Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Klimawandel (Seite 11 von 21)

Der kleine Hobbit lügt (II)

Armin Laschet, Kanzlerkandidat der CDU und mit Abstrichen der CSU ist bekanntermaßen rheinischer Katholik, der es mit der Wahrheit etwa so genau nimmt, wie Kardinal Woelki mit der Verantwortung für den Umgang mit Mißbrauchsopfern in seinem Bistum. Anders als Konrad Adenauer steht er aber nicht dazu, sondern plustert sich zum Moralapostel auf. Die SPD habe in der Geschichte “immer auf der falschen Seite gestanden” keifte er bei der CSU, jener Splitterpartei, die neben FDP, AFD, Linke in das lächerlichste “QuARTEll” der Geschichte aufgenommen wurde, um der verzweifelten Union Vorteile im Wahlkampf zu schaffen. Weiterlesen

„Die Klimaschmutzlobby“

Buchbesprechung von Gert Samuel
Auf der Suche nach Faktoren, die zu den nur spärlichen und nicht ausreichenden Fortschritten bei der Reduktion schädlicher CO2-Emissionen in Europa und in Deutschland geführt haben, finden Susanne Götze und Annika Joeres eine Vielzahl von Fakten und organisatorischen Verbindungen der Gegner*innen einer effektiven Klimapolitik. Deren Fülle ist beinahe erschlagend. Den Autorinnen gelingt es im zweiten Teil des Buches – „Die Klimaschmutzlobby in Aktion“ –, die Strukturen einer international tätigen Lobby transparent zu machen, der es in Brüssel auf EU-Ebene ebenso gelingt, ihre Interessen durchzusetzen wie in Deutschland, Frankreich, Großbritannien oder in den osteuropäischen Ländern wie Polen und Tschechien. Weiterlesen

Mediathekperlen: Bessermacher*innen

“Ich unterstütze alles, was die Welt besser macht”, sagte jüngst eine Freundin aus den USA zur Bestimmung ihrer politischen Orientierung. Die ARD-Programmdirektorin Christine Strobl, Gattin eines Landesinnenministers, geht da anders vor. Sie will Politikmagazine wie “Monitor” um ein Drittel beschneiden, um an gleicher Stelle “Hochglanz”-Dokus ausstrahlen zu können, deren bisherige Sendeplätze wiederum durch lanzähnliches Geschwätz ersetzt werden. Zukunftsmusik, aber angesichts der Medienmachtverhältnisse recht wahrscheinlich. Geniessen wir also noch ein wenig gute alte Zeit, bis sie vorübergeht. Weiterlesen

„Green Deal“

von Gert Samuel
Der „Green Deal“ ist in vieler Munde. Auch die EU-Kommission inklusive Parlament und Rat „sind dafür“ und arbeiten an einem „European Green Deal“. Jedoch spielt dieses Thema im laufenden Bundestagswahlkampf, wenn überhaupt, nur eine nebensächliche Rolle. Es folgen zwei Anregungen zum Hintergrund sowie eine Rezension. Alle drei Bücher leben von Hoffnungen und Überzeugungen auf positive Wirkungen, benennen zugleich allerdings politische Gegenkräfte und zu überwindende Hindernisse. Weiterlesen

Letzte Nummer Antikommunismus

Markus Lanz, Poitiksimulator im Dienste des ZDF, hatte gestern nur ein Thema: Die SPD muss die Linke ausschließen. Assistiert wurde er von Eva Quadbeck, stv. Chefredakteurin heute beim Recherchenetzwerk Deutschland, ehemalige stv. Chefredakteurin der erzkonservativen “Rheinischen Post” als scheinneutraler Beobachterin. Dazu das Junge Union – Jugendsternchen Wiebke Winter (25), die im Auftrag von Armin Laschet zeigen soll, dass junge, intelligente Frauen nicht ausschließlich bei “Fridays for Future” aktiv sind, sondern einige wenige auch der CDU-Klimapolitik “Nix soll sich ändern” zustimmen. Weiterlesen

Alarm an Quay 6

Klimaneutrales Sinfonieorchester, klimaneutrale Biennale, klimaneutraler Diesel. Finnland will 15 Jahre vor der Europäischen Union klimaneutral werden. Eindrücke von Kunst und Nachhaltigkeit in Europas Norden
Ein riesiges Gerüst aus Stahlrohren, gekrönt von einem roten Kassettendach. Wer an der kleinen Insel Vallisaari an Land geht, 15 Minuten mit der Fähre von Helsinki entfernt, hält den Aufbau für ein Baugerüst oder die Reste einer Schiffswerft.

Doch „Quay 6“, die Installation des finnischen Künstlers Jaako Niemelä ist das erste Werk, das Be­su­che­r:in­nen der neuen Helsinki-Biennale sehen, die seit Juni auf dem verwilderten Eiland stattfindet, das Jahrhunderte als militärisches Sperrgebiet diente. Weiterlesen

Pflegen, streiken, streiten, patentieren

Die übergrosse Mehrheit der Pflegekräfte in Deutschland gehört keiner Gewerkschaft an. Viele von ihnen fürchten, wenn sie für ihre eigenen Interessen streiken würden, kämen sie ihrer beruflichen Verantwortung nicht mehr angemessen nach. Entsprechend schlecht sind ihre Arbeitsbedingungen, entsprechend wenige halten in diesem Beruf durch, und entsprechend wenige wollen ihn ergreifen. Das wird dann Pflegekräftemangel, oder allgemeiner Fachkräftemangel genannt. Daraus ergibt sich logisch: gewerkschaftlich organisieren und streiken wäre am Ende besser für alle – ausser die wenigen Arbeitgeber*innen und deren Aktionär*inn*e*n. Weiterlesen

Wer an nichts glaubt, verliert

Zunächst vorbemerkt: ich bin Ungläubiger. Religionen hänge ich nicht an, Ideologien, so weit ich es selbst überblicke, auch nicht. Aus Letzteren setze ich mir selbst Elemente zu einem roten Faden, einer Linie, zusammen, die mir das menschliche Leben lebenswert machen bzw. erhalten soll. Ich bin ein Fan des Grundgesetzes, der besten Verfassung, die Deutschland jemals hatte, und an dem ich bedaure, dass es die Alltagspraxis dieses Landes zu wenig prägt: darum “Das Grundgesetz in die Gesellschaft hineintragen” (Jungdemokraten, 70er Jahre). Weiterlesen

Die CDU/CSU macht Laschet lächerlich

So so, da war er also, der Wahlkampfauftakt der CDU/CSU, einer Partei, die nach 16 Jahren Regierungsmacht so verbraucht ist, dass sie auf die aktuellen Fragen – Klimawandel, Verkehrswende, Digitalisierung, Gleichberechtigung der Geschlechter, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, Rettung eines bezahlbaren Gesundheitssystems vor den Kapitalinteressen, Reform eines nachhaltigen Rentensystems für die Zukunft und Bekämpfung des Umverteilung von unten nach oben nichts, aber auch gar nichts als “Weiter so” anzubieten hat. Weiterlesen

Angst vor 2015?

Meine persönliche Erinnerung verbindet sich mit der OB-Wahl in Bonn. Mein Arbeitskollege Tom Schmidt kandidierte und erreichte ehrenvolle 22,1%, mehr als eine Verdoppelung der Wahl zuvor. In mir war der Entschluss gereift, das angestellt Arbeiten beenden zu müssen, der vermutlich weiseste Entschluss meines Lebens. Beim Jamaika-Regieren der Stadt waren wir unter Leitung des damaligen Dezernenten Martin Schumacher mit der Unterbringung und Versorgung zahlreicher Flüchtlinge befasst. Diese Stadt, ihre Zivilgesellschaft und ihre Verwaltung zeigten sich damals von ihrer starken, ihrer besten Seite. Weiterlesen

Wer verhindert den Schutz des Weltklimas?

von Ludger Volmer
Bei der Klimapolitik geht es um die grundsätzlichste Frage, die sich die Menschheit stellen kann, die nach ihrem eigenen Überleben auf dem einzigen Planeten, den sie bewohnen kann. Sie wurde vor über dreißig Jahren aufgeworfen und entwickelte sich zu einem ganzheitlichen Ansatz politisch-ökologischen Denkens. Diese „Gattungs-Frage“ befasst sich mit den natürlichen Voraussetzungen menschlicher Existenz. Sie bezeichnet nicht ein Problem, das einzelne Gruppen, Klassen oder Individuen berührt. Sie betrifft die Menschheit als Ganze. Kann der Homo sapiens, dieses Lebewesen, das wir so liebgewonnen haben, langfristig auf der Erde überleben oder arbeitet es selbst mit Nachdruck an der Zerstörung seiner eigenen Existenzbedingungen? Weiterlesen

Die schlechten Nachrichten

Klima – Kriegsgefahr – Corona
Ich bin gegen Laune verderben. Wenn Sie das gerade überhaupt nicht gebrauchen können, lesen Sie lieber woanders weiter. Aber als Sieger*innen der Evolution, die andere fressen statt gefressen zu werden, sind wir leider für das Geschehen auf diesem Planeten mehr verantwortlich als andere. Darum ist das Leben nicht nur schön und lustvoll, sondern vor allem auch ernst. Was ich hier aus den Werken der telepolis-Redaktion weitervermelden möchte, ist insofern eine gute Nachricht, dass es sich um guten Journalismus handelt. Weiterlesen

Wankendes EU-Europa

Wenn Frankreich “fällt”, war es das wohl
Durchaus zurecht beherrscht die rheinische Flutkatastrophe und die damit verbundene Politikkatastrophe des versagenden “Katastrophenschutzes” das deutsche Mediengeschehen. Das verbindet sich angesichts zusammengespARTEr Medien-Infrastrukturen in privaten und öffentlichen Redaktionen leider mit einer immer grösseren Ansammlung blinder Flecken. Nicht nur über das Weltgeschehen, sondern über unsere unmittelbare Nachbarschaft. Einige Hinweise, die nicht übersehen werden sollten. Weiterlesen

Spatzen und Ratten

Sozialismus oder Reformismus gegen Katastrophen beim Klima (und in der Pflege)?
Wenn wir Slavoj Zizek/Jacobin glauben dürfen, ich hatte es auch in anderen Quellen schon mal aufgeschnappt, mobilisierte der chinesische Kommunismus 1958 im “Grossen Sprung nach vorn” gegen die Spatzen, die einen Teil der Reisernte wegfrassen. Sie hätten mal lieber im Behelfsheimsgarten meiner Grosseltern in Glinde bei Hamburg eingegriffen, wo die Vögel mir die Süsskirschen vor der Nase wegernteten. Zwei Jahre später hatte die Partei den angerichteten Schaden erkannt. Die Insekten hatten keine Fressfeinde mehr, die Ernten wurden noch schlechter. Weiterlesen

Dead or alive

Eine gute Freundin, die von mir weiss, dass ich Svenja Schulze persönlich kenne, fragte mich zuletzt wiederholt, warum die eigentlich nicht SPD-Spitzenkandidatin sei; dann würde sie ernsthaft erwägen, die zu wählen. Tja, warum? Bzw. nicht? Zunächst wäre für mich die Frage: warum sollte Svenja Schulze sich das antun? In einem aktuellen Porträt vergisst taz-Autor Bernhard Pötter nicht zu erwähnen, sie sei “die bestgelaunte Umweltministerin aller Zeiten”. So kenne ich sie auch. Sie achtet halt darauf, sich diese Laune nicht vermiesen zu lassen. Das ist es, was sie stark macht. Weiterlesen

Rechthaben hilft nicht

Klimawissenschaftler*innen mussten es, mit wachsender Verzweiflung, längst zur Kenntnis nehmen. Manche Kapitalismuskritiker*inn*en wollen es dennoch immer noch nicht begreifen. Rechthaben oder gar Rechtbehalten hilft nicht nur nicht; es kann sogar selbstmörderisch wirken. Wer will das? Auf diese Überlegungen brachten mich zwei aktuelle Texte, denen ich gar nicht widersprechen mag: Horand Knaup/bruchstuecke “‘So haben wir das noch nie gesehen!’ DOCH” und Alexander Brentler/Jacobin “So sieht unsere Klimazukunft aus”. Weiterlesen

“Wir wollen das langsam”

Das sagte der umweltpolitische Sprecher der CDU im EU-Parlament Peter Liese heute mittag im DLF (Audio 9 min). Es ist die zentrale Botschaft der CDU/CSU im diesjährigen Bundestagswahlkampf. Jetzt müsste nur noch jemand beim Klima bescheidsagen. Blöderweise interessiert sich das überhaupt nicht für deutsche Wahlkämpfe. Das beschreiben u.a. ZDF-Meteorologe Özden Terli im taz-Interview, Georg Diez in seiner taz-Schlagloch-Kolumne und Wolfgang Pomrehn/telepolis in seiner Energie- und Klima-Wochenschau. Weiterlesen

Auf der Flucht

Gesichtserkennungs-Gangster / Fracking-Gangster / Stadionnamensdiebe
Kann ein Landesbeauftragter für Datenschutz organisierte Kriminalität zur Flucht in fernes Ausland zwingen? Das war mir bisher neu. Respekt. Jetzt fehlt nur noch eine Datenschutzpolitik in EU und Deutschland, die das mit materiellem Vollzug unterlegt und stützt. Constanze Kurz/netzpolitik berichtet.
By the way: sind die Grünen-Wahlplakate, die ich eben auch in der Beueler City schon sah, ein technischer Trick gegen die Gesichtserkennungspest? Weiterlesen

Lügt Laschet?

Und: ARD bald wie DFB? / Rashford gegen Rassisten und Heynckes’ Klartext
Der Laschet guckt immer so lieb, gut antrainiert, empfehlenswert auch für andere Politikdarsteller*innen. Aber Ulrike Herrmann/taz meint, er lüge, sobald er den Mund aufmacht. Tja, ist es nicht eine Volksweisheit, dass die das alle tun? Insofern: alles normal. Wer liest denn ernsthaft das CDU-Wahlprogramm? Hat das jemals bei einer Bundestagswahl eine Rolle gespielt? Und wenn Merz was anderes sagt, als Laschet? Dann ist das kein Widerspruch, sondern ein Ergebnis von Marktforschung. Viele glaubten ja, die Grünen hätten das alles schon gelernt … Weiterlesen

Jetstream kapott

Der Jetstream besteht aus Höhenwinden, die auf der nördlichen Erdhalbkugel vor allem zwischen dem 40. und 60. Breitengrad mit Geschwindigkeiten von bis zu 650 km/h in einer Höhe von 9.000 – 12.000 Metern von Westen nach Osten strömen.  Der oder besser die Jetstreams – es gibt mindestens vier weitere, um den Erdball verteilte Strömungen dieser Art – gehören laut Wikipedia zu den “konstantesten Wetterphänomenen”, die seit dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bekannt sind. Seit den 60er Jahren nutzen oder meiden Airlines bei ihren Interkontinentalflügen die Jetstreams je nach Flugrichtung, um Kraftstoff zu sparen, bzw. die Reichweiten der Maschinen zu vergrößern. Mit dieser Konstante scheint es vorbei zu sein. Weiterlesen

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