Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Einzelhandel (Seite 1 von 2)

Leerstand als Chance

Die Innenstädte sterben aus. Gut so, findet Lena Fiedler. Wenn die H&Ms und Primarks verschwunden sind, gibt es endlich wieder Platz für Menschen.

Einer Urban Legend zufolge ist in meiner Heimatstadt Essen mal jemand fast von einem großen E erschlagen worden. Heruntergefallen ist es vom Hotel „Handelshof“. Die großen Leuchtbuchstaben in Blau und Gelb dort haben bis vor kurzem verkündet: Essen, die Einkaufsstadt. Jeder in meiner Heimatstadt kennt die Lettern, von denen eigentlich immer ein paar kaputt sind. Ob es stimmt, dass das aus der Halterung gefallene E beinahe einen der wenigen Passanten getötet hat? Keine Ahnung. Aber mir fällt diese Geschichte immer ein, wenn ich am Hauptbahnhof ankomme und in die Innenstadt gehe. Kommt nicht oft vor. Weiterlesen

Beueler Parkplätze

Gehts ihnen endlich ans Blech?

mit Update 9.8.

Schön wärs. Jedenfalls sieht jede vollgeparkte Strasse sch….e aus. Und davon haben wir in Beuel viele, fast alle. Nun lädt die Stadtverwaltung zu einer Veranstaltung ein, Mittwoch 16.8., 18 h: Bürgerbeteiligung zum Parkraumkonzept Beuel-Mitte – Die Bundesstadt Bonn lädt zu einer Bürger*innenbeteiligung in Form eines gemeinsamen Workshops zum Parkraumkonzept für den Bereich Beuel-Mitte ein.” Weiterlesen

Jahrhundert-Unterschied

Staus und Parkplatznot

Ein – noch – relevantes Medium in Bonn hat entdeckt, dass es auch in unserer Stadt Kräfte und Interessen gibt, die sich mit Händen und Füssen gegen eine Verkehrswende wehren. Beliebter Popanz seit Jahrhunderten sind die Radfahrer*innen. Viele Einzelhändler*innen und noch mehr ihre Lobbyverbände, ahnen bis heute nicht, welche Kaufkraft die mitbringen. Fast jedes Bundesland mit Tourismuswirtschaft weiss davon. Aber in Bonn dauert sowas … Es ging der Stadt so lange so gut. Warum irgendwas ändern? Weiterlesen

Vorwärts Rückwärts!

Best of 1. Februar 2023: Pflegenotstand, Jemen, Indien, Frankreich, Paraguay – was macht wohl das Auswärtige Amt den ganzen Tag?

Er tut mir langsam leid: Joachim Stamp. Ich weiss, dass er ein anständiger und geschäftsfähiger Kerl ist. Bzw. war. Wir haben uns schon lange nicht mehr persönlich getroffen. Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Wie hat es in den letzten Jahren auf ihn gewirkt? Das weiss ich nicht. Der Auftrag, den die Bundesregierung ihm geben will, ist eine handfeste Realsatire. Es ist wohl keine gewagte Unterstellung, dass das wieder von der FDP ausgeht, die es sich zum Markenkern macht, Entwicklungen dieser Welt tapfer abzustreiten und zu bekämpfen. Weiterlesen

Asi-Plattform in Beuel angekommen

Einzelhandel und Gastronomie holen gerade tief Luft. Weil die Bonner 7-Tage-Inzidenz seit fünf Tagen unter 100 liegt, dürfen ab Samstag mehr Geschäfte öffnen, und die Aussengastronomie kann für bestimmte Gäste (getestet, geimpft oder genesen) eröffnet werden. Exakt in diesem Moment begegnete mir an meinem Briefkasten ein junger Mann – ob er wohl den Mindestlohn erhält? – der dort Werbekärtchen für einen asozialen Stadtzerstörer verteilte. Weiterlesen

Beueler Altersstarrsinn

Krawalljournalismus schadet dem Beueler Einzelhandel mehr, als er ihm nützen will
Holger Willcke/GA ist ein Krawalljournalist von altem Schrot und Korn, seit 1988 hält es sein Arbeitgeber, unser lokales Pressemonopol (jetzt im Besitz der Rheinischen Post), schon mit ihm aus. Wenn nichts los ist wie jetzt, macht er halt selbst was los. Die richtigen Leute anrufen, die Zwietracht sich ausbreiten lassen, und schon ist das Ereignis fertig, über das berichtet werden “muss”. Als Beueler Konsument kann ich Beueler Einzelhändler*innen nur warnen: sich dafür benutzen lassen, ist nicht gut fürs Geschäft, sondern schlecht. Weiterlesen

Verkehrschaos am Bröltalbahnweg

Der Bröltalbahnweg entwickelt sich zunehmend zu einem Radschnellweg. Nur dass er – für die Räder bedauerlicherweise – auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen (ausser Autos) zugelassen ist. Er ist insofern der “lebende” Beweis, dass auch in einer autofreien Zukunft das Recht des Stärkeren weiter regiert – es sei denn, es gibt eine grundlegend andere Verkehrspolitik und Kultur im öffentlichen Raum. Zukunftsmusik, ich weiss.
Die Gegenwart geht so. Weiterlesen

Vor Benko auf den Rücken gelegt

Es ist wohl nur Symbolwirkung im Angesicht der Kommunalwahl am 13.9. Die Stadt Bonn als Grundbesitzerin und die Katholische Kirche als Gebäudevermieterin haben sich vor Rene Benko, den verurteilten Straftäter und Immobilienspekulanten auf den Rücken gelegt. Ihnen sind die “über 100” Arbeitsplätze bei Karstadt Bonn nicht egal, wollen sie damit zeigen. Egal sind sie Benko. Und das ist entscheidend. Weiterlesen

Wie im richtigen Leben

Wer geht insolvent?
Mit bemerkenswerter Transparenz berichtet der Kicker, 13 der 36 Erst- und Zweitligavereine in der Deutschen Fußball-Liga (DFL) drohe in Kürze die Insolvenz, beginnend mit Ende Mai. Vermutlich glauben die Herren damit Druck auf die Politik aufzubauen, um im Mai ihren Kapitalvermehrungsbetrieb wieder aufnehmen zu dürfen. Sollte das zur Entmachtung der Epidemiolog*inn*en führen? Um den Wettumsatz wichtiger Sponsoren anzuheizen, werden keine Vereinsnamen genannt, damit ein heiteres 13-aus-36-Tippen beginnen kann. Weiterlesen

Bezos hat den Längsten

Nicht, dass es mir wichtig wäre. Aber ein Symptom für den Kampf um die Weltherrschaft in den Medien ist es. Die Uefa und die europäischen Fußballkonzerne wollen vom dicksten aller Fische gefressen werden: Amazon. In dieser Liga spielt sonst nur noch das saudische Feudalregime. Und das ist bei der Uefa z.Z. nicht sooo beliebt, weil es im Medienkrieg gegen Katar die Uefa-Champions-League in Piratenmanier parallel ausgestrahlt hat, ohne um die TV-Rechte nachzusuchen.
Der Fußball verzichtet damit freiwillig für Geld auf gesellschaftliche Relevanz. Weiterlesen

Die Militanz im Verkehr wächst – wie im Internet

Die Situation auf innerstädtischen Straßen ist von von einer besonderen Art von Aufrüstung geprägt. Gegen Falschparker ziehen zunehmend verkehrsbehinderte Radfahrer oder solche, die sich dazu berufen fühlen, mit entsprechendnen APPs zu Felde. Falschparker fotografiert, Stelle dokumentiert und per Internet an die Bußgeldstelle der Stadt und ggf. auch noch öffentlich an den Pranger als “Verkehrshindernis” auf einer Seite diverser APP-Betreiber wie “Wegeheld” gestellt. Und wie der Name schon sagt, fühlen sich deren Betreiber und ihre Kunden vollumfänglich im Recht. Im Deutschlandfunk ist nachzulesen, welche Interessen dort derzeit zunehmend aufeinander treffen. Dass es dabei zu wachsenden Konflikten kommt, ist Folge einer konzeptionslosen, nicht zuende gedachten Politik. Weil ihre friedensstiftende Funktion versagt hat, gehen die Menschen zunehmend aufeinander los – sei es verbal vor Ort, sei es per Denunziation mittels APP. Weiterlesen

Bonner “Kaufkraft” – in Zeitschleife gefangen

Wie ich es vorhergesagt habe: Einzelhandelsverband, IHK und Haus- und Grundbesitzer (mich als Mini-Grundbesitzer vertreten die nicht) und Ähnliche geben bekannt, dass aus Bonn nur noch “rausgefahren wird”, und zwar insbesondere die “Kaufkraft”. Sie müssens ja wissen. Warum nur ist in dieser Stadt alles vorhersehbar? Warum so billige Reiz-Reaktions-Schemata? Sind wir hier im Rheintal in einer permanenten Zeitschleife? Weiterlesen

Pestizide kommen zurück, Verkehrswende nicht an

Imgrunde ist ja alles in der Ökologie der Erde ein Kreislauf. So ist es auch mit den Pestiziden. Wenn europäische und nordamerikanische Konzerne sie massenhaft herstellen, dann sorgen sie auch dafür, dass sie gekauft werden. Und wer sie gekauft hat, liefert sie in verarbeiteter Form, und zwar egal ob Fleisch oder Gemüse, wieder zurück. Das Tolle an dem “Freihandelsabkommen” mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten ist nun, dass dieses “wieder zurück” noch effizienter und billiger passiert. Ist das nicht grossartig?
Was bei Pestiziden so effizient und preisgünstig gelingt, das findet dann sein Gegenteil bei der Verkehrswende. Dabei, bei diesem Gegenteil, ist Bonn ganz vorne. Weiterlesen

Generalanzeiger “mordet” Einzelhandel

Als ich heute morgen meinen “Bonner Generalanzeiger” aus dem Briefkasten zog, traute ich meinen Augen nicht. Vor meinen Augen empfahl der GA die Wohnungsüberwachungsanlage “Alexa” der Datenkrake “Amazon”. Ich schaute nach links, nach rechts, der Artikel war immer noch da. Nicht im Anzeigenteil, sondern im redaktionellen Teil auf Seite eins!!! Dort wo sonst über humorvolles oder skurilles berichtet wird. Nur ist “Alexa” weder humorvoll, noch skurril, sondern die Ahörtechnik eines internationalen Ausbeutungs- und Steuerfluchtkonzerns. Tests von Verbraucherschützern haben gezeigt, wie Alexa unautorisiert Gespräche aufzeichnet und speichert, sogar Familenstreits und Beziehungsgespäche – ohne dass die Schlüsselwörter gefallen sind, auf die hin sich “Alexa” angeblich ausschließlich einschaltet.

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Die Zukunft des Essens

Industrialisierung und Standardisierung der Landwirtschaft, schrankenloser Immobilienkapitalismus und Monopolisierung im Online- und Einzelhandel sind keine US-amerikanische Besonderheiten. Sie sind Besonderheiten des expansionssüchtigen und -abhängigen, “alternativlosen” Kapitalismus. Und den, das wird wohl niemand bestreiten, haben wir hier auch. Er ist in den USA allenfalls etwas weiter fortgeschritten.
Darum ist dieser “Essensbericht aus den USA” von Christopher Stark/telepolis ein Blick in die Zukunft unseres Essens. Weiterlesen

Die Radstation ist – zu kleiner – Teil der Lösung

Es ist Sommerloch. Da bekommt sogar ein einzelner Luxusradler mit mehreren Liebhabermodellen in der Garage Platz in Bonns Monopolzeitung eingeräumt. Ist OK. Dann will ich mal an dieser Stelle auch nicht schweigen. Der Ansatz, die Radstation dafür zu kritisieren, dass sie unzureichend ist, ist genau falsch. Die Schlafmützen sind – wie immer – die Stadt und die DB.
Ich war Stammkunde der Radstation in ihren Gründungsjahren zu Beginn dieses Jahrtausends. Sie residierte in der längst abgerissenen ehemaligen Expressgutabfertigung, da, wo heute das Hotel steht. Als Beueler war es immer umständlich, sie überhaupt durch Unterquerung der Bahnstrecke („Pissrinne“) zu erreichen. Aber die Abstellsicherheit Weiterlesen

Pastis schliesst – und kocht weiter

Die Gentrifizierung schreitet fort. Die Gewerbemieten in der Bonner City sind schon lange unzumutbar. Inhabergeführte Läden verschwinden, Gastronomie ist nicht mehr betriebswirtschaftlich (und menschenrechtlich) führbar – ausser für Franscheiss-Ketten. Die Immobilien-Vermieter werden es erst merken, wenn es zu spät ist. Und die von ihnen, die es schon bemerkt haben, denen ist es egal, weil sie Leerstände “steuermindernd” einsetzen können.
Die Mall am Hauptbahnhof wird das Problem vergrössern. Weiterlesen

Plattformkapitalismus – Gastronomie

Jan Stich beschreibt in der aktuellen Jungle World anschaulich („Wie wir schlemmen wollen“), dass die Gastronomie sich in einem ähnlichen Umbruch befindet, wie der Einzelhandel. Clevere Netzinvestoren nehmen sie mit Lieferdiensten in den Schwitzkasten. Nur wenige haben es nicht nötig, deren “Service” nicht in Anspruch zu nehmen; die meisten zahlen das Schutzgeld, in dieser Branche “Provision” genannt.

Die meisten Eckkneipenwirte glauben bis heute, das Rauchverbot habe ihnen den Garaus gemacht. Das kann schon deswegen nicht sein, Weiterlesen

Immobilienboom zuende?

Das wäre ja mal eine gute Nachricht; allein – mir fehlt der Glaube. Die FAZ verbreitet eine entsprechende Botschaft des Immobilienlobby-Instituts Empirica. Wie müssen wir diese Botschaft lesen?

Empirica, das liegt schon an seinen Auftraggebern, trägt eine Investorenbrille. Für die sind die lokalen und regionalen Märkte, auf denen der Preiswahnsinn galoppiert: das Paradies. Empirica scheint nun zu meinen: das Paradies – in Berlin, München, Stuttgart – hat Grenzen.

Das ökonomische Problem ist, dass der private Kapitalreichtum sehr Weniger explodiert ist. Das Kapital weiss nicht mehr wohin. Weiterlesen

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