Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: The Guardian (Seite 2 von 3)

Stamokap

Amazon, Indien, Russland, Guinea, Deutschland/EU
Wie der Stamokap aktuell funktioniert, erklärt Matt Stoller/Guardian (dt. Übersetzung im Freitag) anhand des fettesten aller Beispiele, dem Amazon-Konzern. Stoller hat Hoffnung, dass “die Politik” nach rund 30 Jahren Ignoranz zu handeln beginnt. Schön wärs.
In Indien bilden Bauern und Klimaaktivist*inn*en ein politisches Bündnis, und das Modi-Regime hats gemerkt. Nach der Logik deutscher Nawalny-Politik müssten nun Sanktionen gegen Indien folgen. Weiterlesen

Berührung wird Politikum

Das Covid-19-Virus geht nicht weg. Einen Impfstoff gibt es nicht. Ob und wann es einen geben wird, ist offen. Gegenmittel gibt es auch keine, allenfalls solche, die den Erkrankungsverlauf lindern oder verkürzen. Gefährdete Leben werden damit nicht gerettet. Das bedeutet, dass uns dieser Game-Changer noch mehrere Jahre, mindestens, beschäftigen wird. Es ist höchste Zeit, sich gedanklich damit zu beschäftigen, wie das menschliches Leben ändert, ändern soll, oder lieber nicht soll. Wenige beginnen damit. Weiterlesen

Vorerkrankt: DFB, DFL, FR, Guardian

Über die weltabgewandte Corona-Politik des Fußballbusiness, speziell des deutschen, habe ich hier schon hinreichend abgeledert. Warum tun die das? Weil sie schon vor dem Virus schwerwiegend desorientiert, in Teilen sicherlich auch kriminell, agierten, mit einem Gefühl der Unverwundbarkeit, gespeist aus unendlichem Profitwachstum. Und jetzt stehen sie da, mit ihrer Karre vor die Wand gefahren.
Die aktuelle DFB-Führung, mit dem bislang integren Fritz Keller an der Spitze, versucht sich im Aufräumen. Weiterlesen

Trump drückt sich weiter

Ein behutsames Vorgehen an der nächsten Front im Krieg gegen Corona will der US-Präsident. Dabei lässt er den Gouverneuren freie Hand. Wenn’s schiefgeht, sind sie schuld
Vage und unbestimmt, zugleich vorzüglich für künftige Schuldzuweisungen an andere geeignet: Der mit Spannung erwartete Fahrplan von US-Präsident Donald Trump zur Lockerung der Corona-Einschränkungen ist kein Konzept, sondern ein weiterer Meilenstein in einer Kommunikationsstrategie, die sich in den letzten Jahren als erfolgreich erwiesen hat. Gut möglich, dass die Rechnung aufgeht. Weiterlesen

Allianz der Hoffnung im Herzen der Welt

von Oleg Zurmühlen
Über eine neue Klimabewegung in Brasiliens Amazonas-Regenwald

Das Herz der Welt, es pulsiert blau-grün im Takt der Jahreszeiten. Der Klimawissenschaftler Antonio Nobre zeigt es auf seinem Laptop den jungen Aktivist*innen, die ihn an dem Ort mit dem klangvollen Namen Terra Do Meio („Mittelerde“) im nordbrasilianischen Bundesstaat Pará umringen. Eine animierte Weltkarte von Wissenschaftler*innen der Universität Oxford veranschaulicht, in welchen Weltregionen die Ökosysteme in den letzten zehn Jahren am meisten Kohlenstoff der Atmosphäre entzogen haben. Weiterlesen

Bezos, MBS, Trump

und Schmidt
Die öffentliche Inszenierung des Konflikts zwischen den zwei mutmasslich reichsten und mächtigsten Männern der Welt, Amazon-Hauptaktionär Jeff Bezos und Saudi-Aramco-Hauptaktionär Mohammed Bin Salman (MBS) wird zugespitzt. Was könnte das Interesse daran sein? Die aktuelle Zuspitzung dürfte von Bezos ausgehen. Das erstveröffentlichende Organ “Guardian” steht ihm und seiner Washington Post gewiss näher als seinem Gegner. Zwischen den Rädern der kleine Donald, Weiterlesen

Wo ist das Richtige im Falschen?

Als zu-spät-Geborener begrüsse ich die aktuelle Adorno-Renaissance. Als Nachgeborene können wir heute viel von ihm und seiner “Frankfurter Schule” lernen. Wie viele wichtige Personen der Geschichte ist der Mann nie davor geschützt, dass Textteile als Bonmot aus ihren analytischen Zusammenhängen gerissen, und für Tageskämpfe um die Diskursherrschaft instrumentalisiert werden. Nehmen Sie diesen Hinweis als Beipackzettel zu diesen Leseempfehlungen: Weiterlesen

Revolution, Disruption & Sex

Der Wochenzeitung “Freitag” saugt aus der ausgelutschten ’89er Wendeerinnerung noch aktuelle Substanz
Hätte ich nicht gedacht, und möchte mein Kompliment hiermit weitergeben. Zur Wende ’89 ist alles gesagt, nur noch nicht von allen – dachte ich. Der deutsche als Klageweib – oops, ich glaube, das ist schon ein Diskriminierungsklischee. Zur Sache folgende Anlesetipps:
Elsa Koester und Anna Stiede, zur Wendezeit noch nicht Jugendliche (zu denen gabs hier beim MDR mehr), sondern Kleinkinder, kramen – als wahrlich junge Frauen, in ihren Erinnerungen. Weiterlesen

Krieg der Zukunft: Cyberkrieg

Edward Snowden und weitere aktuelle Grundlagentexte
Edward Snowden erklärte so, dass es auch die Dümmsten verstehen können, den Wert von Verschlüsselungstechnologien in der elektronischen Kommunikation. Und warum die Begehren sog. Sicherheitsbehörden nach “Hintertüren” zurückzuweisen sind, wenn uns Grund- und Menschenrechte lieb sind (im Guardian, dt. im Freitag).
Snowdens sachdienlicher Beitrag erinnerte mich zum einen an meinen Eindruck, dass es den Herrschenden in den kapitalistischen Ländern weniger um die Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus geht. Weiterlesen

Medienperlen des Feiertages

Foroutan zum “Wir” / Metz&Seesslen über “Heimat” / Zapp zum Wessi-Medienkolonialismus
So ein Feiertag ist für Medienjunkies wie mich hart. Nichts mag ich mehr anmachen oder lesen, weil überall der ähnlich verquaste vorproduzierte Krempel rauskommt – wie nicht mehr ganz frisches Hackfleisch, kaum noch geniessbar. Darum hier meine Diätvorschläge, damit Sie gesund bleiben und nicht rammdösig werden.
Arno Widmann/FR hat Naika Foroutan ausführlich interviewt. Was sie zu sagen hat wäre geeignet für Bundespräsidentenreden. Statt würdevoll beklatscht würde danach kräftig diskutiert Weiterlesen

Medienmärchen Le Monde?

So lange ich lesen kann, war die innerbetriebliche Macht beim Verlag der marktführenden französischen Tageszeitung Le Monde umkämpft – hier der deutsche Wikipedia-Eintrag. Sie war Informationsquelle der linksliberalen Hälfte der französischen Öffentlichkeit, wenngleich in ihrer innenpolitischen Relevanz auch immer überschätzt – ein allgemeines Phänomen der Medien. Ein positiver Zweig Le Mondes ist für mich seit vielen Jahren LeMonde diplomatique, die nicht nur Motor zur Gründung der weltweiten Attac-Bewegung war, sondern mit ihrer deutschen Ausgabe auch den hiesigen publizistischen Wahrnehmungshorizont spürbar erweitert hat.
Nach einem Muster, wie wir es aus allen postsozialistischen Ländern Osteuropas kennen, Weiterlesen

Wann wird KI Menschen besiegen?

Was macht Menschen unberechenbar? Und damit für “Künstliche Idiotie” (KI) unbesiegbar. Eine Sache, für die das gilt, ist die Liebe. Manche meinen, die werde “abgeschafft”. Motive dafür gibt es gewiss. Die Autorin Duška Roth berichtete im DLF-Kultur zum Stand der Forschung über die Liebe. Ihren Wissenschaftszeugen Brian Earp lässt sie darin sagen: “Ich weiß bloß nicht, ob es wirklich für jeden das Beste ist, über die Liebe in dieser extrem wissenschaftlichen Art und Weise nach zu denken. Ich glaube, eher nicht.“ Weiterlesen

Viele wollen nichts mehr wissen

Die Medienwirtschaft klagt und jammert, weil die alten Geschäftsmodelle wegschmilzen und ihr keine neuen einfallen. Für Leute wie Sie und mich, die also solche Blogs schreiben oder lesen, gibt es neue Modelle. Die New York Times in den USA blüht und gedeiht (dank Trump), der Guardian in UK ist gesundet. Ihre Leser*innen*zahlen wachsen und wachsen. Immer grössere Probleme hat dagegen der Trash. Bild in Deutschland, Sun in UK oder Regierungsmedein in Russland oder der Türkei wird nichts mehr abgekauft.
Alte “Gesetze” wie “Sex sells”, “Sex&Crime” oder “Bad News are Good News” verkehren sich gegen sich selbst. Weiterlesen

Die (neue?) Eigentumsfrage

Wohnungen sind erst der Anfang – Daten, Algorithmen, Kapital …
Es werden nicht die deutschen Parteien sein, die die Frage aufwerfen und antreiben. Albrecht von Lucke/Blätter gibt einen aktualisierten Überblick über ihre Landschaft nach der Europawahl. Impulse werden von dort nicht ausgehen. Sie sind Impulsempfänger*innen, im optimalen Fall Übersetzer*innen in Gesetzestexte und Regierungshandeln.
Das wird in Berlin derzeit schon eingeübt. Ein rot-rot-grüner Senat wird angetrieben von einer gesellschaftlichen Bewegung aus der Stadt heraus. Weiterlesen

Feuer unterm SZ-Dach

Weiter unten: Guardian, Sergej Dorenko, Joachim Król
Kürzlich hatte ich mich über die Online-Präsentation der SZ beschwert. Komplett unschuldig bin ich dennoch daran, dass die Bossin davon, Julia Boenisch, geboren, wo ich auch geboren bin, mir persönlich bisher nicht bekannt, jetzt unter schweres Feuer geraten ist. Das berichtet die in meiner Respekt-Skala weiter aufsteigende Anne Fromm/taz. Den Text von Boenisch, auf den sich die Aufregung bezieht, finden Sie hier. An dem habe ich weniger auszusetzen. Wichtig ist mir die Differenzierung, Weiterlesen

Aussterbende arten: Medienvielfalt

Ursprünglich wollte ich nicht mehr darauf hinweisen, was Timo Rieg/telepolis als “Journalismus für die Mächtigen” beklagt. Den meisten Leser*inne*n dieses Blogs dürfte das grundsätzlich schon lange bekannt sein. Aber dann fand ich diese fleissige Zusammenstellung von Stefan Niggemeier/uebermedien, die zeigt, mit welchen Produktionsmechanismen sich das deutsche Medienbusiness selbst sein Grab aushebt.
Es gibt gute Gegenbeispiele, ein Grosses und ein Kleines. Weiterlesen

Algerien / Zuboff / Hübner

Algerien kommt in deutscher Medienberichterstattung kaum vor, ist auch in diesem Blog besonders klickschwach. Ist mir egal. Ein schwerer Fehler, nicht von Ihnen, die Sie jetzt immer noch weiterlesen, sondern von den vielen Anderen. Die politische Basisbewegung dort ist weit phänomenaler, riskanter und gefährlicher, als die unserer wohlgeratenen Bürger*innen*kinder von #fridaysforfuture. Bernhard Schmid/Jungle World informiert über die Manöver der herrschenden Gegenseite in Algerien.
Shoshana Zuboff ist neben Evgeni Morozov, der hierzulande überwiegend in der SZ publiziert, eine der klügsten Analyst*inn*en des digitalen Überwachungskapitalismus. Weiterlesen

Meinungsforschungsindustrie im Umbruch

Weiter unten: Kongo / Deutsche Bahn / “Objektklasse” – Gelbwestengefahr für Europa
Je weniger Politiker*innen und Parteien intellektuell auf die Kette kriegen, umso mehr lassen sie sich von der Demoskopie treiben. Die kocht aber auch nur mit Wasser. Ulrike Köppchen/DLF-Kultur berichtet uns über die aktuellen Rezepte dieses Wasserkochens. Ergänzend sollten Sie sich die Wikipedia-Einträge der einzelnen “Institute” anschauen. Denn Frau Köppchen spart leider die Besitzverhältnisse an diesen Firmen aus. Weiterlesen

Zentrum und Pol zugleich

Der kluge Wolfgang Michal, von Augsteins Freitag in den Journalismus zurückgelockt, hat das “Geheimnis” des Grünen Demoskopie-Höhenfluges so einfach wie logisch entschlüsselt. CDU/CSU und SPD haben sowohl Zentrumsbesetzung als auch Polarisierung aufgegeben, mehr aus Qualifikationsmangel und Dummheit, denn aus Not. Was blieb den Grünen anderes übrig?
Auch Michals Italien-Parallele verstrahlt Plausibilität: CDU und SPD könnten ähnlich verschwinden wie ihre Parteigenoss*inn*en in der dortigen PD. Weiterlesen

Zur dreifachen Krise des Journalismus

von Armin Wolf
Festrede zur Verleihung des Otto-Brenner Preises am 19.11.2018 in Berlin

Vielen Dank für die Einladung! Ich fürchte allerdings, ich werde Ihnen in den nächsten zwanzig Minuten keine große Freude machen. Ich bringe nämlich schlechte Nachrichten.

Ich möchte über die Krise des Journalismus reden. Die wäre ja schon dramatisch genug, vor allem für uns Journalisten und Journalistinnen, aber ich fürchte, sie ist vor allem ein Symptom für etwas noch viel Bedrohlicheres, für eine Krise der Demokratie. Weiterlesen

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