Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Dortmund (Seite 3 von 5)

Wie viele “Relotiusse” sind es noch?

Von Anfang an war mir die Medienbearbeitung des mir unbekannten fakenden Spiegel-Starschreibers nicht geheuer. Ein junger, gutaussehender, karrieregeiler Kerl, in jeder Hinsicht geeignet die Branche in ihrem Jetztzustand zu repräsentieren, wurde symbolisch an die Laterne gehängt. Tatsächlich erfolgte ein umfangreiches Revirement in der Spiegel-Chefetage. Und nun?
Geht die Show weiter, als wäre nichts gewesen. Weiterlesen

Mediathekperlen: Tatort-Bundesliga

Weiter unten: Verteidigung des “Schönen Leo”
Der Dortmunder Tatort von gestern polarisiert die Kritik. Das ist schon mal ein exzellentes Erfolgsfundament. Über 9 Mio. sollen zugeguckt haben. Das ist nicht wenig, dürfte aber stark von den Aussentemperaturen beeinflusst gewesen sein. Einig ist sich die Kritik nur im Lob der Schauspieler*innen*kunst. Wenn das Ensemble neben einer Weltklasse-Lady wie Bibiana Beglau (ich erinnere an “Barbarossaplatz”!) so mühelos mithalten kann, Weiterlesen

Klopp / Boateng / Sotschek für Faschistenverhauen

Jürgen Klopp, das Mentalitätsmonster. Er ist ja, wie viele andere verrückte Männer (Schäuble, Löw, Mayer-Vorfelder, Kretschmann, Palmer, Appel, Klink – ob positiv verrückt oder bescheuert muss jede*r selbst entscheiden), aus dem deutschen Südwesten. In Mainz hat er aus einem Karnevalsverein einen professionellen Fußballverein gemacht (zusammen mit dem Autoverkäufer Christian Heidel, jetzt S04). In Dortmund aus einem Mittelklasseverein mit Neigung zu betriebswirtschaftlich bedingten Depressionen eine Spitzenmannschaft, um nach wenigen Jahren nach erreichen von allem, was erreichbar war, mit dem gleichen Team Abstiegskandidat zu werden. Nachdem sich jetzt in der Liga des ganz grossen Geldes in England beim FC Liverpool einiges davon wiederholt, Weiterlesen

Aus! Aus! Das Spiel ist aus!

Mit dem deutschen Steinkohlebergbau sterben kollektive soziale Hoffnungen aus, für die noch niemand Ersatz gefunden hat
Zunächst bitte ich Sie um Entschuldigung, wenn Sie jetzt auf dem Weg ins Westfalenstadion sind. Nehmen Sie in Dortmund Hbf. die Eurobahn nach Gelsenkirchen, dauert nur 25 Minuten. Vom Hauptbahnhof auf keinen Fall nach Schalke fahren, auch wenn es “Auf Schalke” heisst. Nehmen Sie die U-/Straßenbahn Richtung Buer. Die Stadionkiste steht auf dem Berger Feld. Wenn Sie sich zum Schloss Berge verfahren, können Sie von da aus laufen.
In dieser Stadionkiste wird – gewiss auch heute – noch ein absurder, ritualartiger Steinkohlebergbau-Kult betrieben. Von den 60.000, die heute im Stadion sein werden, hat niemand mehr existenziell mit dem Bergbau zu tun. Weiterlesen

WDR zerrüttet Beziehung zum NRW-Fußball

In der WDR-Programmdirektion scheint immer noch niemand zuhause zu sein. Gestern war ein Feiertag für den NRW-Spitzenfussball. Beide Borussias zeigten meisterliche Leistungen (sogar Fortuna Düsseldorf hat gewonnen) und führen die Bundesligatabelle an. Am 17. (und am 34. Spieltag) winken Final-Feiertage, wie sie NRW schon lange nicht mehr erlebt hat – zu vergleichen nur mit der in Punktgleichheit endenden Rivalität von Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln 1978 (das war die Saison, in der die eine Borussia den BVB 12:0 schlug, bis heute Ergebnisrekord aller Bundesliga-Zeiten).
Ein WDR, der mit dem NRW-Fußball auf Du und Du wäre, Weiterlesen

Was wird aus der Bundesliga?

Es war seit Jahren absehbar und ist nicht wirklich eine Neuigkeit, geschweige denn eine Sensation: die Fußball-Grossvereine, denen es gelungen ist eine globale Marke zu werden, kriegen den Hals nicht voll und wollen mit niemandem teilen. Auch nicht mit den Mafiosi von Fifa, Uefa und DFB. Im Kapitalismus gibt es immer eine Triebkraft zu Monopolen. Uns Fußballfans geht das schon lange am A…. vorbei. Wer uns nicht mehr braucht und will, der hat schon.
Wenn Sie genauer wissen wollen, worum es aktuell geht: Weiterlesen

Deutsche Bahn hängt NRW ab

Die Deutsche Bahn Aktiengesellschaft stand schon immer auf Kriegsfuss mit Nordrhein-Westfalen. Hier wohnen einfach zu viele, in zu vielen Städten. Es gibt hier viel zu viele Hauptbahnhöfe. Das alles macht nur Arbeit und Ärger. Ein schönes Bahnland für eine Aktiengesellschaft wäre eins mit wenigen fetten Zentren und grossen unbewohnten Regionen drumrum (also sowas ähnliches wie Berlin). Da zwischen können dann ICEs, ohne in Wolfsburg o. ähnl. anzuhalten, hin und her brausen – also ungefähr das, was früher Flugzeuge, von denen ein gewisser Mehdorn schon immer am meisten verstanden hat, bedient haben. Natürlich keinesfalls zu niedrigeren Preisen, weil: Aktiengesellschaft!
Ein Bundesland wie NRW ist dagegen eine widersinnige Konstruktion. Weiterlesen

Bonner SC: 1:2-Fehlstart gegen BVB II

Der leistungsstärkste Mannschaftsteil waren mal wieder die Fans, die des BVB. Ohne die Resonanz des Tribünendachs machten sie in ihrem Block auf der Gegengerade so viel Stimmung, wie es beim BSC für die gesamte Saison reichen würde. 1.400 Zuschauer*innen gegen die Spitzenmannschaft des Westens – das ist die Resonanz für Spitzenfussball ausserhalb der Glotze in unserer Stadt. (Spieldaten hier)
Spitzenfussball? Naja. Michael Kleff und ich kamen einige Minuten zu spät, weil unser Parkplatz zu weit weg war. Zur Pause mussten wir resümieren: wir hätten uns ruhig noch etwas Zeit lassen können. Es war schwülwarm. Die Mannschaften wussten beide nicht wo sie stehen, erstmal bloss keine Fehler machen. Zum Bewegen ohne Ball wäre in der 2. Halbzeit immer noch Zeit. Weiterlesen

BVB, sei nett zu Lucien Favre!

Gefühlt seit 1965 blickt die andere Borussia, der BVB 09 Dortmund in das Kaff Mönchengladbach. Mit einem Bruchteil des Dortmunder Geldes werden dort beständig Talente entdeckt und entwickelt, mit hohem und beständigem Gewinn an “grössere” Arbeitgeber weitervermittelt – aktuelles Beispiel Denis Zakaria – fussballerische Innovationen kreiert, ein neues Stadion gebaut, ohne daran (beinahe) pleitezugehen. Jetzt wachsen dort sogar – gelegentlich – Trainerpersönlichkeiten heran, nach denen sich andere Konkurrenten die Finger lecken. Andererseits lehrt die Geschichte, dass – vom Gott Hennes Weisweiler und “Gottsohn” Jupp Heynckes mal abgesehen – leistungsstarke Kräfte, die das unbeachtete Kaff Mönchengladbach verlassen, woanders nur selten glücklich werden. Weiterlesen

Bonner SC: Nie mehr 5. Liga!

Herrjeh, war das knapp. In grauem Westregen hat es der Bonner SC noch mal geschafft. Im Stadion Rote Erde wurde bei der Zweiten des BVB ein 0:0 erzittert. Die Zweite von Fortuna Döseldorf schien lange mit einer 1:0-Führung in Sicherheit. Dann erwischte sie doch noch der Ausgleich von der Ersten von RW Essen. RWE rettete so der Zweiten vom FC Köln den Klassenerhalt – ein bisschen Trost muss sein – in der 4. Liga, trotz 1:3-Niederlage beim Wuppertaler SV. Dödeldorf muss jetzt zittern, ob die Oligarchentruppe aus Uerdingen in den Playoffs den Durchmarsch in die 3. Liga schafft.

Für Bonn heisst das: ein weiteres Jahr mit RW Essen, RW Oberhausen, Viktoria Köln, Wuppertaler SV und den Zweiten von Borussia Mönchengladbach und dem BVB. Ohne Staus und Parkplatzsuche mit dem Fahrrad zum Stadion. Und die Bratwurst ist auch gut. Wer braucht da noch eine langweilige Bundesliga?

Sonntag 14 h: Leben oder Tod in der 4. Liga?

Der Bonner SC gewann heute eins seiner vielen Entscheidungsspiele um den Klassenverbleib in der Regionalliga West bei Wattenscheid 09 mit 2:1. Wattenscheid hat ja schon Erstligatradition (1990-94): Hannes Bongartz, Jendrossek, Babington, die Altintops zauberten hier vor ihrer Profikarriere. Aber am Sonntag entscheiden die Obertraditionsknaller der Liga den Klassenerhalt zwischen Fortuna Dödeldorf II, FC Kölle II und dem Bonner SC.
Düsseldorf spielt gegen RW Essen, den Meister von 1955. 1966 waren sie gemeinsam in die 1. Bundesliga aufgestiegen und 1967 auch punktgleich direkt gemeinsam wieder abgestiegen. Von Düsseldorf war das damals allerdings die erste Mannschaft; die die jetzt gerade wieder aufsteigt. Während RWE 4. Liga ist, Weiterlesen

Krieg in Jemen & Libyen / Blackrock / Gentrifizierung / Söder

Die hiesige Berichterstattung zittert sich Trumps Ausstieg aus dem Atomkontrollabkommen mit dem Iran entgegen. Ja, das ist wirklich wichtig. Dennoch dreht sich auch unabhängig davon eine partiell schreckliche und verbrecherische Welt weiter. Und “wir” immer dabei.
Im Jemen bringen “unsere” an Saudi-Arabien gelieferten Waffen massenhaft Menschen, mehrheitlich Zivilist*inn*en, um. Saudi-Arabien wird von einem Feudalclan regiert, dessen Menschenfeindlichkeit nur von wenigen Regimen weltweit übertroffen wird. Unsere Freunde?
Wie die sog. “libysche Küstenwache“. Weiterlesen

Freiburg: Realo-Sorgen / Dortmund: Hotel-Investoren / Hamburg im Radio

Wer wissen will, welche Sorgen die baden-württembergischen Grünen-Realos haben, der wird von taz-Autor Peter Unfried, der von Fußball mehr versteht als von Politik, immer gut bedient. Jetzt droht seinem Freiburger-Spezi OB Dieter Salomon die Abwahl. Im ersten Wahlgang wurde er nur Zweiter mit 31%, nächsten Sonntag ist der zweite Wahlgang. In Baden-Württemberg genügt dann die einfache Mehrheit, 50% sind nicht erforderlich. Es dürfen auch mehr als nur die beiden Ersten teilnehmen. Das könnte Salomons Scheitern bedeuten: denn die Grünen-Abweichlerin Monika Stein (26%) bleibt im Rennen und könnte so den Sieg des von der SPD unterstützten Kandidaten Martin Horn (knapp 35%) mit herbeiführen. Wer sich die Wahlkreisergebnisse näher ansieht, erkennt schnell: Weiterlesen

Wundersame Bahn (II) – was ist Netzwirkung?

Ich will versuchen es ohne Häme hinzukriegen, “constructive journalism” ist der aktuelle Hype.
Dass die Bahn während der Osterferien die Strecke Duisburg-Essen wg. Brückenbauarbeiten sperrt, die vielleicht meistbefahrene Personenverkehrsstrecke der Republik – wir hier im Rheintal übertreffen sie nur durch unseren so liebgewonnenen, auch viel besser hörbaren Güterverkehr – jut. Man ist ja froh, dass überhaupt noch in Bahnstrecken investiert wird.

Die Sperrung war auch anständig angekündigt. Wer sich überhaupt für die Bahn interessiert, konnte entsprechende Nachrichten kaum übersehen. Ich wusste also, als ich gestern nach Gelsenkirchen-Horst wollte, dass ich nicht Essen Hbf. sondern Essen-Altenessen anpeilen musste, mit einem Umstieg in Duisburg. so weit so klar, gar nicht schwer. Weiterlesen

Bundesligakrise ist Krise der Vereinsnomenklatura und der Medien

Bei vielen politisch desinteressierten Bürger*inne*n gilt: Politik, Parteien, Medien – stecken doch alle unter einer Decke. Woher diese Unterkomplexität? Aus dem Fußball! In unserem Volk gibt es auf jeden Fall mehr Fußball- als Politikexpert*inn*en. Und da ist es wirklich so. In der Politik ist es zwar ähnlich, aber – zum Glück – sicher nicht genauso.
Gestern Abend ist mit einem 6:0 die ganze sportliche Langeweile des deutschen Profifussballs demonstriert worden. Die dabei aufeinandergetroffenen Vereine sind sportlich durch Klassen getrennt – in ihrem Innern jedoch in durchaus vergleichbaren Krisen. Es gibt keine Kritik und Erfolgskontrolle für ihre Nomenklatura.
Auch der Dümmste und Blindeste konnte sehen, Weiterlesen

Morgen 22.25 h: “Junges Licht” (ARTE)

Vor vielen Jahren las ich bereits den gleichnamigen Roman von Ralf Rothmann. Schon beim Buch, und, noch überraschender, bei der Verfilmung von Adolf Winkelmann gewann ich das seltene Gefühl: so ist es gewesen. In der Regel erkennen wir unser Leben und seine Umgebung in literarischen und filmischen Produkten nicht wieder. Denn das subjektive “in Wirklichkeit war das ganz anders” stimmt fast immer.

Winkelmanns “Junges Licht” war der letzte Kinofilm, den der verstorbene Mike Mennen in der Beueler Filmbühne genossen hat. Ich erinnere mich genau, wie er mir beim Fußballgucken im Horizonte davon vorschwärmte. Und er hatte Recht. Weiterlesen

“Echte Liebe” – weg

Die nach gefühlter Selbsteinschätzung “Nr. 2” des deutschen Fußballs, der BV 09 Borussia Dortmund, wächst zum grössten Krisensymptom der deutschen Bundesliga heran. Eine historische Marke war gesetzt, als seine Mannschaft kürzlich zum ersten Mal seit Jahrzehnten von der Südtribüne des Westfalenstadions persönlich, die Süd hier als eine Person, für eine schlechte Leistung ausgepfiffen worden war. Ein Glücksfall, dass das gestern ein Auswärtsspiel war.

Zum ersten Mal seit vier Jahren soll das operettenhafte Ministadion in Salzburg gestern ausverkauft gewesen sein. Obwohl die Heimmannschaft dort laut Spiegel-online seit 34 Spielen ungeschlagen sein soll, hat sie es nie vollgekriegt. Von Dortmund aus gesehen zum Auslachen. Weiterlesen

Offenbarungseid der Bundesliga

Die Bundesliga ist so langweilig, dass der in Bayern eingewanderte Westfale Rummenigge sie jetzt für Kapitalinvestoren aus aller Welt öffnen will. Für sich selbst sieht er dabei keine Gefahr, weil in seiner Vereinssatzung dafür eine 70%-Mehrheit erforderlich wäre, er sich also für ausreichend geschützt hält. Aber wenn die Konkurrenz mehr Kohle hätte, wären Spiele seines Vereins vielleicht wieder interessanter anzusehen. Denn auffällig ist seit einiger Zeit: so wie die TV-Einnahmen sprudeln, gehen die Zuschauerzahlen bei den meisten Mittelklassevereinen zurück. Die Konzernvereine von VW, Bayer, SAP usw. kriegen ihre Mini-Stadien kaum noch voll. Das ist zwar finanziell mittlerweile egal – aber leider auch langweilig.

Das war in Dortmund, der Herzkammer der Sozialdemokratie, anders. Dort steht im Westfalenstadion die grösste Stehtribüne Europas für allein 25.000 Zuschauer*innen – die 55.000 andern auf den teureren Sitzplätzen finden das immer wieder ein Ereignis, auch wenn auf dem Rasen gerade nichts Sehenswertes läuft. Gestern war das auf dem Rasen aber so erschreckend, Weiterlesen

Montagsspiele bleiben verhasst

Das Bundesligaspiel BVB-FCA (1:1) war keine Werbung für den Fußball, sportlich Durchschnittsware, die ein weiteres Mal erklärte, warum der Meisterschaftskampf in der Bundesliga so unendlich langweilig ist. Seine Besonderheit war der Fanprotest gegen die Montagsspiele. Im Dortmunder Westfalenstadion, sonst immer ausverkauft, blieben über 25.000 Plätze unbesetzt. Wenn man bedenkt, wie abhängig Fans von der Droge sind, ist das eine respektable Widerstandsmobilisierung.
Der übertragende Sender Eurosport spARTE das fairerweise in seiner Berichterstattung nicht aus. Dennoch demonstrieren die beteiligten Buzzynessmen von DFL und Medienkonzernen eine bemerkenswerte Schmerzfreiheit. Weiterlesen

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