Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: overton-magazin (Seite 11 von 12)

Vom Völkerrecht her

Als Kabarettpointe ist “Ich komm’ ja mehr vom Völkerrecht her” schon etwas ausgeleiert. Der folgende Text und seine Texthinweise ist entsprechend wenig lustig. Für fundamentale Verstimmung sorgt mal wieder der emsige Wolfgang Pomrehn/telepolis, trotz seiner wiederkehrenden “guten Nachricht der Woche”. Ich würde es positiv wenden: dass die Räumung von Lützerath im Kern völkerrechtswidrig wäre, ist politisch eine gute Nachricht. Schlecht daran ist, dass die schwarz-grüne Landesregierung sich daran so wenig halten will, wie der gaseinkaufende Robert Habeck. Wolfgang Pomrehn macht uns darüber hinaus Vorfreude auf neue Viren – es soll ja nicht langweilig werden. Weiterlesen

Zwei Perlen der Vernunft

Die Sache mit dem Waffenhandel wird hierzulande nicht allzu gerne offen diskutiert. Sie sehen ja, was mit einer Armbinde alles ausgelöst werden kann. Oder mit zwei Stunden Betriebsausfall eines Flugplatzes. Und ich will gar nicht wissen, was die Staumitglieder auf der St. Augustiner Strasse mit einer grünen Oberbürgermeisterin anstellen würden – ich kam ja auf der Kreuzung an ihnen mit meinem Fahrrad vorbei, der Schleichverkehr aus der Combahnstrasse hingegen hatte das – auch wieder gerechte – Nachsehen. Aber es gibt auch Wichtiges. Weiterlesen

Oskar

Ob Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine noch zusammen sind, darüber widersprechen sich meine Quellen. Darunter die, die mir von dieser Liaison rund zwei Jahre früher berichtete, als sie von den beiden veröffentlicht wurde. Einerseits ist das Tratsch. Andererseits aber politisch nicht irrelevant, vor allem für die persönliche Entwicklung dieser beiden wichtigen Figuren des öffentlichen Lebens. Beide haben nachhaltig dazu beigetragen, politische Hoffnungen zu wecken, als auch wieder zu zerstören. Und das in atemberaubender Geschwindigkeit. Dass zwei Personen, ob einzeln oder als Paar, das so stark beeinflussen können, sagt auch was über die substanzielle Schwäche der davon betroffenen Organisationen. Weiterlesen

Katarstimmung

“Datenlieferung der GfK verzögert sich”

mit Update nachmittags

So prangt es bis mittags auf meinem Videotextbildschirm, wo sonst täglich die TV-Einschaltquoten des Vortages erscheinen. Nach dem Desaster des WM-Eröffnungsspiels wird daran offensichtlich noch gearbeitet. Oder ist die GfK von den Geheimdiensten Qatars und der Fifa gehackt worden? Das “Top-Spiel” des WM-Favoriten Argentinien gegen den schweren Gegner Saudi-Arabien (1:2) wird vorsichtshalber nur im Pay-TV der Telekom sichtbar gemacht. Noch cleverer ist nur ein Lebensmittel-Monopolist aus Köln. Weiterlesen

Karneval im WDR

mit Update 12.11.

Seit 1976 lebe ich im Rheinland. Rund 15 Jahre war ich darauf bedacht, mich immer zum Karneval in sichere Regionen zu verziehen – das war meistens Ostfriesland. Erst mit dem, was vor 30 Jahren das “Arsch huh”-Konzert in mir veränderte, gelang mir eine gemässigte Integration in die fremde Kultur. Weiterer wichtiger Impulsgeber dafür war die “Stunk-Sitzung”, zu deren Tradition es damals gehörte, in den vom WDR gesendeten Aufzeichnungen zensiert zu werden. Den Piepser, als Jürgen Becker über Kardinal Meißner sagte “Aber ene Arschloch ese doch!”, habe ich auf VHS-Cassette. Weiterlesen

Echos

Auf Buhrow, Qatar-WM, Inlandsgeheimdienst/NSU + immer noch keine Mediathekperle

Seit 2013 ist Tom Buhrow “der am meisten überforderte Intendant” des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Die Amtszeit eines WDR-Intendanten beträgt sechs Jahre. 9 Amtsjahre hat er jetzt. 3 könnten theoretisch noch folgen. Nach seinen jüngsten Eingebungen kriegt sich die Medienbranche kaum noch ein – zwischen Begeisterung (FAZ, Friedrich Merz, Christian Lindner) bis zu reserviert-diplomatischer Positionierung (ZDF, andere ARD-Intendant*inn*en). Die beste Buhrow-Kritik lieferten politisch Gerhart Baum (FAZ-Paywall) und sprachlich Willi Winkler (SZ-Paywall). Eine gute verdauliche Zusammenfassung gibt es hier. Weiterlesen

Er gibt auf

mit Update 4.11.: Subversion des ZDF

Buhrow? Oder der WDR? Oder beide?

Das Schmerzlichste an meinem Verlust des WDR war seine fast vollständige Aufgabe publizistischen Ehrgeizes, seine Angst Ärger zu provozieren, vor einer Imagination von Publikum. Denn er kennt es nicht wirklich. Am wenigsten sein Intendant, der – das Sein bestimmt das Bewusstsein – in der Welt der Tycoons und der Schönen verkehrt und von ihnen ernstgenommen werden will, was aber zuverlässig misslingt. Weiterlesen

Staatsmänner

Wenn Staatsmänner reden, besteht die Kunst der Rezeption nicht nur in der Übersetzung in andere Sprachen, sondern auch darin, den Jargon zur Kenntlichkeit zu dekodieren. Letzteres überlasse ich im Folgenden Ihnen selbst. Mann kann das lernen. Und Frau auch. Und der Einfachheit halber die gute Nachricht zuerst. Wenn Sie keine schlechten mögen, hören Sie danach mit dem Lesen auf. Die gute Nachricht ist der neue alte brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. Weiterlesen

Nun hat der WDR auch seine Affäre

Und: Russland soll Hetero-Zoo werden / Österreich ist schon hier

Viele Jahre hat er es friedlich versucht. Nun trifft er sich mit seinem Arbeitgeber vor dem Arbeitsgericht: der WDR-Redakteur Jürgen Döschner. In meinen Augen ein klares Führungsversagen, das nicht nur ich, sondern auch die Autorinnen Anne Burgmer/Kölner Stadt-Anzeiger und Annika Joeres/Correctiv den Herren Buhrow (Intendant) und Schönenborn (heimlicher Intendant) zuordnen: Vorwurf beim WDR: Kaltgestellt wegen kritischer Berichte – Ein Journalist des WDR verklagt seinen Sender wegen Nichtbeschäftigung. Sein Vorwurf: Wegen kritischer Berichte zum Hambacher Forst und anderen Klimathemen erhält er kaum noch Aufträge, trotz guter Bezahlung.” Weiterlesen

Ahnungs-, hilflos, mitleidserregend

Wenn Sie nicht in der Politbranche tätig sind oder waren, müssen Sie wissen, dass in der Sprache der derzeit aufstrebenden Politmachos “Mitleid” die Höchststrafe ist. Weiter “unten” geht nicht. Ist unsere Bundesregierung und die sie tragende Ampelkoalition dort schon angekommen? Ich lasse diese Frage jetzt mal lieber noch offen. Die Urteile der geschätzten Kollegen Albrecht von Lucke/Blätter und Wolfgang Storz/bruchstuecke sind nicht mehr weit davon entfernt. Weiterlesen

Was ist “Europa”?

Kennen Sie seine “Werte”? Was leitet seine Politik?

Extradienst-Gastautor Peter Wahl würde zum Folgenden sagen: “Siehste! Sarichdoch.” Er beherrscht das Handwerk materialistischer Analyse, das selbst im wissenschaftlichen Raum nur noch wenig verbreitet ist. Es wäre auch ideologisch allzu verbohrt, das zur Voraussetzung politischer und publizistischer Satisfaktionsfähigkeit zu machen, jedenfalls für mich als Linksliberalen. Wie komm ich drauf? Ulrike Guérot. Weiterlesen

Von “Win-Win” zu “Loose-Loose”

Kataklysmus: Zusammentreffen geopolitischer und umweltpolitischer Stürme

Gerne darf jede*r andere Meinungen zu Friedens-, Auf- und Abrüstungs-, sowie Aussenpolitik haben als ich. Wissenschaftlicher Konsens ist meines Wissens, dass der Klimawandel keine Aufschubpolitik mehr duldet. Dass junge Menschen zunehmend panisch und aktionistisch agieren, ob im privaten oder im politischen Bereich, ist nicht irrational, sondern vernünftiger, als es uns allen lieb sein kann. Bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow vor ca. einem Jahr haben die Staaten sich verpflichtet, “diese (Klimakrise) durch ihre jeweiligen beschleunigten Maßnahmen im kritischen Jahrzehnt der 2020er Jahre zu bewältigen, um katastrophale Auswirkungen zu vermeiden“. Dä. Weiterlesen

LAUTER!

mit Update nachmittags

Cem Özdemir hat den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden erhalten. Üblicherweise hält der Preisträger eine Dankesrede. Hat er auch. Sie ist lesens- und diskussionswert. Die FAZ hat sie dokumentiert und digital eingemauert, auf diese Weise einer breiten Diskussion (vorläufig) entzogen. Der Teaser-Text lautet: “Kritik ja, aber niemals Boykott und Isolation – Keine Toleranz den Intoleranten: Die wehrhafte Demokratie darf dem Gespräch mit Antisemiten nie den Anschein der Normalität geben. Es reicht auch nicht, sich nur mit Floskeln zum Existenzrecht Israels zu bekennen.” Weiterlesen

Staatsräson

Wenn deutsche “Leitmedien” eine Recherche machen, ist Sonntag. Journalistisch betrachtet. Ihre Verleger*innen halten sie kurz. Aber wenn sie in ihrer Sonntagsausgabe sechs Zeitungsseiten (falls Sie keine gedruckten Zeitungen mehr lesen: so eine Seite ist sehr, sehr gross; und Papier ist sehr sehr teuer geworden, seit die sibirischen Wälder nicht mehr zur Verfügung stehen) vollmachen, und dann ein Kölner Pensionär daherkommt, und ihnen die Ohren mal so richtig langzieht. Sind dann nicht jede Menge Grenzen überschritten? Weiterlesen

Auf- und Abstiege

mit Update 13.10.

Aufsteiger*innen unserer Zeit sind zweifellos die Aufständischen im Iran. Jacobin bringt ein Interview mit einer anonymisierten Aktivistin, das nach meiner unmassgeblichen Kenntnis wohlinformiert und von politischer Reife geprägt ist: Massenproteste im Iran: »Keine Mullahs, kein Schah, nur Demokratie« – Seit dem gewaltsamen Tod von Jîna Mahsa Amini sind im Iran heftige Proteste gegen das Regime ausgebrochen. JACOBIN hat mit einer iranischen Aktivistin darüber gesprochen, welche Form der Solidarität hilfreich und welche hinderlich ist.” Interview mit Parandeh geführt von Sayeh Javadi, Übersetzung von Thomas Zimmermann. Weiterlesen

Dirty Campaigning

Merkwürdige Durchstechereien mit und ohne offenen Kriegsbezug

Die Übersetzung der Überschrift müsste “Schmutzkampagnen” lauten. Aber das klingt stark nach beleidigter Leberwurst. Im Englischen hat es eine Smarte Anmutung von “moderner” Politik. Tatsächlich ist es mehrere Zeitalter alt, und muss nur immer wieder auf den neuesten Stand diverser Kommunikationstechnologien gebracht werden. Warnung: es folgt ein Einstieg in die Welt des Fussballs. Steigen Sie dennoch nicht aus, denn um den gehts in Wirklichkeit gar nicht. Weiterlesen

Laaangweilig

Fakten zum Verstehen der Welt

Nicht unterhaltsam. Nicht flott geschrieben. Nicht in Glitzerkram verpackt. Kein Sex. Einfache sachliche Erinnerungen an Fakten. Und kein schöner Anblick. Aber wenn Sie den gegenwärtigen Zustand der menschlichen Welt für – in relevanten Teilen – “Irrsinn” halten, dann verurteile ich Sie hiermit zum Lesen der folgenden Texte. Vor dem Hintergrund, wie Hal Faber/heise es formuliert, dass “die Fakten eine Sprache sprechen, die einer wie (Friedrich) Merz gar nicht versteht”. Wenn Sie sie auch nicht verstehen, gesellen Sie sich zu ihm. Wenn Sie sie verstehen wollen, lesen Sie. Weiterlesen

Wer definiert, wer wir sind

Das ist für mich der Text des Tages. Daniel Leisegang und Chris Köver interviewten für netzpolitik.org Meredith Whittaker, ehemalige renitente Alphabet-Mitarbeiterin und heutige Chefin der “Signal”-Stiftung: ‘Künstliche Intelligenz ist vor allem ein Marketinghype’ – Sie arbeitete für Google, forschte zu Künstlicher Intelligenz und steht nun an der Spitze des Messengers Signal. Meredith Whittaker gilt als eine der schärfsten Kritikerinnen von Big Tech. Wir sprechen mit ihr über Smarte Kaffeemaschinen, Verschlüsselung für alle und die fatalen Folgen fehlender Regulierung.” Weiterlesen

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