu bohren.
Selbstverständlich wird bis zum Ende weiter gegen sie intrigiert, im Rahmen des Streits um die seit Jahren spektakulärste öffentliche Äusserung des überforderten WDR-Intendanten Buhrow. Bei einem Beobachter wird Wille-Nachfolger Wilhelm eine klare Kante gegenüber den Zeitungsverleger*inne*n unterstellt, bei einem andern wird schon, vergleichbar zum einstigen Steinbrück-Stoiber-Duett eine NRW-Bayern-Achse gesehen, die den Rest der Intendant*inn*en vor vollendete Tatsachen stellen will – und die Vorsitzende Wille angeblich schwach aussehen lässt.
Ob sie irgendwann das Kämpfen für unsere, die öffentlichen Interessen lernen?
Verlegerscharfmacher Döpfner ließ nun heute im DLF mit weihnachtlich-freundlichem Gesäusel Buhrow und die Webseite des WDR ziemlich lächerlich dastehen.

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