Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Jemen (Seite 4 von 8)

Saudi-Crash / Frauenfussball-Boom

Es ist nur eine kleine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, die gewöhnlich über Vorgänge im ganz grossen Grosskapital gut informiert ist, weil sie zu seinem Besitz gehört. Die grösste Staatsfirma der Welt Saudi-Aramco, der Ölkonzern der Feudalfamilie Saud, der der Staat Saudi-Arabien gehört und die den “mächtigsten Mann der Welt” finanziell aushält, hat – ich weiss nicht zum wievielten Mal – schon wieder ihren Börsengang (es geht nur um einen einstelligen Prozentanteil an diesem dicksten Schiff des Grosskapitals) verschoben. Weiterlesen

Krieg in Arabien

Ein ursprünglich angedachtes Fragezeichen in dieser Überschrift habe ich weggelassen. Denn was hätten Jemenit*inn*en davon halten sollen? Denn sie haben jetzt schon über hundertausend Kriegstote und Millionen Verletzte und Hungernde zu beklagen. Arabien klang noch in den 60er/70er Jahren für Menschen in Deutschland weit weg. Nahostkriege wurden bedauert, aber nicht persönlich gefürchtet. Heute wissen wir mehr über die Welt und ihre Zusammenhänge: Arabien ist Nachbarschaft. Auf- und Erregung ist also angebracht.
Damit sie nicht hilflos ist, folgende Leseempfehlungen: Weiterlesen

Jemen-Krieg: Gefängnis bombardiert

Slavoj Žižek verkündet in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ), von der jüngst berichtet wurde, dass sie sich immer mehr der radikalen Rechten zuwendet, die steile These, das Leid anderer zu betrachten mache uns “glücklich”, also “auch Krieg, Hungersnöte und Gewalt”. Das Leid des Herrn Žižek, sich als Hofnarr der NZZ zu verdingen (wie es einst Oskar Lafontaine bei Bild gemacht hat), macht mich jedenfalls nicht glücklich. Aber wenn er Recht hat, habe ich Ihnen hier noch was zu bieten.
Vom Jemen-Krieg gab es in den letzten Wochen Meldungen, Weiterlesen

Schutz der Zivilbevölkerung im Krieg – ein leeres Versprechen!?

Vor 70 Jahren wurde die 4. Genfer Konvention vereinbart.

Im Juni 1859 beobachtete der Genfer Geschäftsmann Henri Dunant, wie auf den Schlachfeldern im norditalienischen Solferino fast 40.000 verwundete Soldaten aus Frankreich und Österreich mangels medizinischer Versorgung elendig verreckten. Aus Entsetzen über das grausame Geschehen initiierte Dunant die Gründung des Roten Kreuzes und die erste Genfer Konvention zum Schutz verwundeter und kranker Soldaten. Geboren war das Kriegsvölkerrecht, verharmlosend auch humanitäres Völkerrecht genannt. Weiterlesen

Mittelmeer / Russland / Israel / Jemen / Bayern

Rene Martens/Medienkorrespondenz bespricht zwei sehenswerte Filme über private Seenotretter*innen im Mittelmeer.
Reinhard Lauterbach/Junge Welt bewertet die Protestaktionen in Moskau gegen die Nichtzulassung von Kandidaturen zur Kommunalwahl. Eine sehr lesenswerte Gesamtanalyse russischer Politik kommt, endlich mal wieder, vom in Russland lebenden Kai Ehlers. In den 70ern war er presserechtlich Verantwortlicher der linksradikalen norddeutschen Sekte KB, die mich damals sehr genervt hat. Weiterlesen

Noch mehr Fluchtursachen

Sie können sich abregen: die Betroffenen, um die es im Folgenden geht, schaffen es nicht bis zu “uns”. Wenn Sie dagegen zu den unverbesserlichen Gutmenschen gehören, die sich für Mitmenschen und die Welt interessieren, lesen Sie bitte weiter.
Im Kongo – erstmal grundsätzlich gefragt: wären Sie innteressiert, dort als Korrespondent*in für deutsche Medien zu arbeiten? Wenn Sie zu den Wenigen gehören, die das mit “Ja” beantworten: versuchen Sie doch mal irgendeine Redaktion dafür zu interessieren. Also mich würden Sie sofort begeistern. Ich habe nur blöderweise kein Geld. Das ist das Problem im Kongo: Geld und Interesse treffen dort nur bei seinen Rohstoffen und Naturschätzen zusammen. Weiterlesen

Die Deutsche Bank – ein kriminelles Unternehmen?

von Joachim Braun

Die Deutsche Bank gerät trotz des eigentlich schon längst ausgerufenen „Kulturwandels“ immer wieder aufgrund gesetzeswidriger Geschäftsvorgänge in die Schlagzeilen. Dahinter stehen keine einmaligen Verfehlungen einzelner Manager zu einer bestimmten Zeit; vielmehr hat dieses Geschäftsgebaren eine lange Tradition und erfasst weite Teile der Bank. Dies soll im Folgenden dargestellt werden, um anschließend einige Forderungen zu formulieren, die gesetzgeberisch nötig wären, um dem Treiben ein Ende zu machen und schließlich die Frage zu beantworten, ob die Deutsche Bank eine kriminelle Vereinigung darstellt. Weiterlesen

Habeck weist den Weg – zum Scheitern

Meine letzte Hoffnung ist, dass es sich um ein Beispiel missratener grüner Kommunikationsstrategie handelt. Obwohl das bei diesem Akteur sehr unwahrscheinlich ist. Herr Habeck hat der “Passauer Neuen Presse” ein Interview gegeben. Keine Ahnung, welche Zielgruppe er damit erreichen will. Das muss er selbst erklären. Online ist der Originaltext nicht frei zugänglich (Paywall), auch auf den Seiten der Grünen oder von Habeck persönlich findet er sich nicht (warum eigentlich nicht?). Aus dem Interview hat die Deutsche Presse-Agentur/dpa eine Meldung kreiert, die dieses Wochenende bespielt. Es bleibt also offen, von wem der politische “Spin” ist: von Habeck, dem niederbayrischen Käseblatt oder der dpa? Weiterlesen

EU schmerzfrei

Fluchturachenfabrikation in Libyen, Sudan, VAE, Jemen, Äthiopien, Eritrea
Es geht hier nicht um die Personalverhandlungen in Brüssel. Es geht hier auch mal nicht um sog. “Freihandelsabkommen”, mit denen die EU die afrikanischen Ökonomien niederstreckt. Es geht um direkte Zusammenarbeit mit schweren Kriegsverbrechern, die die EU dafür anstellt, Flüchtlinge und Migrant*inn*en einzufangen, einzusperren, zu versklaven, oder wahlweise auch direkt umzubringen. Für diese Tätigkeiten gibt es südlich des Mittelmeeres wahrlich keinen Fachkräftemangel. Und die EU lässt es sich – von unserem Steuergeld – etwas kosten. Weiterlesen

Captain America: es ist eine Frau!

Die taz hat sich für ihre Frauen-WM-Berichterstattung mein Sonderlob verdient. Am Wochenende setzte sie völlig zurecht in einer Wiederholung das politisch wertvolle Megan Rapinoe-Porträt von Sebastian Moll wieder ein. Bemerkenswert an dieser Lady – im Unterschied z.B. zu Ex-Torhüterin Hope Solo – scheint mir ihre bewusste Strategie sich nicht als Solo(sic!)-Megastar zu verkaufen, sondern als Teamplayerin aufzutreten. Diese Klugheit vermisse ich heute im politischen Geschäft immer mehr.
Zum Niederknien gut ist vor allem die journalistische Leistung von Alina Schwermer. Weiterlesen

Bewegung in der Jemen-Kriegspolitik?

Unmittelbar nach der Ausstrahlung der ARTE-Dokumentation – an einen Zusammenhang glaube ich bei diesem Minisender nicht, andererseits orientiert er sich eng an der französischen Aussenpolitik – gibt es erste Meldungen, dass von den berüchtigten Prinzen MBZ einige symbolische Züge gemacht hat, die zu einigen Journalist*inn*en durchgestochen wurden. Hier die gestrige Spiegel-online-Meldung, und hier Florian Rötzer/telepolis heute vormittag. Weiterlesen

Der Vietnamkrieg der Saudis

Ist Trumps USA nur ein Versteigerungsobjekt?
Gestern lief parallel zum Frauenfussball auf ARTE die Dokumentation “Wüste Prinzenspiele – der neue Golfkrieg” (Mediathek-Verfügbarkeit bis Ende Juli). Es geht um die Herren Mohammed Bin Salman (“MBS”, Saudi-Arabien), Muhammad bin Zayid Al Nahyan (“MBZ”, Vereinigte Arabische Emirate, Abu Dhabi), sowie den Herrn Tamim bin Hamad Al Thani (Katar). Mein Eindruck: die Herren MBS und MBZ auf der einen, und der Herr Al Thani auf der anderen Seite stehen in einem Versteigerungswettbewerb um die USA und andere kapitalistische Länder. Ihre überdimensionierten Rüstungsbestellungen dienen diesem Zweck, “unsere” Herrschenden zu kaufen. Es scheint zu klappen. Weiterlesen

Deutsche Waffen, Deutsches Geld, morden mit in aller Welt

Ja, wir müssen uns an Gemeinschaftsprojektes des Mordens beteiligen, wir müssen unsere Zuverlässigkeit bei der Förderung von Kriegsgreuel beweisen. Das jedenfalls ist im Kern der Tenor der gestrigen Entscheidung des Bundessicherheitsrates, des geheim tagenden Gremiums, das darüber entscheidet, wer Rüstungsexporte erhält und wer nicht. Als ob ein halbes Jahr nach dem Mord an Kashoggi, der wahrscheinlich vom Jungdiktator und Mörder Prinz Salman von Saudi-Arabien angeordnet war, alles plötzlich vergessen sein sollte. Weiterlesen

Polizistinnenmord / Jemen

Was stellen Sie sich als Mediengeschehen vor, sollte eine Polizistin ermordet werden? Normalerweise gäbe es kein Halten mehr; Sex&Crime-Storys würden erscheinen, bis der Täter seiner gerechten Todesstrafe zugeführt wäre. Was, wenn Sie verhindern wollen, dass rauskommt, was dahintersteckt: eine Legende konstruieren, dass exakt das alles schon erledigt ist.
So ist es mit dem Mord an der thüringischen Polizistin Michele Kiesewetter in Heilbronn geschehen. Weiterlesen

Wenn die Welt auf Münster schaut

Darf das US-Militär seinen Drohnenkrieg von Ramstein aus koordinieren? Das Oberverwaltungsgericht in Münster sieht da Anhaltspunkte für einen Bruch des Völkerrechts. Ein Urteil, das die Nato sprengen könnte

Es kommt nicht oft vor, dass die Washington Post, die New York Times, El Pais und der Figaro über ein Gerichtsverfahren in Münster berichten. Aber am Dienstag schaute die Welt dorthin – zu Recht. Denn ein Urteil des dortigen Oberverwaltungsgerichts kann zum Ausgangspunkt eines Konflikts zwischen Washington und Berlin werden, gegen den sich alle Streitigkeiten über die Höhe des Verteidigungshaushalts ausnehmen wie eine sanfte Neckerei unter Freunden. Weiterlesen

Jemen

Einerseits “grösste humanitäre Katastrophe”, andererseits wenig öffentliches Interesse, jedenfalls in Deutschland. Während sogar der von rechten Republikanern beherrschte US-Senat mit 59 von 100 Stimmen gegen eine US-Unterstützung des Jemen-Krieges stimmte, scheint es den Herrschenden hierzulande (und in Frankreich) wichtiger zu sein, lukrative Rüstungsexportgeschäfte nicht durch übermässiges öffentliches Interesse politisch zu gefährden. Darum ist der gestern von mir noch gescholtene DLF, selbstverständlich und zum Glück ein heterogener öffentlicher Sender, zu loben, dass er gestern abend in seiner Reihe Hintergrund diesen informativen Beitrag von Jürgen Stryjak ins Programm genommen hat.

Entwicklung deutscher Rüstungsexporte

Waffen für Krisengebiete – Der Anteil deutscher Lieferungen an Staaten, die aktuell Krieg führen oder schwere Menschenrechtsverletzungen begehen, ist weiterhin hoch.

Auch 2018 gehörte Deutschland im zehnten Jahr in Folge zu den vier größten Rüstungsexporteuren der Welt – nach den USA, Russland sowie China, das die Bundesrepublik 2016 von Platz drei ablöste. Bis Mitte Dezember genehmigte die Bundesregierung zwar weniger neue Exporte als 2017. Doch der Anteil der Ausfuhren an Staaten, die – wie etwa Saudi-Arabien – mit den deutschen Waffen aktuell Krieg führen oder schwere Menschenrechtsverstöße begehen, ist unverändert hoch. Weiterlesen

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