Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Combahnviertel

Beinahecrash im Combahnviertel

Gestern war ich – als unbeteiligter Fussgänger – live dabei: bei einem Beinahecrash von Fahrrädern an der Kreuzung Prof.-Neu-Allee/Kaiser-Konrad-Str./Rheindeich. Kürzlich war ich schon mal als Radfahrer beteiligt, als aus allen vier Richtungen gleichzeitig Fahrräder kamen, und ich der Einzige war, der eine Fahrtrichtungsänderung anzeigte. Gestern kam, vom Rheindeich aus gesehen, von rechts ein – also vorfahrtsberechtigtes – Auto, das aber nicht zu sehen war, von links ein Fahrrad mit Anhänger, und vom Deich zwei Fahrräder, die ungebremst geradeaus auf die Kreuzung fuhren. Weiterlesen

Häuser besetzen

Früher war nicht alles schlechter. Zum Beispiel wurden auffällig leerstehende Häuser besetzt. Sogar in Bonn. Ich erinnere mich an zwei konkrete Fälle: in der Münsterstrasse (City) und in der Kirschallee (Südstadt). Erstere initiierte die damalige Student*inn*engruppe “Lust”, mit der mein Liberaler Hochschulverband zeitweilig eine Listenverbindung zur Studierendenparlamentswahl einging. Ihr Wortführer, mit dem ich sehr gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten konnte, war Martin Schmidt-Roßleben. Wenig später wurde er ein führender Mitgründer der Beueler Brotfabrik, siedelte später nach Potsdam über, wo er u.a. das hier machte. 2016 ist er leider zu früh verstorben. Weiterlesen

Parken in Beuel

Oft genug habe ich bekannt, und bekenne erneut: in erster Linie bin ich Fussgänger, in zweiter Linie Radfahrer. Seit 1977 bin ich Beueler. Seit 1978 habe ich mein Auto abgeschafft. Seit 1999 lebe ich in einem Haushalt ohne Auto. Und ich kann versichern: das war eine gute Zeit. Sie soll für den Rest dieses Lebens noch besser werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, den mit stehendem Blech verunstalteten Stadtteil aufzuwerten. Da bin ich für. Weiterlesen

Kraftvoll ergreifen

“Kommunikative Chance” – manche tun es (Polizei, Klimaaktivist*inn*en, Mieter*innen), andere lernens nie (Regierungen, Parteien, Immobilienbesitzer*innen) – Best of 14. Januar 2023

Die – mglw. gut ausgehende Geschichte zuerst. Anfang November erschien im Berliner Lokalteil der taz diese Schmonzette – dachte ich – über einige ehemals “alternative” Immobiliendealer*innen:Verdrängung in Berlin-Kreuzberg: Linke Vermieter – Ausgerechnet eine linke Eigentümergemeinschaft plant den Verkauf ihres Mietshauses an einen Investor. Die Mie­te­r*in­nen protestieren.” Meine Hypothese damals: die kennen sich alle untereinander, und sind mutmasslich über viele Jahre fundamental verfeindet. Egal wer lügt und gewinnt, und wer verliert – es wird schon keine Falschen treffen. Und damit vergass ich die Sache. Weiterlesen

Kompetenz

Was muss passieren, dass ein Westfale so gesprächig wird wie ein Rheinländer. Inkompetenz treibt noch jeden auf die Palme. Fussballlehrer sind geplagt von Fussballjournalisten, die nur an Intrigen und Tratsch über berühmte Tuppesse interessiert sind, fachlich aber ahnungslos – das würde ja Arbeit machen. Oder Politjournalist*inn*en, die das Publikum für zu blöd halten, als dass es Informationen über der Zustandekommen von Politik verkraften könnte. Weiterlesen

Das alles, und noch viel mehr …

In Beuel geht es mit dem Auto zuende

… würd’ ich machen, wenn ich König von Deutschland wär'” sang einst der selige Rio Reiser. Da war er schon kein Strassenkampf- sondern Popmusiker. Er war mittelalt und brauchte das Geld. Die eingängige Melodie schoss mir gestern auf dem Fahrrad durch den Kopf, als ich erst in der Professor-Neu-Allee und dann auf der Kennedybrücke an den Staufahrzeugen vorbeifuhr. Ich merkte, wie es in den Blechkisten brodelte. Jederzeit konnte jemand ausscheren, oder plötzlich die Tür öffnen. Dann wärs mit meinem leckeren Mittagessen im “Protea” vorbei gewesen. Weiterlesen

Grüne – was läuft eigentlich gut?

mit Update 15.11.
Von Bonn bis zum Bund
Um nicht als Meckerkopp am Rand dazustehen zunächst ein zentrales Kompliment: die linke Ratskoalition (Grüne, SPD, “Die Linke”, Volt) hat direkt zu Beginn ihrer Zusammenarbeit einen “Doppelhaushalt” (d.h. für zwei Jahre) der Stadt Bonn beschlossen. Da die Oberbürgermeisterin direkt “vom Volk” gewählt wird, ist das die Königsdisziplin eines Parlamentes, in diesem Fall des Bonner Stadtrates. Ich war oft genug dabei: das ist eine harte realismusgestählte Schufterei, war nie meine persönliche Neigung, weswegen ich alle hochachte, die sich da als ehrenamtliche Politiker*innen reingraben. So viel Lob muss sein. Weiterlesen

Paris tut es

Autofahrer*inne*n was wegnehmen? Wie weit traut sich Bonn?
Wenn Paris Tempo 30 einführt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP es der Welt meldet, wie lange wird es dann noch dauern, bis Bonn es tut? Früher hätte ich hundert Jahre geschätzt. Aber alle gesellschaftlichen Bereiche sind Beschleunigungstendenzen ausgesetzt. Wie viele Jahre Wartezeit wird also die grüne Oberbürgermeisterin einsparen? Der gute Wille ist dokumentiert. Weiterlesen

Lockup?

Nach einem maladen Post-Impftag inkl. Dauerregen kehrte heute das Leben in Beuels Zentrum zurück. Darum entschloss ich mich, eh alles wieder abgepfiffen wird, die Angebote unserer City voll auszukosten. Am Haltestellendreieck Adenauerplatz grölte ein mittelalter Mann über den ganzen Platz, als hätte er es auch nicht mehr erwarten können. Das Publikum war nicht irritiert, hatte genug zu erledigen.
Bei mir kam auch noch ein Lottogewinn hinzu, den ich anschliessend für zwei Stücke der unübertrefflichen Schoko-TARTE von Kathy Schaefer-Matijevic, der Köchin und Konditorin vom Bistro Odeon verprasste. Weiterlesen

“Autofreie Innenstadt”? – Und wir?

mit Update 30.9.
Beim Aufwachen heute morgen, die Augen waren noch zu, war meine erste Sinneswahrnehmung: LAUBBLÄSER! Und der erste spontane Gedanke: also dafür habe ich die gestern nicht gewählt. Aus den asozialen Netzwerken wird ebenfalls als Windrichtung gemeldet: jetzt keine Ausreden mehr! Da habe ich 2016 ja noch gerade rechtzeitig aufgehört, um mir das nicht alles noch anhören zu müssen. Jetzt kann ich selber die Backen aufblasen. Weiterlesen

Bistro l’Olivo erhalten

von Michael Kleff
ich komme gerade vom l’Olivo und habe mir dort mein Abendessen geholt. Heute ist er von 17 bis 20 Uhr und morgen und am Sonntag von 12 bis 20 Uhr für Takeout-Bestellungen geöffnet. Dann will Franco sehen, ob er das nächste Woche auch so machen kann. Er wird es schwer haben, diese Situation zu überleben. Also, wenn Du Hunger hast, hol Dir dort etwas. Oder eine andere Idee zur Unterstützung: Weiterlesen

Klassenkampf um den Bürgersteig

Mir ist das schon lange klar. Seit ich dazu übergegangen bin, für Wege innerhalb Beuels das Fahrrad stehen zu lassen und zu Fuss zu gehen, um mehr Bewegung im Alltag zu bekommen. Das, was früher Bürgersteige waren, ist zugeparkt. Wege, auf denen Autos nicht zugelassen werden, verurteilen mich, konsequent am Rand zu gehen. Denn von hinten drohen Schnellere. Fahrradfahrer*innen beklagen zu Recht das mangelhafte seitliche Abstandhalten von PKWs, vergessen es aber selbst gegenüber Fussgänger*inne*n.
Für das Verkehrsverhalten zu Fuss ist es essentiell, Weiterlesen

Schwarzheindorf – kein Bus mehr

Ich gestehe, dass ich die einzige Lokalzeitung unserer schönen Kleinstadt nur online lese. Die gedruckte Fassung lese ich immer bei Olivotti – dort bekommt mein Geld statt den superreichen Verlegerfamilien ein Familien-Kleinunternehmen, und ich bekomme zur Zeitung noch ein Supereis und einen erstklassigen Espresso. Olivotti hat aber jetzt Winterpause (von Mitte November bis Mitte Dezember wird noch mal geöffnet). So ist mir entgangen, was die SWB (Stadtwerke Bonn) mit unserem Bus angestellt haben. Weiterlesen

Bonn: Grüne (sehr!) weit vorne

Wenn die “Prognosen” nur annähernd stimmen, stellen die Bonner Grünen mit ihrer ehemaligen Kreisvorsitzenden Alexandra Geese erstmals eine Europaabgeordnete. Von der Europawahl in Bonn gibt es nicht nur Prognosen, sondern schon harte Ergebnisse. Und die sind deutlich. Bei einer im bildungsbürgerlichen Bonn immer recht ordentlichen Wahlbeteiligung von 68,6% und 209 von 210 ausgezählten Wahlbezirken haben Weiterlesen

Beueler Luft wird nicht gemessen

Kölns OB Henriette Reker erregt dieses Wochenende überregionales Aufsehen, weil sie ein Tempolimit auf dem Rhein fordert. Auf dem Rhein? Tempolimit? Das hat einen einfachen Grund: die Schiffe dürfen Treibstoffe verbrennen, die mglw. sogar von unserer Müllverbrennungsanlage aus Umweltschutzgründen abgelehnt werden müssten. Dabei verbreiten allerdings die langsamen, rheinaufwärts kriechenden Schiffe entschieden mehr Gift, als die Schnellen rheinabwärts.
Rekers PR-Wind verweist auf ein spezielles Beueler Luftverschmutzungsproblem. Es wird nämlich überhaupt nicht gemessen, Weiterlesen

Combahnviertel, Preise runter!

Wer auch immer das Messgerät installiert hat, wird hoffentlich nicht von den Nachbarn gelyncht
Eine Freundin von mir hat sich ins Combahnviertel verguckt, oberflächlich (die Lage, die Lage und die Lage) verständlich. Ich habe ihr nicht vorhergesagt dort eine Wohnung zu finden. Und wenn, wäre sie wohl nicht bezahlbar.
Nun hat die böse Deutsche Umwelthilfe aber mit Unterstützung von Anwohner*inne*n herausgefunden, und der GA hat es sogar riesig berichtet, dass die Luft dort zum Atmen nicht empfohlen werden kann. Weiterlesen

Die Radstation ist – zu kleiner – Teil der Lösung

Es ist Sommerloch. Da bekommt sogar ein einzelner Luxusradler mit mehreren Liebhabermodellen in der Garage Platz in Bonns Monopolzeitung eingeräumt. Ist OK. Dann will ich mal an dieser Stelle auch nicht schweigen. Der Ansatz, die Radstation dafür zu kritisieren, dass sie unzureichend ist, ist genau falsch. Die Schlafmützen sind – wie immer – die Stadt und die DB.
Ich war Stammkunde der Radstation in ihren Gründungsjahren zu Beginn dieses Jahrtausends. Sie residierte in der längst abgerissenen ehemaligen Expressgutabfertigung, da, wo heute das Hotel steht. Als Beueler war es immer umständlich, sie überhaupt durch Unterquerung der Bahnstrecke („Pissrinne“) zu erreichen. Aber die Abstellsicherheit Weiterlesen

Mit Parkplätzen und Karneval gegen Amazon?

Auf dieser Seite habe ich die Gewerbegemeinschaft Beuel bisher ausdauernd gelobt. In der Tat ist ihre blosse Existenz für den Stadtteil wertvoll, das zeigt schon ein Blick nach Bad Godesberg. Jetzt muss die GGB aber wohl von Selbstmordgedanken abgebracht werden. Das wird nicht leicht.

Um meine Ausführungen besser verständlich zu machen und abzukürzen, lesen Sie bitte zunächst:
Daniel Leisegang: Amazon Fresh oder:die Schlacht um die Supermarktkunden, in den Blättern für deutsche und internationale Politik. Die Blätter sind eine im Zweifel linke politikwissenschaftliche Zeitschrift.
Und damit es hier ausgewogen zugeht, und Sie das auch glauben:
diese Meldung aus dem Finanzteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), dem im Zweifel rechten Zentralorgan der im Zweifel rechten konservativen Mehrheitsfraktion des deutschen Grosskapitals.

Nachdem Sie das gelesen haben, fassen wir jetzt also zusammen.
So wie Immobilien nach “den drei L-Kriterien: die Lage, die Lage und die Lage” bewertet werden, gilt die Bewertung für Citys, und solche, die es werden wollen: “die drei A’s”: Aufenthaltsqualität, Aufenthaltsqualität und Aufenthaltsqualität.
Und nun prüfen Sie sich selbst: wie lange halten Sie sich gerne auf einem Parkplatz auf?

Gehen wir mal durch Beuels City: Haltestellen-Dreieck Adenauerplatz. Weiterlesen

Breitbeinige Autos und eine stundenweise schöne Beueler Straße

Gestern fiel mir beim Überqueren der Werdstraße im Zentrum von Schwazrheindorf auf, dass es kaum einem PKW gelungen war, die leider auf den Gehwegen vorgesehenen Parkplatzkennzeichnungen einzuhalten. Nachdem ich glücklich die Straße überquert hatte, wäre ich mit Rollator bereits am Weitergehen zwischen PKW und Hauswand gescheitert. Es war noch nicht einmal ein “SUV” genannter Panzertrecker, sondern ein PKW, aber mit einem Radstand, der Fußgänger bedrängt, wie fast überall im Combahnviertel. Die Autolobby randalierte bereits und will noch mehr Platz.

Wie schön eine Straße aussehen kann, wenn sie nicht mit Blech vollgestellt ist, konnte ich heute auf dem kurzen baumbestandenen Combahnstraßen-Abschnitt neben dem Friedhof zwischen St. Augustiner und Kreuzstraße sehen. Sie war kurzzeitig mit Halteverboten wegen Baumarbeiten versehen. Heute waren die hässlichen Schilder weg und die Autos noch nicht wieder da. Wundervoll.
In Zukunft soll das ja alles mal besser werden; ob wirs in Beuel noch erleben?

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