Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Neymar (Seite 1 von 2)

“Morde eher weniger”

Vom drohenden Zusammenbruch einer Atommacht

Ein Thema, für das kaum ein deutsches Medium Zeit (oder Interesse) hat. Zu kompliziert, zu schwierig. Und wer sind die Guten? Und wer die Bösen? Passt alles nicht. Umso verdienstvoller Mark Engeler/telepolis: Pakistan: Atommacht wird zum gefährlich ‘kranken Mann am Indus’ – Militär und Geheimdienst ISI auf innenpolitischem Eskalationskurs mit riskanten geopolitischen Dimensionen. Wer kann sie bremsen? Der wichtigste Partner ist China. Die USA kennen die Generäle am besten.” Weiterlesen

Feudalherren-Wahn und Sócrates

In Deutschland herrscht Unverständnis vor, warum “die Araber” uns “gute Deutsche” nicht verstehen, sondern sich lieber mit Verbrechern wie Putin, Xi und Erdogan gemein machen. Naja, es sind nicht “die Araber”, sondern nur ihre feudalen Repräsentanten (Frauen kaum dabei). Und wir sind ja auch nicht “die Deutschen”, sondern in diesem Fall nur die Führung des DFB sowie unsere gewählte Bundesregierung, die uns beide gewöhnlich nicht nach unserer Meinung zu fragen pflegen. Wenn die Genannten also schlecht miteinander klarkommen, betrifft uns das nur, wenn sie Krieg anfangen und/oder wir im Winter frieren müssen. Weiterlesen

Das war knapp!

Lula zum dritten Mal zum Präsidenten Brasiliens gewählt

Erleichterung war wohl das Gefühl, das sehr viele Leute empfanden, als am 30. Oktober gegen 21.30 Uhr brasilianischer Zeit feststand, dass Lula da Silva von der sozialdemokratischen Arbeiterpartei PT die Stichwahl um das Amt des Staatspräsidenten gegen Jair Bolsonaro gewonnen hatte. Außer bei der extremen Rechten in Lateinamerika und weltweit wurde die Nachricht von Lulas Sieg fast überall mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen: von den sozialen Bewegungen in Brasilien über die kritischen Intellektuellen und progressiven Kräfte in ganz Lateinamerika bis zu den Regierungen in Washington, Paris und Berlin. Denn die Sorge, dass die Stichwahl hätte anders ausgehen können, war bis zuallerletzt groß gewesen. Weiterlesen

Reservate des schlechten Geschmacks

Von André Dahlmeyer, Nomadensportstudio
In Brasilien startet die „Todes-Copa“

Überall in Brasilien gehen die Menschen mit Pappschildern auf die Straße, auf denen Dinge stehen wie „Copa Nein! Impfung Ja!“ Es nützt alles nichts. Gestern um 23 MESZ wurde mit dem Spiel zwischen Gastgeber Brasilien und Venezuela die 47. Copa América angetreten (Ergebnis: 3:0 für Brasilien), die ursprünglich erstmals in ihrer 105jährigen Geschichte in zwei Ländern ausgetragen werden sollte. In Kolumbien kam der Staatsterrorismus dazwischen, in Argentinien der Sensenmann.
Dem deutschstämmigen brasilianischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro ist das wurscht. Weiterlesen

Schade BVB, da war mehr drin

Wer jetzt immer noch Kritik an Lucien Favre hat, hat einen an der Waffel. Der BVB hat heute die – zusammen mit ManCity – teuerste Fußballmannschaft der Welt im Westfalenstadion, also mit einem “Mann” mehr, der Süd, mit 2:1 geschlagen. Er hätte schon zur Pause (0:0) 2:0 führen können, da aber exzellente Torchancen noch nicht konsequent zuende gespielt. Das erledigte Haaland dann zweimal in der 2. Halbzeit.
Bemerkenswert angesichts der oft beklagten angeblichen Defensivschwäche des BVB war die Chancenarmut des teuren Gegners. Sicher, das Gegentor war spektakulär. Weiterlesen

Stirbt das Strategie-Handwerk aus?

Im Fußballbusiness, in der Politik, in grossen Medien
Der Fußballkonzern aus dem süddeutschen Raum hat es nötig, ein schlechtes Spiel mit einem ziemlich teuren Spielerkauf PR-technisch zu überdecken. Vermutlich klopfen sie sich dort gegenseitig auf die Schultern, weil der schwächliche Sport”journalismus” darauf wieder reingefallen ist. Der teure Spieler Coutinho ist zweifellos ein begnadetes, aber auch verdächtig “ewiges” Talent, und wurde von tatsächlichen Spitzenvereinen, Barca und zuvor Liverpool, gerne abgegeben. Weil er zwar gut spielt, aber keine Mannschaft, verstanden als soziales Gefüge, weiter gebracht hat. Nun wird die deutsche Fußballbranche von Rationalisierungstendenzen in den grossen Medienkonzernen bedroht. Weiterlesen

Weltabgewandtheit

USA – Uganda – Manchester – Berlin
Überraschung! Jeffrey Epstein ist tot. Natürlich “Selbstmord”! Komisch, das Aufatmen ist sogar über den Atlantik zu hören. Jetzt kann der arme Mann nicht mehr sprechen. Wie schade! Ist es ein Trost, dass Organisationen (also auch Staaten), die von solchen Persönlichkeiten geführt werden, auf dem Abgang sind. Nein, ist es nicht. Denn dann wird es erst richtig gefährlich. Der 90-jährige Psychoanalytiker Otto Kernberg gab der taz Auskunft. Ein angenehm-altmodisch-bescheidener Kerl. Sollten die wirklich aussterben? Weiterlesen

Schlagzahl der Niederschläge

Am SZ-Leitartikel von Ferdos Forudastan habe ich heute nichts auszusetzen – ausser natürlich, dass es immer viel zu ergänzen gibt. Richtig hebt sie u.a. hervor, dass eine wachsende Zahl von Menschen nicht bereit ist, sich selbst noch ein Politiker*innen*leben zuzumuten. Es sind nicht die Dümmsten. Richtig hebt Ferdos auch die “Schlagzahl” hervor, mit der im selbstreferentiellen Mikrokosmos Hauptstadtberlins ausgeteilt wird. Weiterlesen

Da reden wir nicht drüber

von Glenn Jäger
Zu den Beziehungen Katars nach Südamerika und zur Vergabe der Fuball-WM 2022

Wenn im Juni 2019 in Brasilien die Copa America im Männerfußball steigt, ist als Gastland auch Katar mit dabei. Die Südamerikameisterschaft ist ein erster größerer sportlicher Testlauf für den Gastgeber der in vier Jahren beginnenden WM 2022. Für ein Land, das mit ungeheurem Reichtum vor allem aus Erdgas von sich reden macht; das nicht nur im eigenen Land Milliarden investiert und damit an wirtschaftlichem und politischem Einfluss gewinnt; das mit den Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen in die Schlagzeilen geriet; das als absolute Monarchie auf bemerkenswert wenig Kritik des Westens stößt; Weiterlesen

Die Leichtmatrosen-Korrelation

11 Eindrücke von Fußball-WM 2018
von Klaus Hansen

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Ein deutscher Bundestrainer, der das russische WM-Quartier seiner Mannschaft als Bühne nutzt, um vor Hunderten von Kameras einen Alain-Delon-Ähnlichkeitswettbewerb zu bestreiten, wirkt befremdlich.
Ein Bundestrainer, der sich fernsehöffentlich in der Unterhose kratzt, wie 2016 bei der EM, und anschließend die beteiligten Fingerkuppen beschnuppert, wirkt vergleichsweise sympathisch. Ein unerwachsener Junge eben. Obwohl bereits Mitte 50. Aber nett!
Heute sind wir zwei Jahre weiter. Auch in der Entfremdung, die zwischen Trainer und Team auf der einen Seite und der Masse der Fußballanhänger auf der anderen Seite stattfindet. „Elf Fremde müsst ihr sein“, Weiterlesen

Fußballzukunft – ansehnlich oder hässlich?

Derzeit ist gut zu beobachten, wie die EU politisch und ökonomisch zerfällt. Die Mächtigen betrachten und umkreisen sie, und prüfen mit kritischem Blick die attraktivsten Filetstückchen. Danke Merkel, danke Schäuble, danke Seehofer – Ihr ward 1a-Servierpersonal.
Dieses Bild enthält bereits die Tatsache, dass Europa ein attraktiver Marktplatz für die globale Ökonomie bleibt. Es lässt sich hier besser als woanders leben. Und der Fußball ist eine der Entertainment- und Technologiebranchen, in denen Europa sogar eine Marktführerschaft behauptet. Allerdings, das dokumentierten die drei Supergangster von der Ehrentribüne bereits bildlich (es fehlt: Xi Jinping): auch diese Branche wird von den gefrässigen Profitgeiern umkreist. Weiterlesen

Fußball, Sex, Care – Frauen rocken die taz

Über Alina Schwermer habe ich hier bereits geschwärmt. Sie lieferte jetzt eine der sachlichsten und differenziertesten Analysen zum bisherigen WM-Verlauf. Damit hat sie mehr geleistet, als der milliardenschwere, bräsige DFB, der gemäss der aktuellen Leitlinien des politischen Diskurses wieder in seine guten, alten reaktionären Gewohnheiten zurückkehrt: bei Pressekonferenzen werden keine Fragen mehr zugelassen; stattdessen wird das absaufende Megafon des reaktionären Sektors der herrschenden Klasse, Weiterlesen

Neymar, Messi, Schland – alle überbewertet

Für die Bundeskanzlerin liefs bei der WM sehr, sehr schlecht

Seltsam: bei jedem internationalen Fußballturnier müssen die Leute erinnert werden, dass es ein Manschaftsspiel ist. Zehn Mannschaften haben sich bei der WM noch nicht vorgestellt, die sehen wir heute und morgen. Bei denen, die wir gesehen haben, hat sich bestätigt, was wir meistens schon wussten, aber hofften, im Spiel würde es weggezaubert: der Wurm im statikrelevanten Gebälk des Teams. Weiterlesen

Fußball-Profitjäger stolpern über sich selbst

Die furchtbare, die Spieltagszersplitterungs-Zeit endet heute. Die nächsten zwei Spieltage der Ersten und Zweiten Bundesliga finden zu einheitlichen Anstosszeiten für alle Spiele statt. Die Erste Liga spielt samstags, die Zweite sonntags um 15.30 h, so wie es alle Fanorganisationen seit Jahren für die komplette Saison fordern. Der ursprüngliche Gedanke der DFL für die jetzige Regelung war wohl, für die letzendlichen Entscheidungen am Saisonende die gleichen fairen Bedingungen für alle zu sichern, und berechnende Manipulationen, wie z.B. bei der WM 1982, als die BRD und Österreich am letzten Gruppenspieltag Algerien mit kalkuliertem Standfussball betrogen, auszuschliessen.
Viele europäische Ligen machen es ähnlich wie die DFL. Dumm nur, dass die wichtigsten sportlichen Entscheidungen alle schon gefallen sind. Weiterlesen

Geldmonster CL – auch von Langeweile bedroht

Was würde die Uefa-Champions-League nur ohne ihre Zirkuspferdchen Messi und Ronaldo machen? Ronaldo gelang ein weiteres Zaubertor. Seine technische Perfektion, vermutlich durch manisches Individualtraining erarbeitet, ist unbestritten. Messi versetzt nur durch seine Erscheinung und sein sporadisches Eingreifen ins Spielgeschehen Gegner in Angst und Schrecken. Das mal theoretisch abgezogen war der Rest berechenbare Langeweile.

„Rausch“ nennen die heutigen Schlagzeilen, was der von Jürgen Klopp gecoachte FC Liverpool gestern bei seinem 3:0 gegen Guardiolas ManCity gezeigt habe. Was für ein Quatsch. Weiterlesen

Ohne Prinzen und Oligarchen besserer Fußball

Das ZDF hat sich bös in seinen Verträgen mit der Uefa verheddert. Es langweilte mit einer Gurke in Istanbul. Während des richtigen Fußballspiels in Barcelona war es schon wieder draussen. Wer sowas nicht zeigen kann, kann auch gleich komplett aussteigen. So ist es dann auch in der nächsten Saison; wir als Gebührenzahler*innen sparen einen Batzen Geld, für etwas, was wir heute schon nicht gucken konnten.

Nicht beim ZDF, aber bei Pepe in Dottendorf. Von einem komfortablen Stehplatz am Tresen bei bestem Pils und Oliven lieferte Lionel Messi einen erneuten ästhetischen Genuss davon, was Weltklassefussball sein kann. 3:0 gegen Abramowitsch’s Chelsea. Es gibt noch Gerechtigkeit im Fußball.

Bei Barca ist festzuhalten, dass es in diesem Jahr ohne Neymar stärker ist, als voriges Jahr mit ihm. Weiterlesen

Heute: Champions-League-Finale (ZDF)

Ein letztes Mal im ZDF: die Champions-League. Es gibt ja nichts Störenderes im Fußballentertainment, als seine unberechenbaren Überreste an Sport. Man weiss nicht, wie es ausgeht, keine Planungssicherheit. Das scheue Reh Kapital hat seine Scheu dennoch abgelegt. Der Vergleich “Wer hat den Längsten?” findet bereits im Achtelfinale der letzten 16 statt, im vorgezogenen Oligarchen-Finale (Hinspiel): Real Madrid gegen Paris Saint Germain. Das ist neben dem Sport das zweitlästigste: dass immer noch ausgelost, statt wie in Kapitalkreisen üblich, ausgehandelt wird. Die Angestellten und Steuerbetrüger Cristiano Ronaldo und Neymar haben also noch einen Rest an Einfluss darauf, wer ausscheidet und wer eine Runde weiterkommt.

Das Schöne für unsereinen: wer auch immer von beiden verliert, es ist verdient. Weiterlesen

The winner: Ancelotti & China

Die Ignoranz des Medienrudels ist oft zum verzweifeln. Ich hatte das hier schon zu Saudi-Arabien/Jemen hervorgehoben: es ist unfassbar, dass, was für Unsereinen eine fünfminütige Recherche-“Arbeit” ist, bei der Mehrzahl der professionalisierten Mediendinestleister schon eine Überforderung ist. Im gescheiterten “realen Sozialismus” gab es mal die Fantasie von der “allseitig gebildeten Persönlichkeit”. Sie scheint im heutigen Kapitalismus definitiv nicht möglich zu sein. Ein bisschen mehr Lesen und Lernen, das wäre schon viel.

Noch schlimmer als im Politikjournalismus sieht es beim Sport aus. Das einzige sportjournalistische Produkt des deutschen Fernsehens und seiner hunderten Programme, die WDR-Produktion “Sport inside“, beendet – sage und schreibe am 1. Oktober – seine “Sommerpause”.
In der abgelaufenen Woche wurde uns vorgespielt, dass der arme Trainer Ancelotti wegen angeblicher Erfolglosigkeit seinen gut bezahlten Arbeitsplatz loswurde. Wie lächerlich ist das denn? Nur einer, Gladbach-Fan Christian Eichler bei der FAZ, scheint es verstanden zu haben. Weiterlesen

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