Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Maybrit Illner (Seite 1 von 2)

Union: Geschäftsmodell verloren!

Einige meiner Freunde aus der christdemokratischen Union halten (hielten) mich ja für einen ziemlichen „Dr. Doom“. Denn vor einigen Jahren (noch zu Merkel-Hoch-Zeiten) schien es mir realistisch, dass die Union auf 25% abfallen könnte. Habe ich dann auch auf – mit Argumenten unterlegt – an verschiedenen Stellen zum Ausdruck gebracht. Bei der letzten BT-Wahl ist die Union dann dort (etwas früher als von mir angenommen) angelangt. Und jetzt, nach zwei Jahren Merz-Vorsitz, surft sie weiter in dieser Region – und die AfD hat sich verdoppelt. Weiterlesen

Sie machen einfach weiter …

Ich habe gegen den medizinischen Rat meines langjährigen Freundes und Herausgebers gestern Abend zwei Politiksimulationen “Maybritt Illner” und “Markus Lanz” beobachtet, und möchte jetzt gar nicht im Einzelnen werten, welche besserwissenden Positionen von Journalist*inn*en dort wieder und weiterhin vertreten werden. Das deprimiert mich deshalb, weil die jüngste “Forsa” Umfrage sagt, dass Kanzler Scholz genau richtig liegt, dass ihm eine Mehrheit der Bürger*innen folgt, wenn er der Ukraine besonnen hilft, aber auch einen Kriegseintritt Deutschlands und einen eskalierenden (Atom-)Krieg verhindern will. Weiterlesen

Medienbellizismus III.

Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto absurder wird die Rolle der Politiksimulationen von Will, Plasberg, Maischberger, Illner und Lanz. Ich schlage vor, diese Sendungen für die Dauer des Krieges abzusetzen und deren “Fiction” durch seriösen Journalismus zu ersetzen – in Form von “Monitor”, “Panorama”, “Frontal 21” , “Fakt”, “Report Mainz” und “München” und Sondersendungen. Die von den Sendern als “Unterhaltung” eingestuften Talk”shows” werden dem Ernst der politischen Lage immer weniger gerecht und manipulieren die demokratische Öffentlichkeit im eigenen Quoteninteresse inzwischen hemmungslos. Weiterlesen

Wahlkampfthema Klima

Der*die Deutsche will die Welt nicht retten, sondern in Ruhe gelassen werden. Dem wird er und sie bei der Bundestagswahl ein weiteres Mal Aus- und Nachdruck geben (Video 45 min). Er und sie wissen ja noch nicht mal, dass ein entscheidender “Erfolg” der Ära Merkel ist, dass die deutsche Bundesregierung jetzt unumstrittener Boss in der EU ist. Also will auch die EU die Welt nicht retten, logisch. Bleibt also alles an den USA und China hängen. Ob es da gut aufgehoben ist? Weiterlesen

Unter 100!

mit Update abends
Bonn auf gutem Weg? – Ruhrgebiet wieder unter Medienquarantäne
Die 7-Tage-Inzidenz in Bonn ist heute erstmals seit Mitte Oktober wieder unter 100 gesunken: auf 97, die Belegung der Krankenhausbetten mit Covid-19 Patient*innen, zwischenzeitlich über 150 ist wieder auf 192 gesunken, 33 davon auf Intensivstation. Gute Nachrichten verkaufen sich schlecht für kommerzielle Medien. Da dieser Blog ohne Kapital läuft, kann er sich gute Nachrichten “leisten”. Weiterlesen

Arrangierte Ehen, tzz, tzz, tzz …

Dem Islam wird das hierzulande immer wieder gerne vorgeworfen. Dabei ist es hier im “christlichen Abendland” sogar, wie fast alles, ein ausgebauter Geschäftszweig, mindestens für schwule Profifussballer. Weil die sich während ihrer aktiven Karriere nicht outen (lassen) wollen, lassen sie sich von professionellen Agenturen eine “Spielerfrau” vermitteln, zum beiderseitigen Nutzen. Er wirkt heterosexuell, sie wird über den abonnierten VIP-Tribünenplatz endlich medienbekannt. Auffällige Merkmale sind medieninszenierte Hochzeiten Weiterlesen

Europa-Inszenierungen

Billiges verbirgt Relevantes
Hoffentlich bringt das Sommerloch noch Abwechslung. Das, was uns die deutsche Parteipolitik als “Europa” inszeniert, schürt extremen Widerwillen und Langeweile, Sehnsucht nach Eskapismus (Frauen-WM endet Sonntag). Was bin ich froh, gestern gar nicht erst zu “Illner” gezappt zu haben. Hans Hütt/FAZ hat sich die Arbeit gemacht zu übermitteln, dass ich nichts versäumt habe.
Wieviel bedeutender, aber auch in der hiesigen Öffentlichkeit unbekannter, ist, Weiterlesen

Was kommt danach?

Das am meisten interessierende Ereignis dieses Wochenendes ist nicht irgendein Parteitag, sondern das Ruhrpottderby, morgen 15.30 h, Westfalenstadion. Aber gut, eine Minderheit, vor allem alle was-mit-Medien-Leute interessieren sich auch für den CDU-Parteitag. Doch auch für diese Leute gilt: egal, wie es heute ausgeht. Entscheidende Daten sind im nächsten Jahr: 25. Mai, nicht nur Europawahl, sondern Kommunalwahlen in allen ostdeutschen Bundesländern, in denen am 1. September (Brandenburg, Sachsen) und 27. Oktober (Thüringen) Landtagswahlen folgen.
In all diesen Bundesländern hat es – ausser der einstigen PDS – nie “Volksparteien” gegeben. Weiterlesen

Heidel im Radio, Habeck und Schulze bei Illner

Christian Heidel, Manager der Blauen in meiner Geburtsstadt Gelsenkirchen, hat bei Fußballfans hohes Ansehen, weil ihm seit seiner langjährigen Arbeit bei Mainz 05 (1992-2016) eine solide Erdung zugeschrieben wird. Darum kam auch die Sportredaktion des DLF zu der Einschätzung, dass mit dem Mann 30 Minuten Sendezeit zu füllen sind, ohne dass es langweilig wird. Sonntag läuft das Gespräch um 23.30 h im Radio; es steht aber seit gestern schon online und kann jederzeit gehört werden.
Heute Abend kehrt Frau Illner aus dem Sommerloch zurück. Es geht ums Klima. Als Gäste sind u.a. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Grünen-Häuptling Robert Habeck angekündigt. Wird es ein Kampf, wer besser aussieht? Oder ein Bündnis fürs Klima? Ein bisschen Spannung muss sein.
Update 24.8.: Lesen Sie hier die Nachbesprechung dieser Illner-Ausgabe von Hans Hütt/FAZ. Zwar kritisiert er namentlich Svenja Schulze und die SPD, inhaltlich aber Moderatorin und Redaktion (mehrmals: “eine Nachfrage unterbleibt”).

Dank Trump plant deutsche Rüstungslobby den totalen Sieg

Die niedersächsisch-sozialdemokratischen Ex-Funktionäre führen dieser Tage eine Interviewoffensive bei ihren Lieblingsmedien und Buddys von “Spiegel” und “Stern”. Da die Interviews nicht online gestellt werden, sind wir auf die Pressezusammenfassungen des Geredeten angewiesen.
Zu Schröder können wir es einfach bewerten: da ist nichts Falsches bei, das ist der pure politische Realismus, den wir in der aktuellen deutschen Politik so sehr vermissen. Verbunden mit den Äusserungen seines Ziehsohns Gabriel und dem, was gestern schon bei Illner schwadroniert wurde, läuft es aber auf etwas Anderes hinaus. Weiterlesen

#metoo: wehe, wenn die Mädels sich einigen

Die schlimmsten Frauenfeinde, die ich kenne, sind: Frauen. Nichts ist beruhigender für das Patriarchat und die Paschas dieser Welt. Das ist so ähnlich, wie mit der Grünen-Kritik in diesem Blog. Über die “eigenen Leute” weiss Mann und Frau einfach mehr, als über die mitunter rätselhafte “Gegenseite”. Das macht es auch leichter, sich selbst zu erheben: Distinktion, Ich-Klugscheisser und die doofen Anderen. Schnell kann dabei Konkurrenzhass entstehen. Wenn die Einen auf Kosten der Anderen für sich eine Marktnische identifizieren und bespielen. So führen uns manche im Medienzirkus herrlischste “Stutenbissigkeit” vor und verschönern uns Talkshow-Abende mit wohlfeilem Amüsement. Weiterlesen

WDR – auch Anderes läuft schlecht

Die taz-Kollegin Anne Fromm, nicht zu polemischen Überspitzungen neigend sondern eher ein nachdenklicher Typ Medienredakteurin, beklagt heute zutreffend ein öffentliches Diskursversagen. Und macht gleich selbst einen strategischen Fehler: den politischen Kampfbegriff “Ankerzentren” übernimmt sie unreflektiert, für eine Sache, die sich von Internierungslagern nicht unterscheiden soll. Die Älteren erinnern sich vielleicht: beim WDR gab es in früheren Jahrzehnten nicht nur Einzelfälle, sondern ganze Redaktionen, die sowas aufarbeiteten, damit viel politischen Ärger auf sich zogen, aber den öffentlichen Diskurs so auch selbst wirkungsvoll prägten. Sie taten also das, wofür ihre Erfinder die öffentlich-rechtlichen Medien einst ausgedacht haben, Weiterlesen

Alte Grüne zeigen klare Kante und Kompass

Dass der öffentlich sichtbare Kurs der aktuellen Grünen Parteiführung bisweilen etwas – vorsichtig ausgedrückt – erratisch wirkt, haben Roland Appel und ich hier bereits mehrmals zum Ausdruck gebracht. Die alten Grünen haben scheinbar einen klareren Kompass – nunja, sie müssen jetzt weniger in Gremien rumsitzen, und haben mehr Zeit zum Denken.
Mit Jürgen Trittin und Claudia Roth bin ich persönlich so gut bekannt, dass ich weiss, dass auf sie politisch Verlass ist.
Trittin sass gestern bei Anne Will – ich habs noch gar nicht gesehen – und wird hier in meiner alten Heimatzeitung WAZ mehrmals ausdrücklich gelobt – während der FAZ-Kolumnist kritisiert, dass SPD und Grüne nicht genug für Aufrüstung ausgeben wollen, aus dieser Feder ist das ein Bonuslob.
Claudia Roth ist dafür bekannt, dass sie auch persönlich und privat die Türkei liebt und nicht aufgibt. Weiterlesen

Gefährliche Bank / Russland / Illner zur Türkei

Wie gefährlich ist die Deutsche Bank?” lautet die berechtigte Frage der Süddeutschen Zeitung. Können Sie noch mit der Hand schreiben? Dann schreiben Sie mal die im SZ-Text genannten Zahlen mit der Hand auf. Und schauen Sie auf die Uhr, wie lange Sie dafür brauchen. Dann haben Sie ein Gefühl für die Antwort.
Ulrich Heyden berichtet bei telepolis zu den Auswirkungen von Sanktionen gegen Russland. Einerseits kosten sie tausende Arbeitsplätze. In anderen Branchen wirken Sie wie ein Industrialisierungs- und Konjunkturprogramm. Weiterlesen

Fake oder nicht Fake? –

Der “militärische Gegenschlag” in Syrien

Es gab letzte Woche eine Gespensterdiskussion um die Todesumstände syrischer Kriegsopfer: Chemiewaffen? Von Assad oder wem? Davon wird niemand wieder lebendig. Und, wer überlebte, unversehrt. Wie verhält es sich aber mit dem “militärischen Gegenschlag”, den Andreas Zumach und Roland Appel in diesem Blog zurecht kritisiert haben? Hat es ihn gegeben? Das ist vielleicht die einzige Frage in diesem Zusammenhang, die wir mit Ja beantworten können. Aber was sollte er bezwecken?

Diese Fragen dämmerten mir, als ich gestern Abend zunächst die Aufzeichnung der letzten Illner/ZDF-Ausgabe verfolgte, und dann zur aktuellen Tagesschau mit der Trump/Macron-Show in Washington zappte.
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Edzard Reuter: “Wir haben den Anstand beim wirtschaftlichen Handeln verloren”

Sagt der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Daimler-Benz AG, Edzard Reuter im Bezug auf den Dieselskandal und er ist der Meinung, dass die Käufer einen Wiedergutmachungsanspruch gegenüber der Automobilindustrie haben – so gestern bei “Lanz” im ZDF. Ganz anders wenige Minuten vorher im selben Sender bei Maybrit Illner der niedersächsische Wirtschaftsminister Althusmann (CDU), der die klageführende, gemeinnützige Deutsche Umwelthilfe als ein “Geschäftsmodell” zu diffamieren versuchte, und sich damit selbstentlarvend eine Sprachregelung von VW zueigen machte, mit der der Konzern regelmäßig versucht, die gemeinnützige und nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz zur Verbandsklage berechtigte DUH zu diskreditieren.

In die gleiche Kerbe schlug Bernhard Mattes, der Nachfolger Mathias Wissmanns als oberstem Automobillobyisten, indem er darauf bestand, Weiterlesen

Medien und Handlungsunfähigkeit

In den USA gehört es schon zum Allgemeinwissen, und auch wir haben frühzeitig mit Hilfe der Otto-Brenner-Stiftung auf ähnliche Konstellationen hierzulande hingewiesen. Die politische Satire ist zur Einwechselspielerin für geschwächten und ermüdeten Journalismus geworden. Bei beiden stellt sich immer akuter die Frage: mit welchen Folgen?

Die jüngste heute-show war ein gutes Beispiel. Ich teile die gefühlsmässige Ablehnung von Extradienst-Gastautor Dieter Bott gegen den demonstrativen politischen Nihilismus von Oliver Welke. Dennoch war das Agendasetting der Redaktion und des Autor*inn*enteams hochpolitisch und auf der Höhe der Zeit: Weiterlesen

Weiterführendes zur SPD, (noch) nicht von ihr ….

Uli Kelber gibt heute in seinem GA-Interview die Richtung vor, die realpolitisch für die SPD gangbar ist. Das Strategieproblem: es gibt keine alternativen Optionen.
Albrecht von Lucke (Blätter) hatte letzten Donnerstag bei Illner unbarmherzig und brutal in den Wunden gerieben: Juso Kühnert müsse geradezu hoffen, beim Parteitag zu unterliegen (was gelungen ist), sonst würde er als “Boris Johnson” der SPD enden. Wenn die SPD-Koalitionsgegner*innen Neuwahlen provozieren würden, bliebe “nur noch eine Volkspartei übrig”, die die enttäuschten FDP- und SPD-Wähler*innen, also jene, die eine Partei wählen, weil sie wollen dass sie regiert (warum tun sie es sonst?), aufsaugen würde. Eine direkte Strategie zur Enthauptung der SPD und zur Stärkung Merkels (und vielleicht einer Schwarz-Grün Mehrheit, wie die rechten Realos bei den Grünen erhoffen).

Majid Sattar (FAZ) hat all das aufgeschrieben, worüber SPD-Führungsmitglieder bei Strafe der Exkommunikation nicht öffentlich sprechen dürfen. Irgendwann kommt immer alles raus.

Albrecht Müller, Planungsstabchef bei Bundeskanzler Willy Brandt, und heute leider viel zu verbittert, hemmungsloser Wagenknecht-Fan, sieht, dass die Koalitionsfrage nicht die Entscheidende ist; der politische Inhalt ist das Problem.

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